Geschrieben am 19.05.2020 2020-05-19| Aktualisiert am
19.05.2020
Besucht am 11.01.20202 Personen
* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch sind, sind wir zwar schon tausendfach am Cafe Grimm vorbei gelaufen. Betreten hatten wir es noch nie, obwohl mehr Tradition kaum noch geht. Das Cafe Grimm hat in der Stadt den Ruf der besten Konditorei, der besten Pralines und mit einem Publikum der Generation 70 plus. Das Cafe existiert hier schon 80 Jahre. Niemals hätte ich Hasimausi vorgeschlagen mal das Cafe Grimm zu besuchen. Mein Dame hätte in diesem Zusammenhang mir die Worte "Altersheim" und "Oma-Cafe" um die Ohren gehauen. Allerdings nicht zu unrecht. Trotzdem bestand bei mir immer schon die Neugier, dort mal Kaffee + Torte zu verzehren, obwohl ich nicht gerade der Torten-Fan bin.
* Wohlan, ich machte bei Hasimausi einen vorsichtigen Ansatz. Ihre Reaktion war schlimmer als erwartet. Heftiges Kopfschütteln, verständnisloser Blick und dem Satz: "Ohne mich". Ich zog alle argumentativen Register, bis meine Dame widerwillig einlenkte.
* Wir betraten das um diese Zeit halb gefüllte Cafe. Sofort gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich aus meinen Wahrnehmungen ergaben. Kleine Tischchen mit Marmorplatten, Kellnerinnen mit weißem Spitzen-Schürzchen, diverse ältere Damen, einige mit Hütchen auf dem Kopf. Dazu das ein oder andere Pärchen, dass schon länger monatlich einen ordentlichen Betrag von der Deutschen Rentenversicherung überwiesen bekommt. Dazu ein Mobiliar das an die 60er/70er Jahre erinnerte. Mit anderen Worten, alle Vorurteile und Klischees wurden vollständig erfüllt, obwohl wir erst gerade am dem kleinen runden Tischchen Platz genommen hatten. Mit einem Mix aus Schmunzeln und Grinsen schaute ich Hasimausi an. "Furchtbar" - so ihre umfangreiche Kommentierung. Mir fehlte nur noch Max Raabe und sein Palast-Salon-Orchester. Nun ja, ich fand das alles nicht toll, bereute aber bisher den Besuch hier nicht. So etwas muss man einfach mal gesehen haben. Natürlich fehlt hier schon noch etwas das Flair der Wiener-Kaffeehäuser, dort ist es Kult zu sitzen und Kaffee + (Sacher) Torte zu verzehren. Stattdessen zieht es hier die Menschen eher zu Starbucks, wo man Latte Macchiato, Coffee Caramel und Cafe Americano trinkt. Heißgetränke die hier im Cafe Grimm bestimmt völlig unbekannt sind.
* Die Dame in Schwarz mit weißem Spitzen-Schürzchen fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns schon vorab auf der Karte informiert. Es gab Torten in Hülle und Fülle, die man vorne an einer Glastheke auswählen musste. Dazu das ein oder andere herzhafte Gericht auf der Tageskarte, wie z.B. Ragout fin. Insgesamt allerdings eine sehr überschaubare Auswahl. Fehlte nur noch ein Pastetchen. Neuzeitliche Kaffeespezialitäten sucht man hier vergebens, denn hier ist der klassische Filterkaffee wohl immer noch der Renner. Da ich eigentlich etwas herzhaftes bestellen wollte, auf der kleinen Karte jedoch nicht fündig wurde und das Bier nur in Fläschchen offeriert war, entschied ich mich doch dann für ein Stück Nougat-Torte und dazu noch 2 Petit Fours. Hasimausi wiederholte ihr Kopfschütteln und verstand die Welt nicht mehr. Bei den Getränken beschränkten wir uns zunächst auf 2 Kännchen Filterkaffee. Hasimausi und Torte, niemals !
* Wie gesagt, die Lady in Schwarz-Weiß fragte nach unseren Wünschen. Am liebsten hätte ich ihr einen Spruch aus den 30 er Jahren zugerufen. "Herr Ober zwei Mokka für Baby und für mich, dazu ein Stückchen Streuselkuchen". Hätte nur nicht gepasst. Die Dame war kein Ober, Streuselkuchen wollten wir auch nicht und die altdeutsche Bezeichnung "Baby" für meine Dame, wäre nicht mehr zeitgemäß gewesen.
* Wir warteten auf Kaffee + Kuchen + Petit Fours. Schon nach kurzer Zeit stand die schwarz-weiße Lady am Tisch. Man mag es kaum glauben, aber die Klischees setzen sich fort. Stilecht wurde der Kaffee in Silberkännchen serviert. Und erst dabei erkannte ich das silberne Zuckerdöschen auf dem Tisch. Und der Inhalt ? Ja klar, Zucker in Form von Würfeln. Aber dazu noch die kleine silberne Zange. Mehr Nostalgie plus Tradition geht kaum noch. Sicherlich in Leading Hotels of the World noch üblich und natürlich auch in zahlreichen Traditions-Kaffeehäusern in Wien, Salzburg, Budapest etc., aber hier im Rheinland eher selten. Mein Stück Nougat Torte war überschaubar. Drei, vier mal mit dem Gäbelchen zum Munde geführt - Tellerchen leer. Allerdings ein Genuss. Dann die Petit Fours - wunderbar lecker. Und der Filterkaffee ? Sagen wir es mal so. Der Begriff "Crema" war hier offensichtlich noch nicht angekommen. Nach einem ersten Schlückchen flüsterte ich Hasimausi zu: "Crema das unbekannte Wesen". Das beste an diesem Kaffee war das Silberkännchen. Hasimausi fragte nach der Qualität der Konditoren-Produkte. Ich bestätigte meine Zufriedenheit, so wie es hier angemessen war, nämlich ruhig und eher leise. Mit lauten Unterhaltungen fällt man hier auf. Zum Abschluss noch Kirschwasser, ja auch für Hasimausi. Sie brauchte jetzt ein Kirschwasser, weil es für sie an den Nebentischen etwas zu viel (O-Ton) "betreutes Torten schlemmen" gab.
Fazit: Ein Nostalgie-Cafe das an seiner Tradition festhält. Fragt sich nur wie lange das noch funktioniert ? Die nachwachsende Generation die heute mit 50 plus bezeichnet wird, wird wohl kaum hier aufschlagen, wenn man später der Gruppe 70 plus angehört. Dazu noch zwei Anregungen für das Cafe Grimm:
1.) Die Außenterrasse hat kein Flair, das Ambiente ist nicht einladend, das Mobiliar ist langweilig, obwohl man über beste Voraussetzungen verfügt. An diesem Standort auf einem Kirchplatz - 10 Meter vis a vis einer Kirche die 1689 erbaut wurde - kann man viel mehr machen.
2.) Das Haus nennt sich Cafe ! Warum macht man krampfhafte Versuche mit herzhaften Gerichten zu punkten ? Wenn schon neben den wunderbaren Torten, Petit Fours und Pralines, dann bitte etwas leichtes herzhaftes und keine schweren Eintöpfe oder Rouge Fin. Bei aller Wertschätzung für die Tradition, aber die muss nicht unbedingt zu 100% in der Küche weiter verfolgt werden. Tradition beim Flair und Ambiente, muss nicht zwingend auch Traditions-Essen bedeuten.
Unsere Wertung: Der Service war ordentlich, gepaart mit einer gewissen Distanz - 3,5 Sterne. Das Ambiente, oh je da tun wir uns schwer. Nostalgiker kommen hier ins schwärmen. Obwohl es gepflegt und ordentlich ist, bedeutet dieses nostalgische Ambiente aus der Zeit von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld für uns nur sehr wohlwollende 3 Sterne - maximal. Die Torten - wunderbar und in Wuppertal unschlagbar. Beim Angebot an herzhaften Gerichten, bestehen allerdings noch Reserven. Und die Pralines ? Ein Träumchen würde Horst Lichter jubilieren. Das alles in eine Bewertung zu packen ist nicht einfach. Ehrliche 3,5 Sterne scheinen angemessen. Deswegen nur 3,5 Sterne, wegen der mäßigen Auswahl an herzhaften Gerichten. Im Bereich der Konditorei könnte man sicher volle 5 Sterne ausschütten. Das Haus sollte darüber nachdenken, ob das scheinbar noch funktionierende Konzept, auch noch in 10 Jahren erfolgreich sein wird. Dezente Änderungen (Stück für Stück) währen angebracht.
"Am Ende kommt immer der Schluss, bis dahin tobt das Leben". *
* von Max Raabe
* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch... mehr lesen
3.5 stars -
"Das Flair der 50 er Jahre. Positive oder negative Nostalgie ?" x2x* Wir schreiben den 11. Januar 2020, ein Samstag. Wir waren gerade zurück gekommen aus der Wärme des Orient und wieder im winterlichen Deutschland. Zwar kein Schnee, keine Kälte, kein Glatteis, aber der Wechsel von 28 Grad runter auf 6-10 Grad war schon gewaltig erfrischend. Beim Bummel durch die City landen wir fast immer in einem Bistro, einer Lounge oder sonst wo, wo man gerne bei einem Kaltgetränk und einem Snack pausiert. Obwohl wir seit Jahrzehnten in dieser Stadt heimisch
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* Wohlan, ich machte bei Hasimausi einen vorsichtigen Ansatz. Ihre Reaktion war schlimmer als erwartet. Heftiges Kopfschütteln, verständnisloser Blick und dem Satz: "Ohne mich". Ich zog alle argumentativen Register, bis meine Dame widerwillig einlenkte.
* Wir betraten das um diese Zeit halb gefüllte Cafe. Sofort gingen mir zahlreiche Gedanken durch den Kopf, die sich aus meinen Wahrnehmungen ergaben. Kleine Tischchen mit Marmorplatten, Kellnerinnen mit weißem Spitzen-Schürzchen, diverse ältere Damen, einige mit Hütchen auf dem Kopf. Dazu das ein oder andere Pärchen, dass schon länger monatlich einen ordentlichen Betrag von der Deutschen Rentenversicherung überwiesen bekommt. Dazu ein Mobiliar das an die 60er/70er Jahre erinnerte. Mit anderen Worten, alle Vorurteile und Klischees wurden vollständig erfüllt, obwohl wir erst gerade am dem kleinen runden Tischchen Platz genommen hatten. Mit einem Mix aus Schmunzeln und Grinsen schaute ich Hasimausi an. "Furchtbar" - so ihre umfangreiche Kommentierung. Mir fehlte nur noch Max Raabe und sein Palast-Salon-Orchester. Nun ja, ich fand das alles nicht toll, bereute aber bisher den Besuch hier nicht. So etwas muss man einfach mal gesehen haben. Natürlich fehlt hier schon noch etwas das Flair der Wiener-Kaffeehäuser, dort ist es Kult zu sitzen und Kaffee + (Sacher) Torte zu verzehren. Stattdessen zieht es hier die Menschen eher zu Starbucks, wo man Latte Macchiato, Coffee Caramel und Cafe Americano trinkt. Heißgetränke die hier im Cafe Grimm bestimmt völlig unbekannt sind.
* Die Dame in Schwarz mit weißem Spitzen-Schürzchen fragte nach unseren Wünschen. Wir hatten uns schon vorab auf der Karte informiert. Es gab Torten in Hülle und Fülle, die man vorne an einer Glastheke auswählen musste. Dazu das ein oder andere herzhafte Gericht auf der Tageskarte, wie z.B. Ragout fin. Insgesamt allerdings eine sehr überschaubare Auswahl. Fehlte nur noch ein Pastetchen. Neuzeitliche Kaffeespezialitäten sucht man hier vergebens, denn hier ist der klassische Filterkaffee wohl immer noch der Renner. Da ich eigentlich etwas herzhaftes bestellen wollte, auf der kleinen Karte jedoch nicht fündig wurde und das Bier nur in Fläschchen offeriert war, entschied ich mich doch dann für ein Stück Nougat-Torte und dazu noch 2 Petit Fours. Hasimausi wiederholte ihr Kopfschütteln und verstand die Welt nicht mehr. Bei den Getränken beschränkten wir uns zunächst auf 2 Kännchen Filterkaffee. Hasimausi und Torte, niemals !
* Wie gesagt, die Lady in Schwarz-Weiß fragte nach unseren Wünschen. Am liebsten hätte ich ihr einen Spruch aus den 30 er Jahren zugerufen. "Herr Ober zwei Mokka für Baby und für mich, dazu ein Stückchen Streuselkuchen". Hätte nur nicht gepasst. Die Dame war kein Ober, Streuselkuchen wollten wir auch nicht und die altdeutsche Bezeichnung "Baby" für meine Dame, wäre nicht mehr zeitgemäß gewesen.
* Wir warteten auf Kaffee + Kuchen + Petit Fours. Schon nach kurzer Zeit stand die schwarz-weiße Lady am Tisch. Man mag es kaum glauben, aber die Klischees setzen sich fort. Stilecht wurde der Kaffee in Silberkännchen serviert. Und erst dabei erkannte ich das silberne Zuckerdöschen auf dem Tisch. Und der Inhalt ? Ja klar, Zucker in Form von Würfeln. Aber dazu noch die kleine silberne Zange. Mehr Nostalgie plus Tradition geht kaum noch. Sicherlich in Leading Hotels of the World noch üblich und natürlich auch in zahlreichen Traditions-Kaffeehäusern in Wien, Salzburg, Budapest etc., aber hier im Rheinland eher selten. Mein Stück Nougat Torte war überschaubar. Drei, vier mal mit dem Gäbelchen zum Munde geführt - Tellerchen leer. Allerdings ein Genuss. Dann die Petit Fours - wunderbar lecker. Und der Filterkaffee ? Sagen wir es mal so. Der Begriff "Crema" war hier offensichtlich noch nicht angekommen. Nach einem ersten Schlückchen flüsterte ich Hasimausi zu: "Crema das unbekannte Wesen". Das beste an diesem Kaffee war das Silberkännchen. Hasimausi fragte nach der Qualität der Konditoren-Produkte. Ich bestätigte meine Zufriedenheit, so wie es hier angemessen war, nämlich ruhig und eher leise. Mit lauten Unterhaltungen fällt man hier auf. Zum Abschluss noch Kirschwasser, ja auch für Hasimausi. Sie brauchte jetzt ein Kirschwasser, weil es für sie an den Nebentischen etwas zu viel (O-Ton) "betreutes Torten schlemmen" gab.
Fazit: Ein Nostalgie-Cafe das an seiner Tradition festhält. Fragt sich nur wie lange das noch funktioniert ? Die nachwachsende Generation die heute mit 50 plus bezeichnet wird, wird wohl kaum hier aufschlagen, wenn man später der Gruppe 70 plus angehört. Dazu noch zwei Anregungen für das Cafe Grimm:
1.) Die Außenterrasse hat kein Flair, das Ambiente ist nicht einladend, das Mobiliar ist langweilig, obwohl man über beste Voraussetzungen verfügt. An diesem Standort auf einem Kirchplatz - 10 Meter vis a vis einer Kirche die 1689 erbaut wurde - kann man viel mehr machen.
2.) Das Haus nennt sich Cafe ! Warum macht man krampfhafte Versuche mit herzhaften Gerichten zu punkten ? Wenn schon neben den wunderbaren Torten, Petit Fours und Pralines, dann bitte etwas leichtes herzhaftes und keine schweren Eintöpfe oder Rouge Fin. Bei aller Wertschätzung für die Tradition, aber die muss nicht unbedingt zu 100% in der Küche weiter verfolgt werden. Tradition beim Flair und Ambiente, muss nicht zwingend auch Traditions-Essen bedeuten.
Unsere Wertung: Der Service war ordentlich, gepaart mit einer gewissen Distanz - 3,5 Sterne. Das Ambiente, oh je da tun wir uns schwer. Nostalgiker kommen hier ins schwärmen. Obwohl es gepflegt und ordentlich ist, bedeutet dieses nostalgische Ambiente aus der Zeit von Hans-Joachim Kulenkampff und Peter Frankenfeld für uns nur sehr wohlwollende 3 Sterne - maximal. Die Torten - wunderbar und in Wuppertal unschlagbar. Beim Angebot an herzhaften Gerichten, bestehen allerdings noch Reserven. Und die Pralines ? Ein Träumchen würde Horst Lichter jubilieren. Das alles in eine Bewertung zu packen ist nicht einfach. Ehrliche 3,5 Sterne scheinen angemessen. Deswegen nur 3,5 Sterne, wegen der mäßigen Auswahl an herzhaften Gerichten. Im Bereich der Konditorei könnte man sicher volle 5 Sterne ausschütten. Das Haus sollte darüber nachdenken, ob das scheinbar noch funktionierende Konzept, auch noch in 10 Jahren erfolgreich sein wird. Dezente Änderungen (Stück für Stück) währen angebracht.
"Am Ende kommt immer der Schluss, bis dahin tobt das Leben". *
* von Max Raabe