Besucht am 09.02.2020Besuchszeit: Abendessen 1 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um es vorweg zu nehmen, neue, modern eingerichtete Zimmer, die vor allen Dingen sehr ruhig liegen. Auch der Sturm von Sonntag auf Montag konnte meiner Nachtruhe nichts anhaben, ebenso wenig wie die Bundestraße und die Bahnlinie.
Für den Abend hatte ich einen Tisch im Bistro mit reserviert und fand mich dann am frühen Abend dort ein. Das Restaurant hat am Sonntag nicht geöffnet und ist zur Zeit auch eine große Baustelle. Im Jahr 2012 war ich das letzte Mal dort und schon damals hatte ich das Gefühl gehabt, dass man das sehr historische Ambiente im Speisesaal mal vorsichtig reservieren könnte. Das hatte jetzt die neue Chefin (Tochter des Inhabers) angegangen und klärte mich auf, als sie mich zum Bistro durch den kahlen und ausgeräumten Restaurant-Speiseraum führte.
Im Bistro selber dann keine Spur von Baustelle, sondern Behaglichkeit. Der Zeitpunkt der Renovierung war gut gewählt, denn mit zwei weiteren Paaren war ich der einzige Gast im Bistro zur Abendessenzeit. Sogar im Rheingau ist im Februar sehr wenig los. Ich war mir der vollen Aufmerksamkeit von zwei jungen Servicekräften und der jungen Chefin sicher. Sogar der Hund der Chefin schaute kurz mal bei mir vorbei......
Eine Flasche Wasser war schnell geordert und es juckte mich, in der äußerst umfangreichen und sehr guten Weinkarte des Kronenschlösschens eine weitere Bouteille zu ordern, aber nach einem weinreichen Vortag mit dem Genuss etlicher Pfälzer Tropfen wollte ich etwas kürzer treten und studierte das Angebot offener Weine.
Letztendlich fanden sich über den Abend 4 verschiedene Gläser Wein (0,1), die mich wohltuend durch mein Abendessen brachten. Zum ersten Glas Wein begrüßte mich dann auch die Küche mit Brot und Butter. Salz mußte ich kurz erbitten, dann war das gute Brot mit gesalzener Butter ein Genuss.
Drei Gänge aus der kleinen Karte im Bistro waren recht schnell ausgewählt und bestellt. Ich startete mit Lachs und Kürbis. Hausgebeizter Lachs mit mariniertem Kürbis und Kokoscreme nannte das die Küche. Wenn er denn gebeizt war, dann sehr zurückhaltend. Aber der Fisch selber hatte ein sehr ordentliche Qualtät, und auf diesem Level braucht es nicht viel, um Lachs verlockend zu servieren. Der Kürbis war roh, oder nur im Sekundenbereich blanchiert und dann mit einer Vinaigrette sehr viel nachdrücklicher in Bezug auf Säure mariniert worden. Die Kokoscreme fing das aber wieder ein. Kokosraspel brachten den Crunch auf den Teller, ein feiner Auftakt. Beim Hauptgericht bleib es dann beim Fisch, begleitet von einem sehr feinen Rose aus Spätburgunder vom WG Jung in Assmannshausen. Kabeljaufilet mit Navetten-Misopüree und Safranschaum hatte die Karte verkündete und dem konnte ich natürlich nicht widerstehen. Rübchen mit Miso veredelt? Okay, ich weiß nicht ob in der japanischen Küche etwas wie Rübchen bekannt ist, aber das vertrug sich gut mit der Misopaste. Wenn man den Fisch dann nur mit dem Schaum genoss, hatte man auch eine Idee von Safran auf der Zunge. Trotzdem, tadellos zubereiteter Fisch und leckere Begleiter auf dem Teller, das war gut! Süß zum Dessert konnte ich nicht verlocken, und im Angedenken an einen Herrn in Bremen machte ich, was der immer macht, wenn er darf und bestellte Käse.
begleitet von Senf und Brot Käseteller vom „Rheingau Affineur“ mit Feigensenf und Traubenbrot verkündete Karte und dazu noch folgendes: Die Rheingau-Affineure Reiner Wechs und Tochter Anke Heymach produzieren heimische Käsespezialitäten in höchster Qualität: Rheingauer Runde (Munstertyp – samtweich, würzig-zart) / Rheingauer Spätburgunder Tresterkäse (Rarität, im Gewölbekeller gereift und eingelegt in Spätburgunder-Trester) / Zisterzienser-Käse (Kräftiger Bergkäse, würzig + markant) / Bierkäse (aus dem Vorarlberg, mit Rheinhessen-Bräubier verfeinert) / Honig-Nuss-Käse / Blauschimmel-Lakritze
Fast alles lecker, bis auf den Rheingauer Runde, der war mir schon viel zu heftig....der ging zurück. Nach diesem Teller, begleitet von einem klassischen trockenen Rheingauer Spätburgunder ging nur noch ein Espresso.
Der war in seiner Qualität ebenso gut wie die Speisen und Weine vorweg. Die Küche im Kronenschlösschen beherrscht ihr Handwerk, dass weiß man ja spätestens seit Borgis Bericht von 2018. Das muss sie aber auch bieten, denn die Preise sind schon sehr selbstbewusst kalkuliert.
Eine große Freude während des gesamten Aufenthalts war der unaufgeregte und tadellose Service aller Mitarbeiter im Haus vom Ein- bis zum Auschecken. Das erlebt man sehr selten. Und weil ich einer der wenigen Gäste am Montagmorgen war, kam ich auch noch in den Genuss eines servierten Frühstücks. Yippiee! Das ist mir viel lieber als ein Buffet.
Kann ich also ein Fazit ziehen:
das kann man so für sich stehen lassen! Gehobene Preisklasse, aber angemessen dem Gebotenen. Nächstes Mal esse ich dann aber wieder im dann renovierten Fine Dining Bereich.
...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um... mehr lesen
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café€-€€€Bistro, Cafe, Hotel06723640Rheinallee 1, 65347 Eltville am Rhein
4.0 stars -
"Rheingauer Gastlichkeit..." Carsten1972...erlebt man im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim. Zweites Februarwochenende 2020, und berufliche Umstände machten es nötig, dass ich eine Nacht von Sonntag auf Montag im Rheingau verbringen musste. Also quartierte ich mich im Hattenheimer Kronenschlösschen ein.
Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um
Besucht am 10.09.2016Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 90 EUR
Spontan entschließen wir uns zu einem Schönwetterausflug in den Rheingau.
Das Kloster Eberbach möchten wir uns mal anschauen. Vom Weingut Eberbach hatten wir am Vorabend einen sehr feinen Sekt getrunken.
Nachdem wir mit der Fähre über den Rhein gesetzt sind, stellen wir fest, dass das Kloster nicht ausgeschildert ist. Also werfen wir „Erna“ an.
Diese lotst uns irgendwann links, und gleich scharf links, wieder ab. Und schon stehen wir auf einem schönen schattigen Parkplatz. Zwischen den alten Bäumen der Torbogen „Kronenschlösschen“. Mein Mann fährt zum Drehen in eine Parklücke und ich sage: „Bleib mal gleich hier stehen.“ Schön ist es hier, und Mittagszeit. Hunger haben wir eigentlich noch nicht, Mittagessen stand gar nicht auf dem Programm. Aber wenn „Erna“ schon zu ein hübsches Plätzchen für uns sucht?
Links das sehr gepflegte Landhotel mit Restaurant und Bistro. Die schattige Terrasse mit schöner Bestuhlung. Angrenzend der Privatpark des Hotels, hier findet gerade ein Sektempfang statt (ohne uns).
Wir werden sehr freundlich begrüßt und nach unserer Reservierung gefragt. Dass wir die nicht haben, ist nicht schlimm. Der freundliche Herr weist uns einen schönen Zweiertisch auf der Terrasse. Unser Tisch
Unsere „Erna“ hat uns gehoben platziert, da sind wir Schnellmerker (ein Besuch auf der Homepage des Kronenschlösschen ist später zu Hause sehr aufschlussreich). Der Tisch eingedeckt mit gestärktem Tuch auf Tisch und als Serviette. Auf jedem Tisch ein Blumenbouquet und der Blick auf die Parkanlage ist Entschleunigung pur. Was soll ich im Kloster? Ich bleibe hier. Bequeme Liegen im Schatten laden zum relaxen ein. der Park
Aber zur Sache:
1 Flasche Mineralwasser San Pellegrino, 0,75 l zu € 8,50 (Preis gerechtfertigt, stelle ich auf dem Damen-WC* später fest J. (Ja, der aufwändige Ausbau der Wasserreben und die Tankreifung wird immer wieder verkannt).
2 Gläser trockener Sekt, Georg Breuer, 2007 zu € 12,00. Die klassische Flaschengärung überzeugt. Aperitif
Als kleiner Gruß werden wir Baguettescheiben mit Butter serviert. Das Brot attraktiv im Holzkästchen auf einem Bett aus rohen Linsen. Schlicht – gut. Gruß
Wir wählen beide „nur“ den Hauptgang des angebotenen 4-Gang Bistromenüs:
Lachsfilet – Fenchel-Orangengemüse – Zitronen-Thymian-Gnocci zu € 25,00.
Wir sind beide keine Gnocci-Fans. Ich vertraue auf das Küchenhandwerk. Mein Mann tauscht die Gnocci in Kartoffeln.
Für mich dazu der „Wein des Monats“. Ein trockener Riesling vom Weingut Peter Jakob Kühn, Oestrich-Winkel zu € 7,00.
Gault Millau zeichnete das Haus mit „Beste Riesling-Weinkarte Deutschlands“ aus. Und ja: Bei unserem (vorerst kleinen) Besuch hatten wir durchaus den Eindruck, dass hier neben der Küche das Steckenpferd liegt. Sofort dachten wir an GastroGuide Freund Nolux – er hätte hier sicherlich viel Freude, nicht nur an der Weinauswahl.
Ein perfekter Hauptgang wird im tiefen vorgewärmten Teller serviert.
Kross auf der Haut gebratener Lachs, innen saftig, leicht glasig. Die Wucht ist das hocharomatische Schäumchen, welches Lachs und Beilagen begleitet. Die klassische Kombination Orange-Fenchel – wir kommen aus dem Schwärmen nicht mehr raus. Zum Glück ist noch ein Scheibchen Brot zum Tunken da – es bleibt nichts mehr übrig. Auch die Gnocci überzeugen, die Kartoffeln als Beilage ebenso. Bunte Keimlinge runden das Gericht geschmacklich und optisch wunderbar ab. Salz- und Pfeffermühle auf dem Tisch? Braucht man nicht! Lachs mit Gnocci Lachs mit Kartoffeln, Fenchel-Orange
Vom Nebentisch weht der Duft der grünen Gazpacho als Vorspeise herüber…
Der Service überzeugt auf ganzer Linie. Hier ist geschultes Personal, hoch engagiert, am Werk. Immer freundlich und zur Stelle. Fragen zu Speisen und Getränken werden perfekt beantwortet. Änderungswünsche, ohne Rücksprache mit der Küche, kein Problem.
Ambiente und Sauberkeit:
Kurz zusammen gefasst: Für uns ohne jeden Mangel. Die Bilder spiegeln das wunderschöne, edel-gediegene Ambiente wider. Im Bistro
Eine kleine Spitzfindigkeit sei mir trotz voller Zufriedenheit mit Augenzwinkern erlaubt:
Der Besuch der Toilette bringt die Liebe zum Detail (finanziert durch Prädikatsmineralwasser) ans Licht: Die Damen besuchen die Örtlichkeit und dürfen sich an der Kassette der Türinnenseite an einem Spiegel* erfreuen!!! Make up und Frisur im Sitzen checken! Meine Herren! Gibt es das nebenan auch?
Beim nächsten Besuch werden wir auf ein vollständiges Menü und wohl auch eine Übernachtung eingestellt sein!
Bleiben durfte ich nicht. „Erna“ rief zur Weiterfahrt zum Kloster Eberbach!
Spontan entschließen wir uns zu einem Schönwetterausflug in den Rheingau.
Das Kloster Eberbach möchten wir uns mal anschauen. Vom Weingut Eberbach hatten wir am Vorabend einen sehr feinen Sekt getrunken.
Nachdem wir mit der Fähre über den Rhein gesetzt sind, stellen wir fest, dass das Kloster nicht ausgeschildert ist. Also werfen wir „Erna“ an.
Diese lotst uns irgendwann links, und gleich scharf links, wieder ab. Und schon stehen wir auf einem schönen schattigen Parkplatz. Zwischen den alten Bäumen der Torbogen „Kronenschlösschen“. Mein... mehr lesen
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café
Hotel Kronenschlösschen · Bistro & Café€-€€€Bistro, Cafe, Hotel06723640Rheinallee 1, 65347 Eltville am Rhein
4.5 stars -
"Unser Navi ist auch schon (sehr positiv) gastroinfiziert!" PetraIOSpontan entschließen wir uns zu einem Schönwetterausflug in den Rheingau.
Das Kloster Eberbach möchten wir uns mal anschauen. Vom Weingut Eberbach hatten wir am Vorabend einen sehr feinen Sekt getrunken.
Nachdem wir mit der Fähre über den Rhein gesetzt sind, stellen wir fest, dass das Kloster nicht ausgeschildert ist. Also werfen wir „Erna“ an.
Diese lotst uns irgendwann links, und gleich scharf links, wieder ab. Und schon stehen wir auf einem schönen schattigen Parkplatz. Zwischen den alten Bäumen der Torbogen „Kronenschlösschen“. Mein
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Relativ früh an diesem Sonntag(nachmittag) parkte ich meinen Wagen vor dem Kronenschlösschen und checkte ein. Das war zum Glück auch zu dieser frühen Zeit schon möglich. Ich bezog ein Zimmer im seit November 2019 geöffneten Gästehaus auf der anderen Seite der Hauptstraße von Hattenheim. Um es vorweg zu nehmen, neue, modern eingerichtete Zimmer, die vor allen Dingen sehr ruhig liegen. Auch der Sturm von Sonntag auf Montag konnte meiner Nachtruhe nichts anhaben, ebenso wenig wie die Bundestraße und die Bahnlinie.
Für den Abend hatte ich einen Tisch im Bistro mit reserviert und fand mich dann am frühen Abend dort ein. Das Restaurant hat am Sonntag nicht geöffnet und ist zur Zeit auch eine große Baustelle. Im Jahr 2012 war ich das letzte Mal dort und schon damals hatte ich das Gefühl gehabt, dass man das sehr historische Ambiente im Speisesaal mal vorsichtig reservieren könnte. Das hatte jetzt die neue Chefin (Tochter des Inhabers) angegangen und klärte mich auf, als sie mich zum Bistro durch den kahlen und ausgeräumten Restaurant-Speiseraum führte.
Im Bistro selber dann keine Spur von Baustelle, sondern Behaglichkeit. Der Zeitpunkt der Renovierung war gut gewählt, denn mit zwei weiteren Paaren war ich der einzige Gast im Bistro zur Abendessenzeit. Sogar im Rheingau ist im Februar sehr wenig los. Ich war mir der vollen Aufmerksamkeit von zwei jungen Servicekräften und der jungen Chefin sicher. Sogar der Hund der Chefin schaute kurz mal bei mir vorbei......
Eine Flasche Wasser war schnell geordert und es juckte mich, in der äußerst umfangreichen und sehr guten Weinkarte des Kronenschlösschens eine weitere Bouteille zu ordern, aber nach einem weinreichen Vortag mit dem Genuss etlicher Pfälzer Tropfen wollte ich etwas kürzer treten und studierte das Angebot offener Weine.
Letztendlich fanden sich über den Abend 4 verschiedene Gläser Wein (0,1), die mich wohltuend durch mein Abendessen brachten. Zum ersten Glas Wein begrüßte mich dann auch die Küche mit Brot und Butter. Salz mußte ich kurz erbitten, dann war das gute Brot mit gesalzener Butter ein Genuss.
Drei Gänge aus der kleinen Karte im Bistro waren recht schnell ausgewählt und bestellt. Ich startete mit Lachs und Kürbis.
Hausgebeizter Lachs mit mariniertem Kürbis und Kokoscreme nannte das die Küche. Wenn er denn gebeizt war, dann sehr zurückhaltend. Aber der Fisch selber hatte ein sehr ordentliche Qualtät, und auf diesem Level braucht es nicht viel, um Lachs verlockend zu servieren. Der Kürbis war roh, oder nur im Sekundenbereich blanchiert und dann mit einer Vinaigrette sehr viel nachdrücklicher in Bezug auf Säure mariniert worden. Die Kokoscreme fing das aber wieder ein. Kokosraspel brachten den Crunch auf den Teller, ein feiner Auftakt. Beim Hauptgericht bleib es dann beim Fisch, begleitet von einem sehr feinen Rose aus Spätburgunder vom WG Jung in Assmannshausen.
Kabeljaufilet mit Navetten-Misopüree und Safranschaum hatte die Karte verkündete und dem konnte ich natürlich nicht widerstehen. Rübchen mit Miso veredelt? Okay, ich weiß nicht ob in der japanischen Küche etwas wie Rübchen bekannt ist, aber das vertrug sich gut mit der Misopaste. Wenn man den Fisch dann nur mit dem Schaum genoss, hatte man auch eine Idee von Safran auf der Zunge. Trotzdem, tadellos zubereiteter Fisch und leckere Begleiter auf dem Teller, das war gut! Süß zum Dessert konnte ich nicht verlocken, und im Angedenken an einen Herrn in Bremen machte ich, was der immer macht, wenn er darf und bestellte Käse.
begleitet von Senf und Brot
Käseteller vom „Rheingau Affineur“ mit Feigensenf und Traubenbrot verkündete Karte und dazu noch folgendes:
Die Rheingau-Affineure Reiner Wechs und Tochter Anke Heymach produzieren heimische Käsespezialitäten in höchster Qualität: Rheingauer Runde (Munstertyp – samtweich, würzig-zart) / Rheingauer Spätburgunder Tresterkäse (Rarität, im Gewölbekeller gereift und eingelegt in Spätburgunder-Trester) / Zisterzienser-Käse (Kräftiger Bergkäse, würzig + markant) / Bierkäse (aus dem Vorarlberg, mit Rheinhessen-Bräubier verfeinert) / Honig-Nuss-Käse / Blauschimmel-Lakritze
Fast alles lecker, bis auf den Rheingauer Runde, der war mir schon viel zu heftig....der ging zurück. Nach diesem Teller, begleitet von einem klassischen trockenen Rheingauer Spätburgunder ging nur noch ein Espresso.
Der war in seiner Qualität ebenso gut wie die Speisen und Weine vorweg. Die Küche im Kronenschlösschen beherrscht ihr Handwerk, dass weiß man ja spätestens seit Borgis Bericht von 2018. Das muss sie aber auch bieten, denn die Preise sind schon sehr selbstbewusst kalkuliert.
Eine große Freude während des gesamten Aufenthalts war der unaufgeregte und tadellose Service aller Mitarbeiter im Haus vom Ein- bis zum Auschecken. Das erlebt man sehr selten. Und weil ich einer der wenigen Gäste am Montagmorgen war, kam ich auch noch in den Genuss eines servierten Frühstücks. Yippiee! Das ist mir viel lieber als ein Buffet.
Kann ich also ein Fazit ziehen:
das kann man so für sich stehen lassen! Gehobene Preisklasse, aber angemessen dem Gebotenen. Nächstes Mal esse ich dann aber wieder im dann renovierten Fine Dining Bereich.