Café Steigleiter
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Frühstück besteht für mich aus einer Tasse Kaffee und der Lektüre der regionalen Tageszeitung, der "SZ"; bis 2002 waren dazu noch jeweils zwei Zigaretten gekommen. Als großen Frühstücker kann man mich also nicht gerade bezeichnen, auch mit dem Brunchen habe ich es nicht sehr; wer mich dazu einlädt kommt jedenfalls billig davon.

So oder so, mein Schatz lud mich heute zum Frühstück ein; seit unserem Umzug wollte sie immer schon einmal im nahegelegenen "Café Steigleiter", an dem wir seither häufig vorbeifahren, frühstücken. Aus unserer küchenlosen Zeit nach  dem Umzug kannten wir dieses Café bereits, hatten wir damals doch mehrmals seinen Stammessen-Abholservice in Anspruch genommen und waren damit recht zufrieden gewesen. Also Schuhe an, ins Auto gestiegen und nichts wie hin.

Empfangen wurden wir von einer sehr freundlichen Frau Resi; sie bat zunächst um unsere Impfbescheinigungen, sichtete sie und machte sich, nachdem sie uns die coronabedingten Gepflogenheiten des Hauses erläutert hatte, daran, unsere Bestellungen aufzunehmen. Dazu ist zu sagen, dass wir für geraume Zeit vor dem Tresen zu verharren hatten, während alles für uns zurecht gemacht wurde. Bedienung am Tisch findet nämlich so gut wie nicht nicht statt:der Gast wartet bis seine Bestellung auf ein Tablett gestellt wird, bezahlt direkt und darf dann mit seinem Tablett zu einem freien Tisch marschieren, natürlich alles unter Maske. Wenigstens blieb es uns erspart, bis zur Fertigstellung unserer Eierspeisen vor dem Tresen verweilen zum müssen;  die brachte Frau Resi an den Tisch. Trotzdem dauerte   es schon ein Weilchen bis unsere Tabletts bestückt waren und darüber hinaus erschliesst sich mir der Sinn dieses Selfservice-Procederes nicht so richtig. Fünf Servicekräfte hinter dem Tresen; da könnte man aus meiner Sicht ruhig eine davon für den Service am Tisch abziehen, denn vier reichen zur Bewältigung des Abholgeschäftes völlig aus.

Meine Frau hatte eines der vier Standardfrühstücke ausgesucht, nämlich "Das Pikante" (2 Brötchen nach Wahl, 2 Butter, Wurst-Käse-Auswahl, frisches Gemüse und Tomaten-Relish) für EUR 6,50, aufgepimpt durch ein Landei (EUR 1,10) und eine Tasse koffeinfreien Kaffee für EUR 2,20; Kaffee ist nämlich eigenartigerweise in den Standardfrühstücken nicht enthalten. Unterm Strich legte sie für ihr Frühstück EUR 9,80 auf den Tresen des Hauses, dazu für mein Frühstück noch weitere EUR 9,30. Der König der Tiere war nämlich über seinen Schatten gesprungen und orderte ein  für seine Verhältnisse ausgesprochen üppiges Breakfast. Neben der Tasse Kaffee mit zusätzlichem Zucker noch zwei Natur-Croissants à EUR 1,60 und "zwei Landeier gerührt oder gespiegelt mit Schinken" für EUR 3,90. Meine beiden Landeier waren gespiegelt; die Tomaten- und Gurkendeko reichte ich an meine Tischnachbarin weiter, das mickerige Salatblatt blieb zurecht auf meinem Teller liegen. Was mir fehlte war die Tageszeitung, die es ja an Sonn- und Feiertagen nicht gibt; die "BamS", die zur Verfügung gestanden hätte, packe ich aus Prinzip nicht an, nicht mal den Sportteil ;-)).

Fazit: Insgesamt in Ordnung! Den fast nicht gegebenen "Service" wollte ich eigentlich unbewertet lassen, gebe aber allein für die Freundlichkeit von Frau Resi drei Sterne.