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GastroGuide-User: Lavandula
Lavandula hat Korn & Knierfte in 48143 Münster bewertet.
vor 5 Jahren
"Jovel achilen und pieren! Was man in Münster nicht alles lernen kann – sogar Masematte!"

Geschrieben am 30.11.2019
Besucht am 26.11.2019 Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen
Münster, geprägt vom Image als Metropole westfälischer Lebensart, hat doch einiges mehr zu bieten. Wir waren wieder einmal im Picasso-Museum im „Rausch der Farben - Von Gauguin bis Matisse“ und haben dort auch „Picasso kulinarisch“ begleitet.

Allerdings mussten wir uns nach dreistündiger Zugfahrt (Ja, ja, die Bahn!) natürlich erst einmal stärken und in der Windhorststraße fiel uns das „Korn & Knierfke“ auf, durch den unverbauten Rundblick von drinnen nach draußen und umgekehrt, die angenehm wirkende Inneneinrichtung mit Fahrrad unter der Decke und schwupps waren wir drin in der wohligen Wärme an diesem doch recht kühlen Mittag.

Der ebenerdige Zugang bietet allen Geh- und Fahrhilfen vom Kinderwagen bis zum Rollator/Rollstuhl einen freien Weg zu Theke, zu den Tischen und Toiletten. Das Café war gut besucht, wir fanden noch einen „normalen“ Vierertisch, auf Hochstühlen wollten wir nicht sitzen.

Die kleinen Klemmbretter mit dem Speise- und Getränkeangebot liegen auf dem Tisch. Wir blättern. Maschemau,  was ist denn „Pieren“ mit hamelst leckeren Kaltgetränken, jovelen Heißgetränken, und toften Biere & Weinen“?

Unter „Achilen“ findet man joveles Frühstück, echte Knierften und hamele Salate. Knierfte ist wohl so ähnlich wie Kniffte, Stulle, Butterbrot, Klappstulle, Bütterken, ihr kennt bestimmt noch weitere Wörter.
Und als ich an der Zugangstür zum Sanitärbereich auch noch das Wort Masematte las und ich keine Massen an Matten fand, war es Zeit, Tante Google zu befragen und habe dann festgestellt:

Münster pflegt stolz die „Masematte“, eine gar nicht mehr so geheime Geheimsprache mit rund 500 Vokabeln, mit vielen Wörtern aus dem Rotwelschen oder Jiddischen, entstanden im 18./19. Jh. als Soziolekt.

Aber zurück zum Achilen: Es gibt den ganzen Tag Frühstück und auf der Karte alles, was das Herz begehrt. Vom strammem Max über frisch gepressten O-Saft bis hin zur Tarte oder belgischen Waffel gibt es eine gute Auswahl. Im Fokus stehen natürlich die frisch belegten Brote, die Knierften, auch ausgefallenere, z.B. mit Mango und Avocado.

Zudem gibt es immer eine wöchentlich wechselnde Suppe, heute eine Minestrone, hausgemachtes Müsli und leckere Salate sowie verschiedenen Tartes und Quiches. Drei von uns vier Frauen entscheiden sich für eine Quiche, eine für die Minestrone, außerdem möchten wir drei Cappuccini und einmal Latte Macchiato pieren.

Bestellt werden die Speisen an der Theke, in der die Snacks und Kuchen appetitlich angerichtet in Augenschein genommen werden können (Kein Foto möglich!). Man bezahlt, erhält eine Tischnummer, und kurze Zeit später wird das Bestellte am Tisch serviert. Von fröhlichen, gut gelaunten Mitarbeitern, denen man anmerkt, dass sie Spaß (Jontef) an der Arbeit (Maloche) haben.

Die Spinat-Lachs-Quiche (2 x, je 4,30 €) ist eine wirklich gute Portion mit genügend kleinen Lachsstücken, alles kräftig gewürzt und perfekt abgeschmeckt, der Teig ist knackig, aber nicht zu fest, richtig gut und sättigend! Serviert auf einem porzellanähnlichen großen Frühstücksbrett, auf dem auch eine kleine Glasschüssel mit gemischtem Salat stand. Vom leckeren Honig-Senf-Dressing hätte ich mir deutlich mehr gewünscht.

Auch die Lauch-Schinken-Quiche (4,30 €) kommt sehr gut an, ebenso die Minestrone, schön heiß, gute Brühe mit viel Gemüse.

Die Kaffeespezialitäten sind genauso wie wir sie mögen, heiß und wohlschmeckend, genau richtig.
Wir schauen auf die Uhr: Wat schmust der Osnik? Es ist Zeit, gut gestärkt ins Museum zu gehen. Wir vier Kalinen hatten hamel Jontef, nichts war schofel. Ömmes, alles jovelino!

PS: Für diejenigen, die es interessiert: http://masematte.susisoft.de/
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
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Preis/Leistung


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