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Zur Anarchie neigen wir zwar eigentlich nicht, aber auf dem Teller kann man schon mal die eine oder andere Revolution anzetteln. Und neugierig sind wir sowieso. Also nichts wie rein ins Aposto, den #Pizzapunk #Pastapunk unter den italienischen Schnellrestaurantketten, für ein kleines Mittagessen zwischen zwei Einkaufsrunden.
Gleich links, wenn man reinkommt, ist die wichtigste Anlaufstelle - die Bar. Die war allerdings zu dieser Zeit nur von einem solitären Tagschwärmer besucht. Der Rest des großen und flott designten Gastraums dafür umso besser – das Aposto scheint sehr beliebt zu sein bei Karlsruhern um die Dreißig und solchen, die sich dafür halten (wie wir). Entsprechend laut und quirlig war es auch.
Dass sich das Aposto als Kreuzung aus Restaurant und Bar versteht, sieht man an der zur Einnahme von Mahlzeiten nicht durchgängig geeigneten Bestuhlung.
Meine Frau entschied sich für Spaghetti bolognese (10 €), schon weil die Karte frische Nudeln versprach. Von der Sauce war sie nicht so angetan, einmal deshalb, weil das Fleisch vor dem Schreddern wenig oder überhaupt nicht pariert worden war, zum anderen wegen des sehr reichlich verwendeten, aminosäuregeschwängerten Würzmittels. Die Nudeln waren so wenig elastisch, dass uns der Verdacht beschlich, es könnten vielleicht doch die normalen trockenen aus der Schachtel gewesen sein.
Der nette Kellner bestand allerdings auf frisch, und in der Küche stehen auch wuchtige Maschinen herum, denen man die Extrusion von Nudeln durchaus zutraut.
Pizzen kann man hier halbe-halbe kombinieren. Das finde ich sehr gut, und so ließ ich mir die meine je zur Hälfte als “Wilder Büffel“ und als “Waldgewächs“ belegen (13 €). So kam ich in den Genuss eines als Büffelmozzarella deklarierten Kügelchens und einiger Pilzstreifen, der Rest war Käse (was hier jetzt nicht negativ gemeint ist) und Tomaten, und natürlich die unvermeidliche Rauke. Die Pizzateig war schön dünn, zur Mitte hin weich, aber nicht matschig, nur der Rand war breit und unangenehm zäh. Der Belag war nicht schlecht, aber weder aufregend noch ausgefallen, und schon gar nicht von einer Art, wie man sie nirgendwo anders bekommt.
Der dreiviertel Liter Aqua panna schlug mit 6,20 € zu Buche, die Tasse Tee aus frischer Minze mit immerhin 3,90 €. Aber erfreulich, dass man so etwas überhaupt anbietet.
Für solche Preise hätten wir aber doch etwas mehr Anarchie auf dem Teller erwartet; Mut auf Seiten des Gastes war jedenfalls nicht erforderlich. Es ist leider so, dass originelle Namen noch keine originellen Gerichte machen. So ist unser Erlebnis im Aposto ein weiteres Beispiel dafür, dass man keine Erwartungen wecken sollte, die man nachher nicht halten kann.