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GastroGuide-User: kgsbus
kgsbus hat Puls | Restaurant & Bar in 50667 Köln bewertet.
vor 2 Jahren
"Neues Konzept in einer Umgebung von diversen Brauhäusern und Kneipen"
Verifiziert

Geschrieben am 21.05.2022 | Aktualisiert am 21.05.2022
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Besucht am 20.05.2022 Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Allgemein

YouDinner konnte einen Termin zum Pre-Opening der neu eröffneten Restobar Puls von Gastronom und Sternekoch Daniel Gottschlich festmachen. Ende Mai 2022 soll dann der offizielle Start sein.
Die Restobar „Puls“ liegt in der Kölner Altstadt; mitten im historischen Stadtzentrum. Es befindet sich direkt auf der Via Culturalis auf dem Fundament der römischen Stadtmauer. In unmittelbarer Nähe liegt das Praetorium, der ehemalige Sitz des Statthalters sowie das Kölner Standesamt.

Der Name des Lokals soll auf eine römische Speise hinweisen. Die Puls war ein zumeist aus Dinkel oder Emmer hergestellter Getreidebrei. Im antiken Rom war er das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung und besaß auch eine religiöse Bedeutung. Einige Gerichte auf der Karte lehnen sich auch an römische Rezepte an.

Das Konzept „Resto-Bar“ soll auf vielerlei Weise umgesetzt werden: Es wird kein „normaes“ Menü geben, sondern Gerichte zum Teilen und Probieren und Selbstzusammenstellen.
So hat man die Wahl von kleinen Gerichten bis zum ausgiebigem Mahl. Die Bar ist ein weiteres Kernstück mit Champagner und Drinks an der Theke. Aber es gibt auch Kölsch vom Fass (Früh) und ein breites Weinangebot.
Man kann an dabei an der Bar sitzen, an Hochtischen oder normalen Tischen Platz nehmen – im Sommer soll es auch noch Außengastronomie geben. Die Gäste sollen von kurzen bis längeren Aufenthalten abwechslungsreich versorgt werden. Also umgangssprachlich handelt es sich um eine „Eierlegende Wollmilchsau“ - auf jeden Fall ist das Angebot sicher einzigartig unten all den Brauhäusern in der Altstadt.



Sauberkeit

Alles wirkte perfekt gepflegt.

Sanitär

Die Anlagen sind im hinteren Teil untergebracht und ebenerdig zu erreichen. Für Damen und Herren gibt es je einen geräumigen Bereich (kann zu „Wartezeiten“ führen).

Service

Vier junge Männer und Frauen kümmerten sich um uns. Sie waren aufmerksam und freundlich und waren offen für kleine Gespräche. Auch der Patron Daniel Gottschlich war anwesend und erklärte Speisen und Konzept des Hauses.
Die Stimmung war stets heiter und erwartungsvoll.

Die verkosteten Speisen

Snacks

Tatar vom Thunfisch – Limette – Jalapenjo – Buttermilch
Arancini – Mimolette – Pistazie – Piment d'Espelette
Knusper Tartelettes – Räucheraal – Grüner Spargel – Rhabarber – Rucola
Maggi Ei – Nussbutter – Liebstöckel – Bio Eigelb - Croûtons

Das Tatar war in einer ausgehöhlten Zitronenschale untergebracht. Das sah schon interessant aus. Oben konnte ich zuerst nur die Buttermilchcreme mit einigen Kräutern erkennen. Aber unter der Oberfläche waren reichlich Thunfischstückchen zu finden. Jedoch war der Geschmack der an sich feinen Creme recht dominant und leicht scharf. Da hatte der zarte Thun es etwas schwer sich durchzusetzen.

Das Reisbällchen mit der Käsefüllung hatte herrliche Aromen und konnte mich voll überzeugen. Davon hätte ich noch ein paar mehr gegessen; aber es folgten schließlich weitere Kreationen, die auch volle Aufmersamkeit verdienten.

Denn schon das nächste Küchlein war ebenfalls eine Aromenbombe. Fisch und Gemüse ergaben köstliche Geschmackserlebnisse. Auch ein Treffer – für mich.

Das Ei ist ein Klassiker aus Ox&Klee. In einer Eierschale befinden sich diverse Zutaten, die zu einer Creme gemischt wurden. Mit dem kleinen Löffel in den Mund geführt, werden die Geschmackssinne ebenfalls herausgefordert und erfreuen das Herz.


To Share

Puls Fabata – Creme von Weißen Bohnen – Artischocke – Tomate
Deutscher Spargel – Macadamia – Passionsfrucht – Kerbel
Moretum mit Maisbrot

In dieser Abteilung kamen nun die Anklänge zur Römerzeit zur Geltung. Der „Getreidebrei“ befand sich in einer Schüssel und konnte dort entnommen werden. Schließlich waren das die Gerichte zum Teilen. Der Geschmack war erdig und kräftig. Eine kleine Portion war anregend und schmackhaft; allerdings würde ich mich davon nicht wie ein Römer alleine sättigen lassen. Aber die Leute bekamen eben diesen „Eintopf“ recht häufig.

Der Spargel war für mich ein Höhepunkt der Speisenfolge. Die Stücke waren noch knackig, aber sehr aromatisch; sicher trug dazu der köstliche grüne Sud erheblich bei.

Die Pesto artige Creme war ebenfalls durch fruchtige und kräftige Zutaten sehr schmackhaft und passte sehr gut zum gerösteten Maisbrot.


Special

Wild gefangener Heilbutt – Kaviar – Beurre Blanc – Erbse

Das Fischfilet war fein gegart, es hatte eine feste Konsistenz und war trotzdem saftig und hatte einen feinen Geschmack. In der hellen Sauce befanden sich auch bunte Kugelchen; das muss der Kaviar gewesen sein. Geschmacklich sind mir die perlen nicht besonders aufgefallen. Das Erbsengemüse hat mir zugesagt und neue Aromen zum Fisch geliefert.

Main

Onglet vom Rind – Trüffeljus – Gerösteter Knoblauch

Das Fleischstück war sorgfältig gebraten. Dadurch entfalteten sich die Geschmacksstoffe. Saftig war dass Stück auch noch.

Sides

Kartoffel-Parmesanschaum – Puls Wildkräuter – Gebackenes Topinambur – Gelbe Bete mit Orange und Ingwer

Diese Zutaten wurden in einzelnen Schälchen serviert und sollten auch wieder mit den anderen Tischgenoss*innen geteilt werden. Sogar die Salatsauce wurde in einem Fläschchen gereicht und wir „dürften“ das Dressing selber anschütten.

Der Salat war schmackhaft, das Dressing passte. Die Gelben Bete Stücke waren durch die Aromatisierung für mich neu im Geschmack, aber recht angenehm.

Die Topinamburchips waren relativ fest und leicht hart. Der Parmesanschaum passte sehr fein zu den anderen Zutaten.


Dessert

„Caesars Gold“ by Hannes Radeck

Der Nachtisch sah kupferfarben und wie eine große alte Münze aus. Der Teig war aus Nüssen, Beeren und Kräutern gebildet. Wegen meiner Nussunverträglichkeit bekam ich jedoch eine Alternatve.

Erdbeerschale

In der großen Schale befand sich eine weiße Creme. Ich vermute es war Joghurt. Obeauf schwamm eine Nocke von rotem Fruchteis – wahrscheinlich Erdbeere. Das Eis cremig und intesiv im Geschmack. Unter der Sauce befanden sich reichlich marinierte kleine Erdbeerstücke. Das schmeckt erfrischend und bodenständig. Meine Nachbar*innen fanden übrigens das Godtstück nicht besonders interessant im Geschmack.

Windbeutel und Pistazienpraline

Bei Windbeutel waren wir uns wieder einig, dass er sehr gelungen sei. Der Teig war fluffig und die Füllung cremig und sahnig. Die Praline hatte angenehme Aromen von Schokolade und Pistazie.

Espresso
Der kräftige Kaffee rundete ein recht gelungenes Abendessen passend ab.

Getränke

Minaeralwasser still und medium
Haus-Cocktail
Gunderloch Nierstein Riesling

Ich habe mich auf die Speisen konzentriert und nur etwas Wein und den Cocktail verkostet. Ggf. mache ich demnächst einmal eine Runde und nehme mir dann die Getränke schwerpunktmäßig vor.

Fazit

4 – gerne wieder. Paare können an den kleinen Tischen gut sitzen; auch kleinere Gruppen finden an zusammengefügten Plätzen Möglichkeiten zu verweilen. Ob sich der Bar- oder Restaurant-Sektor mehr durchsetzen wird, erscheint mir offen. Ob das Konzept auch mit „Laufkundschaft“ oder „Altstadtbummlern“ angenehm bleibt, wird sich zeigen.
Die Speisen waren jedenfalls für mich ausgezeichnet und haben mich fast durchgängigg sehr efreut.

(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)

Datum des Besuchs: 20.05.2022 – abends – 1 Person (Gruppe von YouDinner)

Meine Genießer-Erlebnisse stehen auch bei http://kgsbus.beepworld.de/archiv.htm
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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