Geschrieben am 22.02.2021 2021-02-22| Aktualisiert am
22.02.2021
Besucht am 14.02.2021Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 88 EUR
Nach den vielen tollen Erfahrungen unter den hier beschriebenen take-away-Menüs, haben wir uns zum Festtag der Blumenhändler auch einmal getraut. Dabei ist das Angebot gar nicht so groß, wie man vermuten möchte. Während die Mittelkasse ihr - zugegeben wohl Convenience-lastigeres Angebot - recht flächendeckend auch außer Haus anbietet, herrscht im gehobenen Bereich eher Flaute: Kleines Lokal, Topaz, Canova: Alle geschlossen, bei Grashoff nur die übliche (aber sehr gute) Hausmannskost, aber nichts aus dem Bistro. Al Pappagallo oder Due Fratelli wären Möglichkeiten, aber wir entschieden uns für das Sichtweite des Esstisches gelegene Medio. Hier wird zwar nur fürs Wochenende ein Außer-Haus-Service angeboten, aber zur Feier des Tages immerhin ein Viergang-Menü für 49€, für drei Teller sind 39€ zu berappen.
Die Bestellung erfolgte per Mail und eine Bestätigung kam prompt, dabei wurde auch die gewünschte Abholzeit erfragt. Bei der Abholung mussten wir nur kurz warten, bis der Chef andere Abholer - sicherlich Stammgäste - herzlich umarmt und sich danach auch wieder die Maske vors Gesicht gezogen hatte, aber insgesamt ging es schnell. Eine Rechnung gab es nicht, dafür sollte das Wechselgeld wie selbstverständlich als Trinkgeld einbehalten werden. Meine Liebste schob mich energisch davon, bevor ich problematisieren konnte, wofür bei eigener Abholung und Ausgabe durch den Inhaber eigentlich ein Tipp anfällt. Aber es sind harte Zeiten, also Schwamm drüber.
Da am Sonntag nicht geöffnet ist, hatten wir am Vorabend abgeholt. Die überwiegend eingeschweißten Gerichte ließen sich problemlos aufbewahren und am nächsten Tag auch gut erwärmen. Man setzt im Medio auf Plastik und Alu. Meine Liebste versuchte sich am Anrichten und hat von mir dafür höchstes Lob erhalten. Vermutlich hat sie heimlich hier im Portal gespickt;-)
Los ging’s mit dem Lachstatar und dem einzigen Mangel, denn der Salm roch doch etwas fischig, wie wir beide zeitgleich feststellten. Geschmacklich aber noch alles in Ordnung, zurückhaltend gewürzt, Schalotten drin und Schnittlauch-Chiffonade drüber. Mir hat ein wenig Säure gefehlt. Allerdings war die leichte Wasabi-Majonäse angenehm pikant und passend. Der völlig „handelsübliche“ Algensalat verortete den Teller endgültig in Ostasien.
Gar nichts auszusetzen gab es an der Crème-Suppe von der Petersilienwurzel. Die Knolle war deutlich erkennbar, nicht „totgesahnt“ wie man das in der Pfalz nennen würde. Abschnitte von grünem Spargel brachten Gemüse-Frische und auch die Croûtons machten mit ihrem Knusper Sinn und Spaß.
Als Hauptgericht gab es ein sehr gutes Thai-Curry, dem man Kokosmilch, Zitronengras und Gewürze anmerkte, Schärfe allerdings nicht. Auch das verwendete Gemüse mit sehr angenehmen Biss und Geschmack. Der Reiswar mit etwas Wildreis aufgepeppt und mir ein bißchen lange gegart. Aber das konnte man auch anders sehen. Am Besten aber die tierischen Einlagen. Meine Frau war mit den mittelgroßen Gambas sehr zufrieden.Fleischig, knackig und auch am Gaumen merkten wir Krustentier, denn der getreue Gatte durfte ein wenig „gabeln“.
Ich war hinsichtlich des angekündigten Gargrades der „Rinderfilstreifen, rosa gebraten“ etwas skeptisch. Zu Unrecht, das erkennbar nach dem Schneiden angebratene Fleisch war tatsächlich medium und sehr zart. Toll gemacht, da gibt es nichts.
Für mich war damit schon Schluss. Gegenüber gab es noch zwei Profiteroles gefüllt mit Baileys-Crème, umhüllt mit Sahne und natürlich mit der von Tischnotzen noch so schmerzlich vermissten Herzchen-Deko. Sehr lecker die selbstgebrannten Mandeln! Die gekochten Blaubeeren (in Norddeutschland Bickbeeren genannt) hätten das Zeug gehabt, die ganze Chose aus der einheitliche Süße heraus zu heben. Leider war jegliche Säure Fehlanzeige und so war selbst der Süße Fan leicht enttäuscht.
In der Gesamtschau gilt das nicht. Das war eine ordentliche Leistung mit nur einem kleinen Hänger und durchaus auch Überdurchschnittlichem. Die aufgerufene Preise fand ich ein wenig zu hoch. Sollte die Schließzeit weiter anhalten, würden wir aber erst mal die am Anfang genannten italienischen Restaurants testen.
Nach den vielen tollen Erfahrungen unter den hier beschriebenen take-away-Menüs, haben wir uns zum Festtag der Blumenhändler auch einmal getraut. Dabei ist das Angebot gar nicht so groß, wie man vermuten möchte. Während die Mittelkasse ihr - zugegeben wohl Convenience-lastigeres Angebot - recht flächendeckend auch außer Haus anbietet, herrscht im gehobenen Bereich eher Flaute: Kleines Lokal, Topaz, Canova: Alle geschlossen, bei Grashoff nur die übliche (aber sehr gute) Hausmannskost, aber nichts aus dem Bistro. Al Pappagallo oder Due Fratelli wären... mehr lesen
Geschrieben am 18.01.2021 2021-01-18| Aktualisiert am
18.01.2021
Besucht am 22.08.2020Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 388 EUR
„Lust auf ein weiteres einzigartiges Event?“
Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen belohnt).
Mit uns hatten sich noch drei weitere Paare angemeldet, von denen eines noch kurzfristig absagen musste, so dass die Einhaltung von Mindestabständen an diesem Abend überhaupt kein Problem war. Schade für die junge Mannschaft des ****plus-Hauses, die sich mit viel Herzblut und Professionalität um unsere kleine Gesellschaft kümmerte; da blieb kein Wunsch unerfüllt. Auch musikalisch, denn Ben Boles aus Lüneburg war wieder bestens aufgelegt und begleitete uns mit viel Sinn für die Stimmungen durch den Abend und in die Nacht.
Ursprünglich sollte es ein Dinner unter freiem Himmel auf der großen Terrasse werden, aber wie so oft an der Küste zeigte sich gerade im August das Wetter launisch. Macht nichts, der Ausblick war trotzdem schön
und die exklusiv geöffnete Cocktailbar hatte für unsere Gemeinschaft auch ihren eigenen, privaten Reiz. Die charmante Barkeeperin freute sich jedenfalls über unsere Bestellungen.
Das Amuse zuvor war noch im Erdgeschoss serviert wurden. Phillip Probst, der junge Chef begrüßte uns zusammen mit der kleinen Crew sehr sympathisch und eloquent in seinem Reich. Auf dem Pass wurde in der aufgeschnittenen Eier-Schale eine Linsencreme mit Hollandaise-Schaum und geriebenem Onsen-Ei serviert, die ich mir natürlich prompt aufs Hemd kleckerte.
Der Blick meiner Frau ließ noch ein paar Takte erwarten, aber nachdem wir zwecks Kontaktminimierung und Kalorienreduktion die Treppe ins Dachgeschoss genommen hatten, fehlte wohl die Puste... Der erste Cocktail des Abends tat sein Übriges Continental Sour
und nach dem Blick von der Terrasse ließen wir uns auch das frische Brot schmecken.
Hier „kann“ man Corona: Salzflocken und Butter standen vorbildlich abgedeckt schon auf dem Tisch
eine Bemerkung dazu ließ erkennen, dass die erste Kritik durchaus wahrgenommen worden war. Unser musikalischer Begleiter bestätigte dies mit sehr freundlichen Worten - Merci!
Die erste Flasche Wein war schnell entkorkt und die Auswahl des Hauses überraschte zunächst
Gewürztraminer zur Jakobsmuschel war bisher in meiner beschränkten Pairing-Welt noch nicht vorgekommen.
Passte aber vorzüglich, denn das norwegische Exemplar hatte nicht nur seine typisch nussige, sondern auch eine klar süße Note. Die Begleiter gaben Frische und Würzigkeit: Apfel, Blumenkohl und Meeres-Dreizack.
Dass Phillip Probst bewusst und sinnvoll Zutaten der Region einbaut, war uns schon beim ersten Besuch sehr positiv aufgefallen.
Auch der folgende Fisch musste nicht auf einen Salzwiesen-Bewohner verzichten, in diesem Fall Portulak, der im Zusammenspiel mit Kohlrabi und Beurre Blanc die auf den Punkt saftig gegarte, schneeweiße Schnitte einer Gelbschwanzmakrele aus dänischer Aquakultur zwar ähnlich, aber etwas opulenter begleitete.
Das war so stimmig, dass der bekrönende Kaviar gar nicht nötig gewesen wäre. Aber bevor ich mich schlagen lasse...
Mit dem Rehrücken aus dem heimischen Elbe-Weser-Dreieck
stiegen wir auf Rotwein um, und der weit gereiste kalifornische Merlot
konnte mit dem perfekten Fleisch noch mithalten, ohne uns Tanninverächter zu überfordern.
Wie bei allen Tellern suchte die Küche nach vielfältigen, aber harmonischen Kombinationen und fand sie mit wildem Brokkoli, gebackener Aprikose und Pfifferlingen. Sehr erfreulicher Fleischgang!
Wir durften uns noch über eine gelungene Komposition von Weinbergpfirsich, weißer Schokolade und Champagner freuen.
Auch hier fehlten Kräuter nicht. Fein, denn ich mag leicht bittere oder würzige Noten, die die Süße etwas brechen.
Ein gehaltvoller sizilianischer Dessertwein linderte den Phantomschmerz des Käse-Afficionados. Zudem hatte er den Vorteil, dass die Flasche Corona-bedingt erst auf dem Tisch und dann in unserem Schlafgemach verbleiben musste. Süße Träume garantiert!
Schon nach zwei genossenen Menüs in Bremerhaven lässt sich die Stilistik im Mulberry St deutlich einordnen: Klassische Grundlage, regionale Bezüge, Harmonien. Das ist alles passend, zugänglich, aber stets durchdacht. Andernorts vielleicht nicht innovativ, nicht puristisch genug, aber für Bremerhaven und, ich muss es leider sagen, auch für Bremen ein Riesengewinn! Hoffentlich machen das Team LIBERTY/Probst gemeinsam weiter.
Wohlumsorgt durch die Dame hinter der Bar und begleitet von einer berührenden deutschen Version von Imagine ging ein zweiter großartiger Abend über dem Alten Hafen zu Ende... Brandy Alexander
„Lust auf ein weiteres einzigartiges Event?“
Wer kann diese rhetorische Frage schon verneinen, erst recht, wenn sie von der engagierten Direktorin Cornelia Meyer (hat das Haus inzwischen verlassen) des LIBERTY-Hotels gestellt wurde und das Private Dining zur Premiere im Juni in der Tat ein außergewöhnlich schöner Abend gewesen war. So buchten wir gern wieder das 4-Gang-Menü mit Weinen und Musik und blieben natürlich auch über Nacht in der Seestadt (und wurden mit einem Upgrade in „unsere“ Suite über dem Alten Hafen... mehr lesen
Geschrieben am 14.01.2021 2021-01-14| Aktualisiert am
14.01.2021
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten die mittwöchlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten die mittwöchlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Den Abschluss sollte der schöne Innenhof des Alto machen. Doch wir mussten mit dem... mehr lesen
Geschrieben am 11.01.2021 2021-01-11| Aktualisiert am
12.01.2021
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten die mittwöchlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten die mittwöchlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Für das dritte Treffen hatten wir uns den Schanigarten des Gallo Nero ausgesucht. In... mehr lesen
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten die mittwöchlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
In der zweiten Woche ging es auf die Terrasse von Grashoffs Bistro, wo Sonne... mehr lesen
Geschrieben am 05.01.2021 2021-01-05| Aktualisiert am
08.01.2021
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten unsere mittwöchentlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Zwischen zwei Shutdowns war der August 2020 im Betrieb noch sommerlich-ruhiger als in den letzten Jahren. Und so kamen die Kollegin, der Kollege und ich unserer patriotischen Pflicht nach und nutzten unsere mittwöchentlichen Dienstbesprechungen viermal in Folge zur Unterstützung der heimatlichen Gastronomie. Einzelheiten zu berichten, verbietet mir zwar die kollegiale Solidarität (und die Androhung von Verleumdungsklagen).
Aber ein paar sommerliche Fotos qua Kurzbericht sind ja wohl erlaubt!
Den Anfang machte (natürlich) das Canova:
P.S.: Wir kamen um 12.00 Uhr als Gäste und... mehr lesen
Die Bestellung erfolgte per Mail und eine Bestätigung kam prompt, dabei wurde auch die gewünschte Abholzeit erfragt. Bei der Abholung mussten wir nur kurz warten, bis der Chef andere Abholer - sicherlich Stammgäste - herzlich umarmt und sich danach auch wieder die Maske vors Gesicht gezogen hatte, aber insgesamt ging es schnell. Eine Rechnung gab es nicht, dafür sollte das Wechselgeld wie selbstverständlich als Trinkgeld einbehalten werden. Meine Liebste schob mich energisch davon, bevor ich problematisieren konnte, wofür bei eigener Abholung und Ausgabe durch den Inhaber eigentlich ein Tipp anfällt. Aber es sind harte Zeiten, also Schwamm drüber.
Da am Sonntag nicht geöffnet ist, hatten wir am Vorabend abgeholt. Die überwiegend eingeschweißten Gerichte ließen sich problemlos aufbewahren und am nächsten Tag auch gut erwärmen. Man setzt im Medio auf Plastik und Alu. Meine Liebste versuchte sich am Anrichten und hat von mir dafür höchstes Lob erhalten. Vermutlich hat sie heimlich hier im Portal gespickt;-)
Los ging’s mit dem Lachstatar und dem einzigen Mangel, denn der Salm roch doch etwas fischig, wie wir beide zeitgleich feststellten. Geschmacklich aber noch alles in Ordnung, zurückhaltend gewürzt, Schalotten drin und Schnittlauch-Chiffonade drüber. Mir hat ein wenig Säure gefehlt. Allerdings war die leichte Wasabi-Majonäse angenehm pikant und passend. Der völlig „handelsübliche“ Algensalat verortete den Teller endgültig in Ostasien.
Gar nichts auszusetzen gab es an der Crème-Suppe von der Petersilienwurzel. Die Knolle war deutlich erkennbar, nicht „totgesahnt“ wie man das in der Pfalz nennen würde. Abschnitte von grünem Spargel brachten Gemüse-Frische und auch die Croûtons machten mit ihrem Knusper Sinn und Spaß.
Als Hauptgericht gab es ein sehr gutes Thai-Curry, dem man Kokosmilch, Zitronengras und Gewürze anmerkte, Schärfe allerdings nicht. Auch das verwendete Gemüse mit sehr angenehmen Biss und Geschmack. Der Reiswar mit etwas Wildreis aufgepeppt und mir ein bißchen lange gegart. Aber das konnte man auch anders sehen. Am Besten aber die tierischen Einlagen. Meine Frau war mit den mittelgroßen Gambas sehr zufrieden.Fleischig, knackig und auch am Gaumen merkten wir Krustentier, denn der getreue Gatte durfte ein wenig „gabeln“.
Ich war hinsichtlich des angekündigten Gargrades der „Rinderfilstreifen, rosa gebraten“ etwas skeptisch. Zu Unrecht, das erkennbar nach dem Schneiden angebratene Fleisch war tatsächlich medium und sehr zart. Toll gemacht, da gibt es nichts.
Für mich war damit schon Schluss. Gegenüber gab es noch zwei Profiteroles gefüllt mit Baileys-Crème, umhüllt mit Sahne und natürlich mit der von Tischnotzen noch so schmerzlich vermissten Herzchen-Deko. Sehr lecker die selbstgebrannten Mandeln! Die gekochten Blaubeeren (in Norddeutschland Bickbeeren genannt) hätten das Zeug gehabt, die ganze Chose aus der einheitliche Süße heraus zu heben. Leider war jegliche Säure Fehlanzeige und so war selbst der Süße Fan leicht enttäuscht.
In der Gesamtschau gilt das nicht. Das war eine ordentliche Leistung mit nur einem kleinen Hänger und durchaus auch Überdurchschnittlichem. Die aufgerufene Preise fand ich ein wenig zu hoch. Sollte die Schließzeit weiter anhalten, würden wir aber erst mal die am Anfang genannten italienischen Restaurants testen.