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Warum waren meine Frau und ich bei Bastian in der Weinstube, und in Bacharach? Weil wir es uns angewöhnt haben, alle Rückreisen aus südlichen (vom Münsterland aus gesehen also alle) Weinbaugebieten nicht über die Autobahn abzuwickeln, sondern über die Landstraße. Um bei gemächlichen Tempo die Landschaft zu genießen. So kam es, dass wir auf der Rückfahrt von der Südpfalz die Weinstraße komplett nach Norden durchfuhren, Rheinhessen bis Bingen auf kleinen Straßen durchfuhren und schließlich auf der B9 linksrheinisch Richtung Koblenz fuhren.
Irgendwann nach Bingen bekamen wir Hunger und diskutierten sinnvolle Zwischenstopps zwecks Nahrungsaufnahme. Bacharach schien uns ein guter Ort, einmal zu schauen, wo wir ein bisschen was essen könnten. Bisher waren wir immer rechtsrheinisch die B42 nach Norden gefahren, deswegen waren uns die linksrheinischen Orte unbekannt. Es fand sich ein Parkplatz am Ortsrand von Bacharach, und wir gingen zu Fuß in den Ort.
Warum die Oberstraße, trotz 150 Meter parallel verlaufender B9 für den Durchgangsverkehr geöffnet bleibt, ist nicht verständlich, wenn man sieht, wie sich Sonntagsnachmittags Fußgänger, Fahrradfahrer und Kraftfahrzeuge aller Art diese schmale Straße teilen müssen. Durch diesen Verkehr ging es die Oberstraße einmal hin und zurück und danach hatten wir die Weinstube als Ziel auserkoren, auch weil wir einen Platz im ruhigen (abseits der Straße) Innenhof bekommen konnten.
Nach dem Platz nehmen bemerkte ich dann obig registrierte Zugehörigkeit zum Weingut Bastian und mein Vorsatz nach einem weinseligen Samstag kein Wein am Sonntag war dahin. Wenn schon beim Bastian, dann auch einen der bekannten Rieslinge probieren. Bekannt ist Bastian durch die Alleinlage Bacharacher Werth, eine Insel bei Bacharach im Rhein und die kleinste zertifizierte Appellation in Europa (VDP erste Lage). Für mich aber zum probieren ein Steillagen Riesling trocken ORION 2018.
Meine Frau bestellte sich eine große Flasche Wasser. Im Nachbarhaus direkt daneben auch die Vinothek, wer denn die Weine des Weingutes besser kennen lernen möchte. Der Service reichte uns die Karten und wir schauten uns das typische Weinstubenangebot an. Flammkuchen, Vesperplatten, einfache Gerichte, alles drin, was man zu einem Schoppen Wein essen möchte. Letztendlich nahm der Service folgende Bestellungen entgegen, für meine Frau Bratenbrot vom Eifeler Landschwein mit hausgemachten Kartoffelsalat.
Frau hatte vorher sicher gestellt, dass keine Mayonnaise im Kartoffelsalat sein würde! Da ist sie gemütsmäßig immer noch in der schwäbischen Heimat, sie lehnt Mayonnaise im Kartoffelsalat kategorisch ab. Serviert wurde ihr ein beeindruckendes Ensemble aus Brot ganz unten, Bratenscheiben oben auf, dann noch Ei, was Grünes und eben besagter Kartoffelsalat. Rohe Zwiebelringe wurden entsorgt auf meinem Teller, mag sie nicht. Der Rest, insbesondere der saftige Braten, wurde sehr gelobt. Besagter Kartoffelsalat war auch Beilage bei meinem Gericht. Wir Beide fanden die Variante der Weinstube Bastian gut. Warm, mit schmackhaften Kartoffeln, leicht sauer, nicht zu viel Speck, gut gelungen. Dieser Salat war Beilage in meinem Gericht Soonwald-Wildsülze mit Zwiebelsauce.
Zusätzlich war auch noch Sahne Meerrettich mit auf dem Teller plus allerlei Grünes. Der Kartoffelsalat, sagte ich ja schon, schmackhaft. Die Sülze war gut gelungen, ich vermute Wildschwein, wenn vielleicht nicht alleiniger, so doch als bestimmender Bestandteil der Sülze. Schmackhafte, einfache Weinstubengerichte, genau das was wir gesucht hatten. Wir waren beide zufrieden.
Den Service hatten drei oder vier junge Frauen in den Händen. Sie machten das mit Übersicht und entspannter Ruhe, und immer einem freundlichen Lächeln zum Gast. Auch unter diesem Aspekt haben wir uns wohlgefühlt.
Fazit, jetzt kennen wir Bacharach ein bisschen, lernen es nächste Woche auf der Rhein-Burgen-Weg Wanderung noch besser kennen. Dann haben wir uns am Abend der Übernachtung im Restaurant Stüber einen Tisch reserviert. Trotzdem kann ich die Weinstube des Weingutes Bastian ohne Einschränkung für eine Einkehr empfehlen.