Geschrieben am 30.06.2019 2019-06-30| Aktualisiert am
01.07.2019
„Was, sie kennen den italienischen Feinkostladen in Haan noch nicht? Den im Hinterhof mit der tollen Theke?“ entgegnete mir vor einigen Jahren bass erstaunt eine Kundin von Casa Luz, dem Weinladen meines Vertrauens.
Bei einem kleinen, samstäglichen Stammkundenplausch wurden damals die besten italienischen Adressen im Umfeld diskutiert, was diesen offenkundig unverzeihlichen Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte zu Tage förderte.
Dieser weiße Fleck wurde selbstredend alsbald ausgemerzt, und in der Folge war dieses Geschäft in den letzten Jahren - insbesondere im Sommer - meine erste Anlaufstelle, wenn abends eine italienisch inspirierte Brotzeit mit diversen Antipasti, Käse, Salumi e Prosciutti & Co. auf der Tagesordnung stand.
Neben den Angeboten aus der Frische-Theke gefiel mir besonders das original-italienische, tagesfrische Brot stets besonders gut, das Pane Pugliese versetzte einen verlässlich nach Apulien, wenn man es aufbrach und mit geschlossenen Augen an der duftenden Krume roch.
Nach langen Jahren hat es in dem kleinen italienischen Foodie-Eldorado im Sommer 2018 einen Generationswechsel gegeben, der Enkel des Firmengründers übernahm das Ruder und krempelte den etwas in die Jahre gekommenen Laden gehörig um.
Neben zeitgeistigen optischen Zugeständnissen an die Generation Hipster, wie bspw. die schmuck bemalte Kreidetafel hinter der Theke oder die neue Ladenausstattung, wurde auch das Angebot spürbar erweitert.
Der junge Mann ist Überzeugungstäter und Qualitätsfanatiker, eine neue, kleine Pasta-Manufaktur mit hochwertigem Maschinenpark war eine seiner ersten Amtshandlungen, hier entsteht seitdem täglich diverse Pasta fresca auf hohem Niveau.
Frische Salsiccia in mehreren Varianten wird seitdem täglich selbst hergestellt, aus hiesigem Bio-Fleisch und Gewürzen aus der italienischen Heimat, das Ergebnis schlägt alles, was ich vormals an italienischer Bratwurst verkosten durfte.
Auch die Wein- und Feinkost-Angebote wurden, was die Hersteller und das Sortiment angeht, spürbar in Richtung kleiner Familienbetriebe mit extrem hochwertigen Produkten verschoben, wer hier Barilla Pesto für 1,99 Euro im Angebot sucht, wird lange vergebens suchen müssen.
Die einzige für dieses Portal maßgebliche Änderung war jedoch die Einführung eines kleinen, legeren Restaurant-Betriebes, der mit einer kleinen Auswahl von Tages- bzw. Wochengerichten aufwartet.
Neben diversen Tischen im Gebäude-Inneren entstand zu diesem Zweck auch ein ansprechender Außenbereich mit schöner Möblierung und mehr als ausreichendem Sonnenschutz für fast alle Plätze.
Der einzige Wermutstropfen ist natürlich die nicht vorhandene Aussicht, ein Gewerbehof in Haan ist nun mal kein pittoresker Aussichtspunkt an der Amalfi Küste - dafür aber ist es wunderbar ruhig: im Hintergrund leise Musik und italienisches Geplauder des Teams, für mich daher trotzdem ein erholsamer Rückzugsort.
Die Gerichte werden frisch von einem kleinen Küchen-Team zubereitet und ich empfinde es in einem solchen Setting immer als äußerst vertrauensbildend, wenn ich mitbekomme, dass der Koch nicht ein Wort Deutsch spricht.
Wer an einem heißen Sommertag keine Lust auf warme Gaumenfreuden hat, kann sich hier auch Panini servieren lassen, die mit Sorgfalt und viel kreativer Liebe zum Detail belegt werden.
Ob das Salami-Gorgonzola Panino mit einigen Tropfen Olivenöl und aromatischem, eingelegten schwarzen Trüffel verfeinert wird oder wie in dem Fall auf dem untigen Foto, eine einfache Käse-Schinken Variante mit halbgetrockneten Datteltomaten: das Ergebnis ist umso köstlicher, je unverbindlicher die Bestellung gerät.
Besonders empfehlenswert sind jedoch die Pasta Gerichte, bislang haben mich diese nie enttäuscht und ich muss lange überlegen, wo bzw. OB ich hier in der Gegend anderswo derart hochqualitative, authentische italienische Küche zu einem derartig guten Preis-Leistungsverhältnis bekomme.
Die kürzlich mit Begeisterung verspeisten
| Spaghetti Frutti di Mare |
waren ein gutes Beispiel für ein solches Gericht, das mit moderaten 11,90 Euro angeboten wurde.
Hier wurde eben nicht lediglich ein langweiliges Sugo genommen, ein staubiger trockener Frutti di Mare Mix hineingeworfen und Teutonen-kompatibel weich gekochte Industrie-Pasta darin geschwenkt.
Nein, hier wurde frische Pasta aus der eigenen Produktion verwendet und neben Oktopus, Kalmar und Garnelen wanderte auch eine großzügige Menge an Venus- und Miesmuscheln auf den Teller.
Das ganze umspielt von einem leichten, zurückhaltend gewürzten Sud, der den Meeresfrüchten geschmacklich in keiner Weise die Show stahl.
Zurückhaltend heißt in diesem Fall aber nicht fad oder langweilig, die Tomatennote war reichhaltig und hocharomatisch, etwas Chili und Fenchel summte ganz leise im Hintergrund mit, ein Hochgenuss.
Die Pasta auf den Punkt al dente, mir in diesem Fall aber einen Hauch zu dick, sie tendierte vom Mundgefühl schon fast zu toskanischen Pici, aber das ist ja Geschmacksache.
Das ließ ich dann auch die junge nette Dame, die freundlich aufmerksam den Service stemmt, wissen und bekam zu hören, das man hier sehr gerne auf persönliche Vorlieben eingeht und die zugegeben recht dicken Spaghetti bspw. mit Linguine ersetzen könne.
Nun denn, derart gut gestärkt deckte ich mich für das heimische Abendessen noch mit etwas Käse, Oliven und sündhaft leckerem, sizilianischen Mandelgebäck, den berühmten Paste di Mandorle ein.
Was bleibt mir, als zu radebrechen: A presto, caro ristorante Primogeri!
„Was, sie kennen den italienischen Feinkostladen in Haan noch nicht? Den im Hinterhof mit der tollen Theke?“ entgegnete mir vor einigen Jahren bass erstaunt eine Kundin von Casa Luz, dem Weinladen meines Vertrauens.
Bei einem kleinen, samstäglichen Stammkundenplausch wurden damals die besten italienischen Adressen im Umfeld diskutiert, was diesen offenkundig unverzeihlichen Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte zu Tage förderte.
Dieser weiße Fleck wurde selbstredend alsbald ausgemerzt, und in der Folge war dieses Geschäft in den letzten Jahren - insbesondere im... mehr lesen
Primogeri
Primogeri€-€€€Weinstube, Trattoria02129958735Ohligser Str. 62d, 42781 Haan
5.0 stars -
"Familiäres Gewerbehof-Idyll – und noch immer ein kleiner Geheimtipp" Shaneymac„Was, sie kennen den italienischen Feinkostladen in Haan noch nicht? Den im Hinterhof mit der tollen Theke?“ entgegnete mir vor einigen Jahren bass erstaunt eine Kundin von Casa Luz, dem Weinladen meines Vertrauens.
Bei einem kleinen, samstäglichen Stammkundenplausch wurden damals die besten italienischen Adressen im Umfeld diskutiert, was diesen offenkundig unverzeihlichen Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte zu Tage förderte.
Dieser weiße Fleck wurde selbstredend alsbald ausgemerzt, und in der Folge war dieses Geschäft in den letzten Jahren - insbesondere im
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Bei einem kleinen, samstäglichen Stammkundenplausch wurden damals die besten italienischen Adressen im Umfeld diskutiert, was diesen offenkundig unverzeihlichen Fleck auf meiner kulinarischen Landkarte zu Tage förderte.
Dieser weiße Fleck wurde selbstredend alsbald ausgemerzt, und in der Folge war dieses Geschäft in den letzten Jahren - insbesondere im Sommer - meine erste Anlaufstelle, wenn abends eine italienisch inspirierte Brotzeit mit diversen Antipasti, Käse, Salumi e Prosciutti & Co. auf der Tagesordnung stand.
Neben den Angeboten aus der Frische-Theke gefiel mir besonders das original-italienische, tagesfrische Brot stets besonders gut, das Pane Pugliese versetzte einen verlässlich nach Apulien, wenn man es aufbrach und mit geschlossenen Augen an der duftenden Krume roch.
Nach langen Jahren hat es in dem kleinen italienischen Foodie-Eldorado im Sommer 2018 einen Generationswechsel gegeben, der Enkel des Firmengründers übernahm das Ruder und krempelte den etwas in die Jahre gekommenen Laden gehörig um.
Neben zeitgeistigen optischen Zugeständnissen an die Generation Hipster, wie bspw. die schmuck bemalte Kreidetafel hinter der Theke oder die neue Ladenausstattung, wurde auch das Angebot spürbar erweitert.
Der junge Mann ist Überzeugungstäter und Qualitätsfanatiker, eine neue, kleine Pasta-Manufaktur mit hochwertigem Maschinenpark war eine seiner ersten Amtshandlungen, hier entsteht seitdem täglich diverse Pasta fresca auf hohem Niveau.
Frische Salsiccia in mehreren Varianten wird seitdem täglich selbst hergestellt, aus hiesigem Bio-Fleisch und Gewürzen aus der italienischen Heimat, das Ergebnis schlägt alles, was ich vormals an italienischer Bratwurst verkosten durfte.
Auch die Wein- und Feinkost-Angebote wurden, was die Hersteller und das Sortiment angeht, spürbar in Richtung kleiner Familienbetriebe mit extrem hochwertigen Produkten verschoben, wer hier Barilla Pesto für 1,99 Euro im Angebot sucht, wird lange vergebens suchen müssen.
Die einzige für dieses Portal maßgebliche Änderung war jedoch die Einführung eines kleinen, legeren Restaurant-Betriebes, der mit einer kleinen Auswahl von Tages- bzw. Wochengerichten aufwartet.
Neben diversen Tischen im Gebäude-Inneren entstand zu diesem Zweck auch ein ansprechender Außenbereich mit schöner Möblierung und mehr als ausreichendem Sonnenschutz für fast alle Plätze.
Der einzige Wermutstropfen ist natürlich die nicht vorhandene Aussicht, ein Gewerbehof in Haan ist nun mal kein pittoresker Aussichtspunkt an der Amalfi Küste - dafür aber ist es wunderbar ruhig: im Hintergrund leise Musik und italienisches Geplauder des Teams, für mich daher trotzdem ein erholsamer Rückzugsort.
Die Gerichte werden frisch von einem kleinen Küchen-Team zubereitet und ich empfinde es in einem solchen Setting immer als äußerst vertrauensbildend, wenn ich mitbekomme, dass der Koch nicht ein Wort Deutsch spricht.
Wer an einem heißen Sommertag keine Lust auf warme Gaumenfreuden hat, kann sich hier auch Panini servieren lassen, die mit Sorgfalt und viel kreativer Liebe zum Detail belegt werden.
Ob das Salami-Gorgonzola Panino mit einigen Tropfen Olivenöl und aromatischem, eingelegten schwarzen Trüffel verfeinert wird oder wie in dem Fall auf dem untigen Foto, eine einfache Käse-Schinken Variante mit halbgetrockneten Datteltomaten: das Ergebnis ist umso köstlicher, je unverbindlicher die Bestellung gerät.
Besonders empfehlenswert sind jedoch die Pasta Gerichte, bislang haben mich diese nie enttäuscht und ich muss lange überlegen, wo bzw. OB ich hier in der Gegend anderswo derart hochqualitative, authentische italienische Küche zu einem derartig guten Preis-Leistungsverhältnis bekomme.
Die kürzlich mit Begeisterung verspeisten
| Spaghetti Frutti di Mare |
waren ein gutes Beispiel für ein solches Gericht, das mit moderaten 11,90 Euro angeboten wurde.
Hier wurde eben nicht lediglich ein langweiliges Sugo genommen, ein staubiger trockener Frutti di Mare Mix hineingeworfen und Teutonen-kompatibel weich gekochte Industrie-Pasta darin geschwenkt.
Nein, hier wurde frische Pasta aus der eigenen Produktion verwendet und neben Oktopus, Kalmar und Garnelen wanderte auch eine großzügige Menge an Venus- und Miesmuscheln auf den Teller.
Das ganze umspielt von einem leichten, zurückhaltend gewürzten Sud, der den Meeresfrüchten geschmacklich in keiner Weise die Show stahl.
Zurückhaltend heißt in diesem Fall aber nicht fad oder langweilig, die Tomatennote war reichhaltig und hocharomatisch, etwas Chili und Fenchel summte ganz leise im Hintergrund mit, ein Hochgenuss.
Die Pasta auf den Punkt al dente, mir in diesem Fall aber einen Hauch zu dick, sie tendierte vom Mundgefühl schon fast zu toskanischen Pici, aber das ist ja Geschmacksache.
Das ließ ich dann auch die junge nette Dame, die freundlich aufmerksam den Service stemmt, wissen und bekam zu hören, das man hier sehr gerne auf persönliche Vorlieben eingeht und die zugegeben recht dicken Spaghetti bspw. mit Linguine ersetzen könne.
Nun denn, derart gut gestärkt deckte ich mich für das heimische Abendessen noch mit etwas Käse, Oliven und sündhaft leckerem, sizilianischen Mandelgebäck, den berühmten Paste di Mandorle ein.
Was bleibt mir, als zu radebrechen: A presto, caro ristorante Primogeri!