Zurück zu Dampfbräu | Das bayrische Wirtshaus am Stadtplatz
GastroGuide-User: Jenome
Jenome hat Dampfbräu | Das bayrische Wirtshaus am Stadtplatz in 94227 Zwiesel bewertet.
vor 3 Jahren
"Endlich wieder im Bayrischen Wald und gleich ein gelungener Start"
Verifiziert

Geschrieben am 15.10.2021 | Aktualisiert am 15.10.2021
Besucht am 02.10.2021 Besuchszeit: Mittagessen 3 Personen Rechnungsbetrag: 38 EUR
Nach 6 Jahren stand endlich wieder einmal ein Wanderurlaub im Bayrischen Wald, genauer gesagt im Zwieseler Winkel an. Nach unserer knapp 5 stündigen Autofahrt von Sachsen nach Zwiesel erkundeten wir also erst einmal die Stadt, was sich denn so in den letzten Jahren getan hat. Da uns auch ein wenig der Mittagshunger beschlich, beschlossen wir im Zentrum uns eine bayrische Gastwirtschaft zu suchen. Bereits im Vorfeld war ich auf der Suche nach Gastros für den Abend, dabei musste ich leider feststellen, das der Kirchenwirt in Zwiesel momentan wegen Personalmangel geschlossen hat. Also ging es für uns Richtung Marktplatz(in Bayern Stadtplatz genannt), denn dort gibt es zwei bayrische Wirtschaften. Einmal die Altbayerische Schmankerlstube welche leider geschlossen hatte, und das Dampfbräu-das bayrische Wirtshaus am Stadtplatz. Dampfbräu-das bayrische Wirtshaus
Die Entscheidung war also gefallen. Der Biergarten, direkt auf dem Stadtplatz, war gut besucht, es waren nur noch wenige, schattige Plätze verfügbar. Da es an diesem Oktobertag doch etwas frisch war, fragten wir ob wir mit unserem Hund als Begleiter einen Platz im inneren des Wirtshauses bekommen können. Dies wurde bejaht, und nachdem die 3-G Regel kontrolliert war, brachte uns ein bayrisches Mädel im weit ausgeschnittenen Dirndel an unseren Platz. Als der Wirt unseren Hund sah, bot er uns an einen größeren Tisch zu nehmen, da hätte der Hund unterm Tisch schließlich mehr Platz. Wir nahmen dankend an, und zogen an den größeren Tisch. Stammtisch
Die Nachbartische waren ebenfalls gut besucht, hauptsächlich nach dem Dialekt von sächsischen Touris aus der Chemnitzer Ecke. Das Wirthaus ist typisch bayrisch rustikal eingerichtet. Man sitzt auf Holzstühlen und Bänken, die Wände sind reich verziert mit Bildern und Urkunden aus vergangenen Zeiten, die Decke noch eine typische Holzbalkendecke. Wir fanden es angenehm. Gaststube 
 
Im besten bayrischen Dialekt wurde uns von der jungen Dame, welche uns an den Platz brachte, die Speisekarte gereicht.  
Auszug aus der Speisekarte
Diese war wie einfach gestaltet, und wie erhofft mit ausreichend bayrischen Schmankerln versehen. Unsere Getränke standen schnell fest, und so war es für meine beiden Mädels je eine Cola zu je 3,20 €, und für mich stand natürlich fest, das ich mir unweit der Zwieseler Dampfbierbrauerei natürlich nur ein original „Zwieseler Dampfbier“ für 2,70 € gönne. Zwieseler Dampfbräu und Cola
Die Getränke waren nach knappen 5 Minuten am Tisch, und somit konnten wir auch unsere Bestellung für die Hauptspeise abgeben. Meine Frau wünschte sich den Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat für 9,50 €, meine Tochter die Käsespätzle für 6,90 € und ich mir den gemischten Braten aus Schweinebraten und Krustenbraten mit Sauerkraut und Knödel für 12,90 €. Auf eine Vorsuppe verzichteten wir bewusst, da wir ja am Abend die nächste bayrische Gastronomie heimsuchen wollten.

Nach knapp 20 Minuten wurden unsere Speisen von der Dame im Dirndl gebracht, und bis heute rätsle ich noch ob sie mir nun einen guten Appetit gewünscht hat oder…… i habs eifach net verstanden. Dafür versteht aber der Koch im Dampfbräu-Wirtshaus sein Handwerk. 
Der Leberkäs, anhand seiner Form, Konsistenz und dem Geschmack selbst gemacht, war eine ordentliche, dicke, gut gebratene Scheibe bester bayrischer Leberkäs mit einem Spiegelei obenauf. Nicht, wie bei vielen Fertigprodukten, salzig oder zu würzig, und in der Konsistenz eher zart/weich statt oftmals so fest. Einzig das Spiegelei hätte etwas eher aus der Pfanne gekonnt. Aber auch der Kartoffelsalat war gut. Typisch bayrisch, die Kartoffeln noch lauwarm und ordentlich angerichtet mit Zwiebel, Öl und Gemüsebrühe. Dazu noch etwas Gurke, fertig und lecker. Und das beste, meine Frau hatte trotz ihrer vielen Allergien und Unverträglichkeiten keinerlei Probleme.  
Leberkäs mit Spiegelei und Kartoffelsalat
Die Käsespätzle waren ebenfalls selbstgemachte Spätzle, mit reichlich Käse gebraten, obenauf dann noch einmal eine dicke Schicht überbackener Käse. Die Spätzle fest im Biss und gut gewürzt. Im Nachhinein betrachtet das beste Käsespätzle während unseres Aufenthaltes im bayrischen Wald. Käsespätzle
Auch mein gemischter Braten ließ keine Wünsche offen. Selbst geformte Knödel- einmal ein normaler, einmal ein Semmelknödel waren zusammen mit einer dicken Scheibe Schweinebraten und einem großen Stück Krustenbraten auf dem Teller angerichtet. Für mich als Soßenheini gab es auch genügend leckere Bratensoße dazu. Das Sauerkraut wurde in einem extra Schälchen serviert.  Der Schweinebraten wie gewachsen war ordentlich gebraten und zart, der Krustenbraten außen mit einer sehr lecker, gewürzten, krossen Kruste, im inneren angenehm bissfest. Beim Sauerkraut scheiden sich ja regelmäßig die Geister. Und da sage ich immer wieder, die Bayern bringen kein „richtiges“ Sauerkraut. Auch hier war es geschmacklich eher ein Weinkraut, also sehr mild angerichtet, dafür aber mit reichlich Speck. Wahrscheinlich ebend richtig bayrisch. gemischter Braten aus Schweinebraten und Krustenbraten mit Sauerkraut und Knödel

Unser Fazit: ein kleines und feines bayrisches Wirtshaus unmittelbar am Zwieseler Stadtplatz. Freundliche Bedienung, leckeres, einfaches und vor allem preiswertes Essen. So geht das. Wir ließen gern 38 € hier, und sehen uns zum nächsten Zwieselurlaub bestimmt wieder.
DETAILBEWERTUNG
Service
Sauberkeit
Essen
Ambiente
Preis/Leistung


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