Zurück zu Gasthaus Alte Hütte
GastroGuide-User: Shaneymac
Shaneymac hat Gasthaus Alte Hütte in 42699 Solingen bewertet.
vor 11 Monaten
"Gasthaus „Alte Hütte“: Bayerische und Oberschlesische Küche bester alter Schule"
Verifiziert

Geschrieben am 10.06.2023 | Aktualisiert am 13.07.2023
Besucht am 09.06.2023 Besuchszeit: Abendessen
Das Gasthaus Alte Hütte in Solingen kocht bayerisch wie polnisch / schlesisch und kann sich mittlerweile über viele zufriedene Stammgäste freuen. Ich hatte an anderer, auf Solingen begrenzter Stelle bereits zwei Mal über die hervorragende Küche und die liebenswerte Wirtin und Köchin Irena Flakus geschrieben, diese Facebook-Berichte findet man hier in dieser Bewertung, ebenso wie einige Zeilen zu gestern Abend.

Da gestern Abend der dritte Besuch stattfand möchte ich es hier nachholen und hoffe so auch Gäste aus den Nachbarstädten zu erreichen, denn was man hier bietet habe ich lange Jahre vermisst:
 
| 1. Besuch, August 2022 |
 
Aufgemerkt, liebe Freunde der bayerischen und oberschlesischen Küche!!!
 
Als ich in dieser Woche in der Nähe zu tun hatte, fielen mir sofort frische Blumen und eine Tafel mit Tagesgerichten vor dem (ehemaligen) „Gasthaus Schultz“ auf, das nun als „Alte Hütte“  wiedereröffnet wurde.


 
Ich hielt an, schaute mir neugierig den Kartenkasten mit der Wochenkarte an und las verzückt – ich liebe die süddeutschen Wirtshäuser und ihr meist sehr solides wie ehrliches Küchenhandwerk – etwas von schlesicher und bayerischer Küche, als aus dem schummrigen Gastraum eine freundliche Stimme mit dem unverkennbaren Akzent Schlesiens ertönte: „Hallo guten Tag, bittscheen kommen sie doch herein und schauen!“
 
Es war die Stimme von Irena Flakus (auf dem Foto links), die gebürtige Kattowitzerin ist mit ihrem Mann Stefan aus Nürnberg nach Solingen gekommen, wo sie ihren dortigen Gästen fränkische und bayerische Hausmannskost bot.
 
Strahlend erzählte sie mir von ihrer Leidenschaft für das Kochen („bei mir nix Pülverchen ich koche alles selbst!“), pries stolz die selbst eingeweckten Gemüse an und das man Salzgurken selbst einmache sei eine schlesische Tradition („haben seehr scheene Geschmack sie müssen probieren!“) und für sie brach fast eine Welt zusammen, als ich sie gerade noch daran hindern konnte, ein Probier-Exemplar aus dem steinernen Gurkenpott zu fischen, weil ich keine Essig- bzw. Salzgurken mag.


 
Ihre diesbezügliche, bodenlose Fassungslosigkeit konnte ich gerade noch dadurch im Zaum halten, in dem ich umgehend betonte, wie sehr meine Mutter und meine Freundin den Dingern zugetan sind, was mit einem freudigen „Dann bringen sie bald beide mit, meine Gurken schmecken bestimmt gut ihnen!“ quittiert wurde.
 
Mehr „hier kocht die liebe schlesische Omi“-Appeal war nicht denkbar, schockverliebt reservierte ich für heute einen Tisch im kleinen überdachten Außenbereich neben dem Haus, wo wir gegen 13 Uhr eintrudelten.
 
Die Karte bietet einen ansprechenden Mix aus bodenständigen Gerichten: aus der Heimat grüßen u.v.a. hausgemachte Pierogi und schlesische Sauerteigsuppe, aus Bayern Obazda und Schäufele, an die Schnitzelfreunde dachte man natürlich auch und den sommerlichen Temperaturen wird man zur Zeit mit Salaten und Pasta gerecht; im Herbst wird man dann im Schnitt deutlich deftiger ließ man uns wissen.


 
Wenn es eine Suppe im Alpenraum gibt, die ich über alles liebe, dann ist es Pfannkuchensuppe, die man auch als Flädle- oder Frittatensuppe kennt.
 
Dutzende, wenn nicht Hunderte davon habe ich schon verschlungen, sie lebt in erster Linie von einer kräftigen, ehrlichen Rinderbrühe und meist merkt man schon an Farbe und Geruch, ob man ein gelungenes Exemplar vor sich stehen hat.
 
Was habe ich mich gefreut, dass diese Suppe auf der Karte steht, sie ist hier nirgends zu bekommen und heute war sie als Vorsuppe des Tages sogar gratis, was man an Sonntagen so handhabt.


 
Ich war sehr angetan, Frau Flakus hatte mir erzählt, wie sie nach alter Schule Rinderfond ansetzt („scheen mit Knochen in Offen, wie sich geheert!“) und das spürte man bei jedem Löffel, die fluffigen Pfannkuchenstreifen zergingen indes auf der Zunge.
 
Selbst in Bayern wäre ich sehr zufrieden mit diesem Exemplar gewesen und eine Freundin aus Garmisch, die diese Suppe schon alleine als Kindheitserinnerung sehr mag, schrieb mir vorhin prompt „Die sieht grandios aus!“, als ich ihr das Foto schickte – mehr Lob geht nicht, sie ist vorsichtig ausgedrückt etwas pingelig was ihr heimatliches Lieblingssüppchen angeht.
 
Patricia, unsere freundliche Bedienung (auf dem Foto rechts) brachte danach den Beilagensalat zu meinem Schäufele, das ich mir bestellt hatte: Karotten-, Gurken- und Eisbergsalat, angemacht mit einem gelungenen klaren Dressing auf Basis eines einfachen Weißweinessigs. Eisbergsalat schmähe ich zwar geschmacklich immer als gefrorenes Wasser, finde er macht nur auf Burgern Sinn und ziehe einen frischen Kopfsalat immer vor aber in Summe ein erfrischender kleiner Salat, den man aufgrund der Witterung statt des Rotkohls servierte, den man eigentlich zum Schäufele reicht.
 
Der Hauptdarsteller wurde serviert. Wenn ich in Franken Schäufele mit dem Zusatz „in Natursoße“ in der Karte bestellte, musste ich damit leben, dass die Sauce nur aus dem entstandenen Bratenfond bestand und dann dazu neigte, auf dem Teller fettig und optisch nicht so elegant auszusehen, wie ein dunkler Jus oder gar eine leicht legierte Variante.


 
Das war auch hier der Fall, ABER wer das noch nicht probiert hat, ist selber schuld, was da an Geschmack drin steckt lässt Optik oder gar Kalorienzählen ganz hinten anstehen, die dezente Kümmelnote tat ihr übriges.
 
Das im Ofen zart gegarte Fleisch konnte man mit der Gabel teilen, es besaß einen hervorragenden Eigengeschmack und die Kruste bestand den Knusprigkeits-Klopftest mit dem Messer mit Bravour, dabei gut essbar: weder steinhart noch ledrig zäh sondern perfekt knusprig.
 
Dazu ein handgemachter Kartoffelkloß von der Größe einer veritablen Gemüsezwiebel, perfekte Konsistenz, aromatisch im Geschmack, meine ständige Begleitung liebt Klöße, probierte mit etwas Soße und war hin und weg.
 
Sie hatte sich übrigens für Pierogi entschieden, gefüllt mit Sauerkraut und Waldpilzen, die mit Nussbutter und darin gebratenen Zwiebelchen nappiert wurden und war ebenfalls sehr zufrieden – ich probierte und kann das durchaus nachvollziehen.


 
Ich hoffe sehr, dass sich das Lokal halten wird, sich hier im Winter nach einem langen Spaziergang diese Küche zu gönnen, darauf würde ich mich sehr freuen und ich hoffe, Solingen gibt dieser liebenswürdigen Neueröffnung eine verdiente Chance.
 
Und das liebenswürdig kann man durchaus wörtlich nehmen: wer nicht nach drei Sätzen das Bedürfnis hat, Frau Flakus in den Arm zu nehmen und ihre Salzgurken zu preisen, obwohl noch nicht mal probiert, hat einfach kein Herz.
 
Apropos „preisen“: Wir haben für dieses Essen, inklusive einer Apfelschorle und einem alkoholfreien Weizen 34 Euro bezahlt und bekamen sogar noch einen Absacker angeboten, den wir dankend ablehnten – ich denke da kann man in der heutigen Zeit nicht meckern, zumal hier keine Convenience serviert wurde.
 
 
Gibt es denn gar nichts Negatives zu berichten? Doch! Schwere akustische Körperverletzung durch Dauerbeschallung mit Kerstin Ott, Helene Fischer, Howard Carpendale und Konsorten, da brauchte es Nerven wie Stahlseile. Jetzt leide ich unter Schlager-Tinnitus und einem lästigen Ohrwurm oder um es mit dem Refrain eines der Großwerke im Repertoire von Frau Ott zu sagen: „Schon wieder diese Scheissmelodie….“ (Nachtrag: Das ist heute gottlob nicht mehr so!)
 
| 2. Besuch Januar 2023 |
 
Gasthaus „Alte Hütte“ in Merscheid: Bayerische und Oberschlesische Küche bester alter Schule
 
Die im letzten Jahr neu eröffnete „Alte Hütte“ im ehemaligen „Gasthaus Schultz“ auf der Merscheider Straße 49, war für mich menschlich wie kulinarisch eine der herzerwärmendsten Solinger Neuentdeckungen der letzten Zeit.
 
Denn immer, wenn ich in Oberbayern bzw. generell Süddeutschland war und die dortige Wirtshauskultur genießen konnte, in der – verglichen mit NRW und dem Norden – man noch sehr häufig auf alte Traditionen Wert legt, Suppen und Soßen wie selbstverständlich nach allen Regeln der Kunst von Grund auf ehrlich kocht, dann vermisse ich hier bei uns – Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel - gewisse Dinge sehr schmerzhaft, vor allem im Winter.
 
Als ich das kleine Lokal im vergangenen Jahr vorstellte, war die Resonanz groß und mittlerweile hat man sich treue Stammgäste „erkocht“, die schätzen und schmecken, was ehrliche Küche mit „Hier kocht die liebe Omi“-Appeal von der „Man kocht aus dem großen Convenience-Eimer“-Fraktion unterscheidet.
 
Selbst dann, wenn man hier vielleicht mal länger auf die stets frisch gekochten Gerichte warten muss, und der Service bei vollem Haus mitunter etwas chaotischer verläuft, als erwartet.
 
Man schmeckt einfach, dass Irena Flakus, die mit ihrem Mann Stefan aus Nürnberg nach Solingen kam und hier mit dem Haus ihre Chance sah, sich dort lange Jahre erfolgreich in der Gastronomie verdingte und ihre Fränkischen und auswärtigen Gäste mit ihrer Küche verwöhnte.


 
„Ich hoffe sehr, dass sich das Lokal halten wird, sich hier im Winter nach einem langen Spaziergang diese Küche zu gönnen, darauf würde ich mich sehr freuen und ich hoffe, Solingen gibt dieser liebenswürdigen Neueröffnung eine verdiente Chance.“ war Teil meines Fazits aus dem letzten Sommer und gestern sollte es endlich soweit sein - nur der „lange Spaziergang“ hat es irgendwie nicht auf die Agenda geschafft, wobei die schier endlosen 20 Meter vom Vehikel zum Eingang natürlich auch ihren körperlichen Tribut forderten, *räusper*.
 
Im Sommer saßen wir noch auf der Terrasse und ich beklagte mich „teil-ironisch“ über gnadenlose akustische Körperverletzung und Schlager-Tinnitus-Forte durch Dauerbeschallung mit Kerstin Ott, Helene Fischer, Howard Carpendale und Konsorten, da brauchte es Nerven wie Stahlseile.
 
Da kann ich deutlich entwarnen, neben einem überraschend frischen (siehe Fotos, ich dachte immer es sei so furchtbar altbacken „kneipig“ im hinteren Gastraum) und behaglichen Ambiente (mit Kaminofen, leider heute ausnahmsweise nicht im Betrieb) erwarteten mich gestern beim Eintreten neben wohliger Wärme die Dire Straits mit „Sultans of Swing“, Musik scheint hier Lebenselixier und die Evergreen-Playlist passte irgendwie zur zeitlosen, oder besser: positiv aus der Zeit gefallenen Küche.




 
Auch wieder mit von der Partie war Kellnerin Patricia, die mit ihrer guten Laune und positiven, bodenständigen Ausstrahlung dem Haus abermals ein passendes Gesicht verlieh, wobei auch diesmal wieder zwei Sätze von Köchin Irena Flakus mit ihrem herzzerreißenden oberschlesischen Akzent ausreichten, um ihre persönlichen Nachfragen die Zufriedenheit betreffend mit einem Hechtsprung vom Tisch quittieren zu wollen, um sie dankbar zu herzen.
 
| Vorsuppe |
 
Pfannkuchensuppe - 4,80€
 
Ich startete mit meinem weiß-blauen Suppenliebling, denn wenn es eine Suppe im Alpenraum gibt, die ich über alles liebe, dann ist es Pfannkuchensuppe, die man auch als Flädle- oder Frittatensuppe kennt, im August schrieb ich dazu:
 
„Dutzende, wenn nicht Hunderte davon habe ich schon verschlungen, sie lebt in erster Linie von einer kräftigen, ehrlichen Rinderbrühe und meist merkt man schon an Farbe und Geruch, ob man ein gelungenes Exemplar vor sich stehen hat.


 
Ich war sehr angetan, Frau Flakus hatte mir erzählt, wie sie nach alter Schule Rinderfond ansetzt („scheen mit Knochen in Offen, wie sich geheert!“) und das spürte man bei jedem Löffel, während die fluffigen Pfannkuchenstreifen auf der Zunge zergingen.“
 
Dem war auch gestern nichts hinzuzufügen, außer, dass sie irgendwie dann doch besser zum Wetter passte, auch wenn ich zugebe, sie in Bayern selbst im Sommer gerne zu essen, einfach nur herrlich das Ganze.
 
 
| Hauptgericht |
 
Fränkisches Schäufele – 19,00€
 
Danach ein weiteres regionales Leibgericht: traditionelles Fränkisches Schäufele nach allen Regeln der Kunst. Eigentlich muss man sich als Freund dieses Gerichtes nur die Kruste anschauen und die Art und Weise, wie sich das Fleisch vom Schulterblatt löste um schon zu erahnen, welch himmlische Großtat da vor einem steht.


 
Unbeschreiblich zartes Fleisch das man fast löffeln konnte, dazu eine Kruste, die genauso schmeckte wie das Foto hoffen lässt: knusprig und voller Geschmack, bestens essbar ohne – passiert in Bayern selbst in guten Lokalen hin und wieder – absurd steinhart oder ledrig zäh zu sein: ganz, ganz großes Krustenkino.
 
Dazu ein fränkischer Kartoffelkloß im XL Format und wer ein Exemplar dieser Größe durch und durch fluffig und perfekt auf den Tisch bringt, hat alleine dafür schon Respekt verdient.


 
Das Ganze auf einem kleinen See einer durchaus üblichen Natursoße, die aus dem entstandenen Bratenfond bestand und naturgemäß dazu neigt, auf dem Teller fettig und optisch nicht so elegant auszusehen, wie ein dunkler Jus oder gar eine leicht legierte Variante.
 
Das war auch hier wieder der Fall, ABER wer das noch nicht probiert hat, ist selber schuld, was da an Urgewalt an Geschmack drin steckt lässt Optik oder gar Kalorienzählen ganz hinten anstehen, die dezente Kümmelnote tat ihr übriges.
 
Als weitere Beilage gibt es gemischten Salat, ich entschied mich aber für Rotkohl und Frau Flakus schlug vor, ich solle doch „halb und halb“ nehmen: Rotkohl und schlesisches Kraut.


 
Auch hier leichte wohlige Gänsehaut, es klingt so dermaßen peinlich abgedroschen und nichtssagend aber es ist wahr: man schmeckt einfach die alte Liebe und das Wissen von Generationen in der Küche der Alten Hütte: muss man probiert haben.
 
Meine ständige Begleitung hatte das gleiche Gericht und wiederholte Mantra-artig, wie glücklich sie das gerade mache: aha, na dann, happy wife happy life.
 
| Dessert |
 
Bayerische Apfelkücherl mit Vanilleeis – 7,50€
 
Danach ging eigentlich nicht mehr viel, aber bei warmen, teigigen Desserts bei denen noch Apfel und Zimt mit im Spiel sind kann ich nie nein sagen.
 
Auf meine beiläufige Frage, ob die auch frisch und hausgemacht seien wurde mit leicht gespielter Entrüstung reagiert: „die mache ich immer frisch, wie sich gehört!!“.


 
Ich kenne sie eigentlich immer mit Loch in der Mitte aber geschmacklich tat das dem Ganzen keinen Abbruch, abermals ein kleiner winterlicher Seelentröster wie von Omi, nach Zimtzucker duftend, begleitet von Vanille-Eis und angenehm fester Sahne.
 
Bevor ich spontan per Handy neue, etwas weitere Hosen ordern konnte, bestand die emsige Wirtin noch darauf, dass wir bitte beide jeweils unbedingt ihren hausgemachten Pflaumen- und Mandel-Likör probieren, den sie u.a. auch für den Außer-Haus-Verkauf in Flaschen anbietet.
 
Ich probierte beides, liebte das Pflaumen-Verdauerle und meine Mitbewohnerin schwärmte noch am Abend über den Mandel-Likör, der wie für sie gemacht schien.



 
Zur Karte noch ein paar einordnende Worte: Man findet hier einen Kern von schlesischen und bayerischen Gerichten, die ich auch als örtliches Alleinstellungsmerkmal und Kernkompetenz bezeichnen würde.
 
Aber um möglichst viele anzusprechen gibt es auch – kommen bestens an hörte ich – Schnitzelvariationen und einiges mehr.
 
Darunter auch vereinzelt leicht skurrile Dinge, die man hier so nicht erwarten würde, Mozzarella Sticks und Pasta Frutti di mare klingen ebenso wenig oberschlesisch wie der – wobei ich das schon wieder sehr witzig finde, irgendwann bestelle ich den als großer Clemens Wilmenrod Fan ganz sicher – exotische Fiebertraum der deutschen Nachkriegsküche: der Toast Hawaii.
 
Ich bitte nur darum, sich von diesen einzelnen Merkwürdigkeiten nicht im Ansatz irritieren zu lassen, das ist alles andere als einer dieser ratlosen Convenience-Buden, die über Pizza, Indisch, Pasta, Fritteusenschnitzel und Asia-Mainstream alles bieten, aber nichts davon wirklich beherrschen.
 
Nein, Frau Flakus kocht einfach gerne und probiert aus was nebenbei noch ankommt, das ist alles und auch gut so.
 
| Fazit |
 
Wer auch nur ein entferntes Faible für diese Küche hat und gerne in Bayern im Wirtshaus speist, MUSS sich das einfach anschauen. Ich verstehe da wenig Spaß und bei aller Sympathie die knuffige Köchin betreffend: hätte es mich nicht restlos begeistert, wären diese Zeilen bei weitem nicht so überschwänglich ausgefallen.
 
Und auch gestern schickte ich die Fotos wieder meinen Garmischer Freunden, Urbayern aus der Hotellerie, die, was ihre Klassiker angeht nicht nur „wenig“ Spaß verstehen, sondern so wenig, dass Putin daneben wirkt wie Fips Asmussen, sprich absolut gar keinen.
 
Nur so viel: das folgende, anerkennende WhatsApp Raunen aus dem Süden hätte die Köchin sicher sehr gefreut.
 
Absolute Empfehlung, sie hätte es verdient wenn man ihr die Hütte einrennt, im wahrsten Sinne des Wortes.

 
| 3. Besuch Juni 2023 |

Der dritte Besuch am gestrigen Abend reihte sich nahtlos in das bislang Erlebte ein, natürlich gab es wieder meine geliebte Pfannkuchensuppe und ich war im siebten Himmel, die Qualität ist erstaunlich konstant, da versteht Frau Flakus keinen Spaß, entweder ganz oder gar nicht.
 
Diesmal gab es aber kein Schäufele, dafür war es zu warm, sondern etwas „Leichtes“ (…): Schweinebraten (kein Krustenbraten!) mit viel guter Soße, Kloß und Salat.
 
Ich habe noch nie einen Schweinebraten gegessen, der gleichzeitig dermaßen zart und dabei so saftig geraten ist, besser kann man das nicht machen und zur Soße lasse ich mal das Foto sprechen, einfach göttlich.


 
Meine Begleiterin hatte das gleiche Gericht und war ebenfalls sehr zufrieden, wir ließen uns die Reste gerne einpacken und bekamen noch eine ordentliche Portion Soße dazu. Ich freue mich daher sehr auf das heutige Abendessen, mal schauen ob wir Gröstl machen, glaube aber nicht da ich noch eine kleine, vorgegarte Haxe beim Metzger des Vertrauens besorgt habe.
 
Erwähnenswert noch die teilweise polnisch-sprachige, sehr nette Tischgesellschaft neben uns, drei Pärchen gesetzteren Alters mit ihren putzigen kleinen Hunden.
 
Angesichts der Qualität von Salzgurken, Schmalzbrot (beides, Gurken und Griebenschmalz sind hausgemacht) und den geliebten Rouladki war man regelrecht den Tränen nahe, und auch ich habe schon mit Leuten mit polnischen Wurzeln gesprochen, die dort sehr glücklich waren und zu Stammgästen wurden.
 
| Fazit |
 
Ein klassisches Fazit spare ich mir heute, es ist alles gesagt, was bin ich froh hier dieses Lokal zu haben, es ist wie ein kulinarischer Kurztrip nach Bayern der einen auch menschlich immer berührt angesichts der Herzlichkeit der knuffigen Wirtin.
 
 
 
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 18 andere finden diese Bewertung hilfreich.

marcO74 und 18 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.