Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein, in dessen Neubau das Lux residiert.
Mit dem Ambiente werde ich auch beim zweiten Besuch nicht warm. Auch wenn der Inneneinrichter sich viel Mühe gegeben hat, der karge, hohe Raum vermittelt ein bisschen Wartehallen Atmosphäre und man fühlt sich wenig geborgen. Die Tische sind schlicht eingedeckt und Stoffservietten wären dem kulinarischen Anspruch des Restaurants auch angemessen. Allerdings ist dies natürlich ein sehr persönlicher und subjektiver Eindruck. Mein Mitbewerter Peter fühlte sich offensichtlich wohl bei seinem Besuch. Schön die durch Fensterscheiben einsehbare Küche und natürlich der gläserne Reifeschrank für das dry aged Beef.........dafür kommt man ja ins Lux!
Mit Vegetariern und Veganern sollte man um dieses Restaurant einen großen Bogen machen, auch mit dem "Viel und Billig"-Fleischesser ist man hier nicht gut aufgehoben. Die Karte klärt über die Fleischqualitäten auf und setzt von den Zutaten und den Preisen einen hohen Anspruch. Ein Essen im Lux ist kein Schnäppchen. Aber wir hatten ja Lust auf Fleisch und somit waren wir glücklich mit dem Angebot.
Letztendlich gingen wir sowohl bei Vor- wie Hauptspeise gemeinsame Wege und orderten beide die Essenz vom Ochsenschwanz sowie das auf der Tageskarte ausgerufene Rumpsteak 28 Tage dry aged mit ein paar Beilagen.
Die Küche servierte zu Beginn einen Brotkasten mit frischem Baguette hell und dunkel, dazu etwas Butter sowie ein Kräuterquark. Gleichzeitig damit kam auch schon der Gruß der Küche. Eine Tomaten-Orangen-Suppe. Serviert in einem sehr kleinen Weckglas, gegessen mit einem kleinen Teelöffel, war diese Suppe eine extrem gut schmeckende Eröffnung unseres Mahls im Lux. Perfekt im Verhältnis Süße-Säure der Tomaten und der deutlich wahrnehmbaren Orangen schmeckte mit diese Suppe außerordentlich gut.
Vor dem Hauptgang für uns beide die in der Karte angebotene Essenz vom Ochsenschwanz. Eine perfekt zubereitete dunkel klare Bouillon bot sich uns dar. Wieder war die Suppe hervorragend abgeschmeckt. Diesmal kräftig würzig, so wie sich eine Ochsenschwanzsuppe präsentieren muss. Als Einlage zwei Ravioli mit Rindfleischfüllung und ein paar Julien vom Wurzelgemüse. Lecker!
Dann das, wofür wir gekommen waren, Rindfleischzubereitung at it's best! Je 200 Gramm Rumpsteak kamen auf einer (nicht zu heißen) heißen Steinplatte. Gute Idee, denn so bleibt das Fleisch angenehm temperiert während des Verspeisens. Beide hatten wir das Rumpsteak medium rare bestellt. Das Stück meiner Frau perfekt auf der Garstufe, meines ein kleines bisschen zu weit in Richtung medium, aber noch nicht so weit, dass ich es hätte zurück gehen lassen müssen. Allerdings frage ich mich, ob die Kerntemperatur exakt genug kontrolliert wurde. Nun denn, ich mag auch medium, deswegen genoss ich den typischen kräftigen Duft und Geschmack von trocken gereiftem Fleisch. Der Reifegrad war perfekt. Einfach lecker. Nur ein wenig Salz und Pfeffer würzte mein Rumpsteak, mehr braucht es nicht. Mit dem Fleisch serviert das Lux noch ein wenig Butter und ein kleines Stück Mais. Beilagen bestellt man sich getrennt aus der Karte. Wir hatten zusammen drei Beilagen geordert. Süßkartoffelpommes mit Trüffelmayonnaise, Polenta mit einer Pilzsauce sowie Kohlrabi, serviert in einer Mehlschwitze. Alle Beilagen schmackhaft und lecker. Besonders die gefielen mir die Süßkartoffelpommes.
Das Zwischenfazit für das Essen fällt gut aus. Die Küche kann die hohen Preise (100 gr dry aged 17,50 EUR) rechtfertigen. Wir waren zufrieden mit den Speisen.
Zu den Speisen orderten wir eine Flasche Mineralwasser medium sowie einen Weißwein. Die Konsultation meiner Frau in Sachen Rot oder Weiß ergab, dass wir beide mehr Lust auf einen Weißwein verspürten. Nach Konsultation der ordentlich sortierten Weinkarte sollte es ein VDP Ortswein sein, Grauburgunder vom Löss von Philip Kuhn aus Laumersheim. Die Karte verschweigt die Jahrgänge und uns wurde ein 2014er präsentiert. Trotzdem schon ein gut trinkbarer mineralischer Grauburgunder mit noch frischer Säure. Beim Kuhn kann man eigentlich nichts verkehrt machen, dass schmeckt eigentlich immer. Sehr schön, dass das Lux die Weißweine in großvolumigen Gläsern serviert, die manch anderes Restaurant nicht mal für Rotweine verwendet. Der Wein konnte sich im Glas wundervoll entfalten.
Nun also zum Drumherum, ich hatte ja schon gesagt, mit dem Ambiente werde ich nicht warm. Aber das ist ein zu persönlicher Eindruck, um daraus eine negative Bewertung zu rechtfertigen. Anders ist das allerdings bei den Toiletten. Beim Gang die lange Treppe herunter in den Keller fürchtet man schon in den Katakomben verloren zu gehen, wenn die Verlies-artigen Toilettenräume betritt. Das ist definitiv zu lieblos für ein Restaurant wie das Lux und seinen Anspruch.
Viel verheerender allerdings wieder einmal der Service! Bin ich eigentlich einer der letzten Menschen, die von einem gastronomischen Betrieb erwarten, dass der Service mit den Speisen im Anspruch mithalten kann? Oder ist die Vapianorisierung der Gäste bereits so weit fortgeschritten, dass die Mehrzahl der Gäste auch in relativ teuren Restaurants einfach gar nicht mehr erwarten bedient zu werden? Hier eine Aufzählung aller Punkte, die mir gestern Abend nicht gefallen haben:
Ich empfinde es nicht als angebracht, wenn man den Kellner an der Kasse ansprechen muss nach dem betreten des Restaurants, ich finde es angebracht angesprochen zu werden.
Noch schlimmer wenn dieser Kellner nebenbei beim Blick auf seinen Reservierungsschirm uns darauf hinweist, wir könnten unsere Garderobe an die 2 Meter entfernten Kleiderhaken bringen. Immerhin schaltete er das Licht in der Garderobenecke ein, als ich mit fast den Hals gebrochen hätte beladen mit den Mänteln meiner Frau und meines eigenen.
Definitiv nicht gut, wenn bei zwei leeren Gläsern auf einem Tisch mit zwei Personen der Kellner mindestens 10 Mal am Tisch vorbei läuft, aber es nicht für nötig hält nach zu schenken. Meine Frau musste sich irgendwann erheben und sich die Flasche nehmen. Immerhin bekam sie dafür beim öffnen unaufgefordert den Korken am Korkenzieher unter die Nase gehalten, der Kellner wollte wohl Kompetenz zeigen. Hätte er mal lieber nachgeschenkt, dass wäre bedeutend besser angekommen!
Der Tisch war einsehbar mit Wachs verschmutzt, wurde aber nicht gereinigt.
Nun muss sich jeder selber ein Urteil bilden, wie wichtig ihm diese Punkte sind. Ich persönlich aber erwarte bei einer Gesamtrechnung von 150 EUR einen besseren Service, wie ich es von vielen meiner favorisierten Restaurants, unter anderem dem Giverny und dem Keilings, kenne. Auch dort bezahlen wir besagte Rechnungsbeträge, es ist also möglich, sowas zu realisieren. Momentan kommt trotz der guten Küche kein Besuch im Lux mehr in Frage.
...aber beim Drumherum hapert es etwas!
Doch von vorne:
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein,... mehr lesen
Lux Barkultur und Grillkunst
Lux Barkultur und Grillkunst€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Cafe025198161030Domplatz 10, 48143 Münster
3.0 stars -
"Weiterhin gilt: sehr gut gegrillt......." Carsten1972...aber beim Drumherum hapert es etwas!
Doch von vorne:
Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein,
Geschrieben am 03.02.2015 2015-02-03| Aktualisiert am
04.02.2015
Es existiert eine neue Bewertung von diesem User zu
Lux Barkultur und Grillkunst
Besucht am 31.10.2014
Gestern Abend stand uns (meiner Frau und mir) der Sinn nach gut Fleischküche. Außerdem hatte ich bei einem Kurzbesuch den Holzofen des Restaurants bestaunt und wollte unbedingt die damit gegrillten Produkte ausprobieren. Kurz vor 19 Uhr kamen wir am LWL Museum an und leider war der erste Eindruck nicht überzeugend. Wir hatten einen Tisch reserviert und trotzdem wußte die Mannschaft im Service nicht wirklich wohin mit uns. Garderobe wurde uns nicht abgenommen. Zumindest verriet man uns den Ort der Garderobe. Immerhin!
Der uns zugewiesene Tisch befand sich direkt am Eingang und war extremst ungemütlich. Da fast alle Tische noch leer waren erkundigten wir uns nach einem alternativen Tisch. Das ging dann tatsächlich, wir zogen um an die Wand. Das war ein sehr viel besserer Tisch.
Das Restaurant liegt ja mit im neuen Gebäude des LWL Museums Münster. Der Raum ist langt gestreckt in das Gebäude integriert. Er zeichnet sich durch sehr hohe Decken aus. Die Einrichtung ist modern und schlicht gehalten. Alles stilvoll, aber es kommt keine wirklich geborgene Stimmung auf. Wobei das natürlich eine sehr persönliche Einschätzung darstellt. Das muss jeder selbst beurteilen.
Nach den kleinen Anfangschwächen im Service verbesserte sich dann auch dessen Leistung. Aufnahme der Bestellung und weitere Betreuung waren dann gut und boten keine Schwäche.
Der Gruß aus der Küche kam in Form einer Tomatengazapcho......gut zubereitet, gutes Spiel von der Süße der Tomate zu den verwandten Gewürzen, spannend und lecker.
Zur Eröffnung des Abends bestellten wir Beide das angebotene Lachstartar. Die Karte gibt ausführlich Auskunft über verwendete Herkunfts und Qualiltätsstufen. Der Lachs selber war sehr gut. Das war ein Genuss, die von uns beide gewählte asiatische Marinade konnte nicht ganz überzeugen. Die war zu süß und zu wenig augeglichen in der Säure und Schärfe. Der verwandte Honig trat zu deutlich hervor. Die hervorragende Qualität des rohen Lachses machte es aber erträglich. Der begleitende Wakamesalat war klasse! Alles in allem ein guter Start ins Essen.
Aus den verschiedenen Rindfleischgüten ( bis hin zu selbst gereiften Dry aged im eigenen Schrank ) erwählten wir beide Stücke aus dem US Prime Beef aus Nebraska. Meine Frau ein Roastbeef im Ladies Cut ( ca. 200gr ) und ein Flanksteak im Gentlemans Cut (350 gr.), beide wurden Medium rare geordert. Dazu vier sides: Lauchzwiebel geschmort in Trüffelöl und Parmesan, Bohnen mit Mandeln und Honig, ein Süßkartoffelstampf mit erdnüssen sowie ein kleiner Salat.
Das Fleisch wurde bei uns beiden in einer perfekt passenden Garstufe serviert! Sehr gut! Nicht ganz so schön, die verwandten Schieferplatten als Tellerersatz, denn dafür sind die Tische schlicht zu klein. Es wird sehr eng mit den Beilagen auf dem Tisch. Wir durften zum Glück unsere Getränke auf den nicht voll besetzten Nachbartisch auslagern. Das Fleisch wird ganz schlicht ungewürzt serviert, begleitet von einer gewürzten Butter sowie einem Maiskolbenstück. Das Fleisch war wirklich sehr gut. Es hat einen sehr deutlichen Rauchton, erinnert mich an meine Jugendtage mit Grilltagen über dem offenen Holzfeuer, dass muss man mögen! Der Ofen hat seinen Namen verdient. Die Beilagen waren ebenso gut zubereitet, besonders die Bohnen in Honig waren überraschend lecker!
Begleitet wurden die Gerichte zuerst von einem Riesling Gutswein 2013 von Thörle aus Rheinhessen, sehr passend zum asiatischen Lachstartatr sowie einem badischen Spaätburgunder Alte Reben von 2012 vom WG Julius Zotz. Ein zum Grillfleisch gut passender Taninbetonter Wein.
Das Restaurant macht einen gut gepflegten und sauberen Eindruck, inklusive der einschaubaren Küche. Einzig der Zugang zu den im Keller befindlichen Toiletten ist sehr lieblos gestaltet, und mir erscheint die Toilette auch sehr klein dimensioniert für die Anzahl der Tische.
Fazit: ein schöner Abend mit einem sehr guten Essen. Kleine Probleme im Service sind behebbar! Wir kommen wieder. Die aufgerufenen Preise erlauben allerdings auch keine großen Schwächen!
Gestern Abend stand uns (meiner Frau und mir) der Sinn nach gut Fleischküche. Außerdem hatte ich bei einem Kurzbesuch den Holzofen des Restaurants bestaunt und wollte unbedingt die damit gegrillten Produkte ausprobieren. Kurz vor 19 Uhr kamen wir am LWL Museum an und leider war der erste Eindruck nicht überzeugend. Wir hatten einen Tisch reserviert und trotzdem wußte die Mannschaft im Service nicht wirklich wohin mit uns. Garderobe wurde uns nicht abgenommen. Zumindest verriet man uns den Ort der Garderobe. Immerhin!
Der... mehr lesen
Lux Barkultur und Grillkunst
Lux Barkultur und Grillkunst€-€€€Restaurant, Bistro, Bar, Cafe025198161030Domplatz 10, 48143 Münster
3.0 stars -
"Grillen auf hohem Niveau.........." Carsten1972Gestern Abend stand uns (meiner Frau und mir) der Sinn nach gut Fleischküche. Außerdem hatte ich bei einem Kurzbesuch den Holzofen des Restaurants bestaunt und wollte unbedingt die damit gegrillten Produkte ausprobieren. Kurz vor 19 Uhr kamen wir am LWL Museum an und leider war der erste Eindruck nicht überzeugend. Wir hatten einen Tisch reserviert und trotzdem wußte die Mannschaft im Service nicht wirklich wohin mit uns. Garderobe wurde uns nicht abgenommen. Zumindest verriet man uns den Ort der Garderobe. Immerhin!
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Meine Kritik aus dem Oktober 2014 ist eine der letzten von RK herüber geretteten Restaurantbewertungen, und nach fast 1,5 Jahren hatten wir die Gelegenheit, mal wieder im Lux essen zu gehen. Vordergründig, weil meiner Frau und mir der Sinn nach einer guten Fleischmahlzeit stand und mit dem Zusatznutzen, eine neue Bewertung einstellen zu können. Reserviert wird unkompliziert über die Homepage und wir fanden uns um kurz nach 19 Uhr am LWL Museum ein, in dessen Neubau das Lux residiert.
Mit dem Ambiente werde ich auch beim zweiten Besuch nicht warm. Auch wenn der Inneneinrichter sich viel Mühe gegeben hat, der karge, hohe Raum vermittelt ein bisschen Wartehallen Atmosphäre und man fühlt sich wenig geborgen. Die Tische sind schlicht eingedeckt und Stoffservietten wären dem kulinarischen Anspruch des Restaurants auch angemessen. Allerdings ist dies natürlich ein sehr persönlicher und subjektiver Eindruck. Mein Mitbewerter Peter fühlte sich offensichtlich wohl bei seinem Besuch. Schön die durch Fensterscheiben einsehbare Küche und natürlich der gläserne Reifeschrank für das dry aged Beef.........dafür kommt man ja ins Lux!
Mit Vegetariern und Veganern sollte man um dieses Restaurant einen großen Bogen machen, auch mit dem "Viel und Billig"-Fleischesser ist man hier nicht gut aufgehoben. Die Karte klärt über die Fleischqualitäten auf und setzt von den Zutaten und den Preisen einen hohen Anspruch. Ein Essen im Lux ist kein Schnäppchen. Aber wir hatten ja Lust auf Fleisch und somit waren wir glücklich mit dem Angebot.
Letztendlich gingen wir sowohl bei Vor- wie Hauptspeise gemeinsame Wege und orderten beide die Essenz vom Ochsenschwanz sowie das auf der Tageskarte ausgerufene Rumpsteak 28 Tage dry aged mit ein paar Beilagen.
Die Küche servierte zu Beginn einen Brotkasten mit frischem Baguette hell und dunkel, dazu etwas Butter sowie ein Kräuterquark. Gleichzeitig damit kam auch schon der Gruß der Küche. Eine Tomaten-Orangen-Suppe. Serviert in einem sehr kleinen Weckglas, gegessen mit einem kleinen Teelöffel, war diese Suppe eine extrem gut schmeckende Eröffnung unseres Mahls im Lux. Perfekt im Verhältnis Süße-Säure der Tomaten und der deutlich wahrnehmbaren Orangen schmeckte mit diese Suppe außerordentlich gut.
Vor dem Hauptgang für uns beide die in der Karte angebotene Essenz vom Ochsenschwanz. Eine perfekt zubereitete dunkel klare Bouillon bot sich uns dar. Wieder war die Suppe hervorragend abgeschmeckt. Diesmal kräftig würzig, so wie sich eine Ochsenschwanzsuppe präsentieren muss. Als Einlage zwei Ravioli mit Rindfleischfüllung und ein paar Julien vom Wurzelgemüse. Lecker!
Dann das, wofür wir gekommen waren, Rindfleischzubereitung at it's best! Je 200 Gramm Rumpsteak kamen auf einer (nicht zu heißen) heißen Steinplatte. Gute Idee, denn so bleibt das Fleisch angenehm temperiert während des Verspeisens. Beide hatten wir das Rumpsteak medium rare bestellt. Das Stück meiner Frau perfekt auf der Garstufe, meines ein kleines bisschen zu weit in Richtung medium, aber noch nicht so weit, dass ich es hätte zurück gehen lassen müssen. Allerdings frage ich mich, ob die Kerntemperatur exakt genug kontrolliert wurde. Nun denn, ich mag auch medium, deswegen genoss ich den typischen kräftigen Duft und Geschmack von trocken gereiftem Fleisch. Der Reifegrad war perfekt. Einfach lecker. Nur ein wenig Salz und Pfeffer würzte mein Rumpsteak, mehr braucht es nicht. Mit dem Fleisch serviert das Lux noch ein wenig Butter und ein kleines Stück Mais. Beilagen bestellt man sich getrennt aus der Karte. Wir hatten zusammen drei Beilagen geordert. Süßkartoffelpommes mit Trüffelmayonnaise, Polenta mit einer Pilzsauce sowie Kohlrabi, serviert in einer Mehlschwitze. Alle Beilagen schmackhaft und lecker. Besonders die gefielen mir die Süßkartoffelpommes.
Das Zwischenfazit für das Essen fällt gut aus. Die Küche kann die hohen Preise (100 gr dry aged 17,50 EUR) rechtfertigen. Wir waren zufrieden mit den Speisen.
Zu den Speisen orderten wir eine Flasche Mineralwasser medium sowie einen Weißwein. Die Konsultation meiner Frau in Sachen Rot oder Weiß ergab, dass wir beide mehr Lust auf einen Weißwein verspürten. Nach Konsultation der ordentlich sortierten Weinkarte sollte es ein VDP Ortswein sein, Grauburgunder vom Löss von Philip Kuhn aus Laumersheim. Die Karte verschweigt die Jahrgänge und uns wurde ein 2014er präsentiert. Trotzdem schon ein gut trinkbarer mineralischer Grauburgunder mit noch frischer Säure. Beim Kuhn kann man eigentlich nichts verkehrt machen, dass schmeckt eigentlich immer. Sehr schön, dass das Lux die Weißweine in großvolumigen Gläsern serviert, die manch anderes Restaurant nicht mal für Rotweine verwendet. Der Wein konnte sich im Glas wundervoll entfalten.
Nun also zum Drumherum, ich hatte ja schon gesagt, mit dem Ambiente werde ich nicht warm. Aber das ist ein zu persönlicher Eindruck, um daraus eine negative Bewertung zu rechtfertigen. Anders ist das allerdings bei den Toiletten. Beim Gang die lange Treppe herunter in den Keller fürchtet man schon in den Katakomben verloren zu gehen, wenn die Verlies-artigen Toilettenräume betritt. Das ist definitiv zu lieblos für ein Restaurant wie das Lux und seinen Anspruch.
Viel verheerender allerdings wieder einmal der Service! Bin ich eigentlich einer der letzten Menschen, die von einem gastronomischen Betrieb erwarten, dass der Service mit den Speisen im Anspruch mithalten kann? Oder ist die Vapianorisierung der Gäste bereits so weit fortgeschritten, dass die Mehrzahl der Gäste auch in relativ teuren Restaurants einfach gar nicht mehr erwarten bedient zu werden? Hier eine Aufzählung aller Punkte, die mir gestern Abend nicht gefallen haben:
Ich empfinde es nicht als angebracht, wenn man den Kellner an der Kasse ansprechen muss nach dem betreten des Restaurants, ich finde es angebracht angesprochen zu werden.
Noch schlimmer wenn dieser Kellner nebenbei beim Blick auf seinen Reservierungsschirm uns darauf hinweist, wir könnten unsere Garderobe an die 2 Meter entfernten Kleiderhaken bringen. Immerhin schaltete er das Licht in der Garderobenecke ein, als ich mit fast den Hals gebrochen hätte beladen mit den Mänteln meiner Frau und meines eigenen.
Definitiv nicht gut, wenn bei zwei leeren Gläsern auf einem Tisch mit zwei Personen der Kellner mindestens 10 Mal am Tisch vorbei läuft, aber es nicht für nötig hält nach zu schenken. Meine Frau musste sich irgendwann erheben und sich die Flasche nehmen. Immerhin bekam sie dafür beim öffnen unaufgefordert den Korken am Korkenzieher unter die Nase gehalten, der Kellner wollte wohl Kompetenz zeigen. Hätte er mal lieber nachgeschenkt, dass wäre bedeutend besser angekommen!
Der Tisch war einsehbar mit Wachs verschmutzt, wurde aber nicht gereinigt.
Nun muss sich jeder selber ein Urteil bilden, wie wichtig ihm diese Punkte sind. Ich persönlich aber erwarte bei einer Gesamtrechnung von 150 EUR einen besseren Service, wie ich es von vielen meiner favorisierten Restaurants, unter anderem dem Giverny und dem Keilings, kenne. Auch dort bezahlen wir besagte Rechnungsbeträge, es ist also möglich, sowas zu realisieren. Momentan kommt trotz der guten Küche kein Besuch im Lux mehr in Frage.