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GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Gasthaus Hierl in 66125 Saarbrücken bewertet.
vor 10 Jahren
"Gute bis sehr gute Speisenqualität; man sollte allerdings Zeit mitbringen! Die Küche ist klein, die Wartezeiten sind lang."

Geschrieben am 24.02.2015 | Aktualisiert am 24.02.2015
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Besucht am 20.11.2014
Der "Hierl" in Dudweiler und schräg gegenüber vom Hotel "Sewald" ist eine kleine Gaststätte, die wir gerne aufsuchen, nicht zuletzt wegen der gleichbleibend guten bis sehr guten Küchenqualität (und weil wir zu Fuss hingelangen können). Wir würden auch gerne häufiger dort essen, aber das Zeitmanagement der Küche lässt doch sehr zu wünschen. Wenn, was schon fast die Regel ist, auch bei nur wenig besetzten Gasträumen (es gibt zwei davon) der Gast auf die Vorspeise eine knappe halbe Stunde und anschliessend auf das Hauptgericht weitere vierzig Minuten warten muss ist das ein Unding!  Ob der Koch und Betreiber zwischendurch immer wieder mal eine raucht, seinen Hund Gassi führt oder Kreuzworträtsel löst? Wir wissen es nicht.

Der Service ist aufmerksam, flott und freundlich; nach einigen Besuchen kennt man sich zumindest von Ansehen und es wird  über die Begrüssung hinaus auch das ein und andere private Wort gewechselt. Nicht gefallen hat mir, dass mein 0,5l Pils in einem Weizenbierglas serviert wurde; schon für kleines Geld  gibt es entsprechend grosse Pilsgläser oder Henkelkrüge und das ein oder andere   Exemplar davon dürfte auch beim "Hierl" im Regal stehen.

Das Ambiente im "Hierl" ist durchaus ansprechend: helle Räume und schöne Bilder im vorderen wie auch im Nebenraum; es handelt sich um (vom Koch selbst) fotografierte Speisen. Die Bilder würden mir noch besser gefallen wenn sie alle die gleiche Rahmung hätten und ab und zu mal geradegerückt würden.Darüber hinaus gibt es noch zwei "Gemälde"; billigster Kaufhausramsch! Hier wäre weniger mehr und für welche Zwecke oder aussergewöhnlichen Anlässe die schön gefalteten weissen Stoffservietten auf einem Board im Nebenraum bereitgehalten und ggf. eingedeckt werden kann ich nicht sagen, zumal auf allen Tischen stets gelbe Papierservietten eingedeckt waren und sind. Ob wohl die Landesmutter mit ihrem Hofstaat demnächst im "Hierl" erwartet wird?

Doch nun zum Essen! Vor dem Gruß aus der Küche gab es bereits schmackhaftes und angewärmtes Weißbrot im Körbchen mit einem Schüsselchen Griebenschmalz dazu; der Gruß aus der Küche bestand wie in letzter Zeit immer aus einer Minestrone im Gläschen und einer kleinen Tranche Flammkuchen. Lecker! Als Vorspeise war, nachdem die ganz vorzügliche "Marseiller Fischsuppe" diesmal leider "aus" war, die "Französische Zwiebelsuppe" erste Wahl. Sie war gut, allerdings keine Offenbarung! Als Hauptgericht hatte ich die mir von vorherigen Besuchen in bester Erinnerung gebliebene "Trilogie vom Wild" (Reh, Hirschkalb und Feldhase mit Preisselbeerbirne, Maronen, Spätzle und Salatteller) bestellt. Der Salatteller hat mir nicht geschmeckt; ein sehr einfaltsloses und weitgehend geschmacksfreies Dressing! Die Spätzle (leider aus der Tüte) konnten diesmal nicht überzeugen, das Wild umso mehr. Reh- und Feldhasenfilet (beides im Speckmäntelchen) sowie das Hirschkalb (nackt) waren auf den Punkt gegart, innen rosa gebraten und butterzart; bei der zuvor gegessenen Trilogie war das Hirschkalb so roh gewesen, dass es mir fast noch vom Teller gehopst wäre. Die Maronen, die Preisselbeeren und die Wildsauce passten sehr gut zum Gericht und waren in sich stimmig, ebenso das dazu gereichte kleine Schüsselchen mit Rotkraut und einem Rosenkohlröschen darauf. Insgesamt vergebe ich für den Bereich "Essen" angesichts von Spätzle und Salatteller (das geht beim Hierl" beides auch besser) vier Sterne.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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