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Unsere Kinder laden die Mutter zum Essen ein – und ich darf auch mit.
Was haben sie sich ausgedacht? Wir wissen es nicht, wir sollen nur um 10 Uhr fertig zum Abholen sein.
Die Fahrt geht Richtung Lennep. Wir parken vor der Fußgängerzone an einer Grundschule.
Nun schlendern wir ein paar Meter Richtung Klosterkirche.
Und dann gehen wir zu einem Nebeneingang in die "Klosterschänke" hinein.
Dort steht ein Schild „Muttertags-Brunch“ in den „Webersaal“ mit Pfeil. Das eigentliche „Restaurant“ hat eine geschlossene Gesellschaft, im „Färbersaal“ ist noch eine Familienfeier. Es gibt auch noch weitere Räumlichkeiten in dem Gebäude – also ganz schon groß im Ganzen gesehen.
Da sind wir nun. - Mir fallen drei Dinge ein:
1.) Meistens war ich bisher von Brunch nicht begeistert.
2.) WAS MAN IM RESTAURANT NIE TUN SOLLTE – ACHT TIPPS VON ANTHONY BOURDAIN – Punkt 3 -> Brunch ist eine Unsitte - der Abfallhaufen für den kostenbewussten Küchenchef, die Reste von Freitag und Samstag loszuwerden. Außerdem, bedenken Sie: Brunch gibt's nur einmal pro Woche - am Wochenende. Köche hassen Brunch. Brunch ist das Strafbataillon für B-Klasse-Köche.
3.) Die geschätzte Kollegin Mr.Slowhand: „Xmas- Brunch in der Klosterkirche kann ich nicht empfehlen - in der Tat.....ein Satz mit X"
Aber dann kam alles anders: Wir waren ganz angetan von der Veranstaltung.
Ambiente 4/5
Der "Webersaal" ist recht überschaubar in der Größe. Die Tische sind zu Gruppen von vier bis sechs Personen aufgestellt. Der Raum ist ausgebucht. Aber die Abstände zu Nachbarn sind ausreichend groß. Wir fühlten uns immer ungestört. Der Geräuschepegel war angenehm niedrig. Wir konnten uns gut unterhalten.
Der Tisch war mit einer weißen Decke versehen. Die Stühle waren sehr bequem. Frische Blumen dienten als Dekoration. Die Servietten waren aus dickem Papier. Wasser- und Weingläser waren eingedeckt. Gerolsteiner Sprudel stand auch schon bereit.
Vor dem Esssaal standen die Speisen links und rechts bereit zur Selbstbedienung. Auf der einen Seite die Frühstücksanteile auf der anderen der Lunch, aber noch nicht belegt; später waren dort zwei Köche im persönlichen Service für die Gäste. Sie kannten auch die Zutaten und erkärten gerne die Zubereitung.
Sauberkeit 4/5
Alles wirkte gut gepflegt.
Sanitär 4/5
Die Toiletten liegen ebenerdig auf der gleichen Ebene wie unser Speiseraum. Der Raum ist großzügig gestaltet und hat schöne Waschbecken. Auch hier ist alles in Ordnung.
Service 3,5/5
Die Damen sind freundlich und hilfsbereit. Teller werden schnell weggeräumt. Getränke werden nachgeschenkt. Große Kenntnisse zu den Speisen haben sie jedoch nicht alle, aber sie erkundigen sich gerne und geben dann Auskunft.
Leider sind die Speisen am Büffet auch nicht ausgezeichnet.
Die verkosteten Speisen
Das Angebot ist wie ein Drei-Gang-Menü aufgebaut: Das Frühstück als Vorspeise, die Fleisch-, Fisch- und Gemüsegerichte als Hauptgang und am Ende einige süße Nachspeisen.
Im All-you-can-eat-Angebot sind neben den Speisen auch Wasser (Gerolsteiner) , Saft (Orange, Multivitamin) und Wein (ein roter und ein weißer) enthalten. Weitere Dinge wie andere Weine, Kaffee, Sekt oder Schnäpse müssen extra bezahlt werden.
Die Eierspeise (Rührei) war locker und fluffig, der Speck war mir zu labbelig gebraten. Das Rostbeef war rund im Geschmack, ebenso der Schweinebraten als Aufschnitt. Lachs gab es in drei Versionen. Der rohe Schinken hatte angenehme Rauchnoten und war nicht salzig. Die Salate waren frisch und knackig und konnten mit zwei Dressings versehen werden. Beim Käse waren überwiegend weiche Sorten vorhanden (nicht näher bezeichnet) – mir hat eine Art Gorgonzola am besten gemundet. Zweierlei Tomaten mit Kräutern und Mozzarella haben mir auch geschmeckt. Nudel- und Linsensalat waren für mich ebenfalls gut gemacht. Mehrere Brotsorten lagen in Körben bereit.
Dann bauten die Köche den Lunch auf und bedienten die Gäste auch.
Das Roastbeef war am Stück gebraten und wurde zu dünnen Scheiben aufgeschnitten. Am Anfang hatte das Fleisch sogar einen rosa Kern, der im Laufe der Zeit etwas nachgarte. Das Fleisch war gut gewürzt und die Malzbiersoße passte gut dazu.
Daneben stand Geflügel als Coq au vin zubereitet; also in einer kräftigen Soße. Das Fleisch war gut geschmort und das Gemüse war nicht zu weich gegart.
Auch der Fisch war in einem Sud (Bärlauchsoße) angerichtet. Es gab Rotbarsch, Zander und Lachs. Die Filetstücke waren noch angenehm fest und nicht zerkocht.
Die Gemüsegerichte haben mich am meisten überzeugt: Möhre, Feige, Curry zusammen ergaben ein herrliches Aroma. Die Karottenscheiben hatten einen feinen Biss. Der Romanesco war in feine Röschen geteilt und ebenfalls für mich genau am richtigen Garpunkt. Ein Ratatouille war auch optimal zubereitet.
Reis und Kartoffeln habe ich in geringen Mengen probiert.
Am Ende wurden die Desserts von den Kellnerinnen auf der Frühstücksseite aufgebaut. Sie waren in dekorativen Gläschen angerichtet. Ich habe fünf verschiedene Gefäße ausgemacht. Die Schokoladenmousse hatte einen kräftigen Geschmack, war aber nicht besonders locker, sondern eher kompakt. In zwei Gläschen war ein Erdbeerquark mit Sahne verwendet worden – eben Quark. Eine weiße Mousse war cremiger aber auch recht süß und mächtig im Geschmack. Am besten für mich war eine Panna Cotta mit einer Himbeersoße. Eine schöne Kombination von süßen und säuerlichen Aromen. Das haben wohl auch die anderen Gäste so gesehen; denn diese Gläschen waren in Nullkommanix weg und dafür wurden dann frische Erdbeeren und Törtchen mit Vanillepudding nachgelegt. Das konnte aber nicht mit den anderen Nachspeisen mithalten. Die Erdbeeren waren wenig mariniert und die Törtchen schmeckten mir muffig und der Pudding langweilig.
Getränke
-> Vero Italia Pinot Grigio Veneto I.G.T. – gut gekühlt, relativ neutral im Geschmack
-> Vero Italia Cabernet Veneto I.G.T. – ein sehr gefälliger und süffiger Wein
Die Kellnerinnen gingen ständig von Tisch zu Tisch mit den beiden Flaschen und schenkten gerne nach.
-> Das Wasser war von Gerolstein (Originalfalsche 0,7l)
-> Die Säfte standen in Glaskaraffen bereit; nichts besonderes – zum Dessert habe ich den Multivitaminsaft getrunken.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wir waren Gast unserer Kinder und haben diskret bei der Rechnung weggesehen.
Fazit
4 – gerne wieder. Das Angebot war groß. Frühstück und Lunch überzeugten. Der Nachtisch war etwas schwächer.
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder – nach „Kuechenreise“)