Geschickter und „verkehrsgünstiger“ könnte die Traube kaum liegen: gerade mal 5m entfernt, just gegenüber des Eingangs, liegt die S-Bahn-Haltestelle „Uhlandplatz“. Jetzt wird manch einer staunen: eine S-Bahn-Haltestelle mitten in einem Kurort? Ja, seit etlichen Jahren kann man mit der S6 ganz bequem aus Pforzheim oder Karlsruhe nach Bad Wildbad im nördlichen Schwarzwald reisen. So bequem, dass es sich wirklich lohnt, das Auto daheim zu lassen. Erspart einem Parkplatzsorgen und Spritkosten. Endhaltestelle der S-Bahn ist übrigens der Kurpark!
In Bad Wildbad scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. An manchen Stellen fühlt man sich um Dekaden zurückversetzt. Oder um Jahrhunderte. Die Traube gehört ein bisschen dazu. Das Interieurdes Frühstücksraums kopiert Rokoko- und Empire-Mobiliar. Im „Grünen Salon“ auf der 1. Etage herrscht großbürgerliche Gemütlichkeit aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: verschnörkeltes Holz, schwere lodengrüne Samtbezüge, eine kleine Bibliothek, gestreifte Schabracken und als Grünpflanzen jene Sansevieria, die hier wahrscheinlich schon ein Menschenalter erreicht hat. Hier fühlt man sich glatt an frühe Ferienaufenthalte in der eigenen Kindheit erinnert. Schön, dass das noch irgendwo konserviert werden konnte. Hat in manchen Ecken noch geradezu etwas Museales an sich!
Im Erdgeschoss der Traube befindet sich linkerhand das italienische Restaurant Filippo und rechterhand der Frühstücksraum – möglicherweise war dies früher mal unter gemeinsamer Regie. Inwieweit heutzutage noch irgendwo die Fäden zusammenlaufen, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Bei meinem Besuch an einem überaus sonnigen Aprilwochenende waren ausser mir noch circa ein Dutzend anderer Gäste zugegen. Am beeindruckendsten fand ich den ungemein freundlichen, zugewandten, offenen Service. Die engagierte Rezeptionistin agierte gleichzeitig in Personalunion auch noch als Frühstücksservicekraft und werkelte in der Küche. Sie hatte die Frühstückstische eingedeckt und sorgte am Büffet für Nachschub und kochte Kaffee/Tee nach individuellem Wunsch. Und das mit großer Ruhe und Aufmerksamkeit.
Im Frühstücksraum sitzt man zwar ein bisschen steif, aber gepflegt: makellose, gestärkte, reinweisse Tischdecken, rote Servietten, und zur Straßenseite hin viel Licht. Wer an einem Tisch dort Platz nimmt, kann sogar einen Blick auf die flanierenden Kurgäste erhaschen. Heissgetränke werden an den Tisch gebracht, das restliche Frühstück holt man sich selbst am Büffet, das zur Hälfte aus geschickter, farbenfroher Deko besteht und eine prächtige Üppigkeit vorspiegelt. Für mich war es aber wirklich mehr als ausreichend: verschiedene Cerealien und Haferflocken und Müsli, Dosenobst, Brötchen, abgepackte Portionen von Knäckebrot und Zwieback, Käse und Wurst in Scheiben, abgepackte Marmeladenportionen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, gekochte Eier (endlich mal schön pflaumweich und nicht bockelhart), Orangensaft. Heissgetränke kann man beliebig nachbestellen. Alles nichts Herausragendes, aber nett und sichtlich mit Liebe angerichtet.
Ein idealer Ort für ältere Herrschaften oder Menschen mit Hang zum Retro-Ambiente. Meine Schweigermutter wäre hier in Entzücken ausgebrochen! Absolut loben möchte ich die geschickte Lage (nur wenige Schritte bis zur Sommerbergbahn!) und den überaus freundlichen Service, der auf Wunsch auch Anregungen zur Freizeitgestaltung liefert.
Geschickter und „verkehrsgünstiger“ könnte die Traube kaum liegen: gerade mal 5m entfernt, just gegenüber des Eingangs, liegt die S-Bahn-Haltestelle „Uhlandplatz“. Jetzt wird manch einer staunen: eine S-Bahn-Haltestelle mitten in einem Kurort? Ja, seit etlichen Jahren kann man mit der S6 ganz bequem aus Pforzheim oder Karlsruhe nach Bad Wildbad im nördlichen Schwarzwald reisen. So bequem, dass es sich wirklich lohnt, das Auto daheim zu lassen. Erspart einem Parkplatzsorgen und Spritkosten. Endhaltestelle der S-Bahn ist übrigens der Kurpark!
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Filippo
Filippo€-€€€Restaurant, Hotel, Pizzeria070811559999König-Karl-Str. 31, 75323 Bad Wildbad im Schwarzwald
3.5 stars -
"Ein bisschen aus der Zeit gefallen..." MinitarGeschickter und „verkehrsgünstiger“ könnte die Traube kaum liegen: gerade mal 5m entfernt, just gegenüber des Eingangs, liegt die S-Bahn-Haltestelle „Uhlandplatz“. Jetzt wird manch einer staunen: eine S-Bahn-Haltestelle mitten in einem Kurort? Ja, seit etlichen Jahren kann man mit der S6 ganz bequem aus Pforzheim oder Karlsruhe nach Bad Wildbad im nördlichen Schwarzwald reisen. So bequem, dass es sich wirklich lohnt, das Auto daheim zu lassen. Erspart einem Parkplatzsorgen und Spritkosten. Endhaltestelle der S-Bahn ist übrigens der Kurpark!
In Bad Wildbad
Besucht am 08.04.2017Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Bad Wildbad im Schwarzwald ist durchaus eine Reise wert, auch wenn man kein Kurgast ist und noch weit entfernt vom Seniorenalter ist. Gerade kehre ich von einem Wochenendtrip zurück und möchte das „Filippo“ empfehlen, das vermutlich noch so neu ist, dass es noch gar keine Web-Präsenz vorweisen kann. Dafür aber über reichlich Kundschaft verfügt. Und das mag unter anderem auch der sehr zentralen, überaus günstig gelegenen Lage geschuldet sein. Direkt vor der Haustüre liegt die S-Bahn-Haltestelle „Bad Wildbad/ Uhlandplatz“ und über dem Ristorante befindet sich das Hotel Traube, das sicherlich eine lange Tradition vorweisen kann. An der König-Karl-Strasse entlang orientiert sich das städtische Leben von Wildbad. Hier gibt es genügend Laufkundschaft, aber auch viele Tagestouristen und auch Hotelgäste.
Hätte mich Filippo nicht vormittags bereits mit einem so einladenden Buon giorno begrüsst, wäre ich abends wohl kaum sein Gast geworden. Aber ehrlich gesagt: nach all den schwäbischen Wurstsalaten und Rostbraten und Schnitzeln stand mir auch mal der Sinn nach alternativen Angeboten. Und da passt dieses italienische Ristorante ganz gut ins Geschehen. Das Lokal liegt im Erdgeschoss des Hotels Traube und verfügt über einen attraktiven Aussenbereich, der allerdings nur bis zum Mittag in der Sonne liegt. Aber auch danach ist er gut besucht.
Ich war an einem Samstagabend zur besten Abendessenszeit zu Gast. Gegen 19:30 war das Lokal nur zur Hälfte voll und ich habe mir selbst als Single einen kleinen ruhigen Zweiertisch nahe der Küche ausgewählt. Das Ambiente wurde vermutlich so vom Vorgänger übernommen: rustikales Flair, große Kuckucksuhr, gepolsterte Eckbänke, viel dunkles Holz. Auf den Fensterplätzen kann man das Treiben auf der Strasse beobachten. Aber nach hinten ist raus ist es ruhiger und beschaulicher.
Ganz schnell ist ein ruhiger, aufmerksamer, junger Ober zur Stelle: freundliche Erscheinung, sehr gute Manieren. Die ausgehändigte Karte weist die üblichen italienischen Speisen auf: Antipasti, Salate, Pasta, Fleischgerichte. Intuitiv suche ich nach dem Aussergewöhnlichen und wähle einfach mal den Insalata Filippo (in Klammer: Überraschung!). 9,50 Euro kann man ja mal wagen. Nach einer knappen Viertelstunde wird die Überraschung präsentiert, sehr formschön auf einer länglichen, ovalen Vorlagenplatte: reichlich knackig-frische Blattsalate in einer würzigen Vinaigrette, dazu jede Menge Shrimps und geräucherten Lachs, alles komplettiert mit feinsten frischen Früchten (Himbeeren, Erdbeeren, Birne, Trauben, Sternfrucht). Wer diese ganz besondere Kombination nicht mag, hat Pech gehabt – aber mir mundet sie bestens!! Dazu werden in einem Brotkörbchen mehrere Pizzabrötchen gereicht. Darauf verzichte ich allerdings, denn der Salat allein macht mich schon mehr als satt. Aber nichts beschwert. Ich schlafe danach ganz hervorragend und entspannt (oder ist das dem Rauschen der nahen Enz zuzuschreiben?).
Selbstredend ist die Getränkekarte hervorragend. Neben den zu erwartenden italienischen Weinen eben auch die üblichen Publikumshits: Hugo und Lillet Berry, was besonders abends im Aussenbereich sehr gerne genossen wird. Mir persönlich steht zum Essen eher der Sinne nach einem Weinschorle. Und das wird explizit nach meinem Wunsch mit einem Barbera D´Alba gemixt – nicht, wie vorgeschlagen, mit einem Trollinger oder einem Valpolicella. Sehr frisch, sehr gehaltvoll, sehr fruchtig. Serviert in einem hohen, stilvollen Rotweinglas, das sicherlich weitaus mehr als 0,2 Liter fasst. Dafür 3,50 Euro zu berechnen, ist mehr als moderat.
Das Lokal hat sich schnell gefüllt. Auch zwei junge Servicemädels kommen hinzu. Die Bedienung läuft entspannt ab. Alle Gäste scheinen hochzufrieden zu sein, manche vereinbaren schon weitere Termine. Ich ordere mir ein weiteres Getränk zur Mitnahme auf mein Zimmer im Hotel Traube – gar kein Problem. Auch die Rechnung wird mir recht schnell gebracht. Alles in allem ein sehr entspannter, angenehmer Aufenthalt mit einem tollen Überraschungs-Salat, den ich allen empfehlen kann, die gerne Fruchtiges mit Pikantem kombinieren. Inwieweit sich Filippo an diesem Standort etablieren kann, vermag ich nicht einzuschätzen. Offenbar hat er in der Vergangenheit schon mehrere andere Locations bespielt. Aber hier lässt es sich in der Sommersaison bestimmt gut an.
Bad Wildbad im Schwarzwald ist durchaus eine Reise wert, auch wenn man kein Kurgast ist und noch weit entfernt vom Seniorenalter ist. Gerade kehre ich von einem Wochenendtrip zurück und möchte das „Filippo“ empfehlen, das vermutlich noch so neu ist, dass es noch gar keine Web-Präsenz vorweisen kann. Dafür aber über reichlich Kundschaft verfügt. Und das mag unter anderem auch der sehr zentralen, überaus günstig gelegenen Lage geschuldet sein. Direkt vor der Haustüre liegt die S-Bahn-Haltestelle „Bad Wildbad/ Uhlandplatz“ und... mehr lesen
Filippo
Filippo€-€€€Restaurant, Hotel, Pizzeria070811559999König-Karl-Str. 31, 75323 Bad Wildbad im Schwarzwald
3.5 stars -
"Das Rauschen der Enz direkt vor der Türe" MinitarBad Wildbad im Schwarzwald ist durchaus eine Reise wert, auch wenn man kein Kurgast ist und noch weit entfernt vom Seniorenalter ist. Gerade kehre ich von einem Wochenendtrip zurück und möchte das „Filippo“ empfehlen, das vermutlich noch so neu ist, dass es noch gar keine Web-Präsenz vorweisen kann. Dafür aber über reichlich Kundschaft verfügt. Und das mag unter anderem auch der sehr zentralen, überaus günstig gelegenen Lage geschuldet sein. Direkt vor der Haustüre liegt die S-Bahn-Haltestelle „Bad Wildbad/ Uhlandplatz“ und
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In Bad Wildbad scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. An manchen Stellen fühlt man sich um Dekaden zurückversetzt. Oder um Jahrhunderte. Die Traube gehört ein bisschen dazu. Das Interieur des Frühstücksraums kopiert Rokoko- und Empire-Mobiliar. Im „Grünen Salon“ auf der 1. Etage herrscht großbürgerliche Gemütlichkeit aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: verschnörkeltes Holz, schwere lodengrüne Samtbezüge, eine kleine Bibliothek, gestreifte Schabracken und als Grünpflanzen jene Sansevieria, die hier wahrscheinlich schon ein Menschenalter erreicht hat. Hier fühlt man sich glatt an frühe Ferienaufenthalte in der eigenen Kindheit erinnert. Schön, dass das noch irgendwo konserviert werden konnte. Hat in manchen Ecken noch geradezu etwas Museales an sich!
Im Erdgeschoss der Traube befindet sich linkerhand das italienische Restaurant Filippo und rechterhand der Frühstücksraum – möglicherweise war dies früher mal unter gemeinsamer Regie. Inwieweit heutzutage noch irgendwo die Fäden zusammenlaufen, vermag ich allerdings nicht zu sagen. Bei meinem Besuch an einem überaus sonnigen Aprilwochenende waren ausser mir noch circa ein Dutzend anderer Gäste zugegen. Am beeindruckendsten fand ich den ungemein freundlichen, zugewandten, offenen Service. Die engagierte Rezeptionistin agierte gleichzeitig in Personalunion auch noch als Frühstücksservicekraft und werkelte in der Küche. Sie hatte die Frühstückstische eingedeckt und sorgte am Büffet für Nachschub und kochte Kaffee/Tee nach individuellem Wunsch. Und das mit großer Ruhe und Aufmerksamkeit.
Im Frühstücksraum sitzt man zwar ein bisschen steif, aber gepflegt: makellose, gestärkte, reinweisse Tischdecken, rote Servietten, und zur Straßenseite hin viel Licht. Wer an einem Tisch dort Platz nimmt, kann sogar einen Blick auf die flanierenden Kurgäste erhaschen. Heissgetränke werden an den Tisch gebracht, das restliche Frühstück holt man sich selbst am Büffet, das zur Hälfte aus geschickter, farbenfroher Deko besteht und eine prächtige Üppigkeit vorspiegelt. Für mich war es aber wirklich mehr als ausreichend: verschiedene Cerealien und Haferflocken und Müsli, Dosenobst, Brötchen, abgepackte Portionen von Knäckebrot und Zwieback, Käse und Wurst in Scheiben, abgepackte Marmeladenportionen in verschiedenen Geschmacksrichtungen, gekochte Eier (endlich mal schön pflaumweich und nicht bockelhart), Orangensaft. Heissgetränke kann man beliebig nachbestellen. Alles nichts Herausragendes, aber nett und sichtlich mit Liebe angerichtet.
Ein idealer Ort für ältere Herrschaften oder Menschen mit Hang zum Retro-Ambiente. Meine Schweigermutter wäre hier in Entzücken ausgebrochen! Absolut loben möchte ich die geschickte Lage (nur wenige Schritte bis zur Sommerbergbahn!) und den überaus freundlichen Service, der auf Wunsch auch Anregungen zur Freizeitgestaltung liefert.