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Pfingst-Montag, herrliches Wetter, perfekt fürs Radfahren. Schätzchen machte den Vorschlag, nach Alzenau zu unserem Lieblings-Chinesen fahren, um wieder mal dort zu Mittag essen. Also Räder aus dem Schuppen geholt, und ab ging es nach Alzenau. Als wir dort hungrig und durstig eintrafen, stellten wir verwundert fest, dass keine Autos den Parkplatz belegten, die Tür zum Garten geschlossen war. An der Eingangstür fanden wir dann einen Hinweis, dass am Pfingst-Montag geschlossen ist. Zwar ist der Montag allgemein der Ruhetag, aber am Feiertag hätten wir das nicht erwartet. Also musste eine andere Location aufgesucht werden.
Nach einigem Überlegen war ein Plan B einfach in die Tat umzusetzen, denn direkt neben dem Peking-Garden befindet sich das Restaurant Sale e Pepe. Seit 1990 gibt es dieses Restaurant. Lange Zeit war es die erste Adresse für italienische Küche in Alzenau und Umgebung. Auch wir waren in den ersten zwanzig Jahren dort öfter zu Gast. Ich glaube unser letzter Besuch dort, ist mindestens schon acht bis zehn Jahre her.
Wir schoben also unsere Räder ca. 10 m weiter. An den vorhandenen Fahrradständern die Räder abgestellt und schnurstracks in den schattigen Außenbereich vor dem Restaurant gegangen. Viel war gegen 13 Uhr nicht mehr los. Vielleicht noch ein Drittel der Tische mit Gästen besetzt. Wir suchten uns selbstständig ein angenehmes Plätzchen unter einem riesigen Sonnenschirm aus.
Bedienung (4*)
Kurz darauf trat ein freundlicher Herr in schwarzer Montur an den Tisch, begrüßte uns freundlich und gab jedem eine Speisekarte in die Hand. Gleichzeitig stellte er eine Schiefertafel mit den aktuellen Tagesangeboten auf den Tisch.
Angebote des Tages
Da wir ja mit dem Fahrrad gekommen sind, meinte er, dass wir bestimmt durstig sind und bot sofort eine Flasche Mineralwasser an. Wir waren seiner Meinung und bestellten diese auf der Stelle. Kurz darauf wurde eine Flasche San Pellegrino, was eigentlich sonst, von einer ebenfalls während unseres Aufenthaltes sehr freundlichen Bedienung an unseren Tisch gebracht (0,7 l, 5,40 €). Die Flasche, wie es sich gehört, am Tisch geöffnet und das schön kalte Wasser in die beiden mitgebrachten Gläser eingeschenkt.
Zum Essen bestellte ich für mich noch einen offenen Rotwein. Schätzchen trinkt bei einer Radtour keinen Alkohol. Ein Primitivo aus Apulien (0,2 l, 5,50 €, für unsere Gegend schon eine Hausnummer). Die nette Bedienung kam kurz darauf mit der ungeöffneten Flasche an den Tisch. Fachmännisch wurde diese entkorkt und ein Probierschluck eingeschenkt. Schon beim Probieren merkte ich, dieser Wein war sein Geld wert. Schätzchen probierte auch und bestätigte meinen Eindruck. Das Glas wurde ordentlich gefüllt. Das hatte ich ja schon ewig nicht mehr erlebt, dass beim offenen Wein, die Flasche am Tisch geöffnet wird und auch am Tisch bleibt, falls wir uns doch nach für ein Nachschenken entscheiden würden. Trotzdem beließ ich es bei diesem einen Glas, der warmen Witterung und der Heimfahrt wegen.
Primitivo aus Apulien
Beide Servicekräfte wirkten professionell, aufmerksam. Wir fühlten uns anständig um- und versorgt. Beim Bezahlen wurde ein korrekter Bon vorgelegt. Die Verabschiedung war freundlich.
Auf meinen Wunsch nach einer Visitenkarte bekam ich auch noch einen kleinen Flyer, aus dem hervorging: Entdecken Sie bei uns unsere täglich ausgewählten Weine aus unserer Heimatregion Apulien. Weinverkauf zu den Öffnungszeiten des Ristorantes!
Das Essen (4,5*)
Täglich wechselnde Mittagsangebote sowie frische mediterrane Fischgerichte werden angeboten. Diese aber zum größten Teil schon nicht mehr verfügbar waren.
So schloss ich mich meiner Gattin an und entschied mich auch für die Pasta fresce mit Baby Calamari (14,50 €). Pasta fresce bedeutet hausgemacht wurde mir auf Nachfrage beschieden. Wobei hausgemacht hier nur in so weit zutrifft, dass die Pasta fresce kein industriell gefertigtes Produkt, sondern ein handgemachtes Produkt, aber nicht vom Restaurant selbst gemacht, sondern eingekauft ist. Laut Beleg handelt es sich hierbei um Ciccatielli, die uns bisher noch nie untergekommen sind. Sei‘s drum, sie schmeckten vorzüglich. Die Calamari-Stücke waren leicht angegrillt, gut im Biss. Ein toll schmeckender Sud tat ein Übriges.
Pasta Fresce mit Baby-Calamari
Ciabatta
Die dazu gereichten Ciabatta-Brötchen eigneten sich hervorragend, dieses aufzusaugen. Übrigens, die Portionen waren größer als es auf dem Foto ausschaut. Der Rotstich ist den roten Sonnenschirmen geschuldet, die die Sonnenstrahlen abmilderten.
Bevor die ausgezeichneten Speisen serviert wurden, grüßte die Küche noch mit zwei verschiedenen Bruschetta für jeden, die in einem Schälchen auf einem kleinen erstklassigen Olivenölspiegel schon ein schöner Auftakt waren.
Gruß aus der Küche
Vorspeise oder Dessert benötigen wir bei einer Mittagseinkehr nicht. Jedoch ein guter Espresso zum Abschluss ist für uns beim guten Italiener ein Muss. Hier war er genauso wie wir ihn lieben. Dicke, heiße Tasse, schöne Crema, der Espresso auch ordentlich heiß. Auf der Untertasse noch ein Amarettini. Top für 2,- €.
Espresso
Das Ambiente (3,5*)
Im Gastgarten sitzt man bei schönem Wetter ordentlich auf Plastikstühlen an einem ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Tisch. Der Tisch ist mit einer Tischdecke versehen. Die Stühle haben eine Sitz- und Rückenauflage, man sitzt äußerst bequem. Zwei riesige Sonnenschirme schützen vor der Sonne.
Teil des Außenbereichs
Drinnen ist alles einen Tick feiner, allerdings stehen die Tische doch recht eng, wie ich bei einem Toilettengang in der Kürze optisch erkennen konnte.
Sauberkeit (4*)
Tisch, Bestecke, Gläser, Teller in einwandfreiem Zustand. Apropos Toiletten: Die befinden sich im Keller: Man muss doch einige Stufen nach unten gehen. Da wird es schwer, wenn nicht gar unmöglich, für Gehandicapte. Auf alle Fälle sind die Örtlichkeiten in einem tadellos sauberen und modernen Zustand.
Wasserspiele auf dem Herren-WC
Fazit:
Klare Empfehlung von mir. Nach langer Abstinenz hat uns dieser Besuch bewogen, in der Zukunft wieder öfter bei Sale e Pepe einzukehren. Wer mehr über das Ristorante erfahren will, dem empfehle ich die Website des Hauses.
Deshalb mein Gesamteindruck: (nach Küchenreise)
4 = gerne wieder!
(1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder)