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Die gewählte Route führte uns über Gildehaus, einen Stadtteil von Bad Bentheim. Da wollten wir eigentlich durch huschen, denn gastronomisch hat der Ort bis auf den Niedersächsischen Hof und das Landgasthaus Niermann nicht so viel zu bieten, Imbisse bestimmen das Tagesgeschäft. Beide Restaurants hatten nicht geöffnet, und auf fast food stand uns nicht der Sinn. Also sinnierten wir über potentielle gastronomische Ziele in Bad Bentheim und Schüttorf, als uns in Gildehaus am Radweg etwas in den Blick geriet!
Ups, dass sah gut aus! Und roch mindestens ebenso gut! Wir standen direkt vor dem Gasthof Hesselink. Ich wusste schon um seine Existenz, ich arbeite ja nur ein paar Kilometer weit entfernt, aber der war nie auf mein kulinarisches Radar gelangt. Der Gasthof ist vor etwas mehr als einem Jahr von einer kroatischen Familie übernommen worden und seitdem bestimmen Cevapcici, Djuvec Reis und Ajvar die Karte. Eine Küche, zu der ich so gar keinen Zugang habe, auch und vor allen Dingen, weil es sowas bei uns in Rheine schlicht nicht mehr gibt.
Der Grill steht direkt an der Straße vor dem großen Gebäude des Gasthof, der auch Zimmer anbietet. Die Terrasse war gut gefüllt, aber wir erspähten noch ein paar freie Tische. Ein Musiker mit Synthesizer spielte Country Musik, dass war alles echt retro. Aber das Ferkel auf dem Grill lockte schon! Und ich sah meiner Frau an, dass auch sie den Gedanken an ein Stück Spanferkel nicht schlecht fand.
Also dann, wir stellten die Räder ab, nahmen Platz an einem Tisch und die Chefin fragte nach unserem Getränkewunsch. Wir fragten nach dem Speisenangebot und sie erwiderte, dass man a la Carte würde essen können, oder die beiden Tagesangebote Spanferkel vom Grill und (kein Scherz) Erbsensuppe (beim Balkan Clan)! Sie reichte uns die Karte mit typischen Balkan-Speisen-Angebot und sehr schnell stand fest, wir bleiben bei unserem Vorhaben. Frau erfragte die Beilagen (Bratkartoffeln und Krautsalat) und damit war es fix, zweimal Spanferkel zu Apfelschorle und Bier.
Nach der Order kam recht schnell der Krautsalat a part auf einem kleinen Teller mit einer nicht zu scharfen Peperoni on top. Schwierig zu sagen, ob der selbst gemacht war, er schmeckte gut. Man würde sich wünschen und erhoffen, dass ein kroatischer Koch den selber macht.
Nach nicht so langer Zeit kam dann der der äußerst beeindruckende Chef (Statur wie Tamme Hanken), mit ebenso beeindruckend gefüllten Tellern! Meine Frau meinte beim Anblick des Chefs, vom Ferkel bleibt sicher nichts übrig. Zumal ja noch die Jungs am Grill, die sich um den Nachfolger des bei uns auf dem Teller servierten Schweinchens kümmerten auch ihren Teil fordern würden für den Grill-Fron am Sonntagnachmittag.
Neben der etwas atemberaubenden schieren Menge des Fleisches und der Bratkartoffel Portion roch es aber äußerst verlockend vom Teller! Selbst mit schon geradelten 60 Kilometern würde es ein va banque Spiel werden, diese Portion komplett zu verzehren. Die Bratkartoffeln waren sehr schmackhaft, gewürzt mit Ajvar oder etwas anderen aus pikanter Paprika. Die Kruste der Fleischstücke war ebenso auf Paprika Basis mariniert und knackte beim Verzehr. Lecker! Genauso wie das sehr zarte Fleisch, dass vom Knochen fiel und sich eine tolle Saftigkeit bewahrt hatte. Fleisch schafften wir knapp, die Kartoffeln nicht komplett, das war einfach zu viel. Noch waren es ca. 28 Kilometer nach Hause. Merke, überfüllter Bauch "fietst" nicht so gerne!
Kann ich also ein kurzes Fazit eines kompakten Berichts über eine spontane Einkehr im Gasthaus Hesselink ziehen. Geplant wäre ich sicher nicht in einem kroatischen Restaurant gelandet, dass ist nicht so meine Küche. Aber diese spontane Einkehr auf Basis visueller Verlockungen haben wir nicht bereut! Speis und Trank gut, mit 43,00 insgesamt, dafür 17,90 Euro pro Portion für das Spanferkel gab es keinen pekuniären Grund zur Klage. Gut gegrillt vom kroatischen Clan in Gildehaus! Kann man gerne wiederholen, wenn der Grill wieder angeheizt wird!