Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Allgemein
Die Reiterklause war schon seit einigen Jahren ohne Wirt. Seit Anfang Februar sind die ehemaligen Wirtsleute vom abgebrannten Schützenhaus in Kahl am Main wieder am Start und übernahmen die Reiterklause des Reit- und Fahrvereins im Karlsteiner Ortsteil Großwelzheim. Roland und Petra Köck bieten deutsche, gut bürgerliche Küche an. Von Montag bis Freitag wird zusätzlich ein preisgünstiger Mittagstisch angeboten. Und am Sonntag bieten sie für ihre herzlich willkommen geheißenen Gäste unter anderem wechselnde Braten, inklusive einer hausgemachten Suppe.
Nachdem eine Schwester meiner Liebsten vor kurzem dort gute Erfahrungen gemacht hatte, gab sie eine Empfehlung an sie weiter. Nachdem Schätzchen mir das weitergab, entschieden wir uns am Sonntag spontan dort mal einzukehren, zumal ich es eigentlich schon länger im Hinterkopf hatte.
Also bei bestem sommerlichen Wetter die Räder aus dem Schuppen geholt und innerhalb meines Heimatortes in den Ortsteil Großwelzheim geradelt. Parkplätze für Autofahrer gibt es zur Genüge, und im Freiluftbereich stehen massenweise Fahrradständer zur Verfügung.
Rollstuhlfahrer oder Rollatorschieber haben schlechte Karten. Die Gaststätte sowie die Toiletten muss man über eine steile, ca. 4 m hohe Treppe ansteuern, was für manche Seniorin oder Senior schon schwer genug ist. Ein kleiner Biergarten mit Blick auf den Reitplatz lädt zumindest bei schönem Wetter zum Verweilen ein.
Allerdings sollte der Reit- und Fahrverein aus meiner Sicht dafür sorgen, dass zu den Zeiten, wenn Gäste im Biergarten sitzen und essen und trinken, die Reiter mal Pause machen. Zumindest am Sonntagmittag war nämlich eine kleine Brise in der Luft unterwegs, die den durch die Hufe aufgewirbelten Sand aber Gott sei Dank nicht in die Richtung der Gäste trieb. Das kann, wenn der Wind aus einer anderen Richtung unangenehme Folgen für Besucher und auch den Pächter haben.
Bedienung (3,5*)
Als wir gegen 13.00 Uhr eintrafen war nicht viel los im Biergarten, so dass wir uns selbst einen kleinen Vierer-Tisch aussuchen konnten, unter dessen Sonnenschirm genug Schatten war. Auf dem Tisch lagen zwei eingeschweißte Speisekarten (DIN-A4-Größe), auf deren Vorder- und Rückseite die Mittagstisch-Angebote zu lesen waren. Nach kurzem Studium wurden wir fündig und legten die Karten zurück auf den Tisch.
Oben auf der Eingangstreppe schaute uns dabei eine Bedienung zu, die dann direkt zu uns an den Tisch kam. Wir wurden freundlich begrüßt, die Getränke- sowie Essensaufnahme wurde vorgenommen. Die beiden Weizenbiere, einmal mit, einmal ohne Alkohol (Schlappeseppel vom Fass, 0,5 l, 3,- €) wurden zügig und schön gekühlt serviert. Auf das Essen mussten wir auch nicht lange warten.
Den Service teilten sich die Gattin sowie die Schwester des Kochs und Inhabers. Die Chemie zwischen Service und Gast stimmte. Und auch für einen Smalltalk wurde sich Zeit genommen.
Das Essen (4,5*)
Schätzchen wählte aus der abgespeckten Sonntagskarte das Bayrische Schnitzel mit Pommes und Salat (10,50 €). Das panierte Schnitzel war mit Käse überbacken. Zwischen Schnitzel und Käse wurde eine Schicht Meerrettich aufgebracht, welche für ein sehr gutes Geschmacksaroma mit angenehmer Schärfe sorgte. Das Schnitzel war perfekt gebraten, die gut gebräunten Pommes in Ordnung. Der dazugehörige, frischgemachte Salat wurde mit auf dem großen Aluteller serviert. Zufriedenheitsgrad meiner charmanten Begleiterin hoch.
Ich wählte das argentinische Rumpsteak mit Kräuterbutter, ebenfalls mit Pommes und Salat (15,50 €). Gewünscht medium. Antwort Bedienung: „So macht sie der Roland immer. Spaßeshalber antwortete ich: Das will ich hoffen, sonst muss ich es zurückgeben. Antwort, auch mit einem Lächeln im Gesicht: Das brauchen sie garantiert nicht.
Und so war es dann auch. Das Rumpsteak war einfach Klasse. Gargrad perfekt getroffen, saftig, etwas dicker und gefühlt 300 g. Gut zu schneiden und zu kauen. Die Kräuterbutter auch sehr gut. Ob hausgemacht oder nicht kann ich nicht beurteilen. Auch hier der Salat und die Pommes mit auf dem Teller. Das dezente Dressing vermischte sich nicht mit dem Fleischsaft und der Kräuterbutter, also alles bestens. Und das zu einem Preis, wie man ihn in unserer Gegend nicht mehr findet. PLV also auch in Ordnung!
Das Ambiente (2,5*)
Lassen wir mal außen vor. Im Biergarten sitzt man bei schönem Wetter ordentlich auf Plastikstühlen an einem ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Tisch. Aufgespannte Sonnenschirme schützen einigermaßen vor der Sonne. Auch hier könnte der Reit- und Fahrverein mal dafür sorgen, dass das Unkraut zwischen den Bodenplatten nicht gar so üppig sprießt. In der Gaststätte dunkel gehaltene Vereinsheimatmosphäre.
Sauberkeit (4*)
Tisch, Bestecke, Gläser in einwandfreiem Zustand. Servietten und Bestecke stehen in einem Bierkrug gebündelt auf dem Tisch Die Toiletten befinden sich hinter der Gaststätte, die Oldscool als Vereinsheim eingerichtet ist und sind trotz ihres Alters einwandfrei.
Fazit:
Was interessiert mich hier das Ambiente. Die Hauptsache war, dass wir sehr gut gegessen haben. Einem Wiederbesuch steht deshalb nichts im Wege.
Deshalb mein Gesamteindruck: (nach Küchenreise)
4 = gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)