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GastroGuide-User: DerBorgfelder
DerBorgfelder hat Sylter Muscheln Bistro in 25997 Hörnum bewertet.
vor 11 Monaten
"Gelungener Auftakt am Fähranleger"
Verifiziert

Geschrieben am 10.01.2024 | Aktualisiert am 10.01.2024
Besucht am 26.08.2023 Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen Rechnungsbetrag: 82 EUR
„Du, Carsten, wo bekommen wir denn einen kleinen Lunch, wenn wir mit der Fähre in Hörnum angekommen sind?“ Als Sylt-Novize nimmt man natürlich nicht nur gern die Rheinenser Ratschläge für die Rantumer Ferienwohnung, auch gastronomische Tipps werden sofort aufgegriffen. 

So „stolperten“ wir zweimal über den Anleger (Auf dem ein Bücher- und Schallplatten(!)-Flohmarkt stattfand - was es noch gibt.) und hatten quasi als erste Gäste die freie Platzwahl im hellen, etwas maritim eingerichteten Flachbau (Baracke ist so ein häßliches Wort…) auf dem Kai. Mittags wird nämlich nicht reserviert, und wir entschieden uns für den hellen Wintergarten, der mit rustikalen Holzmöbeln (und bequemen Kissen) eher den Bistro-Charakter betont als die eingedeckten Tische im eigentlichen Gastraum (mit dem zugegeben schönen Blick in den kleinen Hafen). Statt eines Hochtisches wählten wir eine etwas niedrigere Bank, von der wir einen guten Blick auf das Eintreffen von Stammgästen und neugierigen Erstbesuchern hatten. Als wir nach einer Stunde gingen, hatte sich der eigentliche Gastraum fast vollständig gefüllt und wir waren froh, im ruhigeren Vorraum zu sitzen. Zumal auch dort eine gut angelernte Service-Kraft sehr flott und nett agierte, uns einen Platz für die Koffer wies und gegen den Durst schnell ein alkoholfreies Hefeweizen bzw. ein Glas frischen Picpoul de Penet brachte. Der Wein wird vom Haus völlig zu Recht als Begleitung zu den Miesmuscheln empfohlen, die ich mir trotz Austern und besonders trotz des hier à la minute gekochten Hummers ausgeguckt hatte. Aber es war ja nur eine Stippvisite. 

Im Gegensatz zu meiner Frau, die es bescheiden bei einem Hauptgang beließ, konnte ich der angebotenen Muschelsuppe als Vorspeise nicht widerstehen - zum Glück! Denn der gute Fischfonds war kräftig, aber nicht überwürzt oder gar versalzen und hatte gerade genug Tomatensäure, um dem zarten, weder breiigen noch zähen Muschelfleisch die Schau zu stehlen. Knackiger Queller passt sowieso zu fast allem aus dem Meer, die Gemüse-Julienne.  hatten noch etwas Biss und auch das frische, knusprige Baguette verdiente Lob. So blieb kein Tropfen der leckeren Suppe übrig. 


Nach einer etwas längeren Pause - wohl dem, der einen Brot-Vorrat für die ungeduldig werdende Gattin angelegt hat - kamen unsere Hauptspeisen. 
Neben mir wurden die drei (natürlich) saftigen Heilbuttfilets gelobt und sowohl die Schlotzigkeit des Trüffel-Risottos hervorgehoben (Was bei einer frischen End(?)-Zubereitung auch die Wartezeit erklären würde.), als auch das Aroma des Edelpilzes nicht nur in der Nase, sondern auch am Gaumen.


Ich hatte nochmals für Miesmuscheln votiert, um eine Zubereitung jenseits von Weißwein- oder Tomatensud kennenzulernen. Was soll ich sagen: Klassiker werden solche, weil sie eben perfekt passen. Die „griechische“ Variante (800g Rohware) konnte mit geschmolzenen Feta-Bröckchen, viel frischer Petersilie, (getrocknetem) Oregano und Kirschtomaten zwar grundsätzlich überzeugen, aber mir war der Käse zu dominant und vor allem zu salzig gegenüber dem Muschelfleisch. Selbst schuld, es hätte auch eine französische Variante mit Fenchel und Pastis gegeben… Zu betonen ist: Die Kritik ist dem persönlichen Geschmack geschuldet und richtet sich nicht gegen Küche. Im Gegenteil, meiner Liebsten hat auch dieser Sud mit dem glücklicherweise nachgefüllten Brot sehr gut geschmeckt.


Fazit: Die erste Sylt-Einkehr unseres Lebens hat uns gleich rundherum gefallen. Kann so weitergehen. 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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