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Im Vorfeld haben wir uns ein bißchen schlau gemacht, so gibt es ein angebotenes 3, 4 oder 5 Gang Menü als auch eine Normale Standard-Karte. Ebenfalls haben wir uns über die Lift Preise informiert, mehr als 100 Euro wollten wir aber nicht an diesem Abend ausgeben, was wir schließlich auch nicht taten.
Ursprünglich plante die Stadt Mannheim einen etwa 90 bis 120 Meter hohen Fernmeldeturm. Dieser sollte möglichst zentral liegen. Bei den Planungen zur Buga 1975 in Mannheim, wurde die Errichtung als neues Wahrzeichen einer modernen Stadt Mannheim wieder aufgegriffen und der Fernmeldeturm sollte gleichzeitig als Aussichtsturm nutzbar sein. Das zur Theorie, die Architekten Wischer und Partner machten aus dem kleinen Fernsehturm schließlich einen hohen, denn mit knapp 213 Meter Höhe schließlich wurde der Turm ein modernes Wahrzeichen der Stadt. Er ist damit höchstes Bauwerk der Stadt und gehört zu den höchsten Türmen in Deutschland. Ebenfalls zur Buga wurde das Collini-Center fertig gestellt, welches man natürlich vom Drehrestaurant bestaunen kann, ebenfalls die gegenüberliegenden markanten Neckarhochhäuser (siehe Bild).
Meine Frau war schon zig Jahr nicht mehr im Foyer im Erdgeschoss, welche man betreten muss, wenn man in 20 Sekunden in luftiger Höhe das Restaurant besuchen möchte. Da habe sich auch in den letzten 20 Jahren nicht viel verändert, es kommt einem 70er, 80 Jahre Image entgegen. Dieses Flair bleibt auch im ersten Moment, wenn man aus dem Lift geht und das Restaurant betritt. Es herrscht ein "Derrick" Charme, die Wände in Mint-Grün gehalten, dazu die Stühle mit Stoffverzierungen welche man von den Altenheimen kennt. Das ganze Ambiente wirkt etwas angestaubt, dennoch passt das alles ins Gesamtbild. Die Tische sind mit einfachen Blumen-Plastiktischdecken überzogen, die Wände bzw Abtrennungen zur Glaswand hin wirken dagegen schon modern.
Dennoch muss ich bei Ambiente und bei Sauberkeit volle 5 Sterne geben. Die Aussicht ist einfach genial, bombastisch. Wir hatten Glück und staunten wirklich knappe 2 Stunden. Das Drehrestaurant dreht sich innerhalb einer Stunde einmal komplett um die eigene Achse. Während man Sonnenstrahlen über den Luisenpark gesehen hat, war es in Bensheim bedeckt bis heiter. In Bad Dürkheim hat es dagegen geregnet. Wer nicht so mit Geographie bemessen ist, dem helfen an den Stahlwänden kleine Spicker (Neuostheim; SAP Arena; Bensheim; Neustadt/Pfalz etc.)
Von den Plätzen hat man immer Sicht nach draußen, ebenfalls hat man freie Sicht in die offene Küche. Auf kleinem Raum wird gekocht, geschäumt und angerichtet. Die Köche haben Handschuhe, Kochmützen an. Die Hilfskräfte allesamt Kopf und Mundbedeckung, daher bei Sauberkeit 5 Sterne, die Toiletten ebenfalls top in Schuss.
Kaum waren wir gesessen kam schon eine Bedienung und fragte nach den Getränken bzw nach einem Aperitif. Sie machte uns auch auf das angebotene Abendmenü aufmerksam, außerdem fragte sie nach Allergien. Die Bedienungen machten auf uns einen sehr professionellen Eindruck, es wird nicht oft nachgefragt, die Servicekräfte lassen das Ambiente, die Aussicht wirken. Hier passt das sehr gut, in einem anderen Restaurant in dieser Preisklasse wäre das zu wenig.
Wir entschieden uns für das angebotene Abendmenü, allerdings als kleine, aber völlig ausreichende 3 Gang Variante (35 Euro) - Suppe-Fleisch-Dessert -
Erstes Schlucken als wir die doch sehr ambitionierte Getränkekarte durchforsteten. Cola Light 0,4 für 5,60 ist eindeutig viel zu viel. So entschieden wir uns für eine Flasche Peterstaler medium für 5,90. Das Wasser wurde immer wieder nach geschenkt. Ich entschied mich für das regionale Eichbaum Hefe, 0,5 für faire 3,90 (im Vergleich zu den Softgetränken).
Einen Gruß aus der Küche gibts in knapp 150 Meter leider nicht, braucht es auch nicht, viel zu beschäftigt waren wir mit runter gucken und dem berühmten Spiel "Vorstadt-Raten" :-). Die Spargel-Schaumsuppe wurde in einer kleineren Suppentasse serviert, sie hat wirklich sehr gut geschmeckt, schöne angenehme Säure, schöner Geschmack, allerdings hat sie mich sehr an die Feinschmecker Suppe aus dem Hause Gebrüder Albrecht erinnert, die ich vor Wochen bei einem Kollegen unter die Nase gesetzt bekam. Ich musste damals raten, mein Kollege verblüffte mich damals mit der Convenience Suppe, daher kann ich nicht wirklich die Hand ins Feuer legen, ob man sich da die Mühe einer frischen Spargelsuppe einfach gespart hat.
Der zweite Gang: Schweinefilet-Medaillons mit Lampertheimer-Stangen-Spargel und Salzkartoffeln. Dazu gab es eine selbst gemachte Sauce Hollandaise (habe nachgefragt), die Sauce Hollandaise habe ich so gut dieses Jahr noch nicht besser gegessen. Herrlich luftig schaumig und cremig, super. Die Kartoffeln hatten eine super Temperatur, nicht zu heiß, hatten genug Salz gesehen und waren der perfekte Begleiter zu den saftigen Schweine-Medaillons. Der Spargel schmeckte ebenfalls tadellos, schöner Biss und nicht verkocht.
Ein Menü ist wie ein Spannungsbogen, so Restaurant Tester und RTL Sklave Christian Rach. Und dieser Spannungsbogen hatte mit dem Dessert einen würdigen Abschluss, mit Sicherheit das Beste an diesem Abend. Links eine Art Mandarinen-Marmelade (Kompott), in der Mitte ein eiskaltes Waldfrucht-Sorbet, das schmeckte wunderbar cremig und war der perfekte Gegenpart zur Schicht Lasagne von der weißen Schokolade.
Nach dem Essen gönnten wir uns jeweils noch einen sehr guten Espresso - währenddessen haben wir noch eine halbe Runde gedreht und bestaunten die Aussicht, Mannheim, eine wirklich schöne Stadt :-)
Fazit:
Bei dieser bombastischen Aussicht wird das Essen zur Nebensache, auch die Extra Gebühr von 5 Euro für den Lift ist da leicht zu verschmerzen. Das Essen schmeckt, ist vielleicht für diese Preiskategorie vielleicht etwas einfach, dafür aber ohne handwerkliche Schwächen.