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Gina Duesmann und Lars Keiling sind ja nun in die Geschäftsführung des oben angesprochenen Konglomerats eingestiegen und bauen die Betriebe vorsichtig um. Das zeigt sich jetzt gerade in der Schließung des hier schon bewerteten Restaurant Friedrich. Hier wird gerade umgebaut. Dann gehört noch das Furittsu zum Ensemble, eine klassische Sushibar. Gegenüber auf der anderen Seite der Lotter Straße dann das Fritz Daily, dass sich die Räumlichkeiten mit der Vinothek der Friedrich'schen Genusswelt teilt. Und eben hier war ich ich 2 Tage vor dem Lockdown.
Ende Oktober steht immer ein sehr wichtiger Geschäftstermin an, der nicht verschoben oder ins virtuelle ausgelagert werden kann! Die Weine für das Weihnachtsgeschenk an unsere Geschäftspartner müssen ausgesucht werden. Langjährig geschah das im Bistro des Restaurants Keiling, Frau Duesmann suchte uns eine Vorauswahl aus ihrer Vinothek zusammen, die endgültige Auswahl geschah im Rahmen eines Abendessens vor Ort. Nun hat ja das Restaurant Keiling in Bad Bentheim seine Türen für immer geschlossen, und die Beiden haben ihre Wirkungsstätte mit dem Frühling 2020 nach Osnabrück verlegt. Die zuständigen Weinbeauftragten meines Arbeitgebers, eine Kollegin und ich, beschlossen daraufhin, unserer Sommeliere des Vertrauens zu folgen und baten um eine Neuauflage in den neuen Räumlichkeiten. Frau Duesmann freute sich sehr und bereitete alles wie gewohnt vor.
Und so geschah es dann, dass sich vier Wein-Aussucher, wir verstärken uns immer mit den jeweiligen Partnern, um noch mehr Kompetenz in unsere Runde zu holen, mit Zug von Bad Bentheim, bzw. Rheine (Zustieg in den gleichen Zug) nach Osnabrück Altstadt aufmachten, um die Weine 2020 zu erwählen. Nach einem überschaubaren Fußmarsch in die Lotter Straße standen wir dann vor der Tür des Fritz Daily und traten ein.
Große Räumlichkeiten, Platz gibt es hier, zuerst blickt man in die offene Küche. Wir waren recht früh, weil wir bis 22 Uhr den letzten Zug erwischen mussten, um heim zu fahren. Die Küche bereitete gerade das Abendessen vor, dass nun im Fritz daily serviert wird, dass Friedrich ist ja geschlossen. Frau Duesmann kündigte aber an, dass geplant ist, das Abendangebot auch nach der Öffnung des Friedrich bestehen zu lassen. Rechts neben der Küche große Weinregale.
Dort konnte man eine äußerst erfreuliche Weinauswahl entdecken, sehr gut sortiert bei den deutschen Erzeugern, feine französische Weine und auch Österreich war gut vertreten. Sogar Sepp Moser, mein persönlicher Favorit aus Österreich lag mit einigen Produkten in den Regalen. Der Service fand unsere Reservierung und führte uns zu dem für uns vorgesehenen Tisch.
Gute Umgebung für eine Weinprobe, so umgeben von Weinregalen. Wir nahmen Platz und warteten auf Frau Duesmann. Vom Tisch blickt man Richtung Straße in einen luftigen Gastraum, der in warmen Tönen gestaltet und ausgeleuchtet ist. Noch war es leer, aber über den Abend wurden alle Tische besetzt.
Ebenso wie im Friedrich ist die Karte für den Abend im Fritz Daily recht überschaubar. Sie lag ausgedruckt auf dem Tisch in DIN A4 Größe. Auf einer Seite die Klassiker, siehe auch HP, auf der anderen Seite ein Abendmenü in drei oder vier Gängen.
Etwas nach Weinproben-und Menübeginn fotografiert, siehe rechts oben, benutzte ich die auch gleich als Notizblock für meine Notizen zu den verkosteten Weinen. Nach längerer Konsultation orderten wir alle Vier das Menü in der Version mit 4 Gängen. Frau Duesmann begann mit den ersten beiden von 5 weißen Weinen die Verkostung. Der Service servierte einen kleinen Gruß der Küche.
Brot, ein ordentliches Baguette kam an den Tisch. Dazu in einem kleinen Kännchen ein schmackhaftes Olivenöl. Dann noch etwas ungewöhnliches.
Ein Chorizo-Salz wurde uns serviert. Es duftete ungewöhnlich aus dem Salztopf.
Wir begannen uns ernsthaft den Weinen zu widmen, ganz unten am Ende meiner Kritik ein Überblick. Zuerst ein detaillierter Blick auf das Vier-Gang-Menü, dass uns an diesem Abend serviert wurde. Es begann mit einer Suppe. Karotten-Ingwer-Suppe mit Garnelen und Couscous.
Lars Keiling stand an unserem Besuchsabend selbst in der Küche. Insofern war schon klar, dass wir wenig Gelegenheit zu Kritik an dem Essen bekommen würden. Und es wurde dann sofort äußerst schmackhaft. Nichts wärmt im Oktober und November die Seele besser als eine Suppe! Besonders, wenn die perfekte Kombination Karotte Ingwer genutzt wird. Hervorragend war die abgeschmeckt, fruchtig und scharf, ergänzt mit einem Petersilien-Öl, und mit Crunch durch Karottenchips. Separat auf dem Teller noch frittierte Garnelen im (ich vermute) Tempura Mantel, sowie ein Salat aus Couscous. Auch wenn heute Abend die Weine wichtig sein würden, das Menü begann mit einem erfreulich guten ersten Gang. Gang zwei war Fisch, Zander mit Bortschgemüse und Meerrettichsauce.
Bortsch, ein russischer Klassiker aus Kartoffeln und roten Beeten mit viel Säure aus Essig. Diese drei Zutaten fanden sich unten Teller, dazu fette ätherische Öle mit Schärfe aus dem Meerrettich. Wieder etwas von dem Petersilienöl. Und obenauf noch ein auf den Punkt gegartes Stück Zanderfilet. Alles in allem ein sehr guter Fischgang, auch die Präsentation dieses, wie auch des vorhergehenden, Ganges war schon von Klasse. Alle Tischgenossen waren hoch erfreut über das bisherige Essen. Gang drei ein Schmorgericht, Schweinbäckchen in Schwarzbiersauce, Kürbisbratkartoffeln-geräuchert und gefüllte Kartoffeltaschen.
Spätestens jetzt merkte man der Küche die Handschrift von Lars Keiling an! Dieses Gericht hätte so auch eins zu eins aus seinem Bistro in Bentheim kommen können. Wie immer eine Sauce zum Niederknien! In dieser Sauce die Bäckchen, auf das zarteste geschmort. saftig durch das natürliche Collagen, perfekt! Äußerst willkommene Saucenaufsauger waren die Kartoffeltaschen. Aber mein Favorit auf dem Teller waren die angebratenen Kürbiswürfel mit einem umwerfenden Aroma, dass nicht nur aus dem Rauch kommen konnte! Bester Gang bisher für mich! Dann gab es noch ein Dessert, wir wichen alle vom Dessertvorschlag aus dem Menü ab! Für meine Frau ein Crumble, aus Zwetschge mit Schmandcreme.
es schmeckte ihr, aber es war auch eine zu große Portion, sie schaffte es nicht ganz! Die drei weiteren Genießer orderten Käse, wir waren schließlich auf einer Weinprobe! Frau Duesmann war etwas unglücklich, weil die Käselieferung ausgeblieben war und nur noch drei Sorten verfügbar waren. Die Küche ergänzte das noch durch etwas Parmesan.
Die Käseauswahl wurde auf einem Teller serviert. Mea culpa, ich weiß nicht mehr was es war! Vielleicht können die Käse-Afficionados hier das ergänzen? Links Parmesan und rechts fourme d'ambert krieg ich noch zusammen. Trotzdem, wir waren inzwischen bei den roten Weine, demzufolge war es lecker! Die Küche des Fritz Daily unter dem neuen Chef hatte uns für 50 Euro ein sehr schmackhaftes Menü serviert!
Ich sagte ja schon, eigentlich waren wir auf Weinmission! Und hatten nebenbei noch sehr gut gegessen! Über den Abend sah es aber meistens so aus auf unserem Tisch.
Im Verlauf noch ergänzt um drei rote Weine, weil wir immer einen weißen und roten Wein aus deutschen Anbaugebieten verschenken. Insgesamt wurden 8 Weine verkostet, siehe hier.
Eine langwierige Entscheidungsdiskussion entwickelte sich aus der Auswahl, die Frau Duesmann weitsichtig serviert hatte. Die endgültige Wahl fiel auf diesen beiden Weine. Wir hoffen wie jedes Jahr, eine gute Wahl getroffen zu haben. Aber Rückmeldungen der letzten Jahre aus dem Kundenkreis stimmen uns wieder optimistisch.
So, kann ich also ein Fazit ziehen aus meinem Bericht zum Erstbesuch im Fritz Daily in Osnabrück. Ich war sehr positiv überrascht von Ambiente und Küchenleistung. Auch der Service, jetzt unter der Ägide von Frau Duesmann ließ sich nicht aus der Bahn werfen und gab keinen Anlass zu Kritik. Über alles eine gute gastronomische Performance! Aber eigentlich habe ich das nicht anders erwartet unter der neuen Geschäftsleitung. Frau Duesmann kündigte noch weitere Änderungen am Konzept an! Man darf sehr gespannt sein.