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GastroGuide-User: Huck
Huck hat Restaurant Schwanenteich in Göbel's Hotel AquaVita in 34537 Bad Wildungen bewertet.
vor 8 Jahren
"Gute Küche zu zivilen Preisen – Das Restaurant Schwanenteich hält, was es verspricht!"
Verifiziert

Geschrieben am 02.11.2015 | Aktualisiert am 03.11.2015
Besucht am 24.10.2015
Einem Freund, der derzeit in Bad Wildungen in einer Reha-Klinik lebt, haben meine Frau und ich am diesigen, aber durchweg trockenen 24. Oktober Abwechslung in seinen Klinik-Alltag gebracht. Weil er noch nicht richtig laufen kann, setzen wir ihn in den Rollstuhl und dann ab in den Kurpark, den größten Kurpark Europas. Den haben wir in fast voller Länge durchquert, ich rollstuhlschiebend, meine Frau lustwandelnd. Eben sind die Wege selten im Kurpark, es geht rauf und runter. Und jetzt, da wir in Reinhardshausen, einem Stadtteil von Bad Wildungen, vor Göbels Hotel Aquavita mit dem Restaurant Schwanenteich stehen, habe ich mächtigen Appetit. Die Anpreisungen in der ausgehängten Karte gefallen uns, wir treten ein.

Das Ambiente ****/*****
Göbels Hotel Aquavita liegt in Bad Wildungen-Reinhardshausen am Anfang der mit Cafés, Restaurants und Bistros gesäumten Hauptstraße neben der Quellen-Therme. Ein moderner mehrstöckiger Neubau, angebaut an einen Fachwerkbau, verbindet sich mit einem dem Fachwerkbau vorgebauten Pavillon zu einem ansehnlichen Hotel- und Restaurant-Komplex. Das Restaurant Schwanenteich bietet seinen Gästen in besagtem Pavillon mit rot-braunem Schindeldach Platz.  Eine Reihe großer dreigeteilter, dunkelrot umrahmter Fenster mit Oberlichtern bildet farblich einen angenehmen Kontrast zu der hellblau gestrichenen Fassade in nordisch wirkender Holzverkleidung. Ein ausladendes dreieckiges Vordach mit der Frontbeschriftung "Schwanenteich Restaurant – Café" weist auf den Eingang hin.

Innen setzt sich der Eindruck, den draußen die Fachwerkbauten vermitteln, fort. Ein braun-grünes Holzständerwerk aus massiven rechteckigen Pfosten trägt gleichfarbige Deckenbalken und unterteilt den Gastraum in Teilbereiche, in denen rotgepolsterte Bänke mit in verschiedenen Rottönen gestreiften Rückenlehnen und dunkelbraune Stühle geschmackvoll mit Kerze und Blumenschmuck eingedeckte Tische umrahmen.

Ein wenig rustikal, mehr doch gemütlich wirkt das Innenleben des Restaurants auf den Gast. Diese ungezwungene und einladend wirkende Atmosphäre läßt uns das Ambiente mit mehr als gut, also viereinhalb Sternen bewerten.

Der Service ****/*****
Eine junge Dame begrüßt uns und besorgt uns einen Tisch, an den wir problemlos mit einem Rollstuhl heranfahren könne. Sofort bemerken wir, daß das Personal an Gäste mit Handicaps gewohnt ist und bereitwillig Hilfe leistet. 

Den Abend über werden wir von der jungen Dame bedient. Sie ist schnell und freundlich, sie schenkt zeitgerecht nach, und sie fragt nach unserer Zufriedenheit mit den Speisen. 

Letztlich hält uns nur eine etwas lange Wartezeit beim Dessert davon ab, den Service mit "ausgezeichnet" zu bewerten. Mehr als gut ist er trotzdem, deshalb viereinhalb Sterne.

Das Essen ****
Inzwischen haben wir die Speisekarten studiert. Die junge Dame notiert als erste Getränke einen Merlot aus der Pfalz (7,20 € für 0,2 l) und einen Viertelliter Apollinaris (2,30 €) für meine Frau, ein alkoholfreies Veltins (0,33 l für 2,60 €) für unseren Freund und ein dunkles Landbier (0,5 l für 4,- €) für mich. 

Wir ordern
Rumpsteak (200 g) vom Angus-Rind mit Pommes frites, frischen Pilzen mit Schmorzwiebeln und einer rosa Pfeffersauce (19,80 €) für unseren Freund und für meine Frau
rosa gebratene Lammhüfte, Kartoffelspalten, frische Pilze mit Schmorzwiebeln und Kräuterbutter (16,90 €). Ich entscheide mich auch für die Lammhüfte, allerdings mit einer Variation in den Beilagen:
rosa gebratene Lammhüfte, Kartoffelspalten, Speckbohnen und Kräuterbutter (16,90 €).

Ein Austausch der Beilagen stellt keine Probleme dar. Zu den Fleischgerichten gibt es jeweils drei Beilagenkategorien mit mehreren Optionen: sättigende Beilagen wie Kartoffelspalten oder Pommes frites, Gemüsebeilagen wie Speckbohnen oder frische Pilze mit Schmorzwiebeln und eine Saucenauswahl wie rosa Pfeffersauce. Kräuterbutter ist in der Saucensparte auch genannt.

Wir warten nur kurz auf die gut gekühlten Biere und den gut temperierten Merlot und erhalten wenig später den Gruß aus der Küche. In einem silbernen Metallkorb werden uns drei Brotsorten serviert, "normales" Baguette, Baguette mit Mohn und Roggenbaguette. Dazu gibt es ein Schälchen mit Kräuterquark. Das Brot ist warm, der Quark hat eine feine Kräuterwürzung und schmeckt lecker, mit etwas Salz noch besser.

Nach kurzer Wartezeit serviert uns die junge Dame die Hauptgerichte. Unser Freund im Rollstuhl darf sich über einen Teller mit goldgelben Pommes frites, Pilzen mit Schmorzwiebeln und einem Steak, garniert mit einem eingeschnittenen Radieschen und Kräuterbutter freuen. Beigestellt wird eine Sauciere mit der roten Pfeffersauce.

Meine Frau und ich erhalten die Lammhüfte, gleichermaßen garniert mit Radieschen und Kräuterbutter und gut gebräunte Kartoffelspalten. Ein Bündel Böhnchen, umwickelt mit Speck,  unterscheidet meinen Teller von dem meiner Frau, auf dem eine Portion Champignons mit Schmorzwiebeln neben der Lammhüfte liegt.

Unser Freund ist mit dem Rumpsteak sehr zufrieden. Es hat Röstaroma, ist wie bestellt medium gegart, zart und saftig. Die Pommes frites sind dem Erscheinungsbild nach nicht hausgemacht, die Pfeffersauce hingegen schon. Sie schmeckt unserem Freund ausgezeichnet. Die Pilze mit den Schmorzwiebeln sind gut zubereitet und frisch. 

Auch meine Frau ist mit dem Fleisch sehr zufrieden. Die Lammhüfte ist à point gegart, schön rosa und zart. Gleiches gilt für meine Lammhüfte. Meine Frau beklagt allerdings die Temperatur der ansonsten einwandfrei zubereiteten Champignons. Sie sind lau. Und dies gilt auch für meine Speckböhnchen. Offensichtlich haben diese Beilagen einige Zeit auf das Fleisch gewartet, bevor serviert wurde. Die Kartoffelspalten auf beiden Tellern sind gut geröstet und knusprig.

Als unsere junge Dame abräumt und nach den Desserts fragt, erwähnen wir die lauen Beilagen. Sie werde es der Küche weitergeben, ist ihre Reaktion.

Als Dessert entscheidet sich unser Freund für einen Schwarzwälder Kirschbecher (4,80€) und meine Frau für einen Eierlikörbecher (ebenfalls 4,80€). Ich wähle flüssigen Nachtisch, einen Waldecker Tropfen (2,10 € für 2 cl).

Auf das Eis müssen wir zu lange warten, aber es schmeckt, und es gibt qualitativ nichts auszusetzen.

Die lauen Beilagen drücken die Gesamtbewertung des Essens auf vier Sterne. Ohne diesen Makel wären viereinhalb Sterne drin gewesen, zumal die Fleischzubereitung ausgezeichnet war.

Die Sauberkeit *****
Hier bewerten wir: perfekt! Die Toiletten sind einem Vier-Sterne-Hotel entsprechend sauber und bestens gepflegt. Gleiches gilt für den Gastraum, Tische, Geschirr und Bestecke. Fünf Sterne für die Sauberkeit.

Das Preis-/Leistungsverhältnis ****/*****
Die Gerichte sind ihren Preis wert. Der Service ist gastorientiert und funktioniert fast ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund scheinen uns viereinhalb Sterne für das Preis-/Leistungsverhältnis angemessen. 

Das Fazit ****/*****
Mitteln wir über die einzelnen Kategorien der Bewertung, so ergibt sich rechnerisch eine Viereinhalb-Sterne-Bewertung. So positiv haben wir unseren Besuch im Schwanenteich auch empfunden. Wie wirbt das Restaurant auf seinen Webseiten? "Die überregional bekannte, gute Küche bringt schmackhafte Köstlichkeiten auf den Tisch." Stimmt! Wir empfehlen den Schwanenteich und kommen sehr gerne wieder!
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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