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Wir wurden am Eingang von der Restaurantleiterin begrüßt, sie fand den Namen auf ihrer Liste und brachte uns an unseren Tisch. Kurz nachdem wir Platz genommen hatten, kam eine Bedienung an den Tisch und fragte nach unseren Getränkewünschen. Madame bestellte ein Glas Spätburgunder Weißherbst (6,20 €) und ein Mineralwasser (0,2l für 2,60 €), ich begnügte mich mit einer Cola light (0,4l für 4,90 €). Die Getränke wurden nach kurzer Zeit gebracht, statt das Weinglas und die Karaffe aber von rechts zu servieren, reichte die Bedienung beides diagonal über den Tisch und stellte noch dazu die Karaffe vor das Glas. Mein Getränk wurde zwar korrekt serviert, das von Anfang auf dem Tisch stehende und jetzt funktionslose Wasserglas wurde jedoch nicht abgeräumt.
Kurz darauf erschien auch Matthias Stührwohldt „aus Stolpe bei Wankendorf, im Kreis Plön!“ und klärte uns nach kurzer Einführung durch eine Mitarbeiterin des Hotels über die Geheimnisse beim Trecker-TÜV in Wankendorf auf. Nach einigen weiteren Geschichten, die teils auf Platt, teils auch in Hochdeutsch erzählt wurden, gab es eine Pause und das Serviceteam des Hotels begann mit der Verteilung des Amuse gueule, das entgegen der üblichen Gepflogenheit auch auf dem Menüplan stand.
Dabei wuselten die Servicemitarbeiter teilweise recht orientierungslos zwischen den Tischen herum, bis sie ihre Tellerchen dann schließlich loswurden. Das Amuse bestand aus einer kleinen Portion „Gemüse-Aspik mit Kresseschaum“, die ich ganz in Ordnung fand, die mich aber nicht vom Hocker riss. Madame verzichtete, da sie Aspik grundsätzlich nicht mag.
Anschließend wurde die Suppe serviert. Diesmal klappte die Verteilung besser, da die Restaurantleiterin rückwärts zwischen den Tischreihen hindurchging und das Personal mit dezenten Fingerzeigen dirigierte. Die Suppentassen wurden jetzt auch korrekt von rechts serviert. Die „Frühlingslauchcremesuppe“ war heiß und schmackhaft und enthielt eine gute Zahl kleiner Fleischklößchen.
Nachdem die Suppenteller abgeräumt waren, kam wieder Herr Stührwohldt mit einigen Geschichten zu Wort, danach ging es an den Hauptgang. Ein „Rumpsteakspieß mit Zwiebeln, Champignon und Zucchini, Kräuterrahmsauce, Spitzkohlrahmgemüse und Macairekartoffeln“ war angekündigt. Das Arrangement auf den Tellern sah ganz gut aus, und der Spitzkohl schmeckte auch sehr gut. Die Kartoffelplätzchen sahen ob der extrem gleichmäßigen Ausformung deutlich nach Convenience aus, waren aber geschmacklich in Ordnung. Weniger in Ordnung war aber das Fleisch auf dem Spieß, das bei mir bestenfalls und wohlwollend als „medium-well“ zu bezeichnen wäre, Madame hatte aber mal wieder Pech und erwischte einen Spieß vom Gargrad „Schuhsohle“.
Sie reklamierte das Essen bei der nächst erreichbaren Bedienung, die daraufhin den Teller kommentarlos mitnahm. Kurz darauf brachte die Restaurantleiterin einen neuen Teller in so kurzem zeitlichen Abstand, dass er bereits fertig vorbereitet gewesen sein musste. Der hatte natürlich inzwischen noch länger unter dem Salamander gestanden, das Fleisch war überhaupt nicht zu schneiden. Als Madame den Teller von sich schob, kam sofort die Restaurantleiterin und fragte, ob etwas nicht in Ordnung sei. Auf die erneute Reklamation bot sie an, ein anderes Gericht, etwa mit Pute, zu bringen, aber Madame wollte den Spieß in vernünftiger Ausführung haben.
Jetzt dauerte es einige Minuten, während derer die anderen Gäste schon fast mit dem Hauptgang fertig wurden. Schließlich wurde ein neuer Teller für Madame gebracht, der offensichtlich frisch fertig gemacht worden war, und diesmal war das Fleisch einwandfrei „medium“. So kam sie doch noch zu einem genussvollen Essen.
Danach gab es wieder ein paar Geschichten aus dem Stührwohldtschen Kuhstall, gefolgt vom Dessert „Mango-Schmand-Tarte, Fruchtsauce und Chocolate-Chip-Eiscreme“. Hier stellte sich schon nach dem ersten Bissen heraus, dass die Tarte nicht komplett fertig gebacken war, der Teig war noch halb roh. Wir verzichteten deshalb darauf und widmeten uns der großen Kugel Schokoladeneis, die wohl aus dem Hause Möwenpick (oder vergleichbar) kam, daran konnte man schließlich nichts falsch machen.
Fazit: Das Beste an diesem Abend waren die Geschichten von Herrn Stührwohldt, die Suppe und das Schokoladeneis, der Rest fällt in die Kategorie „muss man nicht wieder haben.“
Generell ist es unverständlich, wie man für eine Gesellschaft von 150 – 200 Personen dieses Hauptgericht auswählen konnte, da der exakte Zeitpunkt zum Servieren nicht im Vorwege bekannt sein konnte (abhängig von der Länge der Geschichten) und das Fleisch unter dem Salamander auf jeden Fall noch nachgart.
Beim Service gehen wir davon aus, dass man die Stammbesatzung mit angeheuerten Kräften verstärkt, diese aber nicht ausreichend eingewiesen hat, so dass es immer mal wieder zu dem bereits erwähnten planlosen Gewusel kam.
Auf das bereits ins Auge gefasste Krimi-Dinner im gleichen Hause werden wir wohl eher verzichten…