Zurück zu Gasthaus Hierl
GastroGuide-User: simba47533
simba47533 hat Gasthaus Hierl in 66125 Saarbrücken bewertet.
vor 6 Jahren
""Hierl" bleibt eben "Hierl""
Verifiziert

Geschrieben am 04.10.2018 | Aktualisiert am 05.10.2018
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu Gasthaus Hierl
Besucht am 04.10.2018 Besuchszeit: Abendessen 1 Personen Rechnungsbetrag: 42 EUR
Seit der GG-Kollege Hanseat1957, dem ich das "Gasthaus Hierl" wärmstens empfohlen hatte (weiss der Geier wo meine entsprechenden Berichte abgeblieben sind, zu sehen sind sie hier jedenfalls nicht mehr), sich im vergangenen Jahr  ausgesprochen lobend geäußert hatte, habe ich das "Hierl" nicht mehr besucht. Heute, da für einige Tage Strohwitwer, stand mir allerdings der Sinn danach. Geändert hat sich seit meinem letzten Besuch, dass die Seniorin des "Hierl" verstorben ist, ansonsten ist alles unverändert ausser dass es eine neue Servicekraft gibt. Über das unveränderte Ambiente , die Sauberkeit und das Preis-/Leistungsverhältnis muss ich mich nicht mehr äussern; alles wie gehabt.

Service:Wie bereits erwähnt gibt es die "gute Seele des Hauses" mit ihrem manchmal etwas eigenartigen Sinn für Humor nicht mehr, auch die etwas "dünnhäutige" hochblonde Dame (die Tochter?) ist nicht mehr (jedenfalls heute nicht) zu sehen. Dafür eine etwas kompakte junge Frau, die alles gut im Griff hat. Gestaunt habe ich darüber wie sie ihre Anfangsansprache am Tisch verinnerlicht hat; bis auf den letzte Buchstaben haargenau lief der Vortrag an jedem Tisch wie zuvor bei mir darüber, was es ausser der Karte an Tagesempfehlungen (Muscheln in Weissweinsoße als Vorspeise oder als Hauptgericht und frische Pfifferlinge mit Tagliatelle  bzw. in Kombination mit jeglichem auf der Karte stehenden Fleisch- bzw, Fischgericht) und was leider "aus" wäre  (Duett von gebackenerEntenstopfleber ud Entencarpaccio bzw. Trio vom Ziegenkäse) ab. Flott, mit Übersicht, freundlich (sie konnte mir trotz zahlreicher Reservierungen noch einen kleinen Tisch zuweisen; er war weder neben den Toiletten noch direkt am Eingang). Vier Sterne.

Essen und Trinken: Getrunken habe ich ein Karlsberg Urpils (0,34l EUR 2,50, ein Franziskaner Weizen (0,5l EUR 4,20) und als Digestif einen Calvados (0,4 cl EUR 4,20). Damit keinerlei Irritationen entstehen: ich war auf Schusters Rappen unterwegs!

Gegessen habe als Vorspeise "6 Schnecken im Topf mit Kräuterbutter und Roquefortkäse" und als Hauptgericht "Kalbsnierchen in Burgundersoße mit Tagliatelle und Beilagensalat" (EUR 22,50). Eigentlich steht dieses Gericht auf der Karte (die Karte im Internet auf der HP ist nicht tagesaktuell) als "Kalbsbäckchen und Kalbsnieren mit Kartoffelkroketten" (so hatte es auch der Kollege Hanseat1957 gegessen). Alledings war und ist   es im "Hierl" kein Problem, um Änderungen zu bitten und das ohne jedweden Aufpreis, da ich weder Kalbsbäckchen noch Kartoffelkroketten mag. Gab es eben die doppelte Portion Nierchen und Pasta.

Waren früher die Wartezeiten im "Hierl" ein Problem, so kommen die Speisen jetzt zügiger über den Paß: der Chef hat einen Küchenhelfer, wobei die beiden Herren  in der klitzekleinen Küche ihre Bewegungen mit Sicherheit  fein aufeinander abstimmen müssen um dauernde Kollissionen zu vermeiden.

Küchengruß 1 war Brot mit Kräuterquark (sehr fein), Küchengruß 2 ein Gläschen warme Kürbissuppe und eine kleine Tranche Flammkuchen, beides sehr heiß. Für Kürbissuppe springe ich nicht direkt vor Begeisterung vom Hocker, der Flammkuchen war köstlich.

Die Schnecken waren so wie erwartet, die Roquefortbegleitung äusserst kräftig. Die Kalbsnierchen kenne ich sonst in Senfsoße bzw. in Pernod. So feine Kalbsnierchen wie die heute in Burgundersoße servierten habe ich seit Jahren nicht mehr gegessen, das ist schon Sterneküche (wenn auch nicht so artifiziell präsentiert) . Dazu bissfeste Tagliatelle und einen Beilagensalat mit unaufdringlichem Dressing; das gibt bei mir die Höchstnote von fünf Sternen. Daran ändert auch der höchstens in der Regionalliga spielende Calvados nichts.

Preis./Leistungsverhältnis: reel wie alles im "Hierl", vier Sterne.

Fazit: Da in Bälde die Wildsaison beginnt und sich der Chef auf Wildgerichte besonders gut versteht, wird der nächste Besuch, dann wieder mit Frau Simba, nicht lange auf sich warten lassen.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


kgsbus und 18 andere finden diese Bewertung hilfreich.

hbeermann und 18 andere finden diese Bewertung gut geschrieben.