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Da Giuseppe ist eine Pizzeria aus dem oberen Segment der Qualitätsleiter und dennoch bezahlbaren Preisen. Authentische italienische Küche mit ausgezeichneten Frischeprodukten. Kurz, hingehen, essen, begeistert sein.
Besuchsmotivation, Lage
Nach dem Besuch des traditionellen OpenAir Konzertes der ConcertBand der Uni Hohenheim zum Semesterabschluss, regte sich das bekannte Gefühl in der Magengrube, das nach Satisfaktion verlangte. Der erste Versuch, das Wirtshaus Garbe in Hohenheim war ein Griff ins Klo. Der Biergarten war zwar randvoll, aber die Küche bereits um 21:00 Uhr geschlossen. Eine Besucherin empfahl uns daher die Pizzeria Da Giuseppe in Plieningen, die mir bis dato unbekannt war.
War zwar anfänglich sehr skeptisch, unbekanntes Lokal, bisher keine Bewertung, normalerweise nicht mein Ding. Die fortgeschrittene Tageszeit verbot allerdings weitere Bedenken. Die Wahl war klein, entweder hingehen und was Essen oder hungrig ins Bett.
Das Lokal liegt in der Ortsmitte von Plieningen an der Spitze des Dreiecks Filderhauptstraße / Turnierstraße (belebte Durchgangsstraße zur Autobahn). Gerade noch einen Parkplatz gegenüber dem Lokal erwischt, Auto abgestellt und rein. Das erste Whow ließ nicht lange auf sich warten.
Ambiente (4*)
Der Gastraum ist sehr dezent, geschmackvoll eingerichtet. Wenige aussagekräftige Bilder vom Heimatort der Betreiber zieren die Wände. Angenehme Beleuchtung und der Verzicht auf den häufig anzutreffenden Schnickschnack und Staubfänger schaffen eine angenehme Atmosphäre.
Dem Wetter zufolge nahmen wir Platz auf der netten Terrasse, mitten im Verkehr, was uns aber erstaunlicherweise nicht störte (wohl eine Art Paris- bzw. Roma-Feeling).
Der Hund (Labrador) eines Stammgastes am Nebentisch brachte uns mit diesem ins Gespräch. Er erklärte uns, dass wir von den 4 Italienern in Plieningen den Besten erwischt hätten, was sich auch bald bestätigte.
Service (5*)
Trotz vorgerückter Stunde empfing uns der Sohn der Wirtsleute (Vater = Koch / Mutter = Alma Mater, im wörtlichen Sinn) sehr herzlich mit den Worten „Natürlich bekommen sie bei uns noch was zum Essen“. Es war immerhin schon Viertel vor Zehn. Flugs brachte er die ansprechende Karte, auf einem Holz-Klammerbrettchen die Tagesempfehlungen. Seine freundliche, unterhaltsame Art, mit ein Grund, dass dieser Besuch zum 2. Highlight des Abends wurde. Flugs war der Tisch gedeckt, kompetent die Gerichte erklärt, die Beststellung aufgenommen und zügig serviert. Gerne ließen wir uns von ihm zum Schluss noch zu einem Dessert überreden. Das Trinkgeld hat er sich redlich verdient.
Das Essen (4,5*)
Bedauerlicherweise hat mal wieder mein Handy gestreikt, sodaß ich keine Bilder dazu liefern kann. Wir haben uns für die Tagesempfehlung
· Strozzapreti al Gamberetti e Zucchini (10,90 €)
Entschieden. In einem großen Pastateller wurde ein ansehnlicher Berg perfekt al dente gekochter Pasta serviert, vermengt mit einer stattlichen Anzahl frischer Gamberetti (kleine Krabben) in einer feinen Soße, garniert mit Achteln von Kirschtomaten. Kleiner Fauxpas am Rande, die zur Garnitur obenauf liegende Gamberoni (Garnele) war, wie so oft nicht entdarmt. Im Hinblick auf die übrige Leistung nur einen halben Punkt Abzug.
Dazu frisch geriebener Parmesan und in einem Weck-Gläschen hausgemachtes Peperoncino (Chilipaste in Olivenöl). Die Chilipaste wird angeblich täglich frisch zubereitet. Sie ist kräftig rot, von angenehmer Schärfe, man könnte fast sagen ayurvedisch. Hab tatsächlich ein Löffelchen davon pur probiert und war angenehm überrascht. Passte ausgezeichnet zu den Pasta.
Diese werden wöchentlich frisch von der Manufaktur Casa Milo (http://www.casamilo.it/it/pasta-fresca-di-semola) aus Polombaio (Provinz Bari) bezogen. Traditionell werden diese Pasta aus ca. 3 cm breiten Teigstreifen aus Hartweizengries (Pasta die Semola) von Hand gerollt und auf die gewünschte Länge gezupft. Schon die Nudeln allein ein Genuss. Die deutsche Übersetzung von Strozzapreti trägt den lustigen Namen Pfaffenwürger. Zur Entstehung dieses Namens gibt es mehrere unbestätigte Mythen.
Befeuchtet wurde das Ganze mit einem Pino Grigio (0,1 l zum stolzen Preis von 2,90 €), ein fruchtiger Weißwein, der gut dazu passte und einer Flasche Aqua Panna (1 l zum moderaten Preis von 5,00 €).
Zum guten Schluss genehmigten wir uns noch eine Panna Cotta mit Erdbeesoße (4,50 €), garniert mit frischen Johannisbeeren, serviert in einem Weck-Rundrandglas (250 ml). Eine ordentliche Portion, die vorzüglich schmeckte.
Das Haus spendierte uns noch einen alten, sehr milden Grappa zum krönenden Abschluss.
Zufrieden und angenehm gesättigt verließen wir das Haus. Gerne wieder. Insgesamt haben wir 41,60 € berappt und keinen Cent davon bereut.
Lokal und Terrasse sind sehr sauber und einladend. Toiletten wurden nicht aufgesucht.