Besucht am 31.01.2017Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 18 EUR
Seit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden Mittagstischangeboten in der örtlichen Presse schon fest verankert. Freunde haben mir das Lokal schon kurz nach Weihnachten empfohlen, so dass es nun bereits einige Wochen auf meiner Wunschliste stand.
Der erste optische, innenarchitektonische Eindruck ist (noch) positiv. Zuletzt war ich im Schwanen im Herbst 2013, damals herrschten noch rustikale Eckbänke und viel Holzeinrichtung vor. Jetzt sieht es luftiger, heller, freundlicher aus, mit beigen Sitzmöbeln und dezentem asiatischem Wandschmuck. An den alten Schwanen erinnern immerhin noch der große Kachelofen und die Toiletten. Mittags gegen halb eins ist das Lokal eher dürftig besetzt: ein kleiner Freundeskreis, eine joviale Altherrenriege, ein älteres Paar, das ausgiebig Hilfe bei der Bestellung benötigt. So ganz klappt die Kommunikation und der Workflow allerdings noch nicht: zu groß die kulturelle und sprachliche Diskrepanz zwischen der eher hilflosen, jungen, kroatischen Bedienung, den schwäbelnden Gästen, dem asiatischen Chef.
Die Karte ist reichhaltig, bietet eine große Auswahl an Fleischgerichten (auch mit Ente!), Fisch und Meeresfrüchten, Nudelgerichten und vegetarischen Speisen. Einige Seiten sind in Sichthüllen extra noch dabei gelegt. Darunter auch das Mittagstischangebot (in gelochter Sichthülle präsentiert) , mit gut einem Dutzend Fleischgerichten und einem vegetarischen Angebot – allesamt zwischen 6,80 Euro und 8,80 Euro. Meine Begleitung und ich wählen schließlich 1) Entenfleisch mit Bambus und Gemüse in Curry-Kokosmilch Soße und 2) gebratenem Tofu mit Gemüse. Zum Mittagessen wird ein Softdrink von 0,3 Litern günstig angeboten: nur 1 Euro! Davon kann man ruhig zwei Gläser trinken. In unserer gut gekühlten Cola schwimmt eine Scheibe Orange – prima Idee, anstatt der sonst üblichen Zitrone. Die Ente ist knusprig, kein bisschen fett, wird von knackigem Gemüse begleitet und schwimmt in einer herrlich würzigen und zugleich leicht sahnig anmutenden Currysauce mit Kokosmilch. Auf dem selben Teller wird ein Häufchen Reis dazu serviert – von der Menge her gerade recht! Genauso beim vegetarischen Gericht, das aus gebratenen Tofuscheiben und viel Gemüse besteht (rote Paprika, Bambusstücke, grüne Bohnen, Zucchini, Brokkoli). Die dunkle Sauce scheint hauptsächlich aus Sojasauce zu bestehen, verströmt deftigen Umami-Geschmack und macht mächtig Durst. Beide Gerichte sind solide und günstig, allerdings ohne Raffinesse oder eine besondere Handschrift. Wir mittags schnell mal satt werden will, ist hier sicherlich gut bedient. Allerdings ist mir schon beim Hauptgang klar, dass ich kaum ein zweites Mal kommen werde.
Leider eskaliert die Situation beim abschliessenden Kaffee. Wir bestellen explizit einen vietnamesischen Kaffee mit (gesüsster) Kondensmilch. Das besondere Ritual kennen wir von einem anderen Thai-Lokal vor Ort, finden es sehr charmant und geniessen es immer wieder. Dass hier 4,80 Euro verlangt werden, ist im sonst eher niedrigen Preisgefüge etwas hoch gegriffen, aber man kann diese kleine Kaffeespezialität ja wie ein Dessert verstehen… Schon bei der Bestellung ist die Servicekraft etwas nervös. Einige Minuten später erscheint ein noch nervöserer Patron, der noch einmal unsere Bestellung verifiziert und warnend „15 Minuten“ ausruft. Wir nicken, wohl wissend, dass es einige Zeit dauert, bis das Wasser durch den metallenen Filter gelaufen ist. Eh alles aufgesetzt wird, dauert es allerdings wieder ziemlich lange – und dann fehlt die essentielle Kondensmilch, die ja mit der Clou ist. Wir reklamieren, die Servicekraft zuckt bedauernd die Schultern, irgendwann ist der Kaffee längst durchgelaufen und auch schon abgekühlt. Als der Chef endlich die Milch bringt (die er möglicherweise erst noch kaufen oder besorgen musste), haben wir die Geduld verloren und möchten nur noch zahlen. Leider ist der Patron zu Diskussionen aufgelegt, denen wir nicht mehr folgen wollen. Nach unschönem Hin und Her wird uns der kalte Kaffee immerhin nicht in Rechnung gestellt. Leider bleibt beim Verlassen des Lokals ein schaler Geschmack zurück. Falls wir jemals wiederkommen sollten, muss das Viet-Thai noch deutlich professioneller geführt werden.
Seit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden... mehr lesen
Viet Thai im Schwanen
Viet Thai im Schwanen€-€€€Restaurant070317153047Poststr. 50, 71032 Böblingen
2.0 stars -
"Hier ist noch Luft nach oben..." MinitarSeit Ende letzten Jahres wird das ehemalige Gasthaus Schwanen (das mit bodenständiger Küche und dem zweifelhaften Untertitel „Zum singenden Wirt“ eher traditionelles Publikum bediente) als asiatisches Lokal „Viet-Thai“ bespielt – und zwar in Personalunion mit dem asiatischen Imbiss Thai-Dat in der unteren Poststrasse. So ganz hat der Wechsel allerdings noch nicht geklappt: man vermisst eine Internetpräsenz und eine neue Beschilderung. Selbst die Bewirtungsbelege und Kassenzettel tragen im Kopf noch den alten Namen „Schwanen“. Dafür ist das „Viet-Thai“ mit seinen wechselnden
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Der erste optische, innenarchitektonische Eindruck ist (noch) positiv. Zuletzt war ich im Schwanen im Herbst 2013, damals herrschten noch rustikale Eckbänke und viel Holzeinrichtung vor. Jetzt sieht es luftiger, heller, freundlicher aus, mit beigen Sitzmöbeln und dezentem asiatischem Wandschmuck. An den alten Schwanen erinnern immerhin noch der große Kachelofen und die Toiletten. Mittags gegen halb eins ist das Lokal eher dürftig besetzt: ein kleiner Freundeskreis, eine joviale Altherrenriege, ein älteres Paar, das ausgiebig Hilfe bei der Bestellung benötigt. So ganz klappt die Kommunikation und der Workflow allerdings noch nicht: zu groß die kulturelle und sprachliche Diskrepanz zwischen der eher hilflosen, jungen, kroatischen Bedienung, den schwäbelnden Gästen, dem asiatischen Chef.
Die Karte ist reichhaltig, bietet eine große Auswahl an Fleischgerichten (auch mit Ente!), Fisch und Meeresfrüchten, Nudelgerichten und vegetarischen Speisen. Einige Seiten sind in Sichthüllen extra noch dabei gelegt. Darunter auch das Mittagstischangebot (in gelochter Sichthülle präsentiert) , mit gut einem Dutzend Fleischgerichten und einem vegetarischen Angebot – allesamt zwischen 6,80 Euro und 8,80 Euro. Meine Begleitung und ich wählen schließlich 1) Entenfleisch mit Bambus und Gemüse in Curry-Kokosmilch Soße und 2) gebratenem Tofu mit Gemüse. Zum Mittagessen wird ein Softdrink von 0,3 Litern günstig angeboten: nur 1 Euro! Davon kann man ruhig zwei Gläser trinken. In unserer gut gekühlten Cola schwimmt eine Scheibe Orange – prima Idee, anstatt der sonst üblichen Zitrone. Die Ente ist knusprig, kein bisschen fett, wird von knackigem Gemüse begleitet und schwimmt in einer herrlich würzigen und zugleich leicht sahnig anmutenden Currysauce mit Kokosmilch. Auf dem selben Teller wird ein Häufchen Reis dazu serviert – von der Menge her gerade recht! Genauso beim vegetarischen Gericht, das aus gebratenen Tofuscheiben und viel Gemüse besteht (rote Paprika, Bambusstücke, grüne Bohnen, Zucchini, Brokkoli). Die dunkle Sauce scheint hauptsächlich aus Sojasauce zu bestehen, verströmt deftigen Umami-Geschmack und macht mächtig Durst. Beide Gerichte sind solide und günstig, allerdings ohne Raffinesse oder eine besondere Handschrift. Wir mittags schnell mal satt werden will, ist hier sicherlich gut bedient. Allerdings ist mir schon beim Hauptgang klar, dass ich kaum ein zweites Mal kommen werde.
Leider eskaliert die Situation beim abschliessenden Kaffee. Wir bestellen explizit einen vietnamesischen Kaffee mit (gesüsster) Kondensmilch. Das besondere Ritual kennen wir von einem anderen Thai-Lokal vor Ort, finden es sehr charmant und geniessen es immer wieder. Dass hier 4,80 Euro verlangt werden, ist im sonst eher niedrigen Preisgefüge etwas hoch gegriffen, aber man kann diese kleine Kaffeespezialität ja wie ein Dessert verstehen… Schon bei der Bestellung ist die Servicekraft etwas nervös. Einige Minuten später erscheint ein noch nervöserer Patron, der noch einmal unsere Bestellung verifiziert und warnend „15 Minuten“ ausruft. Wir nicken, wohl wissend, dass es einige Zeit dauert, bis das Wasser durch den metallenen Filter gelaufen ist. Eh alles aufgesetzt wird, dauert es allerdings wieder ziemlich lange – und dann fehlt die essentielle Kondensmilch, die ja mit der Clou ist. Wir reklamieren, die Servicekraft zuckt bedauernd die Schultern, irgendwann ist der Kaffee längst durchgelaufen und auch schon abgekühlt. Als der Chef endlich die Milch bringt (die er möglicherweise erst noch kaufen oder besorgen musste), haben wir die Geduld verloren und möchten nur noch zahlen. Leider ist der Patron zu Diskussionen aufgelegt, denen wir nicht mehr folgen wollen. Nach unschönem Hin und Her wird uns der kalte Kaffee immerhin nicht in Rechnung gestellt. Leider bleibt beim Verlassen des Lokals ein schaler Geschmack zurück. Falls wir jemals wiederkommen sollten, muss das Viet-Thai noch deutlich professioneller geführt werden.