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* Das Mio3 wurde erst vor knapp 2 Jahr eröffnet. In direkter, unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich nebenan und gegenüber diverse weitere Systemgastronomie-Betriebe. Der Wettbewerb ist groß, aber auf Grund des guten Zulaufs ausgeglichen. Das Bistrorante ist zeitgemäß gestaltet. Große, tiefe Fenster, viel Holz und eine nette Bar. Die hohe Decke verleihen dem Mio3 eine gewisse Großzügigkeit. Als wir eintraten - Mitten in der Woche, etwa gegen 20:00 Uhr - war das Haus zu rund 25% gefüllt. Der jugendliche männliche Service erschien schnell, wir orderten für meinen Bekannten ein Weizen vom Faß und für mich Früh Kölsch. Parallel blickten wir dazu in die Karten. Das Angebot ist für Betriebe dieser Art üblich. Ein paar Salate, Pasta, Pizza, Pfannkuchen, Argentinisches Rumsteak, Kalbschnitzel - fertig. Für "mal eben was essen", in Ordnung. Inhaltlich wenig kreativ und für ein trautes Abendessen zu zweit eher nicht geeignet. Also dann, wir hatten uns schnell entschieden. Mein Bekannter wählte Focaccia (Pizzabrot) und danach ein Rumpsteak. Für mich sollten es nur Bandnudeln (Taglioline) mit Parmaschinken und einer leichten Käsesauce sein.
* Wir unterhielten uns über dies und das. Bereits nach kurzer Zeit wurde das Pizzabrot serviert. Mein hungriger Bekannter langte zu, er schien zufrieden zu sein. Aber bitte was kann man bei Focaccia schon falsch machen. Mir fielen zwar einige schwarze Stellen auf. War aber für uns kein Gesprächsthema. Es gibt im Leben interessanteres zu besprechen, als die Qualität eines Pizzabrots. Sehnsüchtig schaute ich mich nach dem Service um. Früh Kölsch (0,2 ltr.) ist im Gegensatz zu 0,5 ltr. Weizen-Gläsern schnell konsumiert und wartet auf Nachschub. Ich wartete, aber nichts geschah. Kurz danach wurde unser Essen serviert. Mein Gegenüber erhielt sein Rumpsteak. Dazu einen Salat. Die Menge des Salates hätte man mühelos in zwei, maximal drei Eierbechern unterbringen können. Dann schaute ich auf den tiefen Teller, denn der Service bei mir abgestellt hatte. Der erste Eindruck - Hilflosigkeit. Ich erblickte eine große, beigefarbene Masse auf meinem Teller. Vorsichtig begann ich die Masse zu sezieren. Was ich entdeckte war schon sehr speziell. Unten befanden sich auf dem Teller 2 Scheibchen Parmaschinken. Darüber dann die Bandnudeln. Bis dahin hätte man noch sagen können - "soweit okay". Dann aber hatte der Koch (War es ein Koch ?) eine sehr dicklüssige, ja eigentlich schon zähe Masse über die Pasta verschüttet. Dieses offensichtliche Convenience Produkt aus dem Tetrapack schaffte es auf Grund seiner sehr stabilen Konsistenz, die Bandnudeln klebrig miteinander zu verbinden. In einem Labor hätte man das bestimmt als großen Erfolg gefeiert. Aber in einer Küche ? Schnell schaute ich noch mal in die Karte, ob ich vielleicht etwas übersehen hatte. Nein, ich hatte nichts übersehen. Im Gegenteil ! Die Karte sprach von einer "leichten Käsesauce". Nun denn, schaffen wir die zähe Konsistenz in den Gaumen. Dann kam sie, die nächste Überraschung. Die angeblich leichte Käsesauce war meilenweit entfernt von jeder Leichtigkeit. Sie war fettig, ähnlich wie Deutsche Markenbutter pur konsumiert. Ich mühte mich ab, aber nach knapp 70% verzehrter Pasta war ich fertig. Mir viel dazu nur ein häufig verwendeter Spruch aus den Verkehrsnachrichten ein: "Zähflüssigkeit mit Stau". Zähflüssig im Mund, Stau im Magen. Hätte der Service doch wenigstens zwischdurch gefragt, ob ich noch bitte ein Kölsch haben möchte. Leider auch das nicht. - Mein Bekannter war offensichtlich mit dem Rumpsteak zufrieden, obwohl er ein ausdrückliches Lob nicht aussprach. Der Service erschien und wollte abservieren. Auf die Frage ob es denn geschmeckt hätte, antwortete ich mit der mir angeborenen Höflichkeit und Zurückhaltung, dass das Gericht etwas fettig gewesen sei. Der Kellner verwies auf die Käsesauce. Das war's. Nun könnte man die nicht unberechtigte Frage stellen, warum ich das Essen nicht reklamiert habe. Ganz ehrlich, soll ich für ein 8,90 Euro Tellergericht eine Diskussion über die Konsistenz einer Sauce führen ? Never, dazu habe ich keine Lust. Solche kulinarischen Erlebnisse hake ich schnell mit drei "E" ab. Erlebt, Erfahren, Erledigt ! Im direkten 20 Meter-Radius Umfeld gibt es genügend Alternativen. Bar Celona, Scoozi, Hans im Glück, Sausalitos usw. Zwar auch alles Convenience-Systemgastronomie, aber zumindest bin ich dort bisher noch nicht mit einem solchen Essen konfrontiert worden.
Fazit: Jungs und Mädels ihr habt eine schönes, nettes Bistrorant. Euer Standort ist exzellent und dieser ist hoch frequentiert. Das Publikum ist nett, die Cocktails sind Klasse. Also in Summe allerbeste Voraussetzungen. Nur die Küche verfügt noch über einige Reserven. Dazu noch der Hinweis, dass ich während unserer Anwesenheit von 1 Stunde und 20 Minuten ganz zwei (0,2 ltr.) Kölsch serviert bekam. Jeder Kölner Kölsch-Konsument wäre wegen kölscher Unterversorgung dehydriert gewesen. Zur Wertung: Für das Essen 2 Sterne, ebenso für den Service auch nur 2 Sterne. Das Ambiente verdient 3,5 Sterne. Angesichts der Serviceleistung und des servierten Essens war der Gesamteindruck nicht positiv und muss sich daher auch mit 2 Sternen zufrieden geben. Das PLV ist in Ordnung.
ps Wir wechselten die Location und landeten im nahen Cafe Luise. Obwohl es die Bezeichnung "Cafe" trägt, darf man es eher der "Bier + Wein Kneipen Szene" zuordnen. Dort war die kölsche Versorgung reibungslos. Wobei wir ein paar akustische Probleme hatten, miteinander zu kommunizieren. Der Grund war eine fröhlich feiernde Damengesellschaft aus der Gruppierung 30 Plus. Die Mädels waren sehr gut gelaunt, fallweise schrill. Als Grund darf Weißwein angenommem werden. Und nein, gestört hat es uns ausdrücklich nicht, es war eher amüsant. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert. Man erhält nicht immer das was man gerade gerne hätte. Nicht auf dem Teller und nicht bei den Frauen.