Für Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie den Bierhahn im „Spreetreff“ für immer zudreht und hier nie wieder kochen und backen wird.
Der Sportplatz an der Peripherie der Spreewitzer Siedlung war als Neubau bereits in den 1950er-Jahren durch das Kombinat Schwarze Pumpe errichtet worden. Das Sportlerheim entstand. Im Zusammenhang mit der Kellererweiterung 1992/93 baute die Gemeinde Zerre/Spreewitz über dem Keller die Veranda und zum 1. Januar 1994 wurde die Gaststätte „Spreetreff“ eingeweiht. An Gästen mangelte es nicht. Federführender Nutzer des Sportplatzes war die SG „Blau Weiß Zerre“ mit Spielbetrieb, auch andere Sportveranstaltungen fanden statt. Mitte der 1990er-Jahre wurde für den Feuerwehrkampfsport die Tartanbahn gebaut und vom alten Sportplatz in Spreetal (Brigitta) der Steigerturm umgesetzt. In der Folge fanden große Feuerwehrkampfsportveranstaltungen statt. Von den Besucherströmen profitierte natürlich auch der „Spreetreff“. Ebenso von den Dorffesten. Die damals noch eigenständige Gemeinde Zerre/Spreewitz konnte es sich dank ihrer Steuereinnahmen durch das Gaskombinat leisten, mit dem Dorfclub als Ausrichter der Dorffeste Künstler einzuladen, die heutzutage kein Dorfclub mehr bezahlen kann. Schon 1987 kam Olaf Berger. Ab 1994, da hatte der „Spreetreff“ bereits geöffnet, folgten Christian Anders, Andrea Jürgens und Eberhard Cohrs, Frank Zander, Böttcher & Fischer, der Fernando-Express… Zu erwähnen sei beim Auftritt von G. G. Anderson und Fips Asmussen 1998 „Vorsängerin“ Andrea Berg, die für ihr kleines Programm eine Gage von 1 000 DM haben wollte. Der „Spreetreff“ profitierte davon, kamen allein zu den Konzerten jährlich über 2 000 Zuschauer. Alle wollten auch essen und trinken, hinzu kamen gesellschaftliche Höhepunkte. 1998 wurde hier der „Spreeradweg“ übergeben. Dennoch, eher zunächst noch unbemerkt, war nach 2000 der Rückwärtsgang eingelegt. Die Dorffeste wurden kleiner, die Besucher weniger. Der gepriesene Radwanderweg führt am „Spreetreff“ weit vorbei und beschert ihm nur wenige Gäste. Ilona Schumann, zunächst Köchin bei der Pächterfamilie Peter, vermochte die Entwicklung nicht abzusehen, als sie am 1. Oktober 2000 die Gaststätte übernahm. Trotzdem „lief der Laden“ noch lange gut: Höhepunkte waren neben dem Tagesgeschäft die kleiner gewordenen Dorffeste, Familienfeiern, Himmelfahrt, Schlacht- und Martinsgansfeste, Weihnachts- und Silvesterfeiern. Inzwischen ist rund um den „Spreetreff“ Ruhe eingezogen. Die SG „Blau Weiß Zerre“ gibt es nur noch auf dem Papier. Es war wohl vor allem der Niedergang des Sports, der bei Ilona Schumann zur Entscheidung führte, aufzugeben. Hinzu kam die persönliche Entwicklung. „Mit 62 habe ich mich dazu durchgerungen, mich vom Spreetreff zu verabschieden und zukünftig für die Familie da zu sein.“ Ganz so einfach wird ihr der Abschied heute wohl nicht fallen: „Am Spreetreff hingen mein Herzblut und meine Seele.“ Wie wird es mit der Sportlergaststätte weitergehen? Der Spreewitzer Ortsvorsteher Werner Reeb weiß es nicht: „Wir können nur hoffen, dass es keinen längeren Leerstand gibt. Weder im Sinne der Bausubstanz noch unserer Einwohner.“
Gefunden bei SZ Hoyerswerda
Für Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie... mehr lesen
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"Abschied vom „Spreetreff“" JenomeFür Frau Schumann ist heute ein schwerer Tag. Zum letzten Mal bewirtet sie im „Spreetreff“ ihre Gäste. Es sind Stammkunden aus Zerre. Die Sportlergaststätte war in den zurückliegenden 20 Jahren Frau Schumanns Ein und Alles. Beruflich, aber auch persönlich. Immer hatte sie die Unterstützung und das Wohlwollen der Einwohner aus Zerre und der Siedlung, ebenso von Bürgermeister Manfred Heine. Die Entscheidung, aufzugeben, fiel bereits im März. Wenn heute Abend der letzte Gast nach Hause geht, weiß Frau Schumann, dass sie
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Der Sportplatz an der Peripherie der Spreewitzer Siedlung war als Neubau bereits in den 1950er-Jahren durch das Kombinat Schwarze Pumpe errichtet worden. Das Sportlerheim entstand. Im Zusammenhang mit der Kellererweiterung 1992/93 baute die Gemeinde Zerre/Spreewitz über dem Keller die Veranda und zum 1. Januar 1994 wurde die Gaststätte „Spreetreff“ eingeweiht. An Gästen mangelte es nicht. Federführender Nutzer des Sportplatzes war die SG „Blau Weiß Zerre“ mit Spielbetrieb, auch andere Sportveranstaltungen fanden statt. Mitte der 1990er-Jahre wurde für den Feuerwehrkampfsport die Tartanbahn gebaut und vom alten Sportplatz in Spreetal (Brigitta) der Steigerturm umgesetzt. In der Folge fanden große Feuerwehrkampfsportveranstaltungen statt. Von den Besucherströmen profitierte natürlich auch der „Spreetreff“. Ebenso von den Dorffesten. Die damals noch eigenständige Gemeinde Zerre/Spreewitz konnte es sich dank ihrer Steuereinnahmen durch das Gaskombinat leisten, mit dem Dorfclub als Ausrichter der Dorffeste Künstler einzuladen, die heutzutage kein Dorfclub mehr bezahlen kann. Schon 1987 kam Olaf Berger. Ab 1994, da hatte der „Spreetreff“ bereits geöffnet, folgten Christian Anders, Andrea Jürgens und Eberhard Cohrs, Frank Zander, Böttcher & Fischer, der Fernando-Express… Zu erwähnen sei beim Auftritt von G. G. Anderson und Fips Asmussen 1998 „Vorsängerin“ Andrea Berg, die für ihr kleines Programm eine Gage von 1 000 DM haben wollte. Der „Spreetreff“ profitierte davon, kamen allein zu den Konzerten jährlich über 2 000 Zuschauer. Alle wollten auch essen und trinken, hinzu kamen gesellschaftliche Höhepunkte. 1998 wurde hier der „Spreeradweg“ übergeben. Dennoch, eher zunächst noch unbemerkt, war nach 2000 der Rückwärtsgang eingelegt. Die Dorffeste wurden kleiner, die Besucher weniger. Der gepriesene Radwanderweg führt am „Spreetreff“ weit vorbei und beschert ihm nur wenige Gäste. Ilona Schumann, zunächst Köchin bei der Pächterfamilie Peter, vermochte die Entwicklung nicht abzusehen, als sie am 1. Oktober 2000 die Gaststätte übernahm. Trotzdem „lief der Laden“ noch lange gut: Höhepunkte waren neben dem Tagesgeschäft die kleiner gewordenen Dorffeste, Familienfeiern, Himmelfahrt, Schlacht- und Martinsgansfeste, Weihnachts- und Silvesterfeiern. Inzwischen ist rund um den „Spreetreff“ Ruhe eingezogen. Die SG „Blau Weiß Zerre“ gibt es nur noch auf dem Papier. Es war wohl vor allem der Niedergang des Sports, der bei Ilona Schumann zur Entscheidung führte, aufzugeben. Hinzu kam die persönliche Entwicklung. „Mit 62 habe ich mich dazu durchgerungen, mich vom Spreetreff zu verabschieden und zukünftig für die Familie da zu sein.“ Ganz so einfach wird ihr der Abschied heute wohl nicht fallen: „Am Spreetreff hingen mein Herzblut und meine Seele.“ Wie wird es mit der Sportlergaststätte weitergehen? Der Spreewitzer Ortsvorsteher Werner Reeb weiß es nicht: „Wir können nur hoffen, dass es keinen längeren Leerstand gibt. Weder im Sinne der Bausubstanz noch unserer Einwohner.“
Gefunden bei SZ Hoyerswerda