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Wir betraten das Hotel und warteten in Eingang des Restaurants, bis sich eine Bedienung an uns wandte und nach unserem Begehr fragte. Nach der Erwähnung der Reservierung brachte sie uns sofort auf die Terrasse und an den reservierten Tisch.
Kurz darauf kam ein junger Kellner und reichte uns die Speisekarte, die ein recht übersichtliches Angebot zeigte. Nach kurzer Diskussion bestellte Madame dann die „Klosterpfanne, zwei Medaillons auf hausgemachten Spätzle, frischem Marktgemüse, Sauce hollandaise und Käse überbacken“ (16,80 €), dazu eine Rhabarbersaftschorle (0,4l für 3,80 €).
Ich erinnerte mich an die Tagesangebote, die ich vor dem Eingang gesehen hatte und erkundigte mich, ob die noch verfügbar seien. Als der Kellner das bestätigte, bestellte ich „Kotelett vom Duroc-Schwein mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Salat“ (19,80 €), dazu ein alkoholfreies Hefeweißbier (0,5l für 4,50 €).
Nach kurzer Wartezeit brachte der Kellner die Getränke, die richtig gut kühl waren. Madame bekam ein großes Old-fashioned Glas, in dem sich nur im unteren Drittel eine Rosafärbung vom Rhabarbersaft zeigte, der Rest darüber bestand aus Eiswürfeln und Wasser und schmeckte dementsprechend nach nichts.
Als sich der Kellner wieder auf der Terrasse zeigte, bat Madame ihn um einen Löffel, um den Rhabarbersaft zu verteilen. Der Löffel wurde schnell gereicht, der Inhalt des Glases umgerührt und erneut probiert, doch auch jetzt schmeckte die Mischung sehr wässerig. Dies wurde dem Kellner auf seine Nachfrage, ob jetzt alles in Ordnung sei, mitgeteilt, seine einzige Reaktion war: „Dann mache ich die Mischung beim nächsten Glas etwas kräftiger.“
Dann brachte er ein Körbchen mit selbstgebackenem Brot und ein Schälchen mit leicht gesalzenem Frischkäse und eine längliche Schale mit vier Oliven, die Madame gern mir überließ. Ansonsten waren Brot und Käse frisch und lecker, ein schöner Auftakt.
Danach gab es dann den gemischten Salat zu meinem Essen, verschiedene Blattsalate mit Tomatenvierteln, Scheiben von Champignons und Radieschen, dazu eine Portion Kichererbsen. Das Ganze war mit einem Hausdressing angemacht, das in etwa vom Typ „French“ war. Frisch und knackig bis auf die Kichererbsen, die natürlich wie üblich etwas mehlig schmeckten.
Etwas später servierte er dann unsere Essen, eine Eisenpfanne für Madame („Vorsicht heiß!“) und einen Teller mit einem hoch getürmten Aufbau aus Kartoffeln mit dem Kotelett obenauf und gekrönt von einer halben Grilltomate für mich. Merkwürdigerweise fand ich, nachdem ich das Kotelett von den Bratkartoffeln heruntergezogen hatte, auf den Kartoffeln stellenweise eine dunkle Sauce, von der nichts im Angebot gestanden hatte.
Das hatte natürlich zur Folge, dass die davon bedeckten Kartoffeln durchgeweicht und keineswegs knusprig waren. Insgesamt waren die Röststellen an den Kartoffeln auch eher spärlich zu finden. Das Fleisch war hingegen einwandfrei, zart und schmackhaft, bis ich an die letzten Stücke direkt am Knochen kam. Die waren nämlich praktisch roh und ungenießbar.
Madame hatte unter der Schicht aus Käse und Sauce hollandaise die Medaillons gefunden, die gut gewürzt, zart und lecker waren. Das Marktgemüse, bestehend aus Möhren, Brokkoli, Blumenkohl und Zuckerschoten, war einwandfrei frisch und hatte guten Biss. Weniger angetan war sie jedoch von den Zwiebelstücken, die den gleichen Biss hatten, sie waren also nicht vorgegart und dementsprechend hart. Last but not least die Spätzle waren eine Katastrophe, geschmacklos und fast ohne Salz, waren sie teilweise sehr dick (Ich habe ein Stück von ca. 3 x 8 cm gesehen) und sie waren keineswegs vorher in der Pfanne angebräunt worden, wie es eigentlich üblich ist.
Während des Essens ließ sich der Kellner nicht auf der Terrasse blicken, so dass wir unsere Beschwerden erst beim Abräumen vorbringen konnten. Er versprach, in der Küche Bescheid zu sagen, es gab jedoch von dort keinerlei Reaktion.
Als ich ihn dann zwecks Bezahlung mit Plastikgeld und in Ermangelung eines drahtlosen Lesegerätes zum Kassentresen begleitete, fragte ich, ob an diesem Tag vielleicht ein Vertreter in der Küche stünde, was eventuell eine Erklärung für die erlebten Fehlleistungen sein könnte. Der Kellner bestätigte jedoch, dass Herr Becker selber in der Küche sei. Auf der Grundlage der heutigen Erlebnisse kann ich jedenfalls keine Empfehlung für dieses Restaurant aussprechen.