Besucht am 16.12.20212 Personen
Rechnungsbetrag: 32 EUR
Inzwischen ist das Einlassprocedere in der Gastronomie so kompliziert geworden, dass man insgeheim schon wieder nach Lokalen mit Abhol- und Lieferservice Ausschau hält. Vor einem Jahr hat es ja auch geklappt. Bei meinen Recherchen stosse ich überraschend auf das „Kitchen“ in meiner Heimatstadt Böblingen. Obwohl es offenbar schon im letzten Quartal das Jahres 2019 eröffnet wurde, ist seine Existenz bislang komplett an mir vorübergegangen. Trotz absolut zentraler Lage. Zwischen Meilenwerk und Bahnhof am Rande des Böblinger Flugfelds gelegen – mit der malerischen Anschrift „Charles-Lindbergh-Str.“ – verbirgt es sich allerdings im Windschatten einiger neu erstellter, gesichtsloser Bürogebäude. Parken ist hier eher ein Problem, doch dafür sind Bahnhof und Busbahnhof nur wenige Schritte entfernt.
Die verheissungsvolle Homepage verspricht ein biozertifiziertes Restaurant mit beeindruckendem Hygienekonzept. Ein Onlineformular zur Essensbestellung finde ich zwar nicht, die freundlich kooperative Dame am Telefon verspricht mir jedoch am Vorabend, dass ich einfach vor Ort bestellen könne und in 10 Minuten sei das Essen abholbereit. Das klappt – und ich darf sogar im Lokal auf das Essen warten, da kurz vor 12 noch keine anderen Gäste da sind. Auf der Speisekarte finden sich eine Vielzahl von Burger-, Bowls- und Salatvariationen – von ganz klassisch bis vegan/vegetarisch, ausserdem Spiesse und Tellergerichte, Nachspeisen und Fruchtsäfte, Brauspezialitäten, Hausweine mit klingenden Namen („Helene die Leuchtende“) und Cocktails. Da ich nicht unbedingt der Burgerfan bin, bietet sich die Mittagskarte an. Ich bestelle 1x Argentinisches Rinderhüftsteak mit Kräuterbutter, Wilden Kartoffeln und Sour Cream (für unglaubliche 11,90 Euro), 1x gegrilltes Zanderfilet mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln (12,90 Euro), dazu jeweils ein Beilagensalat (3,50 Euro).
Während es in der Küche mächtig zischt und brutzelt, nutze ich die Gelegenheit, das Ambiente auf mich einwirken zu lassen. Könnte genauso eine Hotellobby in Antalya wie ein kerniges Lokal in Arkansas sein: sehr viel dunkles Massivholz, weich gepolsterte Retro-Sessel und massige, ausladende Ledersofas, dazu Kristallkronleuchter und Leselampen. Dazwischen Bibliotheksregale, deren Bestand ich erst als reine Deko hinnehme. In einem unbeobachteten Moment greife ich einige Bände heraus und sehe erstaunt: alles bibliophile Ausgaben aus dem letzten Jahrhundert, alles echt. Trotzdem wirkt das ganze Interieur irgendwie wie eine Filmkulisse und ein bisschen strange. Soll der unterkühlten Business-Umgebung draussen aber wahrscheinlich einen gemütlichen Gegenpol bieten.
Die übrigens sehr nette und unkomplizierte Servicedame hat nicht zu viel versprochen: in weniger als einer Viertelstunde kann ich das frisch zubereitete Essen mitnehmen. Zuhause beim Auspacken grosse Freude! Das Argentinische Rinderhüftsteak ist von bester Qualität und preislich unschlagbar (vor Begeisterung vergesse ich, ein Foto zu machen). Obwohl medium bestellt, ist es relativ durch, aber immer noch überraschend zart und aromatisch. Mit Kräuterbutter und Sour Creme (in einer extra Plastikschale) hat man nicht gespart. Auch von den Wilden Kartoffeln gibt’s eine Riesenportion. Das Zanderfilet ist auf der Haut gebraten, das mediterrane Grillgemüse und die Rosmarinkartoffeln schwimmen allerdings im Fett (dürfte ruhig weniger sein…). Auch zum relativ unspektakulären Beilagensalat wird ein Öldressing gereicht, das wir zuhause noch mit etwas Balsamicoessig durchmischen.
Alles in allem waren wir vom freundlichen Service, der raschen Zubereitung und der Qualität der Speisen sehr angetan. Die Mittagsangebote werden wir auch in den kommenden Wochen noch mal aufmerksam studieren. Vielleicht lässt das „Kitchen“ in diesem Winter auch seinen Lieferservice wieder aufleben? Sonst lohnt es sich bestimmt, mal vor Ort zu essen. Das Ärztehaus Medicum und der Shoppingtempel Mercaden sind übrigens nur wenige Schritte entfernt – und wer nach dem Essen noch eine Runde drehen will, hat am nahe gelegenen Langen See Gelegenheit dazu.
Inzwischen ist das Einlassprocedere in der Gastronomie so kompliziert geworden, dass man insgeheim schon wieder nach Lokalen mit Abhol- und Lieferservice Ausschau hält. Vor einem Jahr hat es ja auch geklappt. Bei meinen Recherchen stosse ich überraschend auf das „Kitchen“ in meiner Heimatstadt Böblingen. Obwohl es offenbar schon im letzten Quartal das Jahres 2019 eröffnet wurde, ist seine Existenz bislang komplett an mir vorübergegangen. Trotz absolut zentraler Lage. Zwischen Meilenwerk und Bahnhof am Rande des Böblinger Flugfelds gelegen – mit... mehr lesen
Kitchen
Kitchen€-€€€Restaurant070312051974Charles Lindbergh Straße 7, 71034 Böblingen
4.0 stars -
"Im Windschatten von Charles Lindbergh" MinitarInzwischen ist das Einlassprocedere in der Gastronomie so kompliziert geworden, dass man insgeheim schon wieder nach Lokalen mit Abhol- und Lieferservice Ausschau hält. Vor einem Jahr hat es ja auch geklappt. Bei meinen Recherchen stosse ich überraschend auf das „Kitchen“ in meiner Heimatstadt Böblingen. Obwohl es offenbar schon im letzten Quartal das Jahres 2019 eröffnet wurde, ist seine Existenz bislang komplett an mir vorübergegangen. Trotz absolut zentraler Lage. Zwischen Meilenwerk und Bahnhof am Rande des Böblinger Flugfelds gelegen – mit
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Die verheissungsvolle Homepage verspricht ein biozertifiziertes Restaurant mit beeindruckendem Hygienekonzept. Ein Onlineformular zur Essensbestellung finde ich zwar nicht, die freundlich kooperative Dame am Telefon verspricht mir jedoch am Vorabend, dass ich einfach vor Ort bestellen könne und in 10 Minuten sei das Essen abholbereit. Das klappt – und ich darf sogar im Lokal auf das Essen warten, da kurz vor 12 noch keine anderen Gäste da sind. Auf der Speisekarte finden sich eine Vielzahl von Burger-, Bowls- und Salatvariationen – von ganz klassisch bis vegan/vegetarisch, ausserdem Spiesse und Tellergerichte, Nachspeisen und Fruchtsäfte, Brauspezialitäten, Hausweine mit klingenden Namen („Helene die Leuchtende“) und Cocktails. Da ich nicht unbedingt der Burgerfan bin, bietet sich die Mittagskarte an. Ich bestelle 1x Argentinisches Rinderhüftsteak mit Kräuterbutter, Wilden Kartoffeln und Sour Cream (für unglaubliche 11,90 Euro), 1x gegrilltes Zanderfilet mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln (12,90 Euro), dazu jeweils ein Beilagensalat (3,50 Euro).
Während es in der Küche mächtig zischt und brutzelt, nutze ich die Gelegenheit, das Ambiente auf mich einwirken zu lassen. Könnte genauso eine Hotellobby in Antalya wie ein kerniges Lokal in Arkansas sein: sehr viel dunkles Massivholz, weich gepolsterte Retro-Sessel und massige, ausladende Ledersofas, dazu Kristallkronleuchter und Leselampen. Dazwischen Bibliotheksregale, deren Bestand ich erst als reine Deko hinnehme. In einem unbeobachteten Moment greife ich einige Bände heraus und sehe erstaunt: alles bibliophile Ausgaben aus dem letzten Jahrhundert, alles echt. Trotzdem wirkt das ganze Interieur irgendwie wie eine Filmkulisse und ein bisschen strange. Soll der unterkühlten Business-Umgebung draussen aber wahrscheinlich einen gemütlichen Gegenpol bieten.
Die übrigens sehr nette und unkomplizierte Servicedame hat nicht zu viel versprochen: in weniger als einer Viertelstunde kann ich das frisch zubereitete Essen mitnehmen. Zuhause beim Auspacken grosse Freude! Das Argentinische Rinderhüftsteak ist von bester Qualität und preislich unschlagbar (vor Begeisterung vergesse ich, ein Foto zu machen). Obwohl medium bestellt, ist es relativ durch, aber immer noch überraschend zart und aromatisch. Mit Kräuterbutter und Sour Creme (in einer extra Plastikschale) hat man nicht gespart. Auch von den Wilden Kartoffeln gibt’s eine Riesenportion. Das Zanderfilet ist auf der Haut gebraten, das mediterrane Grillgemüse und die Rosmarinkartoffeln schwimmen allerdings im Fett (dürfte ruhig weniger sein…). Auch zum relativ unspektakulären Beilagensalat wird ein Öldressing gereicht, das wir zuhause noch mit etwas Balsamicoessig durchmischen.
Alles in allem waren wir vom freundlichen Service, der raschen Zubereitung und der Qualität der Speisen sehr angetan. Die Mittagsangebote werden wir auch in den kommenden Wochen noch mal aufmerksam studieren. Vielleicht lässt das „Kitchen“ in diesem Winter auch seinen Lieferservice wieder aufleben? Sonst lohnt es sich bestimmt, mal vor Ort zu essen. Das Ärztehaus Medicum und der Shoppingtempel Mercaden sind übrigens nur wenige Schritte entfernt – und wer nach dem Essen noch eine Runde drehen will, hat am nahe gelegenen Langen See Gelegenheit dazu.