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Dass unsere Wahl auf Gustaggio fällt, ist den unterschiedlichen Geschmäckern der Familienmitglieder geschuldet. Beim Italiener scheint man dann immer noch einen gemeinsamen Nenner zu finden. Das Unternehmen betreibt drei Standorte mit demselben Konzept in unserer Region – kann man hier schon von Systemgastronomie sprechen? Egal, das muss per se nicht das Schlechteste sein. Und mein Besuch im Sindelfinger Standort vor einiger Zeit ist überraschend positiv ausgefallen.
In Herrenberg sind wir offenbar erst mal nicht so willkommen. Die Eingangstüre klemmt vehement und erst nach vielen verzweifelten Versuchen hilft uns ein Gast herein. Vom Service keine Spur. Wir warten noch einige Zeit am Eingang, bis schließlich ein Mitarbeiter herbeieilt, dem wir unsere Reservierung vortragen können. Vorbereitet ist noch nichts, aber eilfertig werden spontan zwei Tische zusammengeschoben. Da die Lage nicht unserem schriftlich formulierten Wunsch entspricht, dürfen wir noch einmal umziehen. Dann sitzen wir gefühlt eine Viertelstunde auf dem Trockenen, bis überhaupt die Speisekarte gereicht und wenigstens die Getränkebestellung aufgenommen wird. Der Service bemüht sich wirklich um ein freundliches Lächeln und mehrfache Entschuldigungen, sobald er mal an unserem Tisch aufkreuzt, aber er zeigt eindeutig zu wenig Präsenz. Der Grund dafür zeigt sich später.
Das Gustaggio bietet eine grosse Auswahl an Pizza- und Pasta- und Salatvariationen, auch etliches an Antipasti und Dolci. Freude solider Fleisch- und Fischgerichte werde hier allerdings nicht so fündig – abgesehen vom günstigen Mittagstisch (12,90 Euro inklusive Suppe und Espresso), der in diesem Monat z.B. Hähnchenkeule in Senfmarinade und Rosmarinkartoffeln oder frittierte Seelachsfilet in Bierteig, dazu Rucola-Tomatensalat und Zitronen-Mayo-Dip offeriert. Leider am heutigen Samstag nicht.
Doch wir finden uns zurecht. Die Pizza Calabretta Piccante (17 Euro) überzeugt durch ihr schieres XXL-Format, einen dünnen, knusprigen Boden, sowie superscharfe Peperoni-Salami und San Marzano Tomatensauce und reichlich Mozzarella. Ist selbst für einen emsigen Esser nicht zu schaffen. Die Reste können aber problemlos eingepackt werden, wie wir am Nebentisch sehen. Der Nizza Salat (17 Euro) wirkt durch den aufgetürmten Rucola zwar voluminös, hat jedoch relativ geringe Thunfisch- und Zwiebelanteile, glänzt jedoch durch ein würziges Caesar-Dressing. Sehr fein schmecken die Ravioli mit Spinat-Ricotta-Füllung (18 Euro), die durch eine Champignon-Parmesan-Sauce noch aufgewertet werden und ziemlich satt machen. Dazu trinken wir einen trockenen Pinot Grigio (7 Euro das Glas), reichlich Mineralwasser (7,50 Euro für die Flasche), einen Eistee (5 Euro) und jede Menge Cappuccino und Espresso hinterher.
Beim Gang auf die Toilette (gepflegt und sauber und natürlich niegelnagelneu) bemerken wir, dass sich hinter dem vorderen schlauchartigen Gastraum noch ein zweiter, riesiger Bereich befindet, in dem sich eine Hochzeitsgesellschaft eingefunden hat, die natürlich den Service zum grossen Teil absorbiert. Zwischendrin eine beeindruckende Bar und ein verglaster Show-Cooking-Bereich, vor dem man staunend stehen kann. Für eine Gruppe oder einen Familien- und Freundeskreis ist das Gustaggio auf jeden Fall geeignet und empfehlenswert.