Geschrieben am 24.11.2021 2021-11-24| Aktualisiert am
24.11.2021
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Park Restaurant im Kurhaus
Besucht am 21.11.2021Besuchszeit: Mittagessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 152 EUR
Wir versuchen ja schon, nicht zu schnell nacheinander im selben Restaurant einkehren, jedenfalls dann, wenn abzusehen ist, dass es sich darüber zu berichten lohnt. Schließlich möchte man seine getreuen Leser nicht langweilen.
Letzten Sonntag sind wir nach einem Vierteljahr aber doch wieder im Park Restaurant gelandet. Eigentlich wollten wir in die Alte Post, wo wir seit Coronabeginn nicht mehr waren, aber dort waren Betriebsferien. Also steuerten wir das nächstgelegene verlässliche Haus an. Experimente wie zwei Tage zuvor standen nämlich nicht zur Debatte, da wir wieder mit lieben Verwandten unterwegs waren, meiner Schwägerin und ihrer Tochter.
Plan B erwies sich als überzeugende Alternative. Schon der Empfang durch den jungen Kellner mit seinem sympathischen französischen Akzent war überaus herzlich, und bevor wir aus unseren Jacken waren, hatte Calvin schon sein Schüsselchen mit Wasser vor der Nase. Auch die Coronaverpflichtungen wurden vorbildlich eingehalten, sämtliche Impfzertifikate gecheckt und einmal Kontaktdaten ausgefüllt.
Der Gastraum ist an zwei Seiten bis zum Boden verglast, deshalb hell und freundlich. Und obwohl das Restaurant zum Kurhaus gehört, hat man dankenswerterweise von szenetypische Accessoirs abgesehen. Ein Foto von innen gibt’s diesmal nicht, denn es war schon ziemlich voll und ich wollte vermeiden, dass sich jemand belästigt fühlt. Da hatte ich schon mal erlebt, dass jemand pikiert reagiert hat, seitdem bin ich etwas zurückhaltender. The times they are a-changin’...
Aber der Blick nach draußen ist auch ganz schön, mit dem seit über einem Jahrzehnt leerstehenden Hotel Mönch im Hintergrund, einem Überbleibsel früherer Kurort-Glorie.
Die Damen gegenüber begannen mit einer veganen Kürbissuppe, verfeinert mit Kokosmilch und Minzpesto (5,50 Euro). Kokosmilch ist ein hervorragender Sahneersatz, schmeckt hervorragend zu vielen, auch einheimischen Gerichten und ist aus unserer Küche nicht wegzudenken. Die beiden waren sehr zufrieden.
Nicht so meine Frau, denn ihre Rinderbrühe mit Markklößchen und Flädle (6,00 Euro) war etwas enttäuschend. Die Einlagen hatten zwar einen schönen Biss, aber der Brühe hätten ein paar zusätzliche Knochen sehr gut getan. Nach der Hälfte durfte ich weitermachen und kann ihr Verdikt bestätigen.
Mir ging es da besser mit meinem kleinen Feldsalat mit Speck und Kracherle, zu deutsch Croûtons (6,90 Euro). Die Feldsalatsaison ist für mich ein alljährliches Hochamt, zumal wir Zugang haben zu richtig frischen Pflänzchen direkt vom Bauernhof. Dass man die etwas aufwendiger waschen muss, nehmen wir gerne in Kauf. Hier scheint man ebenfalls eine gute Quelle zu haben, der Salat war knackig und aromatisch, die gerösteten Speckwürfelchen schön würzig, und die Kracherle erwiesen sich ihres Namens würdig, selbst nachdem sie schon eine Weile im Dressing gelegen hatten. Das Dressing war hausgemacht und ziemlich sanft abgeschmeckt; wir mögen es beide etwas kräftiger und cremiger, aber das ist eine persönliche Vorliebe. So gesund hatte ich jedenfalls lange nicht mehr gegessen, denn zu meinem Hauptgericht gehörte auch noch ein Beilagensalat, das hatte ich irgendwie übersehen.
Das dazu gereichte Brot war außen kross und innen fluffig und schmeckte auch ohne alles.
Als wir mit den Vorspeisen fertig waren, hatte auch unser Vierbeinerchen endlich eingesehen, dass man solch langweilige Unternehmungen am entspanntesten hinter sich bringt, indem man sich als Fußwärmer nützlich macht.
Runde zwei war wie gewohnt fischlastig. Die Forellenfilets in Mandelbutter (19,50 Euro), die sich meine Frau bestellt hatte, stammten von einer Forellenzucht im nahen Eyachtal und waren ein Gedicht. Auch das kann ich bestätigen, da ich am Ende wieder aushelfen musste, oder vielmehr durfte: Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich satt war, ließ ich auch von den Kartoffeln nichts übrig. So gute hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller gehabt, fest, aber überhaupt nicht trocken, von einer angenehm wachsartigen Konsistenz. Da wollte ich natürlich die Sorte wissen, und die Küche ließ ausrichten, dass es Annabelles waren. Die hatten wir zwar schon öfters, aber vielleicht waren sie diesmal besonders gut behandelt worden. Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, dass ich mal über Kartoffeln so viele Worte verlieren würde.
Unsere Nichte ist Pescetarierin und wollte den Zander (19,50 Euro). Die Filets ruhten auf einem Bett aus Thymiansauerkraut, was ihr besonders gut schmeckte – die Arme lebt ja in England und kriegt sowas nicht alle Tage. Dazu Grießknödel und eine feine Sauce mit reichlich Noilly Prat.
Meine Schwägerin entschied sich für die Kalbsbäckle mit Marktgemüs(l)e und Spätzle (und wieder 19,50 Euro). Die hätte ich auch beinahe genommen, ich mag dieses gallertige Zeug, mit dem sie durchsetzt sind. Als Kind, sogar noch als Jugendlicher wäre ich schreiend davongelaufen, aber das hat sich inzwischen ausgewachsen. Ich durfte probieren, und das schmelzende Gefühl im Mund ließ mich fast bereuen, dass ich mich beim...
...Zwiebelrostbraten mit Spätzle eingeloggt hatte (24,50 Euro). Aber nur fast. 250 Gramm waren angekündigt; ich hab zwar nicht das grammgenaue Augenmaß unseres Saarbrücker Fleischbeschauers, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass es in Richtung 300 ging. Ein schönes, zartes Stück, so medium, wie ich es haben wollte, und belegt mit einer dicken, leckeren Zwiebelschicht.
Die Karte hatte eine kräftige Sauce angekündigt, und das war sie auch, die Spätzle hatten das verdient. Das Rind kam wie vor drei Monaten aus Namibia, darauf scheint man sich hier eingeschossen zu haben, und ich kann auch irgendwie verstehen, warum.
Der Vollständigkeit zuliebe hier der Beilagensalat, der nach dieser Vorspeise einen denkbar schweren Stand hatte.
Inzwischen hatte ich meinen Gürtel ein Loch weiter geschnallt und mich an der Dessertdiskussion nicht mehr beteiligt. Mir schwante allerdings Unheil: Frau und Schwägerin beschlossen, das Mittagsmahl mit je einem Walnusseisbecher mit Eierlikör zu beschließen (8,50 Euro).
Von jemandem fotografiert, der noch nicht wusste, dass man hier 16:9 braucht
Es kam, wie es kommen musste: Es wurde schnell ein weiterer Löffel herbeigeschafft (note to service: Bei solchen Portionen besser gleich dazulegen, dann spart man sich Lauferei). So wurde wenigstens der Eisbecher meiner Frau weitgehend geleert; die Nichte schlürfte ein Glas Eisschokolade und war ihrer Mutter keine große Hilfe. Ich mag Walnusseis ja sehr, vor allem mit so vielen Nussvierteln drin, und mein Yin hat gegen Eierlikör als Eisbecherdoping auch nichts einzuwenden. Nur die Schlagsahne war aufgesprüht und war am Ende zu einem unerfreulichen Glibber zusammengesunken.
Jetzt bin ich mal für ein paar Tage auf Diät, sonst passen mir demnächst die Hosen von vor drei Jahren wieder.
Wir versuchen ja schon, nicht zu schnell nacheinander im selben Restaurant einkehren, jedenfalls dann, wenn abzusehen ist, dass es sich darüber zu berichten lohnt. Schließlich möchte man seine getreuen Leser nicht langweilen.
Letzten Sonntag sind wir nach einem Vierteljahr aber doch wieder im Park Restaurant gelandet. Eigentlich wollten wir in die Alte Post, wo wir seit Coronabeginn nicht mehr waren, aber dort waren Betriebsferien. Also steuerten wir das nächstgelegene verlässliche Haus an. Experimente wie zwei Tage zuvor standen nämlich nicht zur... mehr lesen
Park Restaurant im Kurhaus
Park Restaurant im Kurhaus€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel070835277914Kurpromenade 8, 76332 Bad Herrenalb
4.5 stars -
"Plan B, Note A" OparazzoWir versuchen ja schon, nicht zu schnell nacheinander im selben Restaurant einkehren, jedenfalls dann, wenn abzusehen ist, dass es sich darüber zu berichten lohnt. Schließlich möchte man seine getreuen Leser nicht langweilen.
Letzten Sonntag sind wir nach einem Vierteljahr aber doch wieder im Park Restaurant gelandet. Eigentlich wollten wir in die Alte Post, wo wir seit Coronabeginn nicht mehr waren, aber dort waren Betriebsferien. Also steuerten wir das nächstgelegene verlässliche Haus an. Experimente wie zwei Tage zuvor standen nämlich nicht zur
Geschrieben am 27.02.2020 2020-02-27| Aktualisiert am
27.02.2020
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Park Restaurant im Kurhaus
Besucht am 23.02.2020Besuchszeit: Mittagessen 9 Personen
Rechnungsbetrag: 188 EUR
Mit kleinen Kindern essen zu gehen, ist stets eine gewisse Herausforderung. Vom Park Restaurant - das anglizistische Leer Zeichen hatte sich beim Pächter Wechsel vor zwei Jahren eingeschlichen - wussten wir aber bereits aus früheren Besuchen, dass man dort sehr kinderfreundlich ist. So machten wir neun (meine Frau und ich, zwei Töchter, ein Schwiegersohn und vier Enkel zwischen 3 und 6) uns frohgemut und trotz ausgiebigen Frühstücks meistenteils hungrig auf den Weg.
Last tree standing
Den Herrenalber Kurpark, nach dem das Restaurant heißt, finden wir nicht mehr so attraktiv wie früher. Für die Landesgartenschau 2017 war ihm ein merkwürdiges, künstlich-natürliches Gesicht verpasst worden, und im Zuge der Umgestaltung hatten auch viele uralte Bäume ihr Leben lassen müssen. Wir waren damals regelrecht entsetzt; inzwischen haben wir uns an den Anblick gewöhnt, und in 100 Jahren wird sowieso manches nachgewachsen sein. Bis dahin gibt es jedenfalls mehr Sonne auf der Restaurantterrasse, was dem einen gefallen mag, dem anderen nicht.
Unter Aufsicht der Monsterlibelle
Wir wurden in einem Nebenraum untergebracht, den wir die meiste Zeit für uns alleine hatten, was für alle Beteiligten sehr angenehm war.
Hier wird's eng
Als weniger angenehm empfanden wir allerdings, dass der Raum gleichzeitig als Verkaufsausstellung für knallig kolorierte, geradezu furchterregend kitschige Gemälde diente, die man zu Preisen von bis zu 2000 Euro hätte erwerben können.
Geothermieanlage?
Ich kann mir das nur so erklären, dass der/die Künstler/in zur Betreiberfamilie gehört, hatte allerdings versäumt nachzufragen.
Malen? Können wir auch!
Da man hier also der Kunst in ihren mannigfachen Ausprägungen nahesteht, gleichzeitig aber verstanden hat, dass Kinder, die sich langweilen, gerne mal den Betriebsfrieden stören, bekamen diese als erstes ihre Speisekarte vorgelegt, samt Buntstiften zum Ausmalen.
Kinderbolo
Auf den immer bunter werdenden Blättern fanden sich die üblichen Kinderklassiker, wie zum Beispiel Nudeln mit Bolognesesauce (4,50 €)
Kinderkäspä
oder Käsespätzle (6,50 €). Der älteste Enkel hatte allerdings schon vor Jahren beschlossen, sich außer Haus ausschließlich von Pommes und Ketchup zu ernähren (3,50 €), und fährt diese Linie seitdem mit beachtlicher Konsequenz. Die Fünfjährige dagegen lässt sich nicht mehr mit Kindergerichten abspeisen, für sie gab es das Zanderfilet von der Tagesgerichte-Tafel (18,90 €), das sie auch ohne Mühe verputzte. (Dass das Mädchen trotzdem spargeldünn ist, grenzt an ein Wunder.) Leider hatte die dazugehörende Mama den Fisch so schnell in mundgerechte Stücke zerlegt, dass der Kameramann zu spät kam.
Die Erwachsenenkarte war recht kurz, drei Vorspeisen, zwei Suppen, drei mehr oder weniger regionale „Klassiker“ (Flammkuchen, Maultaschen, Käsespätzle), dann sechs Fleischgerichte sowie ein vegetarisches und ein veganes. Fisch gab es nur auf der Tafel mit den Tagesangeboten, den bereits genannten Zander und eine Forelle „Müllerin Art“ (17,90 €). Unter der Woche gibt es dazu noch eine Mittagskarte, und an jedem 1. Sonntag im Monat Brunch. All das findet man auch auf der up to date gehaltenen Website.
Vorspeisentaugliche Beilage
Die drei Vertreter der mittleren Generation waren bescheiden und begnügten sich zur Vorspeise mit dem Beilagensalat (3,90 €). Der war allerdings ungewöhnlich gut, sehr abwechslungsreich zusammengestellt und mit einer wunderbaren, selbstredend hausgemachten Sauce dressiert. Mit seinen weitgehend unzerrupften Blättern war er zwar etwas mühsam zu essen, aber nur so kamen die Komponenten auch optisch schön zur Geltung.
Reicht für zwei
Meine Frau und ich teilten uns die lauwarme Räucherforelle aus der durchs Nachbartal fließenden Enz (9,50 €), die mit dem gleichen Salat und einer milden Preiselbeer-Meerrettichsahne serviert wurde.
Forelle nach Art der zersägten Müllerin
Forelle Müllerin hieß es dann für drei der fünf Großen, hier mal nicht im Ganzen serviert, sondern sauber filetiert, mit großzügig gemandelter Butter, Salzkartoffeln und Cocktailtomaten, die für die Jahreszeit erstaunlich nach Tomaten schmeckten. Der Fisch hat’s nicht weit, das schmeckt man ihm an. (Wobei wir für unsere Forellen noch ein paar Kilometer weiter ins Würzbachtal fahren, wo die Schwarzwaldforellen auch im Schwarzwald brüten und nicht als Jungfische aus Belgien angeliefert werden. Ich würde mir allerdings nicht zutrauen, bei einer Blindverkostung den Unterschied herauszuschmecken, schon gar nicht unter so viel Mandelbutter.)
Ochsenwängle
Für eine meiner Töchter gab es die zartesten Ochsenbäckchen, die man sich wünschen kann (16,50 €), mit Bratkartoffeln und knackigem Wintergemüse aus Karotten und Kohlrabi.
Himmel auf Erden
Und ich freute mich schließlich über alle Maßen, als ich auf der Karte eines meiner Leibgerichte entdeckte, nämlich Himmel und Erde (13,90 €). Diese Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen. Der versprochene Kartoffel-Selleriestampf kam zwar als Püree auf den Teller, aber das war mir völlig egal, so sehr genoss ich die würzige, mild geräucherte Blutwurst und die säuerlichen Boskoopschnitze.
Sorbet schließt den Magen
Danach hatten alle außer mir noch eine Kugel Eis bzw. Sorbet (1,30 €) und/oder Kaffee nach Wahl. Ich war zu satt, auch wegen der großzügigen Forellen- und Kartoffelspenden seitens meiner Frau.
Fazit: Mit seiner unkomplizierten, aber handwerklich einwandfreien Küche sowie dem aufmerksamen und erkennbar an unserem Wohlbefinden interessierten Service hatte es das Park Restaurant geschafft, uns alle Neune glücklich zu machen.
Mit kleinen Kindern essen zu gehen, ist stets eine gewisse Herausforderung. Vom Park Restaurant - das anglizistische Leer Zeichen hatte sich beim Pächter Wechsel vor zwei Jahren eingeschlichen - wussten wir aber bereits aus früheren Besuchen, dass man dort sehr kinderfreundlich ist. So machten wir neun (meine Frau und ich, zwei Töchter, ein Schwiegersohn und vier Enkel zwischen 3 und 6) uns frohgemut und trotz ausgiebigen Frühstücks meistenteils hungrig auf den Weg.
Den Herrenalber Kurpark, nach dem das Restaurant heißt, finden... mehr lesen
Park Restaurant im Kurhaus
Park Restaurant im Kurhaus€-€€€Restaurant, Cafe, Ausflugsziel070835277914Kurpromenade 8, 76332 Bad Herrenalb
4.5 stars -
"Drei Generationen, eine Meinung: Daumen hoch!" OparazzoMit kleinen Kindern essen zu gehen, ist stets eine gewisse Herausforderung. Vom Park Restaurant - das anglizistische Leer Zeichen hatte sich beim Pächter Wechsel vor zwei Jahren eingeschlichen - wussten wir aber bereits aus früheren Besuchen, dass man dort sehr kinderfreundlich ist. So machten wir neun (meine Frau und ich, zwei Töchter, ein Schwiegersohn und vier Enkel zwischen 3 und 6) uns frohgemut und trotz ausgiebigen Frühstücks meistenteils hungrig auf den Weg.
Den Herrenalber Kurpark, nach dem das Restaurant heißt, finden
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Letzten Sonntag sind wir nach einem Vierteljahr aber doch wieder im Park Restaurant gelandet. Eigentlich wollten wir in die Alte Post, wo wir seit Coronabeginn nicht mehr waren, aber dort waren Betriebsferien. Also steuerten wir das nächstgelegene verlässliche Haus an. Experimente wie zwei Tage zuvor standen nämlich nicht zur Debatte, da wir wieder mit lieben Verwandten unterwegs waren, meiner Schwägerin und ihrer Tochter.
Plan B erwies sich als überzeugende Alternative. Schon der Empfang durch den jungen Kellner mit seinem sympathischen französischen Akzent war überaus herzlich, und bevor wir aus unseren Jacken waren, hatte Calvin schon sein Schüsselchen mit Wasser vor der Nase. Auch die Coronaverpflichtungen wurden vorbildlich eingehalten, sämtliche Impfzertifikate gecheckt und einmal Kontaktdaten ausgefüllt.
Der Gastraum ist an zwei Seiten bis zum Boden verglast, deshalb hell und freundlich. Und obwohl das Restaurant zum Kurhaus gehört, hat man dankenswerterweise von szenetypische Accessoirs abgesehen. Ein Foto von innen gibt’s diesmal nicht, denn es war schon ziemlich voll und ich wollte vermeiden, dass sich jemand belästigt fühlt. Da hatte ich schon mal erlebt, dass jemand pikiert reagiert hat, seitdem bin ich etwas zurückhaltender. The times they are a-changin’...
Aber der Blick nach draußen ist auch ganz schön, mit dem seit über einem Jahrzehnt leerstehenden Hotel Mönch im Hintergrund, einem Überbleibsel früherer Kurort-Glorie.
Die Damen gegenüber begannen mit einer veganen Kürbissuppe, verfeinert mit Kokosmilch und Minzpesto (5,50 Euro). Kokosmilch ist ein hervorragender Sahneersatz, schmeckt hervorragend zu vielen, auch einheimischen Gerichten und ist aus unserer Küche nicht wegzudenken. Die beiden waren sehr zufrieden.
Nicht so meine Frau, denn ihre Rinderbrühe mit Markklößchen und Flädle (6,00 Euro) war etwas enttäuschend. Die Einlagen hatten zwar einen schönen Biss, aber der Brühe hätten ein paar zusätzliche Knochen sehr gut getan. Nach der Hälfte durfte ich weitermachen und kann ihr Verdikt bestätigen.
Mir ging es da besser mit meinem kleinen Feldsalat mit Speck und Kracherle, zu deutsch Croûtons (6,90 Euro). Die Feldsalatsaison ist für mich ein alljährliches Hochamt, zumal wir Zugang haben zu richtig frischen Pflänzchen direkt vom Bauernhof. Dass man die etwas aufwendiger waschen muss, nehmen wir gerne in Kauf. Hier scheint man ebenfalls eine gute Quelle zu haben, der Salat war knackig und aromatisch, die gerösteten Speckwürfelchen schön würzig, und die Kracherle erwiesen sich ihres Namens würdig, selbst nachdem sie schon eine Weile im Dressing gelegen hatten. Das Dressing war hausgemacht und ziemlich sanft abgeschmeckt; wir mögen es beide etwas kräftiger und cremiger, aber das ist eine persönliche Vorliebe. So gesund hatte ich jedenfalls lange nicht mehr gegessen, denn zu meinem Hauptgericht gehörte auch noch ein Beilagensalat, das hatte ich irgendwie übersehen.
Das dazu gereichte Brot war außen kross und innen fluffig und schmeckte auch ohne alles.
Als wir mit den Vorspeisen fertig waren, hatte auch unser Vierbeinerchen endlich eingesehen, dass man solch langweilige Unternehmungen am entspanntesten hinter sich bringt, indem man sich als Fußwärmer nützlich macht.
Runde zwei war wie gewohnt fischlastig. Die Forellenfilets in Mandelbutter (19,50 Euro), die sich meine Frau bestellt hatte, stammten von einer Forellenzucht im nahen Eyachtal und waren ein Gedicht. Auch das kann ich bestätigen, da ich am Ende wieder aushelfen musste, oder vielmehr durfte: Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich satt war, ließ ich auch von den Kartoffeln nichts übrig. So gute hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Teller gehabt, fest, aber überhaupt nicht trocken, von einer angenehm wachsartigen Konsistenz. Da wollte ich natürlich die Sorte wissen, und die Küche ließ ausrichten, dass es Annabelles waren. Die hatten wir zwar schon öfters, aber vielleicht waren sie diesmal besonders gut behandelt worden. Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, dass ich mal über Kartoffeln so viele Worte verlieren würde.
Unsere Nichte ist Pescetarierin und wollte den Zander (19,50 Euro). Die Filets ruhten auf einem Bett aus Thymiansauerkraut, was ihr besonders gut schmeckte – die Arme lebt ja in England und kriegt sowas nicht alle Tage. Dazu Grießknödel und eine feine Sauce mit reichlich Noilly Prat.
Meine Schwägerin entschied sich für die Kalbsbäckle mit Marktgemüs(l)e und Spätzle (und wieder 19,50 Euro). Die hätte ich auch beinahe genommen, ich mag dieses gallertige Zeug, mit dem sie durchsetzt sind. Als Kind, sogar noch als Jugendlicher wäre ich schreiend davongelaufen, aber das hat sich inzwischen ausgewachsen. Ich durfte probieren, und das schmelzende Gefühl im Mund ließ mich fast bereuen, dass ich mich beim...
...Zwiebelrostbraten mit Spätzle eingeloggt hatte (24,50 Euro). Aber nur fast. 250 Gramm waren angekündigt; ich hab zwar nicht das grammgenaue Augenmaß unseres Saarbrücker Fleischbeschauers, aber ich bin mir einigermaßen sicher, dass es in Richtung 300 ging. Ein schönes, zartes Stück, so medium, wie ich es haben wollte, und belegt mit einer dicken, leckeren Zwiebelschicht.
Die Karte hatte eine kräftige Sauce angekündigt, und das war sie auch, die Spätzle hatten das verdient. Das Rind kam wie vor drei Monaten aus Namibia, darauf scheint man sich hier eingeschossen zu haben, und ich kann auch irgendwie verstehen, warum.
Der Vollständigkeit zuliebe hier der Beilagensalat, der nach dieser Vorspeise einen denkbar schweren Stand hatte.
Inzwischen hatte ich meinen Gürtel ein Loch weiter geschnallt und mich an der Dessertdiskussion nicht mehr beteiligt. Mir schwante allerdings Unheil: Frau und Schwägerin beschlossen, das Mittagsmahl mit je einem Walnusseisbecher mit Eierlikör zu beschließen (8,50 Euro).
Es kam, wie es kommen musste: Es wurde schnell ein weiterer Löffel herbeigeschafft (note to service: Bei solchen Portionen besser gleich dazulegen, dann spart man sich Lauferei). So wurde wenigstens der Eisbecher meiner Frau weitgehend geleert; die Nichte schlürfte ein Glas Eisschokolade und war ihrer Mutter keine große Hilfe. Ich mag Walnusseis ja sehr, vor allem mit so vielen Nussvierteln drin, und mein Yin hat gegen Eierlikör als Eisbecherdoping auch nichts einzuwenden. Nur die Schlagsahne war aufgesprüht und war am Ende zu einem unerfreulichen Glibber zusammengesunken.
Jetzt bin ich mal für ein paar Tage auf Diät, sonst passen mir demnächst die Hosen von vor drei Jahren wieder.