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GastroGuide-User: Jenome
Jenome einen Beitrag zum Italienisches Dörfchen in 01156 Dresden geschrieben.
vor 10 Monaten
"Italienisches Dörfchen in Dresden muss schließen"

Geschrieben am 14.12.2023
Es ist das Ende eines Traditionshauses: Das Italienische Dörfchen schließt Ende des Jahres seine Türen. Das sagt Inhaber Maik Kosiol gegenüber Sächsische.de. Rund vier Jahre lang hatte er mit seiner Frau Janet versucht, dem Dörfchen wieder neues Leben einzuhauchen. Es hat nicht funktioniert.
"Wir haben das Kaffeehaus und ein kleines Schankhaus eröffnet, später kam noch das Brunetti Centro hinzu, welches von Herrn Miri betrieben wurde. Die Baustelle Augustusbrücke hat uns leider schon 2020 fast zum Aufgeben gebracht", sagt er.
Ins Detail gehen will er nicht, aber "mit den vorhandenen Vorgaben ist es unmöglich, dieses Objekt betriebswirtschaftlich im positiven Bereich zu betreiben. Unser Vermieter aus Hamburg hat seit Jahren das Objekt vernachlässigt." Es gebe einen "Investionsstau", welcher es schon aus sicherheitstechnischen Gründen ausschließe, "dort weiter zu arbeiten". Außerdem gebe es einen Wasser- und Brandschaden im Keller, der nicht von der Versicherung des Vermieters behoben wurden sei.
Dazu kommen laut Kosiol die gestiegenen Preise für Strom und Fernwärme. Auch hier nennt er keine Details. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber sie war jetzt unumgänglich."
2019 hatte das Ehepaar Kosiol das Traditionhaus am Theaterplatz übernommen. Mit viel Euphorie waren sie gestartet. Mit Maik Kosiol übernahm ein erfahrener Gastronom das Haus.
Doch schon vor der jetzigem Komplettschließung war das Restaurant über ein Jahr geschlossen. Seit 31. Oktober 2020 war das Traditionshaus zu. Mit dem Beginn des allgemeinen Lockdowns wegen der Corona-Pandemie durfte es wie alle anderen Restaurants keine Gäste mehr empfangen. Aber auch als die Restaurants wieder öffnen durften, wurde am Theaterplatz kein Gast bedient. Das Lokal blieb auch 2021 komplett geschlossen, da Kosiol damals das "wirtschaftliche Risiko" zu groß war.
Das Grundstück, auf dem das Lokal steht, gehört der Stadt. Der Stadtrat beschloss 1992, das Objekt im Erbbaurecht zu vergeben. Der Grund gehört also weiter der Stadt, nur der Bau ging an die Erbbaupächter. Bis Ende 2021 wurden pro Monat 25.000 Euro Erbbaupacht fällig. Der aktuelle Stadtrat beschloss aber 2022, diese auf 11.000 Euro monatlich zu senken, damit das ganze wirtschaftlich zu betreiben bleibt.
Bleibt zu hoffen das dies ein Warnschuss an den Vermieter ist, er den notwendigen Investitionsstau abarbeit und sich neue Gastronomen für dieses Schmuckstück finden.


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