Besucht am 06.07.2018Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 47 EUR
Da standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler und angedeutete Waben schaffen etwas Intimität in dem großen Raum, der bei voller Besetzung 130 Personen fasst und dementsprechend laut werden kann. Auf der schattigen Terrasse war es uns zu kühl und die „Aussicht“ beschränkt sich hier noch überwiegend auf alte und neue Bürogebäude. Aber gegen 18.00 Uhr waren im Inneren zunächst noch genügend freie Plätze, die sich nach und nach mit vereinzelten Paaren, überwiegend aber jüngerem Publikum unterschiedlichster Herkunft mit Vorliebe für PS-starke Boliden füllten.
Wir wurden von einer jüngeren Dame in schwarzem Outfit - ich vermute die „Tochter des Hauses“ - schnell in Empfang genommen und an einen guten Tisch begleitet. Kerze angezündet, Karten überreicht, nach Getränken gefragt: Alles mit einer professionellen Freundlichkeit, aber nicht unangenehm. Auch nach der Zufriedenheit wurde gefragt. Die weiteren Hilfskräfte machten ihren Job ebenfalls routiniert.
Das von einer türkischen Gastronomen-Familie geleitete Elisa offeriert „Mediterrane Spezialitäten - Köstlich, frisch und vielfältig“. Soll also heißen Pizza, Pasta und die typischen Grillgerichte der Levante. Dazu die Mittelmeer-Klassiker Burger, Burritos und, na klar, ein Thai-Curry.
Schon das viel zu große Angebot in der ansprechend gestalteten Karte verhieß nichts Gutes für die Frischeküche. Tagesangebote auch Fehlanzeige. Um den Schaden klein zu halten, bestellte ich gegrillte Peperoni vorweg und danach mit (Tavuk) Saç Kavurma eines der wenigen traditionell türkischen Gerichte: In der Pfanne gebratenes (Hähnchen-)Geschnetzeltes in pikanter Tomaten-Chilisauce mit Reis und türkischem Naan-Brot (?). Stolze 18,5€ wurden dafür aufgerufen.
Meine Begleiterin beschied sich mit gebratener Rinderleber für 15€ mit Grillgemüse. Bei beiden Gerichten war ein kleiner Beilagensalat und Tzatziki dabei.
Da die Prüfung des kleinen Weinangebotes nichts Vertrauenserweckendes zu Tage brachte, blieben wir bei alkoholfreiem Pils bzw. Weißbier. Die beste Entscheidung des Tages.
Kaum hatten wir bestellt, standen schon große Hefeteigbrötchen mit Sesam auf dem Tisch. Exakt gleich groß waren es wohl fertige Backlinge, aber noch etwas warm mit goldenen Kruste und weichem Innenleben gar nicht so übel. Dazu, wie auch zu allen anderen Tellern, eine Portion Tzatziki. Meiner Begleiterin gefiel der fehlenden Knobi-Overkill. Mehr war aber nicht zu loben. Der Joghurt so fettarm, dass es eher nach Magerquark schmeckte. Dabei weiß doch jedes Gastroguide-Kind, dass guter Tzatziki-Joghurt mindestens 10% Fettanteil braucht! Dann wär es auch egal gewesen, dass kleine Gurkenstückchen verarbeitet waren...
Der einfache Beilagensalat mit Industriedressing tat zumindest nicht weh.
Mit Tempo ging’s weiter. Die Peperoni kamen und gingen gleich wieder. Zumindest eine Ahnung von Röstung wär ganz schön. Gleich nochmal auf den Grill. Den zweiten Versuch ließ ich notgedrungen gelten. Allerdings bestätigte der Anschnittversuch die optische Befürchtung: Ordinäre eingemachte Ware aus dem Glas. Zähe, ledrige Haut, einigermaßen Schärfe, aber viel zu viel Säure. Dafür 6,5€ ist einfach nur unverschämt. Wie zum Hohn gab es zu jedem Hauptgericht später eine gegrillte frische Spitzpaprika als Topping, weich und aromatisch. So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.
Kaum war abgeräumt, stand das Hauptgericht auf dem Tisch. Bei den inzwischen besetzten Tischen muss für dieses Tempo eine Riesenbrigade in der Küche stehen oder es ist eine logistische Meisterleistung. Oder alle Hähnchen-Stücke sind etwa gleich groß, ganz gleichmäßig gebräunt, innen leicht trocken, die Ränder etwas hart. Dauert jetzt nicht so lange, eine Plastikpackung aus der Kühlung zu holen, aufzureißen und mit Tomaten und vielen - und das will ich einräumen - nicht zu weich gegarten Paprikastücken zu erwärmen. Von Schörfe kaum etwas zu spüren, nur Langeweile. Gelegentliche grüne Streifen, wohl Petersilie, erinnerten daran, was eigentlich türkische Küche ausmacht: Ein Potpourri von frischen Kräutern und vielen Gewürzen, das den eher einfachen Speisen Exotik und und im besten Fall Raffinesse verleihen kann. Der Gözleme-Teigfladen war unter das Gericht platziert, durchgeweicht und nur mit Messer und Gabel zu essen. Keine Ahnung, ob das „so gehört“. Ich hätte ihn lieber dazu zum Füllen gehabt oder zum Aufnehmen der Sauce (ach nee, war eh nix zum Eintunken da).
Also, so ein Saç Kavurma bekommt so ziemlich jeder Imbiss besser hin.
Was nicht heißt, dass das die Unterkante auf dem Teller bedeutet hätte. Daneben lag ja noch die aus griechischen oder ex-jugoslawischen Restaurants mehr oder minder beliebte Halbkugel Tomatenreis. Das zarte Rosé ließ schon den eleganten Hauch Tomate erahnen, das die übermäßig weich gekochten Körner umhüllte. Die einzelne, mehr graue als grüne Matsch-Erbse ein schönes Menetekel für die gesamte Küchenleistung.
Die kräftig gegrillte Rinder-Leber meiner Frau war zumindest besser. Durch, aber noch nicht staubtrocken. Das sogenannte Grillgemüse war zwar aus der Pfanne und blässlich geschmort, aber immerhin nicht matschig und geschmacklich ok.
Im Durchschnitt (gerade noch so) 2 Sterne fürs Essen.
Das PLV schwierig zu bewerten. Menge ok, andererseits die Minderwertigkeit der meisten Produkte. 2,5 Sterne.
Fun-fact am Rande: Am Montag den Kollegen ob seiner mangelhaften Informationspolitik „zur Rede gestellt“. Er stand mit Begleitung 24 Stunden später ebenfalls vor verschlossener Tür. War mit dem Rodrigues nur viel klüger bei der Ersatzwahl. Es sei ihm gegönnt!
Da standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler... mehr lesen
Elisa
Elisa€-€€€Restaurant042147878087An der Reeperbahn 10, 28217 Bremen
2.0 stars -
"So ein Reinfall!" DerBorgfelderDa standen wir nun. Leider vor verschlossenen Türen des auch hier schon sehr gelobten „Zum Griechen“. Mein in der Nähe wohnender Mitarbeiter hatte die urlaubsbedingte Abwesenheit nicht gemeldet. Gut, ich hatte auch nicht gefragt oder gar eine Besuchsabsicht angedeutet. Trotzdem: Was erlaube Kollege?;-)
Nun aber, wohin?
Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler
Geschrieben am 09.01.2017 2017-01-09| Aktualisiert am
09.01.2017
Besucht am 08.01.20172 Personen
Rechnungsbetrag: 28 EUR
Immer wieder Sonntags suchen wir nach Alternativen für ein gutes Frühstück.
Buffets, wie sie die meisten Restaurants anbieten, sind nicht so unser Fall.
Viel zu unruhig, viel Auswahl, aber mittlere Qualität haben wir zu oft erlebt.
Nun durften wir ein ganz anderes Konzept kennenlernen.
Das Elisa liegt in der Überseestadt. Einem neu entstehendem Wohn- und Erlebnis Stadtteil.
Auf der Karte türkische, griechische, italienische Küche.
Die Räume sind modern und gemütlich eingerichtet.
Es herrschen Brauntönen vor. Die Tische geschmackvoll eingedeckt mit Sets aus braunem und beigem Kunstleder, dazu lila/goldene Servietten von guter Qualität. Ein ganz kleiner Hauch orientalisch.
Kaum saßen wir, wurde uns schwarzer Tee in Teegläsern serviert. Obwohl wir eher Kaffeetrinker sind, schmeckte uns der ausgezeichnet.
Dann warteten wir auf die Karten. Als es uns zu lange dauerte, ging mein Mann an die Theke, um selbst welche zu holen. Hier waren aber keine Frühstücke zu finden.
Wir würden aufgeklärt, dass unser Frühstück bereits bestellt sei. ???
Es gibt für jeden Gast eine Platte mit türkischem Frühstück.
Ob man auch Eierspeisen dazu bestellen könne, fragte mein Mann.
Rührei sei dabei, aber Omelett könne man extra bestellen. Mit Tomaten? Ja und Sucuk (türkische Salami).
Nach diesem holprigen Start waren wir hoch erfreut, als das Frühstück kam.
Neben den üblichen Deutschen Frühstücksbeilagen, wie Käse, Schinken und Salami, kleinen Päckchen mit Butter, Honig, Marmelade, Nutella waren unzählige türkische Köstlichkeiten ganz frisch zubereitet.
Ein saftiges Rührei mit gewürfelten Tomaten und Frühlingszwiebeln.
Ein gekochtes Ei in Scheiben, Mozzarella, Gurken-und Tomatenscheiben, Ruccola, Oliven.
Frittierter Schafskäse, Blätterteigstange, Omelette in großzügigen Portionen.
Dazu ein großer Korb mit verschiedenen Sorten Fladenbrot.
Immer wieder wurde von den freundlichen Kellnern sehr aufmerksam nach leeren Teegläsern geschaut und sofort neu serviert. Sowohl die Menge, als auch die Qualität boten für 12,50 € ein ordentliches PLV.
Des zusätzlich bestellten Omeletts für 3,50 € hätte es nicht bedurft. Es war aber so lecker, dass man es nicht bereute.
Zwischendurch wurden wir immer mal wieder freundlich gefragt, ob alles zu unserer Zufriedenheit sei.
Die Teller waren noch gut ein Viertel gefüllt, aber wir schon mehr als satt, als wir die Rechnung verlangten.
Da kam von dem Kellner ein überraschtes: "Aber Sie bekommen doch noch ein Dessert!"
Das ließ mein Herz als "süßen Fan" höher schlagen.
Eine Art Tiramisu, nicht zu süß, ohne Alkohol, gut gekühlt -lecker.
Wir waren mit dieser Neuentdeckung rundum zufrieden.
Ein tolles Konzept, das man nur im Vorfeld hätte erklären können.
Immer wieder Sonntags suchen wir nach Alternativen für ein gutes Frühstück.
Buffets, wie sie die meisten Restaurants anbieten, sind nicht so unser Fall.
Viel zu unruhig, viel Auswahl, aber mittlere Qualität haben wir zu oft erlebt.
Nun durften wir ein ganz anderes Konzept kennenlernen.
Das Elisa liegt in der Überseestadt. Einem neu entstehendem Wohn- und Erlebnis Stadtteil.
Auf der Karte türkische, griechische, italienische Küche.
Die Räume sind modern und gemütlich eingerichtet.
Es herrschen Brauntönen vor. Die Tische geschmackvoll eingedeckt mit Sets aus braunem und beigem Kunstleder, dazu... mehr lesen
Elisa
Elisa€-€€€Restaurant042147878087An der Reeperbahn 10, 28217 Bremen
4.0 stars -
"Türkisches Frühstück" Süßer FanImmer wieder Sonntags suchen wir nach Alternativen für ein gutes Frühstück.
Buffets, wie sie die meisten Restaurants anbieten, sind nicht so unser Fall.
Viel zu unruhig, viel Auswahl, aber mittlere Qualität haben wir zu oft erlebt.
Nun durften wir ein ganz anderes Konzept kennenlernen.
Das Elisa liegt in der Überseestadt. Einem neu entstehendem Wohn- und Erlebnis Stadtteil.
Auf der Karte türkische, griechische, italienische Küche.
Die Räume sind modern und gemütlich eingerichtet.
Es herrschen Brauntönen vor. Die Tische geschmackvoll eingedeckt mit Sets aus braunem und beigem Kunstleder, dazu
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Uns fiel spontan das Elisa im vorderen Teil der Überseestadt ein. Bei mehreren Frühstücksbesuchen hatte uns das (eier- und wurstlastige) Angebot ebenso überzeugt, wie das moderne Ambiente mit Bronze- und Brauntönen und Farbtupfern in lila. Raumteiler und angedeutete Waben schaffen etwas Intimität in dem großen Raum, der bei voller Besetzung 130 Personen fasst und dementsprechend laut werden kann. Auf der schattigen Terrasse war es uns zu kühl und die „Aussicht“ beschränkt sich hier noch überwiegend auf alte und neue Bürogebäude. Aber gegen 18.00 Uhr waren im Inneren zunächst noch genügend freie Plätze, die sich nach und nach mit vereinzelten Paaren, überwiegend aber jüngerem Publikum unterschiedlichster Herkunft mit Vorliebe für PS-starke Boliden füllten.
Wir wurden von einer jüngeren Dame in schwarzem Outfit - ich vermute die „Tochter des Hauses“ - schnell in Empfang genommen und an einen guten Tisch begleitet. Kerze angezündet, Karten überreicht, nach Getränken gefragt: Alles mit einer professionellen Freundlichkeit, aber nicht unangenehm. Auch nach der Zufriedenheit wurde gefragt. Die weiteren Hilfskräfte machten ihren Job ebenfalls routiniert.
Das von einer türkischen Gastronomen-Familie geleitete Elisa offeriert „Mediterrane Spezialitäten - Köstlich, frisch und vielfältig“. Soll also heißen Pizza, Pasta und die typischen Grillgerichte der Levante. Dazu die Mittelmeer-Klassiker Burger, Burritos und, na klar, ein Thai-Curry.
Schon das viel zu große Angebot in der ansprechend gestalteten Karte verhieß nichts Gutes für die Frischeküche. Tagesangebote auch Fehlanzeige. Um den Schaden klein zu halten, bestellte ich gegrillte Peperoni vorweg und danach mit (Tavuk) Saç Kavurma eines der wenigen traditionell türkischen Gerichte: In der Pfanne gebratenes (Hähnchen-)Geschnetzeltes in pikanter Tomaten-Chilisauce mit Reis und türkischem Naan-Brot (?). Stolze 18,5€ wurden dafür aufgerufen.
Meine Begleiterin beschied sich mit gebratener Rinderleber für 15€ mit Grillgemüse. Bei beiden Gerichten war ein kleiner Beilagensalat und Tzatziki dabei.
Da die Prüfung des kleinen Weinangebotes nichts Vertrauenserweckendes zu Tage brachte, blieben wir bei alkoholfreiem Pils bzw. Weißbier. Die beste Entscheidung des Tages.
Kaum hatten wir bestellt, standen schon große Hefeteigbrötchen mit Sesam auf dem Tisch. Exakt gleich groß waren es wohl fertige Backlinge, aber noch etwas warm mit goldenen Kruste und weichem Innenleben gar nicht so übel. Dazu, wie auch zu allen anderen Tellern, eine Portion Tzatziki. Meiner Begleiterin gefiel der fehlenden Knobi-Overkill. Mehr war aber nicht zu loben. Der Joghurt so fettarm, dass es eher nach Magerquark schmeckte. Dabei weiß doch jedes Gastroguide-Kind, dass guter Tzatziki-Joghurt mindestens 10% Fettanteil braucht! Dann wär es auch egal gewesen, dass kleine Gurkenstückchen verarbeitet waren...
Der einfache Beilagensalat mit Industriedressing tat zumindest nicht weh.
Mit Tempo ging’s weiter. Die Peperoni kamen und gingen gleich wieder. Zumindest eine Ahnung von Röstung wär ganz schön. Gleich nochmal auf den Grill. Den zweiten Versuch ließ ich notgedrungen gelten. Allerdings bestätigte der Anschnittversuch die optische Befürchtung: Ordinäre eingemachte Ware aus dem Glas. Zähe, ledrige Haut, einigermaßen Schärfe, aber viel zu viel Säure. Dafür 6,5€ ist einfach nur unverschämt. Wie zum Hohn gab es zu jedem Hauptgericht später eine gegrillte frische Spitzpaprika als Topping, weich und aromatisch. So hatte ich mir das eigentlich vorgestellt.
Kaum war abgeräumt, stand das Hauptgericht auf dem Tisch. Bei den inzwischen besetzten Tischen muss für dieses Tempo eine Riesenbrigade in der Küche stehen oder es ist eine logistische Meisterleistung. Oder alle Hähnchen-Stücke sind etwa gleich groß, ganz gleichmäßig gebräunt, innen leicht trocken, die Ränder etwas hart. Dauert jetzt nicht so lange, eine Plastikpackung aus der Kühlung zu holen, aufzureißen und mit Tomaten und vielen - und das will ich einräumen - nicht zu weich gegarten Paprikastücken zu erwärmen. Von Schörfe kaum etwas zu spüren, nur Langeweile. Gelegentliche grüne Streifen, wohl Petersilie, erinnerten daran, was eigentlich türkische Küche ausmacht: Ein Potpourri von frischen Kräutern und vielen Gewürzen, das den eher einfachen Speisen Exotik und und im besten Fall Raffinesse verleihen kann. Der Gözleme-Teigfladen war unter das Gericht platziert, durchgeweicht und nur mit Messer und Gabel zu essen. Keine Ahnung, ob das „so gehört“. Ich hätte ihn lieber dazu zum Füllen gehabt oder zum Aufnehmen der Sauce (ach nee, war eh nix zum Eintunken da).
Also, so ein Saç Kavurma bekommt so ziemlich jeder Imbiss besser hin.
Was nicht heißt, dass das die Unterkante auf dem Teller bedeutet hätte. Daneben lag ja noch die aus griechischen oder ex-jugoslawischen Restaurants mehr oder minder beliebte Halbkugel Tomatenreis. Das zarte Rosé ließ schon den eleganten Hauch Tomate erahnen, das die übermäßig weich gekochten Körner umhüllte. Die einzelne, mehr graue als grüne Matsch-Erbse ein schönes Menetekel für die gesamte Küchenleistung.
Die kräftig gegrillte Rinder-Leber meiner Frau war zumindest besser. Durch, aber noch nicht staubtrocken. Das sogenannte Grillgemüse war zwar aus der Pfanne und blässlich geschmort, aber immerhin nicht matschig und geschmacklich ok.
Im Durchschnitt (gerade noch so) 2 Sterne fürs Essen.
Das PLV schwierig zu bewerten. Menge ok, andererseits die Minderwertigkeit der meisten Produkte. 2,5 Sterne.
Fun-fact am Rande: Am Montag den Kollegen ob seiner mangelhaften Informationspolitik „zur Rede gestellt“. Er stand mit Begleitung 24 Stunden später ebenfalls vor verschlossener Tür. War mit dem Rodrigues nur viel klüger bei der Ersatzwahl. Es sei ihm gegönnt!