Geschrieben am 26.03.2018 2018-03-26| Aktualisiert am
29.03.2018
Besucht am 22.03.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3, und somit ist der kurze Weg zwischen Haupthaus und Zimmerhaus jeden Meter wert.
Betritt man das Haupthaus, und lässt die Rezeption rechts liegen, dann betritt man einen offenen Loungebereich mit Theke und Kamin. Rechts geht es in den wunderschönen Terrassen- und Außenbereich, der aber jetzt noch keine Option war. Links liegen die Frühstücksräume. Geradeaus an der Theke vorbei kommt die Hebelstube, eigentlich zwei Stuben. Ich hatte vorab einen Tisch reserviert, da das Hotel durch eine Messe in Basel komplett ausgebucht war. Ich fragte nach meinem Tisch und der Service nahm sich meiner an und führte mich in den hinteren Bereich der Gaststube.
Hier war ein kleiner (Zweier)Tisch für mich vorgesehen.
Helle Holztöne und Ockerfarbene Wandtöne bestimmen den Gastraum. Man fühlt sich wohl in diesem Ambiente, vorweg ein Pils
und ich konnte mich der Karte widmen. Eine Besonderheit der alten Post ist ihre Zertifizierung als Biolandpartner, man ist somit verpflichtet nur mit Biozertifizierten Zutaten zu arbeiten. Eine Freude (auch beim morgendlichen Frühstück) ist die sehr komplette Aufzählung aller Zulieferer. Es macht Spaß zu sehen, wie konsequent regional eingekauft wird. In der Karte verschiedene Menüs, deren Gänge auch einzeln bestellt werden können, sowie ein paar wenige Klassiker der Küche. Und weil so konsequent regional gewirtschaftet wird, blieb ich bei der Auswahl am Menü "Müllheim und Umgebung" hängen. Es besteht aus 4 Gängen, wobei im Hauptgang zwischen Fleisch (an meinem Besuchsabend war es schwäbisch-hällisches Schwein) und einer vegetarischen Variante gewählt werden kann. Kurz nach meiner Bestellung ein Gruß der Küche
Eine Rauchmayonnaise auf einem gerösteten Brot, sowie Räucherlachs zwischen zwei Apfelscheiben mit einer Wasabimousse. Sehr gut gelungen die Kombination der feinen Säure des Apfels mit dem kräftigen Aroma des geräucherten Lachses. So gut durfte es gerne weitergehen in meiner Menüauswahl. Ich hatte um eine Weinbegleitung gebeten und mir wurde zum ersten Gang ein Grauburgunder des Weingutes Ellermann Spiegel aus der Pfalz eingeschenkt. Dazu gab es konfierte Landhuhnbrust mit Variatinen von der roten Beete und Misosud.
Die Brust war in einer dickere Tranche geschnitten, und ich hatte den Eindruck, dass sie vor oder nach dem konfieren äußerlich geascht worden war. Ganz sicher bin ich aber über die schwarze Hülle nicht. Das Fleisch selber war durch das konfieren tadellos saftig. Faszinierend die verschiedenen Texturen der roten Beete, sehr dünn gehobelt und getrocknet, prägnant süß, ein Mundgefühl wie Esspapier, eine kräftig erdige Mousse, ein Schaum, sowie marinierte leicht säuerliche Stücke hinterließen einen sehr guten Gesamteindruck. Feiner und gut gelungener Start in meine Menüauswahl. Vor Gang 2 einer der Weinhöhepunkte des Abends, es gab einen im Holz ausgebauten Chardonnay 2015 vom Weingut Fritz Wassmer, nicht weit entfernt vom Hotel.
Sehr französisch ausgebaut passte der hervorragend zu pochierter Forelle im Rauchfond und Zwiebelsegmente.
Die Forelle kam ohne den Sud recht Natur an den Tisch, begleitet von den Zwiebeln. Erst auf dem Tisch goss der Service den Fond an und die Forelle pochierte sozusagen fertig. Forelle ist ein feiner Fisch, aber ob man ihn mit Rauchfond servieren sollte, ist Geschmackssache. Die Aromen einer frischen Forelle gehen darin verloren, sie wirkt dann eher wie geräucherter Fisch. Der Fond selber war ein neuer Geschmack für mich, er wird auf Grundlage geräucherter Fischkarkassen gezogen und gefiel sehr. Die Zwiebelsegmente, die eher wieder Variationen von Zwiebel waren, getrocknet, mariniert und geschmort waren diese auf das Filet gelegt. Beim Hauptgang hatte ich mich gegen das Schweinefleisch entschieden, weil Croustillant von der Schwarzwurzel mit Algenfond und gerösteter Kartoffel einfach verlockender klang.
Das sah schon mal sehr gut aus, ein näherer Blick verriet
kunstvolle Architektur mit Schwarzwurzeln. Eigentlich hätte es auch hier heißen müssen, Variationen von der Schwarzwurzel. Ein kleines Stück Kartoffel find sich und störte die Schwarzwurzelorgie nicht weiter. Schwarzwurzel und Carsten passt immer! Das ist wirklich eines meines Lieblings(winter)Gemüse, ich sorge jedes Jahr dafür, dass die im Garten meiner Eltern einen Platz findet und sie wird dann eigenhändig von mir ausgegraben. Also mal schauen, was sich die Küche so um die Schwarzwurzel herum ausgedacht hatte. In einer Filoteigtasche gab eine Füllung, dann gekochte Abschnitte, gekocht und geröstet, als Püree, als frittierte Hobel war sie in jeder Ausprägung lecker! Sehr ungewöhnlich das Eis mit Schwarzwurzelaroma, erstaunlich schmackhaft war das. Optisch wie geschmacklich eine Punktlandung der Küche. Begleitet wurde der Gang von einem Rotwein aus Baden, genauer der Ortenau, vom Weingut Klumpp, ein Blaufränkisch (Lemberger) aus dem Jahre 2014 und sehr gut!
Ich habe jetzt einige Weine dieses Gutes verkostet und die machten ohne Ausnahme alle sehr viel Spaß! Dessert gab es auch noch, gestockte Ziegenmilch, marinierter Apfel, Kerbelcrumble
Erst hatte ich vermutet, man würde hier die in Norddeutschland bekannte "Dickmilch" meiner Kindheit servieren, aber nicht aus Kuh-, sondern aus Ziegenmilch, Diese mag so auch beteiligt gewesen sein, aber es war noch mit Gries oder ähnlichem gedickt worden, jedenfalls ergab sich das Mundgefühl eines Griespuddings.Trotzdem passte die Milchspeise gut zum Apfel in, wiederum, Variationen und dem sehr schmackhaften Kerbelcrumble. Das Dessert wurde begleitet von einer Ruländer Beerenauslese der Lauffener Winzergenossenschaft, das passte gut! Speisentechnisch schloss dieses Dessert ein sehr gutes Menü ab.
Ein besonderes Lob verdient der Service an meinem Besuchsabend. Durch die Bank hatten alle Mitarbeiter die Kunden auf dem Schirm und übersahen keine Details im Service. Viel Freude bereitete der junge Sommelier, der mich zugewandt, freundlich und ausführlich durch die Weinbegleitung führte. Das geht so im Ganzen nicht viel besser!
Kann ich also zum Fazit meines neuesten Besuchs in der Hebelstube im Hotel Alte Post im Müllheim kommen. Kreative, gehobene regionale Bioküche im besten Sinn. Ich habe es bisher nie bereut, eingekehrt zu sein und freue mich schon auf den nächsten Besuch.
...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,... mehr lesen
Landhotel Alte Post · Hebelstube
Landhotel Alte Post · Hebelstube€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten0763117870Posthalterweg, 79379 Müllheim
4.5 stars -
"Bleibt konstant gut......" Carsten1972...und das seit Jahren! Am 22. März hatte ich mal wieder eine Rückreise aus Bergamo nach Hause vor mir. Und meistens plane ich das so, dass ich am Abend kurz hinter der Grenze im Markgräfler Land übernachte. Und am liebsten ist es mir, wenn das in der Alten Post in Müllheim geschehen kann.
Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3,
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Landhotel Alte Post · Hebelstube
Besucht am 12.05.2015
Meine alte Kritik war noch aus RK Zeiten, deswegen, und weil man nach einem Jahr mal nachlegen darf, eine neue Kritik zum Hotel und Restaurant „Alte Post“ in Müllheim im Markgräfler Land.
Und man wird es in der Kritik ein wenig nachlesen können, es ist wirklich eine Freude für dieses Haus eine Rezension zu schreiben. Ich war mal wieder auf der Rückfahrt von einem geschäftlichen Termin in Italien und hatte alles so organisieren können, dass es möglich war, die Übernachtung auf der Rückfahrt in Müllheim zu verbringen. Noch größer der die Freude, dass ich so zeitig im Markgräfler Land ankam, dass ich vor dem einchecken noch im Nachbarort Britzingen vorbei fahren konnte und bei der dortigen Winzergenossenschaft noch den Kofferraum mit ein paar guten Tropfen beladen konnte. Danach also den Weg nach Müllheim eingeschlagen und in der alten Post eingecheckt.
In dieses Hotel kehre ich immer wieder gerne ein, man fühlt sich mit dem ankommen wohl und zu Hause. Ein wichtiger Punkt ist dabei immer wieder das Restaurant Hebelstube im Hotel. Der komplette Betrieb ist Bioland Zertifiziert! Das heißt man kauft nicht nur alle Zutaten bei Biobetrieben ein, nein, man muss es sogar, und darf nur entsprechende Produkte verwenden. Dieser Fakt findet sich immer wieder geschmackvoll in der Karte.
Mit dem einchecken hatte ich mir an diesem wunderschönem, fast unglaublich warmen, Frühlingsabend einen Tisch auf der Terrasse reserviert. Bei schönem Wetter ist die Terrasse ebenso wie der Innenhof ein wunderschöner Ort um gut zu speisen.
Ich bestellte mir angesichts der warmen Temperaturen ein Pils und studierte die gereichten Karten. Das waren zu einem die Spargelkarte, das Wochenmenü, sowie die feste Karte. Der Blick in die Karten ließ einem das Wasser im Munde zusammen laufen.
Im Prinzip war ich bei erstem Blick schon überzeugt, das Wochenmenü zu bestellen. Mit diesem bin ich eigentlich immer hier gut gefahren.
Wie immer fragte ich bei der Bestellung nach einer Weinbegleitung zum georderten Dreigangmenü. Und wie immer freute sich der Service, diesen Wunsch zu erfüllen.
Nach der Bestellung kam der erste kleine Gruß aus der Küche, ein Rote Beete Quark mit Sauerteigbrot. Der Quark konnte zusammen mit dem bestellten Pils die Wartezeit aufs Menü auf Feinste verkürzen.
Das Menü begann mit einem zweiten Gruß aus der Küche. Das war ein Amaranthkuchen (ich hoffe, ich schreibe es richtig) in Kombination mit einer Salsa Verde und einer Speckrouille. Zumindest würde ich es so bezeichnen. Schmackhaft, sogar sehr lecker, die Kombination aus Quiche, Speck und Salsa. Die Vorfreude auf das eigentliche Menü stieg. Mit diesem Küchengruß leerte ich mein Pils und wartete gespannt auf die Weine, die der Service mir zum Menü servieren wollte.
Vorspeise:
Vitello tonnato / Flusskrebse / Salatbouquet
Optisch ein absoluter Leckerbissen, kam ein Teller mit Kalbfleisch, Thunfischsauce und Flusskrebsen, der absolut überzeugen konnte. Die Thunfischcreme hatte deutliche Kapernaromen, lecker, zusammen mit dem tadellos gegarten Kalbfleisch ein Genuss. Flusskrebse und ein frischer Salat ergänzten ein sehr gutes Gericht. Der Service kredenzte dazu einem Grauburgunder Kabinett trocken vom WG Dörflinger hier in Müllheim. Ordentlich, ich hätte vielleicht ankündigen sollen, dass der Kabinettausbau nicht so meines ist. Aber trotzdem harmonierte der Grauburgunder ganz gut mit dem Gericht.
Hauptspeise:
Entenbrust mit Honig glaciert /
Spargel-Erbsengemüse / Butternudeln
Der Hauptgang war auch der Höhepunkt des Menüs. Eine tadellos gegarte Brust mit einer deutlich süß betonten Glasur schmecke einfach perfekt. Nudeln und Spargel konnten diesen gang einfach nicht mehr gefährden, siehe Foto, einfach lecker! Dazu ein Spätburgunder vom WG Wassmer bei Bad Krozingen, eine schlicht perfekte Wahl zur Ente.
Dessert:
Törtchen von weißer Schokolade und Rote Beete / Birnensorbet
Zum Abschluss des Menüs ein feines Dessert, auch hier bitte das Foto ansehen, dann braucht man gar nicht mehr viel schreiben. Das Sorbet war dann aber keine Birne, sondern Mango, aber ebenso wohlschmeckend. Wenn es überhaupt was zu meckern gab, dann der Fakt, dass die roten Beete geschmacklich im Törtchen untergingen und nur durch die Farbe wieder zu erkennen waren. Begleitet wurde das Dessert durch eine Beerenauslese vom Müller Thurgau vom WG Arndt Köbelin aus dem Kaiserstuhl, das war für einen Müller Thurgau schöne Oberliga! Lecker!
Weil der Abend so schön war und ich noch nicht ins Zimmer gehen mochte, gab es keinen Espresso zum Abschluss, sondern einen Barrique Spätburgunder aus Lörrach (WG leider entfallen) der mich sanft in die Bettschwere abgleiten ließ.
Service ohne Fehl und Tadel, das macht Freude.
Das Ambiente sauber, ordentlich und Edel gestaltet. Eine wunderschöne Terrasse und ein romantischer Innenhof unter Bäumen.
Als Fazit lässt sich nur festhalten, für knappe 80 EUR ein extrem ambitioniertes Menü genossen, das wiederhole ich immer wieder gerne!
Uneingeschränkte Empfehlung.
Übrigens, das Frühstück in der alten Post ist ebenso ein Genuss wie die Küche des Restaurants und der Weinkeller. Kehren sie ein, wenn sie im Markgräfler Land sind!
Meine alte Kritik war noch aus RK Zeiten, deswegen, und weil man nach einem Jahr mal nachlegen darf, eine neue Kritik zum Hotel und Restaurant „Alte Post“ in Müllheim im Markgräfler Land.
Und man wird es in der Kritik ein wenig nachlesen können, es ist wirklich eine Freude für dieses Haus eine Rezension zu schreiben. Ich war mal wieder auf der Rückfahrt von einem geschäftlichen Termin in Italien und hatte alles so organisieren können, dass es möglich war, die Übernachtung auf... mehr lesen
Landhotel Alte Post · Hebelstube
Landhotel Alte Post · Hebelstube€-€€€Restaurant, Weinstube, Biergarten0763117870Posthalterweg, 79379 Müllheim
4.5 stars -
"Immer noch und uneingeschränkt ein sehr gutes Hotel und Restaurant!" Carsten1972Meine alte Kritik war noch aus RK Zeiten, deswegen, und weil man nach einem Jahr mal nachlegen darf, eine neue Kritik zum Hotel und Restaurant „Alte Post“ in Müllheim im Markgräfler Land.
Und man wird es in der Kritik ein wenig nachlesen können, es ist wirklich eine Freude für dieses Haus eine Rezension zu schreiben. Ich war mal wieder auf der Rückfahrt von einem geschäftlichen Termin in Italien und hatte alles so organisieren können, dass es möglich war, die Übernachtung auf
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Diesmal hatte es wieder einmal geklappt. Gegen 19:15 Uhr kam ich in Müllheim an, und checkte ein. Das Gästehaus ist vom Restaurant getrennt abseits der viel befahrenen B3, und somit ist der kurze Weg zwischen Haupthaus und Zimmerhaus jeden Meter wert.
Betritt man das Haupthaus, und lässt die Rezeption rechts liegen, dann betritt man einen offenen Loungebereich mit Theke und Kamin. Rechts geht es in den wunderschönen Terrassen- und Außenbereich, der aber jetzt noch keine Option war. Links liegen die Frühstücksräume. Geradeaus an der Theke vorbei kommt die Hebelstube, eigentlich zwei Stuben. Ich hatte vorab einen Tisch reserviert, da das Hotel durch eine Messe in Basel komplett ausgebucht war. Ich fragte nach meinem Tisch und der Service nahm sich meiner an und führte mich in den hinteren Bereich der Gaststube.
Hier war ein kleiner (Zweier)Tisch für mich vorgesehen.
Helle Holztöne und Ockerfarbene Wandtöne bestimmen den Gastraum. Man fühlt sich wohl in diesem Ambiente, vorweg ein Pils
und ich konnte mich der Karte widmen. Eine Besonderheit der alten Post ist ihre Zertifizierung als Biolandpartner, man ist somit verpflichtet nur mit Biozertifizierten Zutaten zu arbeiten. Eine Freude (auch beim morgendlichen Frühstück) ist die sehr komplette Aufzählung aller Zulieferer. Es macht Spaß zu sehen, wie konsequent regional eingekauft wird. In der Karte verschiedene Menüs, deren Gänge auch einzeln bestellt werden können, sowie ein paar wenige Klassiker der Küche. Und weil so konsequent regional gewirtschaftet wird, blieb ich bei der Auswahl am Menü "Müllheim und Umgebung" hängen. Es besteht aus 4 Gängen, wobei im Hauptgang zwischen Fleisch (an meinem Besuchsabend war es schwäbisch-hällisches Schwein) und einer vegetarischen Variante gewählt werden kann. Kurz nach meiner Bestellung ein Gruß der Küche
Eine Rauchmayonnaise auf einem gerösteten Brot, sowie Räucherlachs zwischen zwei Apfelscheiben mit einer Wasabimousse. Sehr gut gelungen die Kombination der feinen Säure des Apfels mit dem kräftigen Aroma des geräucherten Lachses. So gut durfte es gerne weitergehen in meiner Menüauswahl. Ich hatte um eine Weinbegleitung gebeten und mir wurde zum ersten Gang ein Grauburgunder des Weingutes Ellermann Spiegel aus der Pfalz eingeschenkt. Dazu gab es konfierte Landhuhnbrust mit Variatinen von der roten Beete und Misosud.
Die Brust war in einer dickere Tranche geschnitten, und ich hatte den Eindruck, dass sie vor oder nach dem konfieren äußerlich geascht worden war. Ganz sicher bin ich aber über die schwarze Hülle nicht. Das Fleisch selber war durch das konfieren tadellos saftig. Faszinierend die verschiedenen Texturen der roten Beete, sehr dünn gehobelt und getrocknet, prägnant süß, ein Mundgefühl wie Esspapier, eine kräftig erdige Mousse, ein Schaum, sowie marinierte leicht säuerliche Stücke hinterließen einen sehr guten Gesamteindruck. Feiner und gut gelungener Start in meine Menüauswahl. Vor Gang 2 einer der Weinhöhepunkte des Abends, es gab einen im Holz ausgebauten Chardonnay 2015 vom Weingut Fritz Wassmer, nicht weit entfernt vom Hotel.
Sehr französisch ausgebaut passte der hervorragend zu pochierter Forelle im Rauchfond und Zwiebelsegmente.
Die Forelle kam ohne den Sud recht Natur an den Tisch, begleitet von den Zwiebeln. Erst auf dem Tisch goss der Service den Fond an und die Forelle pochierte sozusagen fertig. Forelle ist ein feiner Fisch, aber ob man ihn mit Rauchfond servieren sollte, ist Geschmackssache. Die Aromen einer frischen Forelle gehen darin verloren, sie wirkt dann eher wie geräucherter Fisch. Der Fond selber war ein neuer Geschmack für mich, er wird auf Grundlage geräucherter Fischkarkassen gezogen und gefiel sehr. Die Zwiebelsegmente, die eher wieder Variationen von Zwiebel waren, getrocknet, mariniert und geschmort waren diese auf das Filet gelegt. Beim Hauptgang hatte ich mich gegen das Schweinefleisch entschieden, weil Croustillant von der Schwarzwurzel mit Algenfond und gerösteter Kartoffel einfach verlockender klang.
Das sah schon mal sehr gut aus, ein näherer Blick verriet
kunstvolle Architektur mit Schwarzwurzeln. Eigentlich hätte es auch hier heißen müssen, Variationen von der Schwarzwurzel. Ein kleines Stück Kartoffel find sich und störte die Schwarzwurzelorgie nicht weiter. Schwarzwurzel und Carsten passt immer! Das ist wirklich eines meines Lieblings(winter)Gemüse, ich sorge jedes Jahr dafür, dass die im Garten meiner Eltern einen Platz findet und sie wird dann eigenhändig von mir ausgegraben. Also mal schauen, was sich die Küche so um die Schwarzwurzel herum ausgedacht hatte. In einer Filoteigtasche gab eine Füllung, dann gekochte Abschnitte, gekocht und geröstet, als Püree, als frittierte Hobel war sie in jeder Ausprägung lecker! Sehr ungewöhnlich das Eis mit Schwarzwurzelaroma, erstaunlich schmackhaft war das. Optisch wie geschmacklich eine Punktlandung der Küche. Begleitet wurde der Gang von einem Rotwein aus Baden, genauer der Ortenau, vom Weingut Klumpp, ein Blaufränkisch (Lemberger) aus dem Jahre 2014 und sehr gut!
Ich habe jetzt einige Weine dieses Gutes verkostet und die machten ohne Ausnahme alle sehr viel Spaß! Dessert gab es auch noch, gestockte Ziegenmilch, marinierter Apfel, Kerbelcrumble
Erst hatte ich vermutet, man würde hier die in Norddeutschland bekannte "Dickmilch" meiner Kindheit servieren, aber nicht aus Kuh-, sondern aus Ziegenmilch, Diese mag so auch beteiligt gewesen sein, aber es war noch mit Gries oder ähnlichem gedickt worden, jedenfalls ergab sich das Mundgefühl eines Griespuddings.Trotzdem passte die Milchspeise gut zum Apfel in, wiederum, Variationen und dem sehr schmackhaften Kerbelcrumble. Das Dessert wurde begleitet von einer Ruländer Beerenauslese der Lauffener Winzergenossenschaft, das passte gut! Speisentechnisch schloss dieses Dessert ein sehr gutes Menü ab.
Ein besonderes Lob verdient der Service an meinem Besuchsabend. Durch die Bank hatten alle Mitarbeiter die Kunden auf dem Schirm und übersahen keine Details im Service. Viel Freude bereitete der junge Sommelier, der mich zugewandt, freundlich und ausführlich durch die Weinbegleitung führte. Das geht so im Ganzen nicht viel besser!
Kann ich also zum Fazit meines neuesten Besuchs in der Hebelstube im Hotel Alte Post im Müllheim kommen. Kreative, gehobene regionale Bioküche im besten Sinn. Ich habe es bisher nie bereut, eingekehrt zu sein und freue mich schon auf den nächsten Besuch.