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Mohren-Post
Besucht am 12.02.2018Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Die Gastonomen und Kaufleute des siebenundzwanzigtausend Einwohnerstädtchens Wangen haben Ihren Gästen wohl aufgetafelt. Sensen und Leinwand waren die wichtigen „Exportgüter“ der Stadt, während ihrer Blütezeit ein beachtliches Landgebiet außerhalb der engen Stadtmauern aufkaufte, aus dem ihr nachhaltige Einnahmen zuwuchsen, unabhängig von den Schwankungen des Handels.
Und aus Ihrem Reichtum der zudem von der Lage an den wichtigen Verbindungsstraßen des mittelalterlichen Fernhandels über die Alpen profitierte, entstanden imposante Gebäude und Gasthäuser. Nur selten habe ich in den Häusern mittelalterlicher Städte derart hohe Raumdecken gesehen, die nicht nur in der Gaststube, sondern bis hoch ins Giebelgeschoss durchgehalten werden wie hier im Hotel Mohren-Post. Es liegt mitten in der Altstadt im Bereich des befahrbaren Teils der Fußgängerzone. D.h. Parkplätz wie auch Bus-Halt direkt vor dem Hause.
An mehreren Abenden der letzten Wochen habe ich dort gegessen, leider ließ mein angebisener Apfel sich nicht mehr alle Fotos entreißen, so dass hier nur ein Querschnitt angeführt wird.
Der Service wird von mehreren jungen, sehr freundlichen wie auch flinken Damen professionell geleistet, die trotz brechend voller Gaststube und Kommen wie Gehen bei den Gästen stets die Übersicht behalten, gerne Auskunft geben und auch nicht kartengerechte Wünsche ermöglichen. Es ist ein sehr gutes Team, ich wünschte, es wäre für alle Restaurants so leicht zu loben!
Der erste Abend lockte zwar mit allerhand typisch Allgäuer Gerichten wie Kokossuppe oder Red Thai Curry. Dennoch blieb ich bei Vertrautem: Ein Allgäuer Zwiebelrostbraten zu 18,90 mit Salat und Spätzle, dazu ein Glas leichter Grauburgunder, Pino Grigio. Das Fleisch war zart, musterhaft medium, allerdings wenig Röstaromen, so dass ich eher auch auf Grund der relativ kurzen Wartezeit auf eine sous Vide Vorbereitung tippe. Leider konnte ich nur das Anschnitt-Bild retten. Die Zwiebeln hatten sehr angenehmes Aroma, da passte alles, die Spätzle, die Menge an Soße (der allerdings wohl nicht viel Aufmerksamkeit seitens der Küche galt, wirkte im Ensemble etwas lieblos), auch der Valerianella Salat hatte ein feines Dressing. (Eh einer Wikipediert: Feldsalat, Ackersalat – Hasenfutter).
So gestärkt konnte der politisch nicht ganz korrekte Hinweis auf einen Nachtisch nicht landen – eine Nachfrage bei der Bedienung ergab allerding neben anderen Angeboten auch eine Creme Brulee – deren 5,60 € ich nicht abfragte, sondern sogleich bestellte. „Wir wurden nicht enttäuscht“ würde jetzt bei Bellern stehen. Hier ist eine cremig sahnige Vanilleremebasis von einer frisch karamellisierten Zuckerkruste fein abgedeckt, der Zucker noch warm, aber krachend – die Creme kühl, dazu wird ein Stück Drachenfrucht auf dem Teller gereicht, dass von einer Reihe Mango-Mus-Punkten umgeben ist. Es war ein Genuss.
Ein weiterer Abend brachte mich spät am Abend dazu, eine große Suppenschüssel mit Gulaschsuppe zu geniessen. Die Suppe war nicht gebunden, fast klare Brühe-sehr ungewöhnlich, aber so konnte man die Einlagen aus Kartoffel-, Möhren-, Tomaten-, Lauch- und reichlich Rindfleisch-Würfeln sehr gut erkennen und schmecken. Handwerklich sehr gut gemacht, es hätte ruhig ein wenig mehr Schärfe in Ansatz kommen können. Dazu wurde ein herzhaftes Roggenmischbrot gereicht.
Nun konnte ich wirklich an einem der kommenden Abende nicht der Allgäuer Versuchung eines Red Thai Currys widerstehen. Ich wählte die Version mit Fisch – Zander war angesagt. Nach angenehm kurzer Wartezeit erreicht mich ein großer Teller, auf dem über einer großzügigen Portion aus Gemüse aller Art incl. Paprika, das ich als Ratatouille bezeichnet hätte, drei wunderbar große, leicht mehliert saftig gebratene Zanderfiletstücke platziert wurden. Der Fisch richtig zart, mild gewürzt – so wie allerdings auch die Curry-Basis eher allgäuer denn Thai- Gaumen reizten. Daher fragte ich nach etwas Schärfe nach, bekam eine kleine Glasschale mit einer roten, cremigen Paste (ähnlich sambal olek oder eher Ajvar) – deren Inhalt nach Test ich unter die noch vorhandene halbe Portion Gemüse mischte und so leichte Erinnerungen an Thai-Schärfe generierte. Geschmacklich war das Ganze aber auch ohne Schärfe fein ausgewogen.
Das Dressing eines Wurstsalats mit Bratkartoffeln erfreute einen anderen Abend meinen Gaumen – Preise habe ich leider nicht mehr im Kopf – aber die feine Säure der Essignote spielte mit leichter Süße an den Papillen, dazu hervorragend gemachte Bratkartoffeln, die mein Gourmetherz jubeln ließen.
So ergibt sich für mich aus den Abenden ein sehr positives Bild des Restaurants des Hotel Mohren-Post. Da gerade Fasnet war, war die Gaststube natürlich auch das Ziel verschiedener örtlicher Narrenzünfte, die in sehr angenehmer Weise mit ihren Beiträgen zur Unterhaltung der überwiegend heimischen Restaurantgäste beitrugen. Meine volle Empfehlung für das Haus!
Die Gastonomen und Kaufleute des siebenundzwanzigtausend Einwohnerstädtchens Wangen haben Ihren Gästen wohl aufgetafelt. Sensen und Leinwand waren die wichtigen „Exportgüter“ der Stadt, während ihrer Blütezeit ein beachtliches Landgebiet außerhalb der engen Stadtmauern aufkaufte, aus dem ihr nachhaltige Einnahmen zuwuchsen, unabhängig von den Schwankungen des Handels.
Und aus Ihrem Reichtum der zudem von der Lage an den wichtigen Verbindungsstraßen des mittelalterlichen Fernhandels über die Alpen profitierte, entstanden imposante Gebäude und Gasthäuser. Nur selten habe ich in den Häusern mittelalterlicher Städte derart hohe Raumdecken... mehr lesen
Mohren-Post
Mohren-Post€-€€€Gasthaus, Hotel075229319419Herrenstr. 27, 88239 Wangen im Allgäu
4.5 stars -
"Im Allgäu braucht es kein Rumpsteak – da gibt‘s Zwiebelrostbraten" Gast im HausDie Gastonomen und Kaufleute des siebenundzwanzigtausend Einwohnerstädtchens Wangen haben Ihren Gästen wohl aufgetafelt. Sensen und Leinwand waren die wichtigen „Exportgüter“ der Stadt, während ihrer Blütezeit ein beachtliches Landgebiet außerhalb der engen Stadtmauern aufkaufte, aus dem ihr nachhaltige Einnahmen zuwuchsen, unabhängig von den Schwankungen des Handels.
Und aus Ihrem Reichtum der zudem von der Lage an den wichtigen Verbindungsstraßen des mittelalterlichen Fernhandels über die Alpen profitierte, entstanden imposante Gebäude und Gasthäuser. Nur selten habe ich in den Häusern mittelalterlicher Städte derart hohe Raumdecken
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Und aus Ihrem Reichtum der zudem von der Lage an den wichtigen Verbindungsstraßen des mittelalterlichen Fernhandels über die Alpen profitierte, entstanden imposante Gebäude und Gasthäuser. Nur selten habe ich in den Häusern mittelalterlicher Städte derart hohe Raumdecken gesehen, die nicht nur in der Gaststube, sondern bis hoch ins Giebelgeschoss durchgehalten werden wie hier im Hotel Mohren-Post. Es liegt mitten in der Altstadt im Bereich des befahrbaren Teils der Fußgängerzone. D.h. Parkplätz wie auch Bus-Halt direkt vor dem Hause.
An mehreren Abenden der letzten Wochen habe ich dort gegessen, leider ließ mein angebisener Apfel sich nicht mehr alle Fotos entreißen, so dass hier nur ein Querschnitt angeführt wird.
Der Service wird von mehreren jungen, sehr freundlichen wie auch flinken Damen professionell geleistet, die trotz brechend voller Gaststube und Kommen wie Gehen bei den Gästen stets die Übersicht behalten, gerne Auskunft geben und auch nicht kartengerechte Wünsche ermöglichen. Es ist ein sehr gutes Team, ich wünschte, es wäre für alle Restaurants so leicht zu loben!
Der erste Abend lockte zwar mit allerhand typisch Allgäuer Gerichten wie Kokossuppe oder Red Thai Curry. Dennoch blieb ich bei Vertrautem: Ein Allgäuer Zwiebelrostbraten zu 18,90 mit Salat und Spätzle, dazu ein Glas leichter Grauburgunder, Pino Grigio. Das Fleisch war zart, musterhaft medium, allerdings wenig Röstaromen, so dass ich eher auch auf Grund der relativ kurzen Wartezeit auf eine sous Vide Vorbereitung tippe. Leider konnte ich nur das Anschnitt-Bild retten. Die Zwiebeln hatten sehr angenehmes Aroma, da passte alles, die Spätzle, die Menge an Soße (der allerdings wohl nicht viel Aufmerksamkeit seitens der Küche galt, wirkte im Ensemble etwas lieblos), auch der Valerianella Salat hatte ein feines Dressing. (Eh einer Wikipediert: Feldsalat, Ackersalat – Hasenfutter).
So gestärkt konnte der politisch nicht ganz korrekte Hinweis auf einen Nachtisch nicht landen – eine Nachfrage bei der Bedienung ergab allerding neben anderen Angeboten auch eine Creme Brulee – deren 5,60 € ich nicht abfragte, sondern sogleich bestellte. „Wir wurden nicht enttäuscht“ würde jetzt bei Bellern stehen. Hier ist eine cremig sahnige Vanilleremebasis von einer frisch karamellisierten Zuckerkruste fein abgedeckt, der Zucker noch warm, aber krachend – die Creme kühl, dazu wird ein Stück Drachenfrucht auf dem Teller gereicht, dass von einer Reihe Mango-Mus-Punkten umgeben ist. Es war ein Genuss.
Ein weiterer Abend brachte mich spät am Abend dazu, eine große Suppenschüssel mit Gulaschsuppe zu geniessen. Die Suppe war nicht gebunden, fast klare Brühe-sehr ungewöhnlich, aber so konnte man die Einlagen aus Kartoffel-, Möhren-, Tomaten-, Lauch- und reichlich Rindfleisch-Würfeln sehr gut erkennen und schmecken. Handwerklich sehr gut gemacht, es hätte ruhig ein wenig mehr Schärfe in Ansatz kommen können. Dazu wurde ein herzhaftes Roggenmischbrot gereicht.
Nun konnte ich wirklich an einem der kommenden Abende nicht der Allgäuer Versuchung eines Red Thai Currys widerstehen. Ich wählte die Version mit Fisch – Zander war angesagt. Nach angenehm kurzer Wartezeit erreicht mich ein großer Teller, auf dem über einer großzügigen Portion aus Gemüse aller Art incl. Paprika, das ich als Ratatouille bezeichnet hätte, drei wunderbar große, leicht mehliert saftig gebratene Zanderfiletstücke platziert wurden. Der Fisch richtig zart, mild gewürzt – so wie allerdings auch die Curry-Basis eher allgäuer denn Thai- Gaumen reizten. Daher fragte ich nach etwas Schärfe nach, bekam eine kleine Glasschale mit einer roten, cremigen Paste (ähnlich sambal olek oder eher Ajvar) – deren Inhalt nach Test ich unter die noch vorhandene halbe Portion Gemüse mischte und so leichte Erinnerungen an Thai-Schärfe generierte. Geschmacklich war das Ganze aber auch ohne Schärfe fein ausgewogen.
Das Dressing eines Wurstsalats mit Bratkartoffeln erfreute einen anderen Abend meinen Gaumen – Preise habe ich leider nicht mehr im Kopf – aber die feine Säure der Essignote spielte mit leichter Süße an den Papillen, dazu hervorragend gemachte Bratkartoffeln, die mein Gourmetherz jubeln ließen.
So ergibt sich für mich aus den Abenden ein sehr positives Bild des Restaurants des Hotel Mohren-Post. Da gerade Fasnet war, war die Gaststube natürlich auch das Ziel verschiedener örtlicher Narrenzünfte, die in sehr angenehmer Weise mit ihren Beiträgen zur Unterhaltung der überwiegend heimischen Restaurantgäste beitrugen. Meine volle Empfehlung für das Haus!