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Doch allein das wäre ja in der von etlichen Cafes und Bäckereien gesäumten Innenstadt zu langweilig. Deshalb versteht sich das Lokal als "Konditorei - Bar", welches den Gästen auch bis in den späten Nachmittag hinein mit verschiedenen Getränken und auch herzhaften Snacks einen Grund gibt, geradewegs in das "UTER" einzukehren.
Neben dem großen Schaufenster, welches einen umfassenden Blick in den Innenraum gewährt, wirkt vor allem der Eingang des Lokals als Blickfang. Dieser ist, einer Pforte gleichend, mit dem dichten Blätterwerk einer Kletterpflanze geschmückt. Man tritt also sozusagen in den geheimen Wald der Konditorei-Bar ein. ;)
Nach Eintritt findet man rechter Hand und somit im hinteren Bereich des Raumes gleich das Herzstück des Lokals. Eine gläserne Küche/Backstube ermöglicht es den Gästen, dem jungen Betreiber bei seiner Patisserie-Kunst und seinem Handwerk direkt über die Schulter zu blicken.
Zudem befindet sich hier auch die Theke, in deren Glasvitrine die fertiggestellten, süßen Köstlichkeiten sogleich bestaunt werden können.
Darum herum hat man den begrenzten Raum meiner Meinung nach wirklich sehr gut auf die in dieser kälteren Jahreszeit bedeutsameren Innengastronomie eingestellt. Zugegebenermaßen bieten die sehr kleinen Tischpartien selbst zwei Personen nur bedingt komfortablen Platz. Aber das ist bei einer solchen Café-Bäckerei für mich auch absolut ausreichend, da hier ja niemand seine Familienfeier abhalten will. Trotzdem passen sowohl die einfache Raumteilung mit den antikeren Fensterwänden, als auch die urbanen Hocker und Tischchen gut und vermitteln eine weder eingeengte, noch blutleere Atmosphäre. Leger und dabei durch die Verbindung von älteren und modernen Gestaltungselementen doch nicht steril: Das wären die Schlagwörter, mit denen ich das meiner Meinung nach absolut gelungene Ambiente hier zusammenfassen würde.
In der wärmeren Jahreszeit werden auf dem Gehweg vor dem Lokal hingegen noch eine große Anzahl an Bänken und Tischen aufgestellt, die einen entspannten Aufenthalt unter freiem Himmel gewähren.
Anlass zu Letztgenanntem liefert das Angebot im "UTER" unter anderem mit einer frischen und tagesaktuellen Frühstücksauswahl, welche man natürlich gerne um einige süße Petitessen ergänzen kann. Neben verschiedenen Kaffeespezialitäten und weiteren Getränken sind es vor allem Eierspeisen und Backwaren, die auch dem herzhaften Gaumen eine Bestellmöglichkeit geben sollen. Meist finden sich auf der Schiefertafel des Tages auch noch aktuelle Sonderangebote, wie am Tag meines Besuches ein Pasta-Gericht und eine Kürbissuppe.
Während der junge Betreiber sich ganz seinem Back- und Küchenhandwerk widmete, kümmerten sich zwei Damen um Bedienung und Verkauf. Trotz des, im Zuge meines Aufenthaltes noch beträchtlicher werdenden Andrangs blieben sie stets entspannt, freundlich um umsichtig. Auch die kleine Erweiterung meines Gerichtes nach Anfrage wurde offen aufgenommen und toll umgesetzt (sogar ohne Aufpreis). Das war also ein bereits sehr guter Eindruck.
Nun aber wieder zurück zum kulinarischen Eindruck. Auch wenn es schon Mittag war, lachten mich die gebotenen Eierspeisen mehr als die Tagesgerichte an. Darum entschied ich mich für das Rührei mit luftgetrockneten Schinken und Hausbrot, zu dem mir gerne auf Nachfrage noch ein kleiner Salat zubereitet wurde.
Die Servier-Art in zwei Schalen auf einer kleinen Schieferunterlage war bereits sehr intelligent gewählt, machte sie doch damit auch auf dem kleinen Tisch das saubere genießen sehr einfach.
Das frisch zubereitete Rührei sorgte schon bei der ersten Gabel absolut für Freude bei mir. Luftig, weich und durch knackige Zwiebelstückchen trotzdem mit Biss würde ich die Konsistenz dieses Rühreis definitiv als tadellos bezeichnen. Röstaromen von der Pfanne verliehen ihm auch geschmacklich ebenso einen runden Charakter wie Schnittlauch. Selbst der Rosmarinzweig war nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern gab sein Aroma passend dazu. Der Schinken war trotz der sehr feinen Scheiben aromatisch und zeigte damit ebenfalls eine gute Qualität. Seine Salzigkeit rundete die Würze des Rühreis perfekt ab.
Wenig überraschend zeigte auch der Salat, dass hier nicht ohne Kopf und Herz gewerkelt wird. Blattsalat, Gurken, Karotte und Mungobohnenkeimlinge waren allesamt frisch und gewährten knackiges Kauvergnügen. Das Dressing war überraschenderweise eher auf einer süßlichen Seite gehalten, enthielt aber durch eine wohl dosierte Portion Pfeffer den nötigen würzigen Pepp. Der Grund für diese Süße offenbarte sich mir später auch am Boden der Schale in Form kleiner Pflaumenstücke. Was für ein toller, kulinarischer Twist.
Da brauch ich zu guter Letzt eigentlich nicht sagen, dass natürlich das Brot mit wunderbar röscher Kruste und aromatischer Krume dieses kleine Frühstück zu einem machte, dass ich mir, ohne Übertreibung, nicht besser hätte vorstellen können.
Von dieser Einkehr in der "UTER" - Konditorei - Bar konnte ich also folgenden Gesamteindruck mitnehmen:
Die ausgeglichene und sinnvoll verteilte Einrichtung sticht für mich positiv heraus und bietet schon zu Beginn einen guten Grund, in dem Lokal einen Stopp einzulegen.
Im Folgenden lud die sympathische und freundliche Art des Servicepersonals ebenso weiter zu einem Verbleib ein.
Wie erwähnt kann es für die kulinarische Leistung für mein Empfinden nichts Anderes als volle Punkte geben, denn Rührei, Salat und Brot konnten für mich nicht besser gemacht worden sein und wussten sogar geschmacklich noch zu überraschen.
Warum sind es dann am Ende also nicht endgültig volle Punkte? Dazu muss ich auf einen Aspekt zurückkommen, den ich bisher noch nicht erwähnt hatte: das liebe Geld. Mit 6,5 € wurde das Rührei auf der Karte bepreist. Sehr überrascht war ich dann aber am Ende, dass die Bejahung der Frage nach Brot und der Wunsch des Salats diesen dann aber gleich auf 11 € hochschraubten. Dies halte ich für solch ein kleines, im Grund dann doch sehr einfaches Gericht für zu viel und deshalb ist das auch das Quäntchen, dass zum perfekten Eindruck fehlte.
Aber trotzdem sorgte auch dieser Preis angesichts des geschmacklich gebotenen nicht für Schmerzen, denn solch gastronomische Betriebe unterstützt man sehr gerne.