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Da dies aber keine Konzert –Rezi ist, nun zum eigentlichen: unserem Besuch im Katzencafé im Schnoor in HB. Danke an Borgfelder für Deine Tipps!!! Soviel vorweg: die Wahl war nicht schlecht.
Das Katzencafé ist im Schnoor-Viertel gelegenen - einen durchaus malerischen, sehr alten Teil von Bremens Altstadt – und somit auch von Touristen sehr gut besucht. Einen Gänge in diesem Viertel sind kaum für Klaustrophobiker geeignet, geschweige denn für Umzugsunternehmen. Parkplätze in der Nähe: nein, das Abstellen in den diversen Parkhäusern in Bremens Innenstadt ist zwingend geraten. Das Pflaster im Schnoor trägt auch nicht zum Wohlbefinden bei, wenn die weibliche Bevölkerung hochhackig/in Pumps dort lang flaniert.
Das Ambiente ist – auf den ersten Blick schon „anders“, passt aber in das Viertel. Auf mehrere Ebenen verteilt sind die Tische zu finden (2er/4er/6er), im überspannten Außenbereich sitzt man auf Old-School-Gartenstühlen (Metallunterbau, zusammenfaltbar, Sitzfläche & Lehne Holz) – das nicht mal unbequem. Die Tische sauber, ein kleines Windlicht als Deko, dazu einen gute Zellstoff-Service & Messer u. Gabel. Weder Salz noch Pfeffer auf den Tischen. Die Tische im Innenbereich waren zudem festlich eingedeckt, inkl. Stoffservietten. Wir hatten für 18:00 reserviert und wurden von einer jungen weiblichen, sehr hübschen Service-Kraft (eine gebürtige Thai) in perfektem Deutsch begrüßt und an unserem Tisch geführt. Der Service erfolgt, teils auch von ihren Kollegen mit übernommen) mit ausgesprochener Freundlich- und Aufmerksamkeit. 3,5 von 5 sind hier mein Maß fürs Ambiente.
Umgehend brachte man uns einen Getränke- einen sehr übersichtliche Speise- sowie die Weinkarte und wir wurden gefragt, ob wir schon gern eine Flasche Wasser haben möchten. Wir bejahten, fragten nach Medium (was es nicht gabt) und die junge Dame erklärte und, dass das Magnum Imperial sehr feinperlig sei und nicht zu viel Kohlensäure habe. Wir bestellten zum Wasser (6,00/0,7) noch je ein Glas Champagner Brochet Hervieux rosé (11,50/0,1). Kurz darauf kam die Dame wieder, teilte uns mit, dass dieser „leider aus“ sein und ob wir anstelle dessen den Champagner in weiß haben möchten. Wir sagten ja. H2O und Champagner wurden kurz darauf serviert. Letzterer schön trocken, leicht perlend, aber er hätte etwas kälter sein müssen (keine 6° für uns) – aber unter 10° wäre toll gewesen. Geschmacklich passt er uns aber allemal.
Unsere Speisen hatten wir auf der kleinen Karte rasch gewählt (uns saß schon etwas die Zeit im Nacken, weil der Konzertbeginn um 20:00 dräute).
Als Wein zum Essen entschieden wir uns für einen Riesling aus dem Rheingau von J. Spreitzer: 2013er Pfaffenberg (28,50) – trocken und fruchtig, mit klaren Noten von Zitrusfrüchten, zum unserem Essen eine sehr gute Wahl. Er wurde mit einer Temperatur von ca. 10-12° serviert, dass passte. Im Laufes des Abends fragte die junge Frau immer wieder, ob sie schon nachschenkten dürfe. Das hatte ich aber gern an dem Abend in eigenen Händen.
Ein Amuse Bouche: leider Fehlanzeige – wäre schön gewesen – ist aber – so stelle ich immer wieder fest, in Städten mit „typischenTouri-Ecken“ sehr oft nicht der Fall. Schade – aber kein Thema – wenn denn, so ich zu meiner Frau, der Rest stimme.
Als Vorspeise hätte ich gern das Boeuf Tartar gehabt, was aber in Ermangelung des passenden Fleisches nicht bestellbar war. (die Bouillabaisse war dann, so bekamen wir mit, auch im Lauf der folgenden Stunde „aus“). Also: Jakobsmuscheln “Asiatisch“ f. 17,50 für mich, meine Frau : die Curry-Rahmsuppe mit Riesengarnele (7,50). Zwei Volltreffer.
Serviert nach gut 15 Minuten, die Suppe mit sehr leichten „Schwappe-Spuren“, was aber kein Wunder ist, weil die Bedienungen auf leicht unebenem Stein-Boden/Treppen den Weg von der Küche zum Gast beschreiten müssen.
Die Suppe (7,50) war schön heiss, nicht übermäßig „sahnig/sämig“ – eine Konsistenz, wie ryanairs Chefpilot sie liebt, das Curry wohlschmeckend im Anteil (nicht zu dominant, dazu einen pikante Unternote. Die Riesengarnele in feinen Tempura-Teig, perfekt gegart, absolut frisch und sehr wohlschmeckend. Preislich absolut i.O.
Meinen 3 gebratenen „Jaköbchen“ (sehr frisch im Geschmack), nur oben und unten angebräunt) & 3 Riesengarnelen – ein Gedicht, auf den Punkt (auch in Tempura-Teig – kein "Wantan" – was sicher besser ist), waren auf einen großen Bett frischen Gemüses (Lauch, Möhren, Zucchini, Sellerie) in Streifen - mit Biss -angerichtet (in einer leichten Soße mit etwas Soja, Curry und süßer Chili-Sauce(Convenience), wirklich lecker abgeschmeckt. Garniert mit frischem Koriander. 17,50 – absolut ok, die Menge sehr gut, ein toller Beginn.
Nachdem die Teller abgetragen waren, fragte man uns, ob es mit den Hauptgerichten weiter gehen dürfe. Das durfte es.
Meine bessere Hälfte als Wildlachs „Asiatisch“ als Hauptgang gewählt (18,50): auf der Haut gebratener Wildlachs – von Anblick recht trocken wirkend – aber wirklich auch hier auf den Punkt gegart, innen saftig, noch leicht glasig. Nach unseren „isländischen“ Maßstäben: wirklich gut. Das (laut Karte) Gemüse-Risotto war aber einer ein Gemüse-Reis, dieser aber sehr wohlschmeckend, mit kleinen Streifen der Asia-Gemüse-Beilage (der Jakobsmuscheln), saftig, das Ganze auf einen Curry-Safran-Spiegel (der offenbar die Basis für die Curry-Rahmsuppe nutzt – nur milder). Fakt ist. Meine Frau war sehr zufrieden.
Den Normandie-Topf (auch 18,50) – ich glaube die Namensgebung stammt von einem sehr phantasievollen Menschen, der noch nie die Normandie gesehene hat) hatte ich mir auserkoren. Filetspitzen in einer Rahmsauce mit grünem Pfeffer und frischen Champignons, dazu Kartoffel-Gratin. Serviert in einem Kupfertöpfchen, dazu im kleinen Schälchen: das Gratin. Alles schön heiß. Das Gratin nicht in Käse „erstickt‘“ –schön. Nicht ganz so „Flüssig“ wie im Elfbuchen, die Kartoffeln eher Stückchen denn Scheiben. Passt scho, Chekov. Geschmack: sehr lecker, mit einen Hauch Muskat und einer Prise Salz schon abgestimmt. Die Kartoffeln nicht mehr fest, aber auch nicht zu weich. Die Filetspitzen waren vom Schwein, schmeckten sehr gut, waren wirklich zart, innen noch leicht rosa. Die Rahmsauce hatte Anklänge von Bratensaft des Fleisches,, die Menge grünen Pfeffers gut getroffen. Die frischen Champignons waren wie frische Champignons: kurz angebraten. Absolut i.O. ein gut zubereitetes Standard-Gericht. Allerdings merkte ich bei unserer netten Service-Kraft an, dass man schon auf der Karte schreiben solle, um welche Fleischsorte es sich bei den Filetspitzen handelt. Ich war von Rind ausgegangen (vom Preis her ahnte ich aber, dass es wohl Schwein sein würde…). Sie versprach, es anzusprechen – ich glaube aber kaum, dass da umgesetzt wird. Da aber alles sowohl in Sachen Quali und Quanti gut war: 4 von 5 für’s Essen.
Auch den sehr freundlichen, aufmerksamen Service (wenn auch nicht auf sehr hohem prof. Niveau) und des Lapsus beim Bezahlen mit der Kreditkarte (Fehleingabe Gesamtpreis – die Differenz wurde mir in bar ausbezahlt – war für mich absolut i.O. – ich hätte auch etwas besser hinsehen können) möchte ich mit 4 von 5 bewerten.
Die Sauberkeit in Gastbereich: ohne jeden Tadel. Doch meine Frau suchte noch die Örtlichkeiten für Damen auf (den Herrenbereich kann ich nicht beurteilen), was leider gar nicht den Erwartungen entsprochen hat: sehr dunkel, man konnte nicht sehen, ob es wirklich sauber ist, der Toi-Bereich nicht eindeutig abschließbar, Toi-Papierspender nicht befüllt, eine halbe Rolle stand obendrauf, der Papierhandtuchspender ebenfalls leer, zum Händeabtrocknen gab’s eine Küchenpapierrolle.Das geht gar nicht! Daher hier nur 1,5 von 5.
PLV:wirklich in Ordnung, wir fühlten uns nicht -trotz Lage im „Touri-Bereich von HB“ übervorteilt.
Gesamtfazit: wg. der Sache mit der Damen-Toi: Abwertung von 4 auf 3*