Wir verwenden Cookies
Wenn Sie unsere Webseiten besuchen, kann Ihre Systemsoftware Informationen in Form von Cookies oder anderen Technologien von uns und unseren Partnern abrufen oder speichern, um z.B. die gewünschte Funktion der Website zu gewährleisten.
Unser alljährlicher Dorfausflug von der Feuerwehr und den Schützenverein führte uns dieses Jahr nach München, wo wir die Paulanerbrauerei besichtigen. Diese Führung war hochinteressant, unser Führer hat uns viel gezeigt und erklärt, auch zum allgemeinen Biermarkt und er hat auch einiges aus dem Nähkästchen geplaudert, was zum Beispiel der Umgang und Umlauf mit Leergut angeht... Früher lag die Brauerei mitten in München direkt am Nockherberg, inzwischen ist sie aus Platz und Logistikgründen an den Stadtrand gezogen. Nach der Führung fuhren wir dann zum Paulanerbiergarten (der aus der Werbung) wo wir zwecks Mittagessen einkehrten.l
Eckdaten: Es gibt eine Tiefgarage, ein paar Parkplätze vor dem Haus, der Zugang ist barrierefrei und es gibt eine extra Rollstuhltoilette.
Soweit, so gut.
BEDIENUNG-SERVICE:
Die Bedienungen tragen einheitlich Tracht/Dirndl und haben souverän und routiniert ihren Job erledigt. Es gibt eigentlich nicht so viel dazu zu sagen, nur das unsere etwas "frech" war und die Bonierung der Essen auf die Tische sehr starr ist. So musste ich mein Essen und das Essen meiner Tochter (die mit ihren Freundinnen am "Kindertisch" (eigentlich "Jugendtisch", meine Tochter ist ja schon 12) jeweils extra bezahlen, weil sie es nicht zusammenfassen konnte. Ich verstehe es ja, wenn die Hölle los ist, aber an diesem Tag war der Biergarten relativ schwach besucht. Nun ja, es gab dann nur einmal Trinkgeld.
Daher einen halben Stern Abzug vom Standard also nur 3.5 Sterne.
ESSEN:
Das Angebot ist deftige bayrische Küche, im Biergarten (wir waren im Teil mit Bedienung, es gibt ja noch den klassischen Selbstversorgerbereich) gilt wohl eine eingeschränkte Karte, das Angebot hat sich auf ein paar wenige Fleischgerichte, Salate und einige Brotzeiten beschränkt. Das Preisniveau kann man durchaus als - sehr - gehoben bezeichnen, das Angebot für Kinder ist jetzt auch nicht allzu toll. Die Wartezeiten auf das Essen sind absolut angemesen, das passt, auch die Geränkeversorgung gibt keinen Anlass zur Kritik.
Ich bestellte einen Schweinsbraten mit 2erlei Knödel, dazu einen Krautsalat, der aber extra bezahlt werden muss. Das Fleisch war von wirklich guter Qualität, eine sehr ordentliche Menge, von der wohl auch FJS satt geworden wäre. Die Knödel hingegen waren klein aber sehr fein. (hier wäre der Herr wohl verhungert) Die Soße wurde separat in einem Minitöpfchen gereicht, allerdings ohne jegliche Warmhalte Equipment, der Krautsalat in einen extra Mini-Weckgläschen, was optisch was hermacht, aber in der Praxis unnötiger Chichi ist, zumal es Mühe bereitet, die letzten Reste da raus zu essen. Wie oben gesagt, der Krautsalat musste extra mit 3,50 berappt werden, das muss man anscheinend mit diesem Chichi rechtfertigen. (es ist ja auch ein riesen Aufwand, diese Behälter in der Küche wieder zu reinigen). Der Schweinsbraten kommt mit Knödel und Kraut also auf insgesamt 15,50... was ich für einen Biergarten (und wenn es auch in München ist) für sehr grenzwertig halte. Ach ja, beim Braten waren noch ein paar Stückchen wirklich gelungene Kruste dabei.
Meine Tochter hatte Mühe, auf der Karte was für sich zu finden und probierte es mit einer Currywurst mit Pommes. (zu stolzen 10 Euro). Laut ihrer Aussage waren die Pommes großartig, die Currywurst hat ihr aber nicht ganz so gut geschmeckt. Mehr kann ich dazu leider nicht sagen, weil sie an einem anderen Tisch gesessen ist. Daher auch kein Foto von ihrem Essen.
Getrunken hat sie ein großes Wasser (0.7 Adelzholzner) für 7,50 und ich wählte ein ganz normales banales Weißbier zu stolzen 5,30! Dazu noch mehr beim PLV.
Fazit: Das Essen war gut, aber für die Preispolitik ziehe ich auch einen halben Stern ab und es gibt nur 3.5 Sterne.
AMBIENTE:
Der Nockherberg wurde ja nach dem Großbrand neu gebaut und der Versuch Tradition und Moderne ist wirklich gelungen. Die Ausstattung ist hochwertig, die Räume großzügig und es gibt für alle Anlasse und Bedürfnisse Räumlichkeiten. Hier wird man dem Kultfaktor wirklich gerecht und ich gebe hier auch gerne 5 Sterne.
SAUBERKEIT:
Biergarten und Tische waren wirklich sauber, ebenso die Toilette, die wirklich klinisch sauber war. Und als positiv empfand ich auch, dass auf der Toilette kein Wegelagerer sitzt, der einem für die Benutzung noch weiter abzoc… abkassieren will (einige Gastronomen zahlen ja gerne dem Reinigungspersonal Hungerlöhne und überlassen denen das Eintreiben vom Rest bei den Gästen).
Hier 5 Sterne...
aber jetzt kommt es:
PLV:
So, jetzt ist Schluss mit Lustig. Ich finde die Preise auch für Münchner Verhältnisse sehr engagiert, fast 16 Euro für ein "einfaches" Gericht wie einen Schweinsbraten, den man auch gut vorbereiten kann, ist viel. Auch 10 Euro für eine Currywurst mit Pommes ist teuer.
Aber den Vogel schießt der Bierpreis ab. Stolze 5,30 für ein Weißbier der Hausmarke! Hallo, die stellen ihr Bier quasi selber her. Oder wurde es so teuer, weil man jetzt das Bier nicht mehr direkt nebenan braut, sondern quer durch München transportieren muss? Das sind Oktoberfestpreise, außerhalb vom Oktoberfest.
Sorry, aber hier gibt es nur 2 Sterne. (Eigentlich sogar nur einen, aber ich berücksichtige jetzt mal das "aber die Lage ist doch so teuer..." wobei das Quatsch ist, das Gelände gehört denen, das Bier ist das eigene etc.) Hier muss wohl der Name mit bezahlt werden. Und der Kult um den Nockherberg.
FAZIT:
Ich fragte ja eingangs, ob hier Kult, Brauhaus oder Touristenanlaufstelle (ich will ja nicht von Abzocke schreiben) vorliegt. Die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte von allem drei liegen, Wo man jetzt den Schwerpunkt davon setzt muss jeder für sich entscheiden.
Daher wird es nach menschlichem Ermessen (zumindest wenn es in meiner Macht liegt und nicht irgendein Gruppenausflug mich da rein zwi--- äh bingt) keinen Wiederbesuch geben. Biergartenfeeling und gutes Essen gibt es an anderen Orten wesentlich günstiger, auf den Kultfaktor kann ich pfeifen.