Besucht am 17.03.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 21 EUR
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns in die Innenstadt, ganz überraschend ohne Parkprobleme. Das grosse Parkhaus ist laut meiner (fast einheimische Begleiterin) offenbar kostenlos, zwischen dem malerischen Kopfsteinpflaster in liegen aber auch etliche Parkmöglichkeiten und wir haben Glück: gleich am Stadttor ein Parkplatz, der ab 19 Uhr kostenlos ist. In wenigen Schritten ist man jetzt in der Fußgängerzone und den umliegenden Gassen.
Das Hermes in der Strohgasse lockt mit fast ebenerdigem Eingang, doch dann, böse Überraschung: fast halsbrecherische Treppen führen immer tiefer hinunter in den Hades. Eindeutig ungeeignet für Menschen mit Handicap, auch wenn die Situation mit Handlauf gesichert ist. Unten dann eher das Gefühl eines überfüllten, griechischen Labyrinths: auf den ersten Blick nehme ich nur mehrere Ebenen und Nischen, viel mediterranen Tand, noch mehr Metaxa-Flaschen und einige (falsche) griechische Säulen wahr. Im Durcheinander finden wir fast keinen Ober, um nach einem freien Tisch zu fragen. Man ist freundlich geschäftsmäßig, kann uns aber nur einen kleinen Katzentisch für zwei Personen direkt an der Theke zuweisen. Liegt vielleicht daran, dass wir nicht mit der ganzen Großfamilie oder dem kompletten Freundeskreis auftauchen?
Unser Platz ist eng, begrenzt und laut. Wenn direkt neben mir, an meinem linken Ohr, die Kaffeemaschine angeworfen wird, bin ich kurzfristig taub. Die Stühle sind steif und unbequem, mit harten Holzverstrebungen im Rückenbereich. Dafür werden wir schnell und routiniert bedient, die Freundlichkeit wirkt aber etwas aufgesetzt. Unsere Bestellung wird nicht ganz korrekt verstanden, das ergibt einige lautmalerische Missverständnisse, aber dennoch landet alles überraschend rasch auf dem Tisch: der obligatorische Begrüssungs-Ouzo (annonciert als „Schnäpsle“ und glücklicherweise nicht geeist, was mich andernorts nicht immer beglückt), zwei Rotweinschorle in Karaffen (a 2,80 Euro), samt einer gemischten kalten Vorspeisenkarte für zwei Personen (16,00 Euro). Die Speisekarte deckt den üblichen griechischen Kosmos ab: von Schafskäse bis Bauernsalat, von Gyros bis Calamari, von Suvlaki bis Bifteki, dazu diverse opulente Platten für mehrere Personen.
Wir wählen die Vorspeisenplatte, um die Chance zu haben, noch etwas nach Gusto hinterher zu bestellen. Die Platte ist gut bestückt, allerdings geschmacklich eher fad, irgendwie schmecken alle Bestandteile gleich und kein Aroma sticht hervor. Wir identifizieren: reichlich weiße Bohnen, kleine Meeresfrüchte (oder Reste davon), zwei gefüllte Weinblätter, jeweils zwei geschmacksneutrale Scheiben von Gurke und Tomate, Auberginensalat, Tarama, Tsatsiki, mehrere nicht benennbare Aufstriche. Macht zusammen mit Brot recht schnell satt, ohne dass ein bleibender Eindruck dominiert. Daher verzichten wir auf einen Hauptgang oder gar ein Dessert. Vielleicht bedauerlich, da wir so keinen überragenden Eindruck von der hiesigen Küche gewinnen können.
Dafür konnte ich die gestalterische Ausprägung mehrerer Generationen von Metaxaflaschen studieren, während in meinem Rücken ein paar gelangweilte Fischlein durch ein Aquarium mit Mini-Akropolis schwammen und ich aufpassen musste, um beim Aufstehen nicht die dekorativen Grünpflanzen um mich herum zu touchieren. Unser gemeinsamer Eindruck nach diesem Restaurantbesuch: eher Mittelmaß, aber offenbar sehr beliebt und gut besucht. Wer einen ruhigeren Platz in eine der Nischen ergattert, hat bestimmt bessere Voraussetzungen.
Wenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns... mehr lesen
Restaurant Hermes
Restaurant Hermes€-€€€Restaurant071445375Strohgasse 9, 71672 Marbach am Neckar
3.0 stars -
"Götterbote im Untergrund" MinitarWenn in der schwäbischen Landeshauptstadt die Lange Nacht der Museen tobt, lohnt sich eine Flucht ins (hoffentlich ruhigere) Umland. Die Schillerstadt Marbach ist putzig, verfügt über eine relativ intakte Innenstadt und eine angenehme Gastronomiedichte mit vielfältigen Angeboten für jeden Geschmack und jede Situation.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns
Geschrieben am 23.10.2015 2015-10-23| Aktualisiert am
18.03.2018
Besucht am 18.10.2015
Begeistert von dem schönen Alt-Städtchen und der guten Erfahrung im Al Forno wollten wir in Marbach noch einen Griechen ausprobieren.
Die Wahl fiel auf das Hermes.
Auf einem anderen (verblichenen) Portal wurde es von manchen Usern im Halb- bzw. Jahresrhythmus fast überschwänglich gelobt.
Grund genug genau diesen Griechen mal zu besuchen.
Das Parkplatzproblem habe ich bei meinem Beitrag über das Al Forno schon angesprochen genauso wie die Möglichkeit etwas außerhalb der Altstadt zu parken und der Tatsache, daß man dann doch binnen 5-10 Minuten jeden Punkt dort per pedes erreichen dürfte.
Körperlich diesbezüglich beeinträchtigte Personen dürfte es zupasskommen, daß es keine reine Fußgängerzone sondern überwiegend ein verkehrsberuhigter Bereich ist. Wie sie dann die steile Treppe runter in das in einem alten Gewölbekeller beheimatete Restaurant kommen dürfte vielleicht noch mehr oder weniger elegant und/oder koordiniert machbar sein. Der Rückweg sollte da dann schon schwieriger ausfallen. Ein dabei behilflicher Aufzug ist mir nicht gewahr geworden.
Wir parkten also etwas außerhalb (Supermarkt-Parkhaus) und gingen die wenigen 100 Meter in die Innenstadt.
Eine herzlich steile Treppe empfing uns gleich nach dem gebogenen Eingang im EG dieses schönen Fachwerkhauses. Barrierefreiheit darf man wohl nicht erwarten.
Auf dem Abstieg nach unten passierten wir auch die Herrentoilette auf Halbgeschosshöhe.
Dann eröffnete sich uns ein Raum, der auf den ersten Blick schwerlich als Gewölbekeller auszumachen war.
Trennwände aus leicht getöntem und z.T. mit Ornamenten versehenem Glas, Ebenen in zweistufiger Höhe, Nischen und eine daher aufgelockerte Bestuhlung machte das Innenleben des Restaurants erstmal sehr angenehm und interessant.
Zentral befand sich eine Theke deren weiteren Rückraum ich nicht erfasst hatte.
Dort wurden wir von einem Kellner freundlich aber geschäftsmäßig begrüßt und uns wurde ein netter 4er-Tisch auf einer leichten Halbempore angeboten. Ein schöner Platz an dem man durch die Glastrennwände das Geschehen einigermaßen im Blick hatte aber dennoch (es gab dort ca. 5 solcher Tische) weitgehend ungestört blieb.
Die Räume waren in gerade noch angenehmem Maße mit diversen Statuen und dergleichen ausgestattet. Ok, die mehrflammigen Deckenleuchten waren optisch schon etwas anstrengend, aber der Rest hatte gepasst.
Ich habe mich jedenfalls soweit wohl gefühlt. Die Aufteilung war sehr angenehm. Letzteres ließ auch den Geräuschpegel auf sehr niedrigem Niveau verharren.
Der Kellner brachte uns dann auch alsbald die Karten welche wiederum im altbekannten Kunstledereinband an den Tisch fanden.
Sie beinhalteten die üblichen Klassiker aber auch eine nennenswerte Fischauswahl. Darunter auch zwei Varianten außerhalb der Tiefkühlkette (frischer Schwertfisch bzw. frische Dorade).
Ob die Getränke sofort oder erst später abgefragt wurden weiß ich jetzt leider nicht mehr. Achte ich da doch für gewöhnlich darauf.
Wir orderten aus der umfangreichen Karte, die übrigens auch auf der HP eingesehen werden kann, neben einem Weizen 0,5l (2,90) und einem Spezi 0,4l (2,90)
als Vorspeise: Griechischer Schafskäse in Alufolie (6,50)
Gebackener griechischer Schafskäse mit Knoblauch, Peperoni,
Oregano und Olivenöl
Bei den Hauptspeisen tauchten zwei Fragen auf.
Die Erste: Gibt es das überbackene Gyros (das liebe ich normalerweise) nur in der announcierten Tomatensoße?(Landauf landab gibt es die fast überall in Metaxasoße).
Dies wurde bekräftigt: nur Tomatensoße.
Schade, das war mir zu viel Risiko der Geschmacksarmut. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, ich weiß es aber zumindest nicht ;-)
Kurioserweise wird es hier als „Gyros al Forno“ angepriesen. Muß ich nicht verstehen.
Zweite Frage meiner lieben Frau: Kann man Reis und Pommes halb/halb bekommen.
Antwort: nein nur entweder oder.
Ok, das hatten wir so noch nicht erlebt. Vogel friss oder stirb…
So kam es zu den Ordern:
Gyros mit Zaziki, Pommes und Beilagensalat (12,40) und
Der gebackene Griechische Schafskäse hatte uns ob der Beschreibung angemacht. Und so verwarfen wir Pita, Zaziki und gegrillte Peperoni, ansonsten gerne gesehene Vorspeise(n) an unserem Tisch.
Zuvor gab es aber noch einen durchaus anständigen Ouzo auf’s Haus.
Der Alukäse kam mit aufgeklappter Alufolie an den Tisch. Garniert mit einem Salatblatt und 3 halben Tomatenscheiben (deren Herkunft geschmacklich eher an eine friesische denn mediterrane Heimat erinnerte).
Zwei, drei Peperonistücke und etwas Olive war neben Gewürzen auszumachen.
Aber er schmeckte richtig gut. Angenehm würzig (über die eigentliche Würze dieser Käseart hinaus) und hat uns gut gefallen. Allerdings war er quantitativ ausgesprochen zurückhaltend.
Dazu wurden aufgeschnittene Baghuettebrötchen gereicht welche nicht besonders zu erwähnen sind.
Die Beilagensalate in bekannter Allerweltszusammenstellung (zumindest der griechischen) kamen anschließend. Etwas Blattsalate, Tomatenstück, Peperoni, Olive usw. Bekannt. Ein würziges Dressing begleitete sie und gefiel wiederum. Allerdings kam es mir auch irgendwie bekannt vor. So, daß ich den Ursprung nicht unbedingt in der hiesigen Küche ausmachen würde.
Der Dorfteller war ein durchschnittlicher Vertreter seiner Art.
Meine Frau war zufrieden aber nicht begeistert. Quantitativ in Ordnung und Qualitativ Durchschnitt. Die Pommes ohne Tadel (gut gemacht Friteuse!) aber etwas schwach gesalzen. Beim Zuzuki bemängelte sie eine etwas starke Brätlastigkeit. Ansonsten war es eben Durchschnitt.
Das Gyros war angenehm gewürzt und ansonsten auch weitgehend dünn genug geschnitten. Die krossen und saftigen bzw. weichen Anteile für mich in einem guten Verhältnis. Die Pommes wie oben beschrieben.
Das Zaziki.
Ach ja.
Traurige Geschichte.
Nehme ich einen Litereimer 10%iges Joghurt vom Aldi und werfe nach Gefühl einen oder zwei Esslöffel Salz hinein, dann schmeckt es wahrscheinlich genau so!
Kurzum, das Zaziki war eine Unverschämtheit.
Später fand noch eine Flasche Mineralwasser an unseren Tisch.
0,5l Plastikflasche (2,40).
STYX stand drauf.
Da war doch was.
Wer googeln möchte darf das gerne tun. Wir haben es erst anschließend erledigt und wählen noch zwischen unverwundbar, giftig und alles zersetzend ;-)
Vielleicht sollte man auch Achilles oder Alexander den Großen dazu fragen. Zumindest eine ambitionierte Namensgebung. Aber eine Plastikflasche im Restaurant mag ich dennoch nicht wirklich!
Fazit:
So bleibt ein etwas ambivalenter Eindruck zurück.
Eine nette und angenehme, geräuschhemmende Einrichtung. Eine Küche, die vielleicht etwas unflexibel ist aber ansonsten ihre Sache ordentlich aber ohne Glanz macht. Die aber vor Allem kein Zaziki kann. Mitsamt dem bequemen und auch sauberen Eindruck ist es schon ganz nett. Die Preisgestaltung finde ich jetzt aber etwas heftig. Zwar sind die Getränke durchaus als eher günstig zu betrachten, aber der Alukäse und auch das Gyros empfand ich als deutlich angezogen, bis gar fast etwas heftig.
Das ist natürlich vor der allgemeinen Preisgestaltung hier in der Gegend zu betrachten.
In Anbetracht der mir bekannten und beliebten Alternativen (Irodion/Fellbach und Bacchuskeller/Winnenden) werde ich hier wohl nicht mehr aufschlagen.
Als Fehlwurf würde ich einen Besuch hier aber auch nicht bezeichnen. Hier kann man hingehen. Es ist nett und auch angenehm, aber die Küche ist nur Durchschnitt.
Begeistert von dem schönen Alt-Städtchen und der guten Erfahrung im Al Forno wollten wir in Marbach noch einen Griechen ausprobieren.
Die Wahl fiel auf das Hermes.
Auf einem anderen (verblichenen) Portal wurde es von manchen Usern im Halb- bzw. Jahresrhythmus fast überschwänglich gelobt.
Grund genug genau diesen Griechen mal zu besuchen.
Das Parkplatzproblem habe ich bei meinem Beitrag über das Al Forno schon angesprochen genauso wie die Möglichkeit etwas außerhalb der Altstadt zu parken und der Tatsache, daß man dann doch binnen 5-10 Minuten... mehr lesen
Restaurant Hermes
Restaurant Hermes€-€€€Restaurant071445375Strohgasse 9, 71672 Marbach am Neckar
2.5 stars -
"Kann man, muß man nicht, aber ein netter Keller ist es schon." AndiHaBegeistert von dem schönen Alt-Städtchen und der guten Erfahrung im Al Forno wollten wir in Marbach noch einen Griechen ausprobieren.
Die Wahl fiel auf das Hermes.
Auf einem anderen (verblichenen) Portal wurde es von manchen Usern im Halb- bzw. Jahresrhythmus fast überschwänglich gelobt.
Grund genug genau diesen Griechen mal zu besuchen.
Das Parkplatzproblem habe ich bei meinem Beitrag über das Al Forno schon angesprochen genauso wie die Möglichkeit etwas außerhalb der Altstadt zu parken und der Tatsache, daß man dann doch binnen 5-10 Minuten
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Datenschutz-Einstellungen
Hier können Sie festlegen, wie wir Ihre Daten verwenden dürfen. Bitte beachten Sie, dass auf Basis Ihrer Einstellungen womöglich nicht mehr alle Funktionen zur Verfügung stehen.
Unbedingt erforderliche Technologien
Um Sicherheit gewährleisten, Missbrauch verhindern und Inhalte und Anzeigen technisch sowie unsere Services wie von Ihnen gewünscht bereitstellen zu können, sind folgende Technologien erforderlich.
Produkte oder Inhalte technisch bereitstellen
z.B. Session für Warenkorb, Favoriten, letzte Bestellungen ...
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie im internen Bereich an erforderlichen Stellen.
Google Anzeigen
z.B. die kostenlose Nutzung unserer Website ist nur mit Google Adsense Werbeanzeigen möglich.
Performance Cookies
Mithilfe dieser Cookies können wir Besuche und Traffic-Quellen zählen, damit wir die Leistung unserer Website messen und verbessern können. Sie geben uns Aufschluss darüber, welche Seiten beliebt und weniger beliebt sind und wie sich Besucher auf der Website bewegen.
Google Analytics
z.B. Erfassung der Seitenaufrufe, Verweildauer usw.
Google Tag Manager
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Facebook Pixel
z.B. Erfassen von Events (Warenkorb, Bestellprozess, Aktionen usw.)
Multimediale Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, die Funktionalität und individuelle Gestaltung zu verbessern, beispielsweise von integrierten Videos und virtuellen 360° Rundgängen. Ohne diese Cookies können einige oder alle dieser Funktionen nicht ordnungsgemäß funktionieren.
Youtube Videos
z.B. Integration von Youtube Videos über iFrame Technologie.
Google Maps
z.B. Integration von Google Maps Standorten über iFrame- / Javascript Technologie.
Google Maps 360° Rundgänge
z.B. Integration von Google Maps 360° Rundgängen per Javascript
Marketing Cookies
Diese Cookies ermöglichen es uns, auf die Benutzerinteressen abgestimmte Werbung einzublenden.
Leider wurde schon unser erster Versuch (gediegenes Lokal auf dem Schiller´schen Olymp) verfrüht abgeschmettert: kein einziger freier Tisch mehr an einem Samstagabend gegen 18 Uhr. Hätten wir selbst in der Provinz vorreservieren müssen? Wir wagen uns in die Innenstadt, ganz überraschend ohne Parkprobleme. Das grosse Parkhaus ist laut meiner (fast einheimische Begleiterin) offenbar kostenlos, zwischen dem malerischen Kopfsteinpflaster in liegen aber auch etliche Parkmöglichkeiten und wir haben Glück: gleich am Stadttor ein Parkplatz, der ab 19 Uhr kostenlos ist. In wenigen Schritten ist man jetzt in der Fußgängerzone und den umliegenden Gassen.
Das Hermes in der Strohgasse lockt mit fast ebenerdigem Eingang, doch dann, böse Überraschung: fast halsbrecherische Treppen führen immer tiefer hinunter in den Hades. Eindeutig ungeeignet für Menschen mit Handicap, auch wenn die Situation mit Handlauf gesichert ist. Unten dann eher das Gefühl eines überfüllten, griechischen Labyrinths: auf den ersten Blick nehme ich nur mehrere Ebenen und Nischen, viel mediterranen Tand, noch mehr Metaxa-Flaschen und einige (falsche) griechische Säulen wahr. Im Durcheinander finden wir fast keinen Ober, um nach einem freien Tisch zu fragen. Man ist freundlich geschäftsmäßig, kann uns aber nur einen kleinen Katzentisch für zwei Personen direkt an der Theke zuweisen. Liegt vielleicht daran, dass wir nicht mit der ganzen Großfamilie oder dem kompletten Freundeskreis auftauchen?
Unser Platz ist eng, begrenzt und laut. Wenn direkt neben mir, an meinem linken Ohr, die Kaffeemaschine angeworfen wird, bin ich kurzfristig taub. Die Stühle sind steif und unbequem, mit harten Holzverstrebungen im Rückenbereich. Dafür werden wir schnell und routiniert bedient, die Freundlichkeit wirkt aber etwas aufgesetzt. Unsere Bestellung wird nicht ganz korrekt verstanden, das ergibt einige lautmalerische Missverständnisse, aber dennoch landet alles überraschend rasch auf dem Tisch: der obligatorische Begrüssungs-Ouzo (annonciert als „Schnäpsle“ und glücklicherweise nicht geeist, was mich andernorts nicht immer beglückt), zwei Rotweinschorle in Karaffen (a 2,80 Euro), samt einer gemischten kalten Vorspeisenkarte für zwei Personen (16,00 Euro). Die Speisekarte deckt den üblichen griechischen Kosmos ab: von Schafskäse bis Bauernsalat, von Gyros bis Calamari, von Suvlaki bis Bifteki, dazu diverse opulente Platten für mehrere Personen.
Wir wählen die Vorspeisenplatte, um die Chance zu haben, noch etwas nach Gusto hinterher zu bestellen. Die Platte ist gut bestückt, allerdings geschmacklich eher fad, irgendwie schmecken alle Bestandteile gleich und kein Aroma sticht hervor. Wir identifizieren: reichlich weiße Bohnen, kleine Meeresfrüchte (oder Reste davon), zwei gefüllte Weinblätter, jeweils zwei geschmacksneutrale Scheiben von Gurke und Tomate, Auberginensalat, Tarama, Tsatsiki, mehrere nicht benennbare Aufstriche. Macht zusammen mit Brot recht schnell satt, ohne dass ein bleibender Eindruck dominiert. Daher verzichten wir auf einen Hauptgang oder gar ein Dessert. Vielleicht bedauerlich, da wir so keinen überragenden Eindruck von der hiesigen Küche gewinnen können.
Dafür konnte ich die gestalterische Ausprägung mehrerer Generationen von Metaxaflaschen studieren, während in meinem Rücken ein paar gelangweilte Fischlein durch ein Aquarium mit Mini-Akropolis schwammen und ich aufpassen musste, um beim Aufstehen nicht die dekorativen Grünpflanzen um mich herum zu touchieren. Unser gemeinsamer Eindruck nach diesem Restaurantbesuch: eher Mittelmaß, aber offenbar sehr beliebt und gut besucht. Wer einen ruhigeren Platz in eine der Nischen ergattert, hat bestimmt bessere Voraussetzungen.