Besucht am 12.08.2019Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Unglücklicherweise lande ich genau an einem Montagabend in Bad Buchau – ein schlechter Tag für gastronomische Unternehmungen. Es sieht so mau aus, dass ich gleich wieder ins Auto steige und nach Bad Schussenried zurückfahre, wo ich mich eines grandiosen Bierkrugmuseums mit angeschlossenem Biergarten erinnere. Doch auch hier heisst es: Montag gleich Ruhetag.
Reumütig kehre ich nach Bad Buchau zurück, wo andere gestrandete Touristen und gelangweilte Reha-Patienten an Rollatoren durch die Innenstadt schlurfen. Prinzipiell scheint ein Grossteil der hiesigen Gastronomie in griechischer Hand zu sein – vielleicht eine weitverzweigte Grossfamilie? Glücklicherweise brennt Licht in der Taverne Poseidon, die im Erdgeschoss eines Gebäudes mit mutiger sonnblumengelber-auberginefarbener Fassade liegt. Wirkt von aussen – zusammen mit dem netten Blumenschmuck in den Balkonkästen – erst mal recht einladend. Von innen dann leider weniger. Das Ambiente ist ernüchternd schlicht und schmucklos. Die Einrichtung besteht aus mehreren einfachen Holztischen (ohne Tischdecke) und -stühlen. Sieht hier alles in allem sehr nach Familienbetrieb aus: Vater in der Küche, Mutter im Service, Sohn am Computer. Vermutlich bastelt er gerade an der Homepage, die zum Zeitpunkt meines Besuches nur in rudimentären Ansätzen vorhanden ist. Naja, die wichtigsten Infos wie Adresse und Öffnungszeiten kann man schon mal nachlesen. Hut ab: geöffnet an 7 Tagen in der Woche, kein Ruhetag. Trotzdem sind wir erst mal die einzigen Gäste im Lokal. Später treffen noch Mutter mit Tochter und vier jugendliche Schweizer ein. Letztere scheinen im Haus zu wohnen, denn über uns befindet sich das Hotel Moorbadstuben. Wir erinnern uns: Bad Buchau liegt am Federsee und ist von einer Moorlandschaft umgeben. Die hiesigen Übernachtungsgäste dürften also hauptsächlich Naturliebhaber, Wanderer, Fahrradtouristen sein.
Die Speisekarte der Taverne Poseidon weist die üblichen griechischen Gerichte auf: Gyros, Souvlaki, frittierte Calamares, griechischer Bauernsalat. Wir bestellen einen Lammteller (15,50 Euro) und Costas Vorspeisenplatte (11,00 Euro). Dass ein Ouzo aufs Haus gleich vorneweg serviert wird, ist sympathisch – möglicherweise braucht man aber auch hinterher noch einen. Wir warten ab! Serviert wird relativ rasch, sind wir doch erst mal noch die einzigen Gäste. Der Lammteller besteht aus drei Koteletts, die ruhig noch etwas schärfer hätten angebraten sein dürfen. Die dünnen Fritten sind noch recht farblos und auch eher lauwarm. Dazu wird ein etwas liebloser Beilagensalat gereicht: auf ein paar ausgebreiteten Salatblättern sind drei Scheiben Tomaten gebettet. Auch die Vorspeisenplatte reisst uns kaum vom Hocker: ein paar totfrittierte Tintenfischringe, ein Block panierter Schafskäse, zwei gefüllte Weinblätter, einige Oliven und Gurkenscheiben, einige Hackfleischbällchen. Die meisten Bestandteile sind also Fertigmodule, ohne besonderen Einfallsreichtum oder kreativem Ansatz. Wie lecker und vielfältig eine griechische Vorspeisenplatte sein kann, haben wir andernorts glücklicherweise schon dutzende Male erlebt. Hier stockt einem eher der Appetit.
Der weibliche Service (offenbar in Form der Patronin) agiert recht zurückhaltend und freudlos. Doch offenbar ist uns anzusehen, dass wir etwas verdruckst in unseren Speisen herumstochern, so dass man möglicherweise nach einer Wiedergutmachung und einem positiven Ausklang sinniert. Noch ehe ich die Rechnung erbeten kann, werden wir überraschenderweise noch mit einem üppigen Dessert beglückt, bestehend aus vier Kugeln Eis und reichlich liköriger Schokoladensauce. Pech nur, dass mir äußerst selten der Sinn nach etwas Süssem steht – andere Gäste wären sicherlich selig! Die Rechnung wird von Hand erstellt, aber immerhin mit einem Stempel des Hauses versehen. 40 Euro für diesen Abend erscheinen uns angesichts des faden Nachgeschmacks und eines bedrückenden Gefühls der Tristesse leider nicht angemessen, da können uns der Gratis-Ouzo und das fulminante Dessert auch nicht mehr trösten, selbst wenn wir die Bemühungen erkennen und schätzen. Eine Empfehlung können wir also eher nicht aussprechen. Doch zumindest montags kann Bad Buchau mit keinen vernünftigen Alternativen aufwarten. Da kann man höchstens durchhalten und fasten!
Unglücklicherweise lande ich genau an einem Montagabend in Bad Buchau – ein schlechter Tag für gastronomische Unternehmungen. Es sieht so mau aus, dass ich gleich wieder ins Auto steige und nach Bad Schussenried zurückfahre, wo ich mich eines grandiosen Bierkrugmuseums mit angeschlossenem Biergarten erinnere. Doch auch hier heisst es: Montag gleich Ruhetag.
Reumütig kehre ich nach Bad Buchau zurück, wo andere gestrandete Touristen und gelangweilte Reha-Patienten an Rollatoren durch die Innenstadt schlurfen. Prinzipiell scheint ein Grossteil der hiesigen Gastronomie... mehr lesen
Taverne Poseidon
Taverne Poseidon€-€€€Restaurant01758585276Schussenrieder Str. 30, 88422 Bad Buchau
3.0 stars -
"Griechische Gottheit ohne Ruhetag" MinitarUnglücklicherweise lande ich genau an einem Montagabend in Bad Buchau – ein schlechter Tag für gastronomische Unternehmungen. Es sieht so mau aus, dass ich gleich wieder ins Auto steige und nach Bad Schussenried zurückfahre, wo ich mich eines grandiosen Bierkrugmuseums mit angeschlossenem Biergarten erinnere. Doch auch hier heisst es: Montag gleich Ruhetag.
Reumütig kehre ich nach Bad Buchau zurück, wo andere gestrandete Touristen und gelangweilte Reha-Patienten an Rollatoren durch die Innenstadt schlurfen. Prinzipiell scheint ein Grossteil der hiesigen Gastronomie
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Reumütig kehre ich nach Bad Buchau zurück, wo andere gestrandete Touristen und gelangweilte Reha-Patienten an Rollatoren durch die Innenstadt schlurfen. Prinzipiell scheint ein Grossteil der hiesigen Gastronomie in griechischer Hand zu sein – vielleicht eine weitverzweigte Grossfamilie? Glücklicherweise brennt Licht in der Taverne Poseidon, die im Erdgeschoss eines Gebäudes mit mutiger sonnblumengelber-auberginefarbener Fassade liegt. Wirkt von aussen – zusammen mit dem netten Blumenschmuck in den Balkonkästen – erst mal recht einladend. Von innen dann leider weniger. Das Ambiente ist ernüchternd schlicht und schmucklos. Die Einrichtung besteht aus mehreren einfachen Holztischen (ohne Tischdecke) und -stühlen. Sieht hier alles in allem sehr nach Familienbetrieb aus: Vater in der Küche, Mutter im Service, Sohn am Computer. Vermutlich bastelt er gerade an der Homepage, die zum Zeitpunkt meines Besuches nur in rudimentären Ansätzen vorhanden ist. Naja, die wichtigsten Infos wie Adresse und Öffnungszeiten kann man schon mal nachlesen. Hut ab: geöffnet an 7 Tagen in der Woche, kein Ruhetag. Trotzdem sind wir erst mal die einzigen Gäste im Lokal. Später treffen noch Mutter mit Tochter und vier jugendliche Schweizer ein. Letztere scheinen im Haus zu wohnen, denn über uns befindet sich das Hotel Moorbadstuben. Wir erinnern uns: Bad Buchau liegt am Federsee und ist von einer Moorlandschaft umgeben. Die hiesigen Übernachtungsgäste dürften also hauptsächlich Naturliebhaber, Wanderer, Fahrradtouristen sein.
Die Speisekarte der Taverne Poseidon weist die üblichen griechischen Gerichte auf: Gyros, Souvlaki, frittierte Calamares, griechischer Bauernsalat. Wir bestellen einen Lammteller (15,50 Euro) und Costas Vorspeisenplatte (11,00 Euro). Dass ein Ouzo aufs Haus gleich vorneweg serviert wird, ist sympathisch – möglicherweise braucht man aber auch hinterher noch einen. Wir warten ab! Serviert wird relativ rasch, sind wir doch erst mal noch die einzigen Gäste. Der Lammteller besteht aus drei Koteletts, die ruhig noch etwas schärfer hätten angebraten sein dürfen. Die dünnen Fritten sind noch recht farblos und auch eher lauwarm. Dazu wird ein etwas liebloser Beilagensalat gereicht: auf ein paar ausgebreiteten Salatblättern sind drei Scheiben Tomaten gebettet. Auch die Vorspeisenplatte reisst uns kaum vom Hocker: ein paar totfrittierte Tintenfischringe, ein Block panierter Schafskäse, zwei gefüllte Weinblätter, einige Oliven und Gurkenscheiben, einige Hackfleischbällchen. Die meisten Bestandteile sind also Fertigmodule, ohne besonderen Einfallsreichtum oder kreativem Ansatz. Wie lecker und vielfältig eine griechische Vorspeisenplatte sein kann, haben wir andernorts glücklicherweise schon dutzende Male erlebt. Hier stockt einem eher der Appetit.
Der weibliche Service (offenbar in Form der Patronin) agiert recht zurückhaltend und freudlos. Doch offenbar ist uns anzusehen, dass wir etwas verdruckst in unseren Speisen herumstochern, so dass man möglicherweise nach einer Wiedergutmachung und einem positiven Ausklang sinniert. Noch ehe ich die Rechnung erbeten kann, werden wir überraschenderweise noch mit einem üppigen Dessert beglückt, bestehend aus vier Kugeln Eis und reichlich liköriger Schokoladensauce. Pech nur, dass mir äußerst selten der Sinn nach etwas Süssem steht – andere Gäste wären sicherlich selig! Die Rechnung wird von Hand erstellt, aber immerhin mit einem Stempel des Hauses versehen. 40 Euro für diesen Abend erscheinen uns angesichts des faden Nachgeschmacks und eines bedrückenden Gefühls der Tristesse leider nicht angemessen, da können uns der Gratis-Ouzo und das fulminante Dessert auch nicht mehr trösten, selbst wenn wir die Bemühungen erkennen und schätzen. Eine Empfehlung können wir also eher nicht aussprechen. Doch zumindest montags kann Bad Buchau mit keinen vernünftigen Alternativen aufwarten. Da kann man höchstens durchhalten und fasten!