Besucht am 28.09.2024Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 85 EUR
Wir sind bekennende Whisky Trinker, und so nutzten meine Frau, unser Möchtegernschwiegersohn und ich die Whisky Messe in Dresden. Da man nach einigen Gläsern dieses edlen Gesöffs nicht mehr selbst mit dem vierrädrigen, automobilen Untersatz fahren soll, erklärte sich das kleine Töchterchen bereit den Chauffeur für uns zu spielen, und hatte so ganz nebenbei ihren Liebsten bei sich. Der Nachmittag war feucht, fröhlich, und am Ende auch teuer, da unser Keller nun mit einigen der edlen Flaschen wieder gut gefüllt ist.
Nach der Messe ging es in unserer Landeshauptstadt noch in ein Eiscafé, denn die kleine wollte was Süßes. Uns zog es nach so einem Tag aber eher zur herzhaften Gastronomie, und da wir nicht noch weiter in der Landeshauptstadt suchen wollten, fiel uns der RatskellerPulsnitz auf dem heimischen Markt ein. Ein kurzer Anruf ob denn noch ein Tisch für uns viere frei ist, und ab ging es nach Hause.
Im Ratskeller angekommen, wurden wir vom Juniorchef freundlich begrüßt, und an einen Tisch in der Ecke im Lokal gebracht. Aber Quatsch Juniorchef. Nun ist er seit Frühjahr letzten Jahres mit Mitte 20 selbst der Chef über das altehrwürdige Haus, welches er von seinem Vater übernommen hat.
Der Vater setzte gern auf böhmische Spezialitäten und war einer der einzigen im Umkreis welcher böhmisches Bier und auch den begehrten Becherovka hier anbot. Mit letzterer Spirituosenfabrik hatte er sogar ein seltsames Projekt ins Laufen gebracht. So gibt es nur hier im Pulsnitzer Ratskeller die beliebten Pfefferkuchenspitzen der Pfefferküchlerei Löschner. Allerdings sind diese nicht wie gewohnt mit Marmelade oder Eierlikör gefüllt, sondern mit dem tschechischen Kräuterschnaps Becherovka. Dieses Privileg hält auch der Junior weiter hoch.
Ebend so wenig hat er in der Gaststube etwas verändert, und so ist der Ratskeller noch immer eine wundervolle, historische Gaststätte, wie man sie in unseren Breitengraden leider nur noch wenig findet. Rustikale Stühle und Bänke, welche alle mit einem dicken Lederpolster ausgestattet sind, lassen gern einen längeren Aufenthalt zu. Die dunkle Holzbalkendecke als auch die großen Fenster mit verschiedenen Ornamenten lassen einen da in der Zeit weit zurück rutschen.
Nicht so weit zurück rutscht man mit der Speisekarte. Da is(s)t man dann wieder im hier und jetzt. Von verschiedenen Schnitzeln über Rostbrätl, Putensteak und Rumpsteak gibt es auch einfache Essen wie Sülze oder das bei uns beliebte Bauernfrühstück.
Aber wenn wir in Pulsnitz sind, sollte auch der hier hergestellte Pfefferkuchen nicht zu kurz kommen, und so gibt es ebend auch Sauerbraten und Schnitzel mit Pfefferkuchensoße.
Für Fischliebhaber stehen zwei Gerichte zur Verfügung, und um mit der zeit zu gehen werden auch Vegetarier und Veganer fündig. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 16 und 26 Euronen.
Für uns war recht schnell klar was wir wollten, und so orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Bruno Pils für 4,90 € · 1c 0,25ér Lichtenauer Tonic für 3,40 € · 2x 0,5ér Cola für je 4,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Champignoncremesuppe für 5,90 € · 1x Bulgarisches Schnitzel in gebackener Eihülle mit Mischgemüse und Pommes Frites für 19,90 € · 1x Schweineschnitzel mit Mischgemüse und Kroketten für 18,90 € · 1x Letscho Schnitzel – Schweineschnitzel mit Letscho und Pommes Frites für 18,90 €
Auf die Getränke brauchten wir keine 5 Minuten warten, die Dame hinterm Tresen, die Freundin des Wirtes, war fix im Bier auslassen, und auch den Rest vom Service hatte sie gut im Griff. Nun konnten wir also erst mal was Ordentliches trinken, gab es doch den ganzen Tag nur kleine Gläschen zum Probieren.
Während der Rest nun auf alkoholfrei setzte, gönnte ich mir ein „Bruno Pils“, ein altböhmisches Bier aus dem tschechischen Svitavy. Dieses gibt es auch als Schwarzbier, und ist in beiden Sorten, typisch tschechisch, sehr süffig.
Keine viertel Stunde später waren dann auch schon unsere Hauptspeisen am Tisch. Das sollte eigentlich schon mal aufhorchen lassen, denn bei doch recht gut besuchtem Gasthause ist das schon sportlich.
Unsre Kleine hatte keinen Appetit auf Herzhaft, und so „gönnte“ sie sich nur die Champignoncremesuppe. Eine sehr dunkle Suppe wurde ihr in einer großen Tasse geliefert. Oben auf zwei Scheiben vom frischen Champignon als Garnierung. Die Suppe selbst war heiß, die Konsistenz sehr dick und sämig.
Die Farbe ungewöhnlich dunkel für eine Champignoncremesuppe. Irgendetwas klein gemangeltes war reichlich in der Suppe vorhanden, heiß war sie auch, aber leider wurde nicht mit Pfeffer gespart, und so war sie sehr scharf, und bereits nach wenigen löffeln wanderte die Tasse zu mir. Eine Scheibe Weißbrot oder Baguette hat leider gefehlt.
Bei Schwiegersöhnen gibt es natürlich Schnitzel, und da er Kroketten mag, war ein Wechsel von Salzkartoffeln zu Kroketten gar kein Problem. Auch den sonst gern genutzten Aufschlag zum Beilagen Wechsel gab es hier nicht. Dafür war der Rest ernüchternd.
Der Form nach könnte man meinen das wenigstens das Schnitzel in der Küche frisch angerichtet und gebraten wurde. Gut paniert, dunkel gebraten, fast schon ein bisschen trocken. Das machte dann die viele (Fertig)Soße wieder wett, welche auf dem Teller schwamm und die Convenience Kroketten, 7 Stück an der Zahl, durchweichte. Das Gemüse, eindeutig aus dem Großhandel enttäuschte auch, denn das war zu weichgekocht. Hier hätte ich mir in der Küche lieber etwas Saisonales gewünscht als das leidige Leipziger Allerlei. Schade,
Meine Frau hatte das Bulgarisches Schnitzel in gebackener Eihülle geordert. Und da lag ein riesiger Fleischberg auf ihrem Teller. Ihr Schnitzel war deutlich dicker geschnitten als das des Schwiegersohnes und wurde dann noch mit einer sehr dicken Eihülle um braten.
Dieses Schnitzel hätte jeder Bauarbeiter gern verdrückt. Auch hier gab es wieder das leidige Mischgemüse, welches einfallslos auf dem Teller lag. Pommes gab es auch reichlich, diese waren kross frittiert und gut gewürzt.
Allerdings war auch hier bereits der erste Blick ziemlich ernüchternd. Das Schnitzel war zwar groß genug, aber im Gegensatz zu den anderen beiden erinnerte mich das dann doch eher so an ein Schnitzel vom Imbiss um die Ecke.
Dünne, feinkörnige Panade, teilweise zu blass gebraten, sodass die Panade noch recht mehlig ist. Ansonsten das Schnitzel mir persönlich zu trocken. Das Letscho war so gar nichts. Aus dem Glas für 1,39 € vom Supermarkt ausgekippt, erwärmt, fertig. Keine eigene Kreation, obwohl Paprika gerade in Massen vorhanden ist.
Noch nicht einmal verfeinert wurde das Letscho, wie ich es eigentlich selbst zu Hause mache, damit es nach etwas schmeckt. Enttäuschend für mich. Die eigentlich krossen Pommes waren durch die dünne Letschosoße natürlich dann auch aufgeweicht und pappig. Schade, das bekomme ich sehr viel preiswerter im Imbiss um die Ecke.
Da Töchterchen müde war, und Schwiegersöhnchen nun auch recht fertig war, verlangten wir die Rechnung und wollten mit Kreditkarte zahlen, was hier allerdings nicht möglich ist. Entweder EC oder Bar. Zum Glück hatte Frauchen ihre EC-Karte mit, da ich weder Bargeld noch eine EC-Karte einstecken habe.
Töchterchen schickten wir die paar Meter nach Hause, und Frauchen und ich machten uns auf einen 5 Kilometer nach Hauseweg zu Fuß und genossen den herrlichen Herbstabend. So kann man schließlich auch Kalorien und Alkohol verbrennen.
Unser Fazit: wir ließen zu viert 85,10 € im Pulsnitzer Ratskeller. Für uns etwas enttäuschend, da wir vom Seniorchef doch anderes gewohnt waren. Uns wurde hier zu viel und vor allem offensichtlich Convenience eingesetzt. Da passt dann nach unserer Meinung auch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr. Schade. Schauen wir mal wie es da mit dem altehrwürdigen Ratskeller unter neuer Führung weiter geht.
Wir sind bekennende Whisky Trinker, und so nutzten meine Frau, unser Möchtegernschwiegersohn und ich die Whisky Messe in Dresden. Da man nach einigen Gläsern dieses edlen Gesöffs nicht mehr selbst mit dem vierrädrigen, automobilen Untersatz fahren soll, erklärte sich das kleine Töchterchen bereit den Chauffeur für uns zu spielen, und hatte so ganz nebenbei ihren Liebsten bei sich. Der Nachmittag war feucht, fröhlich, und am Ende auch teuer, da unser Keller nun mit einigen der edlen Flaschen wieder gut gefüllt... mehr lesen
3.5 stars -
"Der Junior hat übernommen und setzt zu viel auf Convenience statt auf eignes Können" JenomeWir sind bekennende Whisky Trinker, und so nutzten meine Frau, unser Möchtegernschwiegersohn und ich die Whisky Messe in Dresden. Da man nach einigen Gläsern dieses edlen Gesöffs nicht mehr selbst mit dem vierrädrigen, automobilen Untersatz fahren soll, erklärte sich das kleine Töchterchen bereit den Chauffeur für uns zu spielen, und hatte so ganz nebenbei ihren Liebsten bei sich. Der Nachmittag war feucht, fröhlich, und am Ende auch teuer, da unser Keller nun mit einigen der edlen Flaschen wieder gut gefüllt
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Restaurant Ratskeller
Besucht am 13.04.2015
Allgemein
Die Vorbereitung zum Schuljahresabschlussfest der Klasse unserer kleinen Tochter trieb es insgesamt 12 Eltern am Montagabend zum Vorbereitungstreff in den Pulsnitzer Ratskeller. Da ich neugierig auf den Pulsnitzer Ratskeller war, und zu meiner Schande eingestehen muss, noch nie dort gewesen zu sein, begleitete ich meine Frau zu diesem Treffen.
Der Ratskeller Pulsnitz befindet sich direkt neben dem Rathaus der Stadt Pulsnitz auf dem Markt. Unmittelbar ist ein gemütlicher, großer Biergarten eingerichtet, wo man in den warmen Monaten seine Speisen und ein kühles Bier genießen kann. Parkplätze sind ca. 5 unmittelbar in der Nähe vom Ratskeller direkt für dessen Gäste reserviert, weitere befinden sich in unmittelbarer Umgebung. Bedienung
Wir wurden von einer freundlichen Dame „mittleren“ Alters bedient. Für unsere Besprechung wurden wir in einem separaten Raum, direkt neben der Gaststube bewirtet. Die Getränkelieferung lief teils etwas zögerlich, das hätte bei den letzten Treffen, wo der Chef persönlich bediente, besser geklappt. Zur Bestellung der Speisen nach der vorangegangen hitzigen Diskussion verblüffte mich etwas, das sich die gute Frau nichts aufschrieb und sich alle 12 Bestellungen incl. Sonderwünsche merkte. Hut ab, ich hätte da so meine Probleme. Das essen wurde gemeinsam für alle 12 nach knapp einer halben Stunde hinter einander weg serviert. Und siehe da, es hatte auch jeder seinen speziellen Essenswunsch bekommen.
Eine Sonderheit machte mich noch etwas stutzig, so mussten wir zum Bezahlen an den Tresen kommen. Naja, macht halt jeder anders.
Insgesamt ein guter und freundlicher Service. Das Essen
Eine ordentliche Speisekarte mit kalten Speisen, Gebratenem, Fisch und auch für die Grünblattesser stand zur Verfügung. Die Preise zwischen 8,-€ und 15,-€. Für die Lage schätze ich mal als normal ein.
Auf die Vorspeise verzichteten wir dieses mal. Meine Frau wählte ein Rostbrätel mit Bratkartoffeln für 9,50€, ich wählte den Ratsherrenspieß mit Zwiebelbett und Bratkartoffeln für 9,90€.
Das Rostbrätel war ziemlich durchgebraten(meine Frau wünschte sich dies so), die Bratkartoffeln und die Zwiebeln waren ziemlich fettig. Der Ratsherrenspieß bestand aus verschiedenen aufgespießten Fleischstücken, Zwiebeln, halben Champions und Leber. Leider war dieser etwas zu „knusprig“ angebraten, sodass einige Stellen am Rand ziemlich kross waren. Die Bratkartoffeln und das Zwiebelbett waren mir auch eindeutig zu fettig. Die Bratkartoffeln hätten gern etwas krosser sein können und mehr Mut zum Würzen hätte auch nicht geschadet. Auch ein bisschen Grünzeugs auf dem Teller hat mir gefehlt.
Insgesamt setzten wir 30,-€ um.
Die anderen Mitstreiter aßen quer durch die Karte, waren auch soweit zufrieden, bis auf die gleiche Tatsache das die Bratkartoffeln ziemlich fettig waren und das Grünzeugs fehlte.
Das Ambiente
Beim Eintreten in den Ratskeller war ich ziemlich überrascht über die Inneneinrichtung. Ich kam mir fast ein bisschen wie im Mittelalter vor. Dunkle, holzvertäfelte Wände, rustikale Tische, schummrige Beleuchtung. In einer Ecke der Gaststube ein rustikaler Tresen. Ich fands einfach genial. In kleinen Nischen war auch eine wunderschöne Wandflieserei zu bestaunen. Ich fand die Inneneinrichtung urig gemütlich. Sauberkeit
Das Restaurant wirkte sauber, Die Toiletten ebenfalls in Ordnung und es gibt nichts zu beanstanden. Resultat
Sicher werde ich den Ratskeller wieder besuchen, schon wegen dem herrlichen Ambiente. Aber Bratkartoffeln werde ich das nächste Mal wohl meiden.
Allgemein
Die Vorbereitung zum Schuljahresabschlussfest der Klasse unserer kleinen Tochter trieb es insgesamt 12 Eltern am Montagabend zum Vorbereitungstreff in den Pulsnitzer Ratskeller. Da ich neugierig auf den Pulsnitzer Ratskeller war, und zu meiner Schande eingestehen muss, noch nie dort gewesen zu sein, begleitete ich meine Frau zu diesem Treffen.
Der Ratskeller Pulsnitz befindet sich direkt neben dem Rathaus der Stadt Pulsnitz auf dem Markt. Unmittelbar ist ein gemütlicher, großer Biergarten eingerichtet, wo man in den warmen Monaten seine Speisen und ein... mehr lesen
3.5 stars -
"Uriges Restaurant im Herzen der Stadt" JenomeAllgemein
Die Vorbereitung zum Schuljahresabschlussfest der Klasse unserer kleinen Tochter trieb es insgesamt 12 Eltern am Montagabend zum Vorbereitungstreff in den Pulsnitzer Ratskeller. Da ich neugierig auf den Pulsnitzer Ratskeller war, und zu meiner Schande eingestehen muss, noch nie dort gewesen zu sein, begleitete ich meine Frau zu diesem Treffen.
Der Ratskeller Pulsnitz befindet sich direkt neben dem Rathaus der Stadt Pulsnitz auf dem Markt. Unmittelbar ist ein gemütlicher, großer Biergarten eingerichtet, wo man in den warmen Monaten seine Speisen und ein
Mo-Di: 11:00 bis 14:00, 17:30 bis 22:00
Mi: Ruhetag
Do-Fr: 11:00 bis 14:00, 17:30 bis 22:00
Sa: 11:00 bis 22:00
So: 11:00 bis 20:00
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Nach der Messe ging es in unserer Landeshauptstadt noch in ein Eiscafé, denn die kleine wollte was Süßes. Uns zog es nach so einem Tag aber eher zur herzhaften Gastronomie, und da wir nicht noch weiter in der Landeshauptstadt suchen wollten, fiel uns der Ratskeller Pulsnitz auf dem heimischen Markt ein. Ein kurzer Anruf ob denn noch ein Tisch für uns viere frei ist, und ab ging es nach Hause.
Im Ratskeller angekommen, wurden wir vom Juniorchef freundlich begrüßt, und an einen Tisch in der Ecke im Lokal gebracht. Aber Quatsch Juniorchef. Nun ist er seit Frühjahr letzten Jahres mit Mitte 20 selbst der Chef über das altehrwürdige Haus, welches er von seinem Vater übernommen hat.
Der Vater setzte gern auf böhmische Spezialitäten und war einer der einzigen im Umkreis welcher böhmisches Bier und auch den begehrten Becherovka hier anbot. Mit letzterer Spirituosenfabrik hatte er sogar ein seltsames Projekt ins Laufen gebracht. So gibt es nur hier im Pulsnitzer Ratskeller die beliebten Pfefferkuchenspitzen der Pfefferküchlerei Löschner. Allerdings sind diese nicht wie gewohnt mit Marmelade oder Eierlikör gefüllt, sondern mit dem tschechischen Kräuterschnaps Becherovka. Dieses Privileg hält auch der Junior weiter hoch.
Ebend so wenig hat er in der Gaststube etwas verändert, und so ist der Ratskeller noch immer eine wundervolle, historische Gaststätte, wie man sie in unseren Breitengraden leider nur noch wenig findet. Rustikale Stühle und Bänke, welche alle mit einem dicken Lederpolster ausgestattet sind, lassen gern einen längeren Aufenthalt zu. Die dunkle Holzbalkendecke als auch die großen Fenster mit verschiedenen Ornamenten lassen einen da in der Zeit weit zurück rutschen.
Nicht so weit zurück rutscht man mit der Speisekarte. Da is(s)t man dann wieder im hier und jetzt. Von verschiedenen Schnitzeln über Rostbrätl, Putensteak und Rumpsteak gibt es auch einfache Essen wie Sülze oder das bei uns beliebte Bauernfrühstück.
Aber wenn wir in Pulsnitz sind, sollte auch der hier hergestellte Pfefferkuchen nicht zu kurz kommen, und so gibt es ebend auch Sauerbraten und Schnitzel mit Pfefferkuchensoße.
Für Fischliebhaber stehen zwei Gerichte zur Verfügung, und um mit der zeit zu gehen werden auch Vegetarier und Veganer fündig. Die Preise bewegen sich dabei zwischen 16 und 26 Euronen.
Für uns war recht schnell klar was wir wollten, und so orderten wir:
Getränke:
· 1x 0,5ér Bruno Pils für 4,90 €
· 1c 0,25ér Lichtenauer Tonic für 3,40 €
· 2x 0,5ér Cola für je 4,90 €
Hauptspeisen:
· 1x Champignoncremesuppe für 5,90 €
· 1x Bulgarisches Schnitzel in gebackener Eihülle mit Mischgemüse und Pommes Frites für 19,90 €
· 1x Schweineschnitzel mit Mischgemüse und Kroketten für 18,90 €
· 1x Letscho Schnitzel – Schweineschnitzel mit Letscho und Pommes Frites für 18,90 €
Auf die Getränke brauchten wir keine 5 Minuten warten, die Dame hinterm Tresen, die Freundin des Wirtes, war fix im Bier auslassen, und auch den Rest vom Service hatte sie gut im Griff. Nun konnten wir also erst mal was Ordentliches trinken, gab es doch den ganzen Tag nur kleine Gläschen zum Probieren.
Während der Rest nun auf alkoholfrei setzte, gönnte ich mir ein „Bruno Pils“, ein altböhmisches Bier aus dem tschechischen Svitavy. Dieses gibt es auch als Schwarzbier, und ist in beiden Sorten, typisch tschechisch, sehr süffig.
Keine viertel Stunde später waren dann auch schon unsere Hauptspeisen am Tisch. Das sollte eigentlich schon mal aufhorchen lassen, denn bei doch recht gut besuchtem Gasthause ist das schon sportlich.
Unsre Kleine hatte keinen Appetit auf Herzhaft, und so „gönnte“ sie sich nur die Champignoncremesuppe. Eine sehr dunkle Suppe wurde ihr in einer großen Tasse geliefert. Oben auf zwei Scheiben vom frischen Champignon als Garnierung. Die Suppe selbst war heiß, die Konsistenz sehr dick und sämig.
Die Farbe ungewöhnlich dunkel für eine Champignoncremesuppe. Irgendetwas klein gemangeltes war reichlich in der Suppe vorhanden, heiß war sie auch, aber leider wurde nicht mit Pfeffer gespart, und so war sie sehr scharf, und bereits nach wenigen löffeln wanderte die Tasse zu mir. Eine Scheibe Weißbrot oder Baguette hat leider gefehlt.
Bei Schwiegersöhnen gibt es natürlich Schnitzel, und da er Kroketten mag, war ein Wechsel von Salzkartoffeln zu Kroketten gar kein Problem. Auch den sonst gern genutzten Aufschlag zum Beilagen Wechsel gab es hier nicht. Dafür war der Rest ernüchternd.
Der Form nach könnte man meinen das wenigstens das Schnitzel in der Küche frisch angerichtet und gebraten wurde. Gut paniert, dunkel gebraten, fast schon ein bisschen trocken. Das machte dann die viele (Fertig)Soße wieder wett, welche auf dem Teller schwamm und die Convenience Kroketten, 7 Stück an der Zahl, durchweichte. Das Gemüse, eindeutig aus dem Großhandel enttäuschte auch, denn das war zu weichgekocht. Hier hätte ich mir in der Küche lieber etwas Saisonales gewünscht als das leidige Leipziger Allerlei. Schade,
Meine Frau hatte das Bulgarisches Schnitzel in gebackener Eihülle geordert. Und da lag ein riesiger Fleischberg auf ihrem Teller. Ihr Schnitzel war deutlich dicker geschnitten als das des Schwiegersohnes und wurde dann noch mit einer sehr dicken Eihülle um braten.
Dieses Schnitzel hätte jeder Bauarbeiter gern verdrückt. Auch hier gab es wieder das leidige Mischgemüse, welches einfallslos auf dem Teller lag. Pommes gab es auch reichlich, diese waren kross frittiert und gut gewürzt.
Ich hatte mich dem Letscho Schnitzel verschrieben, welches es heute als Tagesangebot gab.
Allerdings war auch hier bereits der erste Blick ziemlich ernüchternd. Das Schnitzel war zwar groß genug, aber im Gegensatz zu den anderen beiden erinnerte mich das dann doch eher so an ein Schnitzel vom Imbiss um die Ecke.
Dünne, feinkörnige Panade, teilweise zu blass gebraten, sodass die Panade noch recht mehlig ist. Ansonsten das Schnitzel mir persönlich zu trocken. Das Letscho war so gar nichts. Aus dem Glas für 1,39 € vom Supermarkt ausgekippt, erwärmt, fertig. Keine eigene Kreation, obwohl Paprika gerade in Massen vorhanden ist.
Noch nicht einmal verfeinert wurde das Letscho, wie ich es eigentlich selbst zu Hause mache, damit es nach etwas schmeckt. Enttäuschend für mich. Die eigentlich krossen Pommes waren durch die dünne Letschosoße natürlich dann auch aufgeweicht und pappig. Schade, das bekomme ich sehr viel preiswerter im Imbiss um die Ecke.
Da Töchterchen müde war, und Schwiegersöhnchen nun auch recht fertig war, verlangten wir die Rechnung und wollten mit Kreditkarte zahlen, was hier allerdings nicht möglich ist. Entweder EC oder Bar. Zum Glück hatte Frauchen ihre EC-Karte mit, da ich weder Bargeld noch eine EC-Karte einstecken habe.
Töchterchen schickten wir die paar Meter nach Hause, und Frauchen und ich machten uns auf einen 5 Kilometer nach Hauseweg zu Fuß und genossen den herrlichen Herbstabend. So kann man schließlich auch Kalorien und Alkohol verbrennen.
Unser Fazit: wir ließen zu viert 85,10 € im Pulsnitzer Ratskeller. Für uns etwas enttäuschend, da wir vom Seniorchef doch anderes gewohnt waren. Uns wurde hier zu viel und vor allem offensichtlich Convenience eingesetzt. Da passt dann nach unserer Meinung auch das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht mehr. Schade. Schauen wir mal wie es da mit dem altehrwürdigen Ratskeller unter neuer Führung weiter geht.