Besucht am 08.04.2023Besuchszeit: Mittagessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 25 EUR
Ulm macht auch gastronomisch immer was her: Kulinarische Einflüsse von der Schwäbischen Alb und Oberschwaben – aber glaubt man nicht auch schon das Allgäu irgendwo durchzuschmecken? Wenn man indes an einem Ostersamstag vom Bahnhof über die davorgelagerte Baustelle durch die Innenstadt bis zum Münster bummelt, ist von Kulinarik nicht unbedingt viel zu spüren. Man sieht eher Fast-Food, Kebab-Buden, Allerwelts-Coffeeshops, Eiscafés und das übliche Einerlei, das einem auch in jeder anderen Stadt begegnet. Vom überfüllten Münsterplatz (Samstag ist Markttag!) flanieren wir mal richtig Norden, wo es schon etwas beschaulicher zugeht. Da entdecke ich in der Hinteren Rebengasse (welch verheissungsvoller Name!) einen schmucklosen, unbedeutenden Hauseingang, zu dem immer wieder bodenständige, sichtlich einheimisch wirkende Menschen zielgerichtet hinstreben. Und was steht am Eingang? Heilbronner Fischhaus. Die Irritation ist perfekt. Denn liegt Heilbronn nicht ganz woanders?
Neugierig treten wir ein. Im Erdgeschoss befindet sich eine wundervolle Fischhandlung, die wir später noch begutachten. Die Fischgaststätte erstreckt sich über zwei Etagen und einem kleinen Durchgang im Zwischengeschoss, der wie in einem verschwiegenen Separee lediglich mit zwei Tischen ausgestattet ist. Auf den ersten Blick sind alle Tische besetzt oder mit Reserviert-Schildern ausgestattet. Doch in der oberen Etage, ganz unten finden sich noch freie Plätze. Das familiäre Ambiente erinnert an ein gepflegtes Vereinsheim: einfache Holzbänke und -tische, eng aneinander gestellt - und im Obergeschoss staunt man über sattblaue Bodenfliesen. Alles wirkt sehr sauber und reinlich und adrett (übrigens bis hin zu den Toiletten). Die Servicedamen wirken wie gestandene Hausfrauen, die was stemmen können und zugleich eine natürliche Herzlichkeit und Zugewandtheit verströmen. Man fühlt sich sofort gut aufgehoben.
Die unerwartet umfangreiche Speisekarte lässt einen förmlich schwindeln. Fisch in jeglicher Form: gebacken, gebraten, gedünstet und kalt zwischen zwei Semmelhälften. Rotbarsch, Seelachs, Heilbutt, Scholle, Lachs, Kabeljau, Zander, Loup de Mer, Thunfisch, Forelle, Dorade, Seezunge und vieles mehr. Dazu noch Brathering, Matjesfilet, Heringssalat, Räucherlachs, Garnelen, Fischsuppe etc. pp. Viele der Gerichte (die standardmässig mit Kartoffeln und Salat serviert werden), gibt es in zwei verschiedenen Grössen. Dazu jeweils ein Tagesangebot zum besonderen Preis.
Obwohl ich an diesem Mittag gar nichts essen wollte, weil später noch ein Treffen mit Abendessen vorgesehen ist, lasse ich mich zu einem Versucherle hinreissen. Eine kleine Portion Zander natur mit Salat (14,90 Euro). Das Essen steht nach einer gefühlten Viertelstunde auf dem Tisch, serviert von einer wohlwollenden, freundlich lächelnden Dame. Der Zander ist butterzart und ganz fein gewürzt, der kleine Beilagensalat besteht aus schlonzigem Kartoffelsalat, einem Alibi-Tomatenachtel, Blattsalat, Sellerie- und Möhrensteifen – obendrauf sogar etwas Meeresspargel. Und das hier, an den Ufern der Donau! Schmeckt alles hervorragend. Das Geschirr kommt dagegen eher etwas schmucklos und unspektakulär daher. Wie traurig, dass meine Begleitung aufgrund von Magengrimmen derzeit nur einen Kräutertee ordern kann. Hier müssen wir unbedingt noch mal herkommen. Ambiente und Publikum sind unaufgeregt bodenständig, keine Musikbeschallung stört, man konzentriert sich aufs Essen und gepflegte Unterhaltung. Interessant auch die Öffnungszeiten: bereits um 10:30 kann man hier dem Fischessen frönen, dafür wird oft schon am frühen Nachmittag das Lokal wieder geschlossen. Eine Tischreservierung scheint ratsam zu sein.
Wir erfahren, dass Heilbronner ein Nachname ist und der Familienbetrieb seit 1392 bestehen soll. Chapeau! Beim Rausgehen in die (vordere?) Rebengasse blicken wir neidisch auf die Fischtheken des Ladengeschäftes. Feinkostsalate, Sauermarinaden, Räucherfische wären auch noch im Angebot. Wir müssen leider passen, denn unser Hotelzimmer verfügt nicht mal über eine Minibar. Aber wir werden definitiv wiederkommen!
Ulm macht auch gastronomisch immer was her: Kulinarische Einflüsse von der Schwäbischen Alb und Oberschwaben – aber glaubt man nicht auch schon das Allgäu irgendwo durchzuschmecken? Wenn man indes an einem Ostersamstag vom Bahnhof über die davorgelagerte Baustelle durch die Innenstadt bis zum Münster bummelt, ist von Kulinarik nicht unbedingt viel zu spüren. Man sieht eher Fast-Food, Kebab-Buden, Allerwelts-Coffeeshops, Eiscafés und das übliche Einerlei, das einem auch in jeder anderen Stadt begegnet. Vom überfüllten Münsterplatz (Samstag ist Markttag!) flanieren wir... mehr lesen
4.5 stars -
"Familienunternehmen seit 1392" MinitarUlm macht auch gastronomisch immer was her: Kulinarische Einflüsse von der Schwäbischen Alb und Oberschwaben – aber glaubt man nicht auch schon das Allgäu irgendwo durchzuschmecken? Wenn man indes an einem Ostersamstag vom Bahnhof über die davorgelagerte Baustelle durch die Innenstadt bis zum Münster bummelt, ist von Kulinarik nicht unbedingt viel zu spüren. Man sieht eher Fast-Food, Kebab-Buden, Allerwelts-Coffeeshops, Eiscafés und das übliche Einerlei, das einem auch in jeder anderen Stadt begegnet. Vom überfüllten Münsterplatz (Samstag ist Markttag!) flanieren wir
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Neugierig treten wir ein. Im Erdgeschoss befindet sich eine wundervolle Fischhandlung, die wir später noch begutachten. Die Fischgaststätte erstreckt sich über zwei Etagen und einem kleinen Durchgang im Zwischengeschoss, der wie in einem verschwiegenen Separee lediglich mit zwei Tischen ausgestattet ist. Auf den ersten Blick sind alle Tische besetzt oder mit Reserviert-Schildern ausgestattet. Doch in der oberen Etage, ganz unten finden sich noch freie Plätze. Das familiäre Ambiente erinnert an ein gepflegtes Vereinsheim: einfache Holzbänke und -tische, eng aneinander gestellt - und im Obergeschoss staunt man über sattblaue Bodenfliesen. Alles wirkt sehr sauber und reinlich und adrett (übrigens bis hin zu den Toiletten). Die Servicedamen wirken wie gestandene Hausfrauen, die was stemmen können und zugleich eine natürliche Herzlichkeit und Zugewandtheit verströmen. Man fühlt sich sofort gut aufgehoben.
Die unerwartet umfangreiche Speisekarte lässt einen förmlich schwindeln. Fisch in jeglicher Form: gebacken, gebraten, gedünstet und kalt zwischen zwei Semmelhälften. Rotbarsch, Seelachs, Heilbutt, Scholle, Lachs, Kabeljau, Zander, Loup de Mer, Thunfisch, Forelle, Dorade, Seezunge und vieles mehr. Dazu noch Brathering, Matjesfilet, Heringssalat, Räucherlachs, Garnelen, Fischsuppe etc. pp. Viele der Gerichte (die standardmässig mit Kartoffeln und Salat serviert werden), gibt es in zwei verschiedenen Grössen. Dazu jeweils ein Tagesangebot zum besonderen Preis.
Obwohl ich an diesem Mittag gar nichts essen wollte, weil später noch ein Treffen mit Abendessen vorgesehen ist, lasse ich mich zu einem Versucherle hinreissen. Eine kleine Portion Zander natur mit Salat (14,90 Euro). Das Essen steht nach einer gefühlten Viertelstunde auf dem Tisch, serviert von einer wohlwollenden, freundlich lächelnden Dame. Der Zander ist butterzart und ganz fein gewürzt, der kleine Beilagensalat besteht aus schlonzigem Kartoffelsalat, einem Alibi-Tomatenachtel, Blattsalat, Sellerie- und Möhrensteifen – obendrauf sogar etwas Meeresspargel. Und das hier, an den Ufern der Donau! Schmeckt alles hervorragend. Das Geschirr kommt dagegen eher etwas schmucklos und unspektakulär daher. Wie traurig, dass meine Begleitung aufgrund von Magengrimmen derzeit nur einen Kräutertee ordern kann. Hier müssen wir unbedingt noch mal herkommen. Ambiente und Publikum sind unaufgeregt bodenständig, keine Musikbeschallung stört, man konzentriert sich aufs Essen und gepflegte Unterhaltung. Interessant auch die Öffnungszeiten: bereits um 10:30 kann man hier dem Fischessen frönen, dafür wird oft schon am frühen Nachmittag das Lokal wieder geschlossen. Eine Tischreservierung scheint ratsam zu sein.
Wir erfahren, dass Heilbronner ein Nachname ist und der Familienbetrieb seit 1392 bestehen soll. Chapeau! Beim Rausgehen in die (vordere?) Rebengasse blicken wir neidisch auf die Fischtheken des Ladengeschäftes. Feinkostsalate, Sauermarinaden, Räucherfische wären auch noch im Angebot. Wir müssen leider passen, denn unser Hotelzimmer verfügt nicht mal über eine Minibar. Aber wir werden definitiv wiederkommen!