Besucht am 08.08.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 40 EUR
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren an der Decke und einfachstem Wirtshausmobiliar. Im Regal überm Tresen sind ein paar Spirituosenflaschen und Pokale ausgestellt. Die Toiletten sind mehr als schlicht, mit einem gemeinsamen Waschbecken im Durchgangsflur.
Dafür kann man sich vom vielfältigen Speisenangebot und vom überaus charmanten Service begeistern lassen. Denn die Casa de Espana ist eine veritable Tapasbar mit überaus günstigen Preisen und einem attraktiven Speisenangebot: Oliven, geröstete Mandeln, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch in allen Variationen, Salate in unterschiedlichen Zusammenstellungen, Kroketten und Fritten, diverse Süsspeisen, Paella und gemischte Platten. Bei den Preisen muss man sich schon mal verwundert die Augen reiben. Eine Schüssel gemischter Salat mit Thunfisch kostet 3,50 Euro, eine Portion wilde Kartoffeln mit Salsa Brava 3,00 Euro, ein Kartoffelomelett 2,50 Euro, eine klassische Paella mit Huhn und Meeresfrüchten ganze 8,00 Euro, marinierte Schweinelende mit Fritten 7,00 Euro. Ein Jammer, dass die Casa nur freitags, samstags und sonntags geöffnet hat.
Wir stranden hier auch eher zufällig an einem lauen Sonntagabend auf dem Nachhauseweg zu unserer Unterkunft. An den einfachen Biertischen ist noch genügend Platz (das ändert sich allerdings im Laufe des Abends). Das gut gelaunte, schwungvolle Servicemädel bringt rasch die Karte und ebenso rasch die bestellten Speisen und Getränke. Wir sind begeistert! Die Weinschorlen werden in schlichten Limonadegläsern gereicht, dafür gut gekühlt und leider mit Eiswürfel versetzt (in meinen Augen ein absolutes No-Go, in Spanien allerdings offenbar so üblich, wie man mir erklärt). Die verwendeten Weinsorten habe ich noch nie gehört, aber wen wundert´s? 2,80 Euro für 0,3 Liter sind mehr als günstig. Dann kommen in schneller Abfolge: ein optisch unspektakulärer, aber aromatischer Tomatensalat (2,90 Euro), ein farbenfroher gemischter Salat mit Thunfisch (3,50 Euro), zehn lecker gegrillte Gambas vom Grill (8,50 Euro), ein Teller mit würzigem Manchego-Käse (7,90 Euro), zwei maurische Spiesse vom Schwein a 2,90 Euro. Mehr ist mengenmässig leider nicht drin. Aber ich frage mich schon, was sich wohl hinter dem Ei auf Flamenco-Art verbergen mag? Und was sind Pepitas oder Musitos?
Manches lässt sich an den Nebentischen bewundern. Hier scheint jeder Gast glücklich zu werden – ob es nun eine laute, spanische Clique ist, eine deutsche Touristenfamilie mit Teenie-Tochter oder ein sparsames Paar, das sich verliebt einen kleinen Salat teilt. Geschirr, Gläser und Besteck sind absolut schlicht und nicht immer harmonierend, die Qualität der Speisen und die beeindruckenden Portionsgrößen jedoch überzeugend. Das Servicemädel parliert gekonnt zweisprachig und agiert mit grossem Charme und Liebreiz. Etwas später, als es immer voller wird, bekommt sie noch männliche Unterstützung.
Wir wären am liebsten jeden Abend hier gesessen, müssen jedoch am Montag schweren Herzens die eingeschränkten Öffnungszeiten verinnerlichen. Schade! Wer wie wir zu Fuss unterwegs ist, kann problemlos das wundervolle Angebot an Weinen und Spirituosen durchprobieren. Autofahrer finden direkt an der Strasse zahlreiche Parkplätze, die allerdings immer rasch belegt sind. Der Bahnhof ist nur wenige Schritte entfernt, der Strassenbahnknoten Ehinger Tor ebenso. Da könnte man glatt zum Schluss kommen: alle (kulinarischen) Wege führen nach Spanien! Möglicherweise auf dem Umweg über Ulm.
Die Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren... mehr lesen
Casa de Espana
Casa de Espana€-€€€Restaurant0731601222Hauffstr. 1, 89077 Ulm
4.5 stars -
"Tapas y mas" MinitarDie Casa de Espana dürfte man nur entdecken, wenn man zur spanischen Community gehört oder zufällig im eher unwirtlichen Niemandsland zwischen Ehinger Tor und dem Übergangssteg zu den Bahngleisen umherirrt. In dieser trostlosen Gegen Ulms ist eigentlich keinerlei gastronomisches Angebot zu erwarten. Der urige Kulturverein residiert im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses und nutzt dem Raum an der Längsseite des Gebäudes für die Aussengastronomie. Der kleine Gastraum in Innern verströmt den herben Charme eines Kleintierzüchtervereins der 1950er Jahre: mit Linoleumboden, schmucklosen Leuchtstoffröhren
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Dafür kann man sich vom vielfältigen Speisenangebot und vom überaus charmanten Service begeistern lassen. Denn die Casa de Espana ist eine veritable Tapasbar mit überaus günstigen Preisen und einem attraktiven Speisenangebot: Oliven, geröstete Mandeln, Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch in allen Variationen, Salate in unterschiedlichen Zusammenstellungen, Kroketten und Fritten, diverse Süsspeisen, Paella und gemischte Platten. Bei den Preisen muss man sich schon mal verwundert die Augen reiben. Eine Schüssel gemischter Salat mit Thunfisch kostet 3,50 Euro, eine Portion wilde Kartoffeln mit Salsa Brava 3,00 Euro, ein Kartoffelomelett 2,50 Euro, eine klassische Paella mit Huhn und Meeresfrüchten ganze 8,00 Euro, marinierte Schweinelende mit Fritten 7,00 Euro. Ein Jammer, dass die Casa nur freitags, samstags und sonntags geöffnet hat.
Wir stranden hier auch eher zufällig an einem lauen Sonntagabend auf dem Nachhauseweg zu unserer Unterkunft. An den einfachen Biertischen ist noch genügend Platz (das ändert sich allerdings im Laufe des Abends). Das gut gelaunte, schwungvolle Servicemädel bringt rasch die Karte und ebenso rasch die bestellten Speisen und Getränke. Wir sind begeistert! Die Weinschorlen werden in schlichten Limonadegläsern gereicht, dafür gut gekühlt und leider mit Eiswürfel versetzt (in meinen Augen ein absolutes No-Go, in Spanien allerdings offenbar so üblich, wie man mir erklärt). Die verwendeten Weinsorten habe ich noch nie gehört, aber wen wundert´s? 2,80 Euro für 0,3 Liter sind mehr als günstig. Dann kommen in schneller Abfolge: ein optisch unspektakulärer, aber aromatischer Tomatensalat (2,90 Euro), ein farbenfroher gemischter Salat mit Thunfisch (3,50 Euro), zehn lecker gegrillte Gambas vom Grill (8,50 Euro), ein Teller mit würzigem Manchego-Käse (7,90 Euro), zwei maurische Spiesse vom Schwein a 2,90 Euro. Mehr ist mengenmässig leider nicht drin. Aber ich frage mich schon, was sich wohl hinter dem Ei auf Flamenco-Art verbergen mag? Und was sind Pepitas oder Musitos?
Manches lässt sich an den Nebentischen bewundern. Hier scheint jeder Gast glücklich zu werden – ob es nun eine laute, spanische Clique ist, eine deutsche Touristenfamilie mit Teenie-Tochter oder ein sparsames Paar, das sich verliebt einen kleinen Salat teilt. Geschirr, Gläser und Besteck sind absolut schlicht und nicht immer harmonierend, die Qualität der Speisen und die beeindruckenden Portionsgrößen jedoch überzeugend. Das Servicemädel parliert gekonnt zweisprachig und agiert mit grossem Charme und Liebreiz. Etwas später, als es immer voller wird, bekommt sie noch männliche Unterstützung.
Wir wären am liebsten jeden Abend hier gesessen, müssen jedoch am Montag schweren Herzens die eingeschränkten Öffnungszeiten verinnerlichen. Schade! Wer wie wir zu Fuss unterwegs ist, kann problemlos das wundervolle Angebot an Weinen und Spirituosen durchprobieren. Autofahrer finden direkt an der Strasse zahlreiche Parkplätze, die allerdings immer rasch belegt sind. Der Bahnhof ist nur wenige Schritte entfernt, der Strassenbahnknoten Ehinger Tor ebenso. Da könnte man glatt zum Schluss kommen: alle (kulinarischen) Wege führen nach Spanien! Möglicherweise auf dem Umweg über Ulm.