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Heute hat meine Herzallerliebste Geburtstag und auf eben diesen Tag hatten wir damals auch unseren Hochzeitstermin gelegt; Männer pflegen Hochzeitstage ja schon mal gerne zu vergessen, ich bin da keine Ausnahme. So werde ich an diesen Tag eben aus zweierlei Gründen verlässlich erinnert :-)). Im letzten Jahr hatten wir den Geburtstag+Hochzeitstag im mit zwei Sternen versehenen Saarbrücker "Esplanade" gefeiert und eigentlich hätte es mich angesichts des dort damals Erlebten auch diesmal wieder dorthin gezogen. Aber Madame hatte eigene Pläne; sie schlug das "Le Schloss Halberg Restaurant" auf dem Gelände des Saarländischen Rundfunks (SR) vor. Kulinarisch für uns beide absolutes Neuland, allerdings hatte die im Internet auf der Homepage www.le-schloss-halberg.de abgebildete Speisekarte bzw. deren Inhalt recht einladend ausgesehen. Den Sender selbst kannten wir von mehreren Betriebsführungen und zuletzt hatten wir im Großen Sendesaal ein hammermässiges Konzert der WDR-Bigband feat. Kyle Eastwood erlebt; der Sohn von Clint Eastwood ist ein absoluter Künstler an Kontrabass und E-Bass.Für heute hatte ich im Vorfeld im Restaurant einen Tisch bestellt, besser ist besser.
Anstatt auf dem Restaurantparkplatz zu parken liessen wir das Auto etwas ausserhalb der Schranke zum SR-Gelände stehen und machten uns auf den Weg zum Restaurant: leider kannten wir den kurzen Schleichweg nicht,hielten uns an die offiziellen Beschilderungen und drehten eine längere Ehrenrunde um den großen Bau (in dem sich auch das Büro des Intendanten befindet) ; für meine seit Jahren an schlimmen Kniebeschwerden leidende und derzeit mit einer Krücke gehende Frau wahrlich kein Zuckerschlecken. Irgendwie hatten wir es dann aber doch geschafft, hatten die Wahl zwischen Innenbereich und Aussenterrasse. Wir entschieden uns für die Aussenterrasse, was kein Fehler war. Man sass hier wirklich sehr schön, umgeben von sehr alte Bäumen sowie einigen Fernsehschaffenden (ob die wohl mit ihrer Betriebskantine nicht so ganz zufrieden sind oder ob sie auch etwas zu feiern hatten ?) und saarländischen Ex-Politgrössen. Auch bei französischen Gästen scheint das "Le Schloss Halberg" sehr beliebt zu sein; etliche Tische waren jedenfalls fest in französischer Hand.Für das Ambiente gibt es von mir vier Sterne.
Fest im französischer Hand ist hier auch der Service; eine Dame und zwei Herren, alle drei offenbar mit Hotelfachausbildung, haben den Laden absolut im Griff: sehr freundlich, absolut kompetent, flott und aufmerksam ohne aufdringlich zu wirken. So wünscht man sich Service! Dafür vergebe ich gerne glatte fünf Sterne.
Sauberkeit wird hier nicht nur in den inneren Gasträumen sondern auch im Aussenterrassenbereich großgeschrieben; meine Frau suchte nach dem Begleichen der Rechnung noch den Nassbereich auf. Offenbar hatte sie auch dort nichts zu bemängeln, als kann ich für den Bereich "Sauberkeit" gute Gewissens fünf Sterne vergeben.
In Sachen "Essen" hatten wir uns nach dem Blick auf die Homepage-Speisekarte des "Le Schloss Halberg" bereits zuhause entschieden; für uns beide sollte es jeweils das 3-Gänge-Menü zum Preis von EUR 44,00 sein. Auch die uns auf zwei Tafeln präsentierten Tagesempfehlungen wie Seezunge, Steinbuttfilet, Lammhaxe und Co. liessen uns in unserem Entschluss nicht wankelmütig werden. Zu trinken gab es für meine Frau, heute FvD, San Pellegrino (0,5l EUR 4,50); ich hatte als Starter ein Karlsberg Ur-Pils (0,3l EUR 3,20) und zum Essen den bekanntermassen sehr feinen grauen Burgunder von Petgen-Dahm (0,2l EUR 8,00).
Etwas schwach begann es mit dem Küchengruß; ein Körbchen mit Brot, das war es auch schon. Allerdings kam dieses Brot nicht von einem mit Fertigteig arbeitenden Hauruck-Bäcker sondern es war gebacken wie noch zu Lebzeiten unserer Ahnen; das hat mich dann doch mit diesem kleinen Gruß versöhnt.
Als ersten Gang hatten wir "Saumon fumé par nos soins, galette de pomme-de terre, crême raifort" (Hausgeräucherter Lachs mit Reibekuchen und Sahnemeerrettich). Der Lachs war von bestechender Qualität und schmeckte zum Niederknien. Der Sahnemeerrettich hatte ordentlich Wumms und passte sehr gut sowohl zum Lachs wie auch zum Reibekuchen. Wobei der Reibekuchen meiner Frau äusserlich ein bisschen zuviel "Farbe" hatte; das war aber auch der einzige Ausrutscher des gesamte Menüs.
Nach schicklicher Frist wurde der zweite Gang serviert: "Filet de boeuf "Gran Asado", sauce porto, couteaux, légumes de saison, Pomme-de-terre facon "Baeckeoffe" (Rinderfilet "Gran Asado" mit Portweinsauce, Schwertmuscheln, Gemüse der Saison und Kartoffel "Baeckeoffe Art"). Der bei der Bestellung erfragte gewünschte Gargrat (bei uns medium rare bis medium) war perfekt getroffen, das Filet hätte anstatt "Gran Asado" gerne auch "surf and turf" heissen können, da drei Schwertmuscheln mit an Bord waren. Mit an Bord waren neben den Gemüsen und der Baeckeoffe-Kartoffel auch zwei kleine popcornartige Gebilde, die nicht weiter gestört haben, sowie die bereits im Titel erwähnte kleine Biene Maja (siehe Bild). Woraus sie bestand erschmeckte weder meine Frau noch ich. Schade, dass ich nicht nachgefragt habe; interessieren würde es mich schon. Begeistert haben uns nicht nur das Fleisch und die Schwertmuscheln sondern vor allem auch die Portweinsauce; besser kriegt sie auch ein Sternekoch nicht hin. Ein wahres Lsabsal, verglichen mit dem Tütensoßen-Debakel, das ich vor wenigen Tagen andernorts erlebt hatte.
Den Abschluss bildete der dritte Gang: "Quetsche compote, streusel camelle, glace vanille" (Zwetschgenkompott mit Zimtstreusel und Vanilleeis); hier gefiel mir das säuerliche Pflaumenkompott am besten. Insgesamt waren wir beide mit dem Gebotenen wirklich sehr zufrieden, deshalb lege ich über den oberflächig leicht schwarzen Reibekuchen des Geburtstagskindes den Mantel des Schweigens und vergebe für den Bereich "Essen" die maximal mögliche Sternenzahl sprich fünneff Sternlein.
Fazit: Hatte meine Herzallerliebste nach dem beschwerlichen Umwege-Fußmarsch am Tisch angekommen direkt gesagt:"Hier will ich nicht mehr hin!" , wird nun, da wir jetzt den kurzen Weg vom "Le Schloss Halberg Restaurant"-Parkplatz zum Restaurant kennen ein neuerlicher Besuch von ihr nicht mehr ausgeschlossen. Die wirklich hohe Qualität von Küche und Service hat uns überzeugt, die Preise für das Gebotene sind durchaus angemessen.
P.S. So richtig barrierefrei ist es hier nicht. Geht man wie wir ganz ums Haus herum, wo nicht der eigentliche Eingang ins Restaurant ist, hat man allerdings eine Rampe und kommt auch per Rolli gut ins Gebäude hinein. Dort ist dann im Inneren der Weg zu den Gasträumen und auch zu den Toiletten barrierefrei. Möchte man aber von dort aus zur Aussenterrasse gelangen, sind Treppen zu überwinden; das gilt auch, wenn man den direkten kurzen Weg vom Restaurant-Parkplatz zum Restaurant nimmt. Rollifahrer/innen ohne Begleitperson haben in diesen Fällen keine guten Karten.