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Warum zum Wolpertinger in der Zugspitzstraße? Weil ich schon seit Jahren (!) an dem Lokal vorbeikomme, wenn ich zum tanken fahre und noch nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet habe, dort einzukehren. Noch rasch ein paar Kumpels motivieren, von der Couch zu krabbeln und ab geht’s.
Das dank Corona eingeführte Einchecken beim Betreten wurde sehr ernst genommen, auch sonst hält sich der Wolpertinger penibel an jede Hygiene Vorschrift – hier hat Covid keine Chance.
Der Gastraum ist geprägt von jede Menge Schnickschnack an den Wänden und großen Holztischen, die in erfreulichem Abstand zueinander stehen. Wir saßen ausgesprochen bequem. Über den Stil an sich läßt sich sicher streiten, aber ich muß hier ja nicht abstauben :-)) Die Getränkekarten liegen schon eingeschweißt da, die eingeschweißte Speisekarte wird gebracht.
Es herrscht Fleischeslust, wobei sich Vegetarier an verschiedene Ofenkartoffel-Variationen halten können. Schön finde ich, daß sich ein bei uns selten gewordener Klassiker Böfflamott mit Knödel und Kraut auf der Karte wiederfindet, was aber nicht heißt, daß ich ihn bestellt hätte. Für meinen stets vernachlässigten Vitaminhaushalt orderte ich einen kleinen gemischten Salat (€ 4.50) und – wehe, einer lacht mich jetzt aus – Currywurst mit Kartoffel Wedges (€ 12,50). Schatzl ließ die Vitamine weg und wollte nur ein Münchner Schnitzel, das mit Meerrettich und süßem Senf unter der Panade zubereitet und Pommes zu € 16.80 serviert wird. Gegen den Durst einen Russ und eine Cola light. Die anderen bestellten querbeet durch die Karte.
Der abwechslungsreiche Salat hätte durchaus eine etwas größere Schüssel vertragen, so konnte ich ein Kleckern nicht vermeiden. Alles frisch und knackig, das Dressing für meinen Gaumen etwas zu säuerlich; fand meine mir gegenüber sitzende Freundin auch, die den gleichen Salat vor sich hatte.
Auftritt Currywurst: Es sei erwähnt, daß auf der Karte extra steht, daß dafür entweder eine Bratwurst, eine Gschwollene oder eine Wollwurst verwendet wird. Diese Lotterie schlug zu meinen Ungunsten aus, denn bei mir gab es eine Wollwurst. Diese könnte man zwar durchaus auch so anbraten, daß sie Röstaromen entwickelt, hat der Koch aber nicht. So war sie mir einfach zu lätschert. Die Currysoße war fruchtig, das verwendete Currypulver angenehm im Geschmack, aber als Beilage gab es nicht die erwarteten Wedges. Die meiner Erfahrung nach wie Kartoffelspalten aussehen und sicher gut die Soße aufgenommen hätten. Stattdessen gab es eine Art geriffelte Pommes, knusprig zwar, aber der Soße nicht gewachsen. Auch wenn der Betrieb nicht nur von Luft und Liebe leben kann, fand ich für das, was sich auf meinem Teller befand, 12,50 € zuviel.
Resümee Schatzl über sein Schnitzel, Fleisch geschmacklich gut, Panade zu weich, Füllung zu dominant, Riffel-Pommes salzarm aber kross. Portionsgröße geht in Ordnung.
Der Service ist super aufmerksam, freundlich und immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Zum Abschluß gab es für die Runde einen hauseigenen Absacker, so eine Art Minibowle.
Die Toiletten habe ich nicht aufgesucht.
Fazit: Die alles entscheidende Frage bei einem Restaurantbesuch ist doch immer, würde man wiederkommen? Wir eher nicht. Es ist schlicht und ergreifend nicht unser Stil, weder von der Einrichtung noch von der Karte her. Und ehrlicherweise hat mich das Essen auch nicht überzeugt. Zumindest eines hat dieser Besuch bewirkt, nämlich, daß ich wieder Auftrieb verspüre. Für nächste Woche habe ich gleich für abends in einem Lokal in München reserviert. Hoffentlich schaffe ich es dann auch, so lange wachzubleiben :-))
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