Besucht am 31.07.2021Besuchszeit: Abendessen 2 Personen
Rechnungsbetrag: 80 EUR
Allgemein
Nach dem ewigen Lockdown und der (positiv ausgefallenen) Kontrolle, ob alle Stammrestaurants überlebt haben, wird es Zeit, die Liste rauszuholen und unbekannte Restaurants aufzusuchen.
Meine Liste für Bremen ist entstanden aus der regelmäßigen Lektüre der wöchentlichen Gastrokritik im hiesigen Weser-Kurier. Etwas länger zurück liegt die des Il Gattopardo, überschrieben mit „Absolut empfehlenswert“. Also auf in den Bremer Osten mit der Bahn über den Hauptbahnhof und durch das Steintor, die ganze „Vielfalt“ eines beginnenden Samstagabends im wachsamen Blick.
Das im WK aufgesuchte Restaurant Il Gattopardo hat nach dem Lockdown nicht wieder eröffnet. Die Homepage (ilgattopardo-bremen.de) gibt einen historischen Stand wieder. Einem Gespräch zwischen dem Wirt Giuseppe Scarpinata und Stammgästen am Nachbartisch konnten wir entnehmen, dass er mit seiner Frau Elena nur noch die kleine Trattoria gemeinsam nach der Wiedereröffnung bespiele und das deutlich größere Restaurant aufgegeben habe, in dem gerade umgebaut wird. Wir hatten uns bei der Einkehr und einem ersten Eindruck, der wie im weiteren Verlauf durch den Wirt Giuseppe bestimmt wurde, auf ein Stück aus der Erlebnisgastronomie eingestellt. Wir wurden nicht enttäuscht, wenngleich die Speisen über ordentliche Standards nicht hinausreichten. Aber wer lebendige Atmosphäre auf engem Raum schätzt, der sollte im Il Gattopardo vorbeischauen.
An drei Tischen ältere Paare mit Stammgaststatus. Die übrigen Gäste vielleicht auch Neugierige Erstbesucher wie wir, auch schon in mittleren Jahren.
Das Preis-Leistungsverhältnis geht mit knappen vier Sternen in Ordnung.
Service
Als wir eintrafen, hatten sich einige Gäste auf der kleinen Terrasse niedergelassen. Der Wirt, dem wir unsere Reservierung mitteilten, bot uns mehrere Tische zur Auswahl an. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er die Reservierungen für den Abend im Kopf hatte; er vertraute wohl darauf, dass es schon irgendwie aufgeht. Reservieren sollte man aber schon, denn das Restaurant ist sehr klein und die weibliche Stimme am Telefon hat sich vielleicht eine Notiz gemacht, auf die man sich erforderlichenfalls berufen kann.
Wirt Giuseppe dominiert das Geschehen, ja die Trattoria ist seine Bühne. Immer einen humorigen Spruch auf den Lippen und mit einem selbstverständlichen „Du“ in der Anrede trägt er zur Kurzweil bei. Mit den Stammgästen hält er einen Schwatz.
Erst einmal betet er die Tagesgerichte runter. Dann fragte ich nach der Karte, habe er doch gerade vorgetragen! Mehr gibt es nicht und noch einmal von vorne. Aber man kann sich dann Zeit nehmen und erst einmal den guten, kalten Prosecco trinken, der nicht gebont wurde. Ebenso der georderte Marsala als Aperitif. Ob Giuseppe nun so großzügig ist oder es ihm durchgegangen ist, bleibt unaufgeklärt. Ab und an darf seine Frau Elena die Küche verlassen und sie ist auch nicht auf den Mund gefallen. Geradezu schüchtern die jüngere weibliche Servicekraft, die ab halb sieben zur Unterstützung der Wirtsleute ihren Dienst antrat.
Alle Abstände zwischen den Speisen angenehm.
Also eine ordentliche Pflicht und der Wirt als Kür, da lasse ich gerne 4,5 Sterne springen!
Zu den Getränkepreisen kann ich nur beauskunften, was auf dem Bon steht, denn es gibt auch keine Getränkekarte. Man muss aber kein mulmiges Gefühl haben, wenn man eine Flasche Wein ordert. Der gute sizilianische Rosato Luna steht mit sehr moderaten 14,80 € auf dem Bon, die Flasche Wasser mit strammeren 5,90 €. Der beim Bringen gut gekühlte Wein wurde leider nur in einem Pseudokühler auf den Tisch gestellt.
Essen
In einer Vitrine kann man die Antipasti betrachten, die langweilig gemüselastig sind. Aufgesagt wurden ergänzend als Vorspeisen die Klassiker Rindercarpaccio, Vitello tonnato und Caprese. Ich hatte mir aus der alten Karte die Fischsuppe vorgemerkt und fragte nach Suppen, was Herr Scarpinata mit der Bemerkung quittierte, dass Italiener nur Suppe äßen, wenn sie krank seien!
Klassisch auch die annoncierten Hauptspeisen: Saltimbocca à la Romana, Ravioli in Buttersalbei, zur Pasta Doradenfilet oder Lachs oder Kalbsrücken oder Gambas. Diese auch auf Salat oder mit Cognacsoße. Sehr überschaubar, aber Frau Elena ist in der Küche Einzelkämpferin. Wie an den Tischen zu hören war, ist man aber flexibel, was Kombinationen zwischen den Zutaten angeht oder wie dick der Kalbsrücken geschnitten werden soll.
Erst einmal gab es eine gute Portion Kräuterbutter mit Sardellennote und vier Scheiben eines frischen, flachen Ciabattas. Ich mag Sardellenbutter, die zudem genau die richtige Temperatur hatte und streichzart war. Meine Begleiterin mag Sardelle nur, wenn man sie nicht rausschmeckt, also quasi Umamifunktion hat.
Gegenüber dann das Carpaccio (12,50 €) und vor mir das Vitello tonnato (12,50 €). Gut auf beiden Tellern die Fleischgrundlage. Das Carpaccio mit rustikalen Scheiben vom frischen Champignon, Parmesanhobel, Rucola und Olivenöl. Eine immer wieder stimmige Komposition, zumal Elena sich beim Rucola zurückhielt.
Beim VT hätte ich mir mehr von der guten Tonnosoße und ein paar mehr Kapern gewünscht. Ungewöhnlich der geriebene Parmesan, der die Tonnosoße gebunden hat. Geschmacklich beides vier Sterne wert.
Zu den Hauptspeisen Gambas (15,50 €) und Kalbsrücken (19,50 €) wurden als Pasta Bavette mit Tomatensoße serviert; kein Beilagensalat, kein Gemüse. Die Tomatensoße war mir zu dünnflüssig und keine Aromaoffenbarung. Die fünf Gambas gegenüber bissfest und mit nussigem Geschmack. Meine dicke Scheibe Kalbsrücken bekam ich wunschgemäß medium serviert. Das Fleisch bis auf wenig Sehnigkeit am Rand gut und mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle und Salz aus dem Streuer der Mühle und der vom Amuse gueule übrig gebliebenen Kräuterbutter dann auch gut gewürzt.
Die Portionsgrößen nach den Vorspeisen ausreichend. In der Bewertung der Hauptspeisen möchte ich es bei 3,5 Sternen belassen, so dass die Speisen in toto mit knappen vier Sternen zu Buche schlagen.
Ambiente
Der Wirt Giuseppe sagte am Nachbartisch, dass man in der Trattoria maximal 60 Plätze hätte. Ich habe im Inneraum zehn Tische gezählt. Auf der Terrasse mögen sieben dazu kommen. Es müssten also an fast jedem Tisch vier Gäste Platz nehmen – eine Horrorvorstellung für mich, denn für zwei waren die Tische gut ausreichend, für vier schlicht zu klein, ganz davon zu schweigen, Corona mal weggedacht, dass die Leute dann dicht an dicht in der sehr kleinen Trattoria sitzen müssten.
Diese hat links die Vitrine, dahinter die Getränkeversorgung und die Küche. Von einem kleinen Durchgang gehen die beiden Toiletten ab und eine Garderobenstange mit Bügeln, stark bedrängt durch Getränkekisten, soll wohl die Garderobe darstellen. Gar nicht auszumalen, wenn sich die Gäste des Winters ihrer dicken Jacken entledigen wollen! Auf uns wirkt diese Enge abschreckend.
Ansonsten ist das Ambiente mit dem Stäbchenparkett, den dunklen Tischen und Stühlen, klassischen rot-weiß-karierten Tischdecken und der charmant zusammengewürfelten Wanddeko durchaus gemütlich.
Sauberkeit
Hier fiel nichts negativ auf. Überraschend die Toiletten. Zwar immer nur für eine Person, aber geräumig, modern und frisch.
Allgemein
Nach dem ewigen Lockdown und der (positiv ausgefallenen) Kontrolle, ob alle Stammrestaurants überlebt haben, wird es Zeit, die Liste rauszuholen und unbekannte Restaurants aufzusuchen.
Meine Liste für Bremen ist entstanden aus der regelmäßigen Lektüre der wöchentlichen Gastrokritik im hiesigen Weser-Kurier. Etwas länger zurück liegt die des Il Gattopardo, überschrieben mit „Absolut empfehlenswert“. Also auf in den Bremer Osten mit der Bahn über den Hauptbahnhof und durch das Steintor, die ganze „Vielfalt“ eines beginnenden Samstagabends im wachsamen Blick.
Das im WK... mehr lesen
Ristorante Il Gattopardo
Ristorante Il Gattopardo€-€€€Restaurant, Trattoria04213764180Georg-Bitter-Straße 17, 28205 Bremen
3.5 stars -
"Italienische Gastfreundschaft auf kleinstem Raum" Hanseat1957Allgemein
Nach dem ewigen Lockdown und der (positiv ausgefallenen) Kontrolle, ob alle Stammrestaurants überlebt haben, wird es Zeit, die Liste rauszuholen und unbekannte Restaurants aufzusuchen.
Meine Liste für Bremen ist entstanden aus der regelmäßigen Lektüre der wöchentlichen Gastrokritik im hiesigen Weser-Kurier. Etwas länger zurück liegt die des Il Gattopardo, überschrieben mit „Absolut empfehlenswert“. Also auf in den Bremer Osten mit der Bahn über den Hauptbahnhof und durch das Steintor, die ganze „Vielfalt“ eines beginnenden Samstagabends im wachsamen Blick.
Das im WK
Geschrieben am 05.05.2016 2016-05-05| Aktualisiert am
05.05.2016
Besucht am 26.04.2016
Im Bremer Stadtteil Hastedt, nahe des schönen Weserflusses, an einer immer verstopften Durchgangsstraße, liegt das italienische Restaurant "Il Gattopardo" (der Leopard), das mir von einer Freundin empfohlen wurde, die nach eigenen Angaben dort die "leckersten Saltimbocca ihres Lebens" gegessen hat.
Seit 2009 wird dort traditionelle sizilianische Küche angeboten.
Der Name des Restaurants rührt vom Schauplatz der Dreharbeiten zum Kinofilm "Der Leopard" mit Claudia Cardinale, Burt Lancaster und Alan Delon her, der im Heimatdorf des Restaurantinhabers gedreht wurde.
Das ist lange her, 1968 war das.
Heute wartet der Leopard im nassen Bremer April auf Kundschaft.
Das Restaurant befindet sich in einem Gewerbegebiet, ein Autohaus reiht sich an das nächste, was den Vorteil hat, dass man immer schnell einen Parkplatz ergattert, wenn man im "Il Gattopardo" essen gehen möchte.
Es regnet Bindfäden, als wir unser Auto schräg gegenüber vom Restaurant abstellen. Schnell laufen wir die wenigen Stufen zum Restaurant hoch, vorbei an der Holzterrasse, die bei schönem Wetter sicher unsere erste Wahl gewesen wäre, durch die gläserne Eingangstür in den Gastraum des "Il Gattopardo".
Ein sommerliches Flair herrscht hier, es sieht aus wie im Gartenhäuschen meiner Oma in Kassel. Einfache rote Holzstühle an schlichten Holztischen, weiße Tischdecken und kleine Vasen mit frischen Blumen. Die Wände cremeweiß, rote Applikationen auch hier. Ein bisschen moderne Kunst, sehr bunt - und ein Schwarzweißfoto von Burt Lancaster über der Eingangstür. Große Zimmerpflanzen verstärken den Eindruck, in einem Sommergartenhaus zu sitzen.
Hier war ganz offensichtlich kein Innenarchitekt am Werk. Hier hat der Gastronom seinen Gastraum so gestaltet, wie er ihm gefällt.
Einfach, aber gemütlich. Und individuell.
Leider sind die schönen, großen Tische an der Fensterfront schon alle besetzt. Eine ganze Reihe anderer Tische sind reserviert, für 20:00. Das ist, gerade in der Woche, ja immer ein gutes Zeichen.
Wir bekommen einen kleinen Katzentisch direkt am Tresen.
Der Kellner durchquert das Restaurant im Laufschritt. Er schaut ernst, würdevoll, fast grimmig. Wenn ich nicht wüßte, dass das der normale Gesichtsausdruck eines männlichen Sizilianers ist, der seine Arbeit ernst nimmt - ich hätte ihm schlechte Laune unterstellt.
Er lächelt nicht, als er uns die Karte mit einem energischen "Pronto" auf den Tisch knallt.
Wir bestellen pflichtschuldigst schon einmal die Getränke, um ihn zu besänftigen.
Zwei große Alsterwasser müssen heute reichen, immerhin muss einer von uns heute ja noch fahren.
Die Getränke kommen fix, die Essensbestellung wird aufgenommen.
Die Speisekarte des "Il Gattopardo" ist übersichtlich. Zum Glück!
Hier werden die Klassiker angeboten, von der Zuppa di pomodore über die Spagetti ai cortoccio (mit Meeresfrüchten) bis zu den etwas höherpreisigen Fisch- und Fleischgerichten. Keine Fiesematenten, aber genügend Auswahl.
Mein Kollege bestellt die Pizza Gattopardo mit Marscarpone (!) und Parmaschinken
für 10,50 €.
Ich entscheide mich für die sagenumwobenen Saltimbocca a la Romana, die mit 15,50 € zu Buche schlagen. Aber zuerst: die Antipasti aus der Auslage direkt hinter uns. Ein kleiner Teller wird reichen, für uns beide.
Mit ernstem Gesichtsausdruck, als würde er unsere Auswahl missbilligen, nimmt der gestrenge Herr Ober unsere Bestellung auf und tritt ab.
Wenige Minuten später wird wortlos ein Teller mit schwarzen Oliven, eingelegten Artischocken, Tomaten und Paprika vor uns hingestellt. Einen kleinen Korb mit lauwarmen Pizzabrötchen und ein Tongefäß mit Knoblauchbutter gibt es dazu. Für jeden von uns dazu eine Papierserviette in den Farben des sizilianischen Wappens, rot und gelb.
Die Antipasti schmecken würzig und schwimmen zum Glück nicht in Öl, kommen aber für meinen Geschmack etwas zu kalt auf den Tisch. Die Brötchen sind locker und saftig, die Knoblauchcreme dazu ohne Tadel.
Kaum sind die Tellerchen abgeräumt, serviert der immer noch schweigsame Kellner unsere beiden Hauptgerichte.
Die Pizza meines Kollegen sieht aus, wie eine Pizza aussehen soll: groß und mit dünnem Boden, gut aufgegangen, außen kross und innen saftig. Der Belag aus Tomaten, Oliven, Marscarpone und Parmaschinken ist gewöhnungsbedürftig, uns gefällt er gut in dieser ungewöhnlichen, cremigen Kombination.
Meine Saltimbocca kommen statt mit dem bestellten Salat mit gekochtem Gemüse, was unserem Kellner sofort auffällt.
Er öffnet den Mund und spricht!
Er entschuldigt das Missgeschick, fragt mich, ob er das Gericht mit Gemüse servieren dürfe. Und den Salat nachliefern.
Natürlich darf er. Ich bin begeistert! Nicht wegen des Salat. Nein, der Herr Ober hat mit uns gesprochen!
Und war da nicht auch ein Hauch von Lächeln in seinem Gesicht?
Tatsächlich wird mir wenige Sekunden später ein kleines Schälchen mit gemischtem Blattsalat, Gurke, Tomate und Olive serviert.
Die Saltimbocca sind tatsächlich ein Gedicht! Ganz dünn, fein gefüllt mit je einem großen Salbeiblatt und einer großen Scheibe Parmaschinken, sind sie dennoch saftig und schwimmen in einer wunderbar abgeschmeckten, zitronigen Sauce, die auch das beigelegte Gemüse aus Kartoffeln, Karotten und Paprika begleitet.
Den Salat hätte ich nicht gebraucht, zumal auch er etwas zu kalt auf den Tisch kommt.
Der Kühltresen im "Il Gattopardo" arbeitet eventuell doch ein wenig zu eifrig.
Wir genießen unser Abendessen, das uns satt, aber nicht müde macht. Die Atmosphäre im Gastraum ist lebhaft, aber nicht zu laut. Leise Musik untermalt auch die etwas lebhafteren Gespräche.
Eine kleine Lücke im Magen ist da noch, die gefüllt werden will.
Also noch ein Dessert. Die Auswahl fällt uns leicht, denn es werden auf der Karte nur zwei Desserts angeboten: TiramiSu und Pannacotta.
Wir entscheiden uns für ersteres, wobei wir uns eine Portion teilen. Dazu jeder einen Capuccino.
Beides wird zügig serviert und unser Kellner wünscht uns einen guten Appetit!
Ja,wirklich!
Er hat sogar gelächelt, als er das sagte, tatsächlich!
Wie schön.
Das Tirami Su schmeckt wie erwartet, ganz wunderbar, wenn auch etwas kalt.
Zum Abschluss bietet der Kellner uns sogar einen Grappa an.
Aufs Haus!
Wir zahlen per EC Karte und bitten ihn, noch 5 € Trinkgeld hinzuzubuchen.
Als wir gehen, sehen wir:
er hat weder den Salat, noch die Capuccini und die beiden Gläschen Grappa berechnet. Als wir darauf hinweisen, winkt er ab.
Und lächelt. Und wünscht uns eine gute Heimfahrt.
Wirklich schön!
Wir werden wiederkommen, ganz sicher.
Im Bremer Stadtteil Hastedt, nahe des schönen Weserflusses, an einer immer verstopften Durchgangsstraße, liegt das italienische Restaurant "Il Gattopardo" (der Leopard), das mir von einer Freundin empfohlen wurde, die nach eigenen Angaben dort die "leckersten Saltimbocca ihres Lebens" gegessen hat.
Seit 2009 wird dort traditionelle sizilianische Küche angeboten.
Der Name des Restaurants rührt vom Schauplatz der Dreharbeiten zum Kinofilm "Der Leopard" mit Claudia Cardinale, Burt Lancaster und Alan Delon her, der im Heimatdorf des Restaurantinhabers gedreht wurde.
Das ist lange her, 1968 war das.
Heute wartet... mehr lesen
Ristorante Il Gattopardo
Ristorante Il Gattopardo€-€€€Restaurant, Trattoria04213764180Georg-Bitter-Straße 17, 28205 Bremen
4.0 stars -
"Diese Katze hat es in sich!" Ina12Im Bremer Stadtteil Hastedt, nahe des schönen Weserflusses, an einer immer verstopften Durchgangsstraße, liegt das italienische Restaurant "Il Gattopardo" (der Leopard), das mir von einer Freundin empfohlen wurde, die nach eigenen Angaben dort die "leckersten Saltimbocca ihres Lebens" gegessen hat.
Seit 2009 wird dort traditionelle sizilianische Küche angeboten.
Der Name des Restaurants rührt vom Schauplatz der Dreharbeiten zum Kinofilm "Der Leopard" mit Claudia Cardinale, Burt Lancaster und Alan Delon her, der im Heimatdorf des Restaurantinhabers gedreht wurde.
Das ist lange her, 1968 war das.
Heute wartet
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Nach dem ewigen Lockdown und der (positiv ausgefallenen) Kontrolle, ob alle Stammrestaurants überlebt haben, wird es Zeit, die Liste rauszuholen und unbekannte Restaurants aufzusuchen.
Meine Liste für Bremen ist entstanden aus der regelmäßigen Lektüre der wöchentlichen Gastrokritik im hiesigen Weser-Kurier. Etwas länger zurück liegt die des Il Gattopardo, überschrieben mit „Absolut empfehlenswert“. Also auf in den Bremer Osten mit der Bahn über den Hauptbahnhof und durch das Steintor, die ganze „Vielfalt“ eines beginnenden Samstagabends im wachsamen Blick.
Das im WK aufgesuchte Restaurant Il Gattopardo hat nach dem Lockdown nicht wieder eröffnet. Die Homepage (ilgattopardo-bremen.de) gibt einen historischen Stand wieder. Einem Gespräch zwischen dem Wirt Giuseppe Scarpinata und Stammgästen am Nachbartisch konnten wir entnehmen, dass er mit seiner Frau Elena nur noch die kleine Trattoria gemeinsam nach der Wiedereröffnung bespiele und das deutlich größere Restaurant aufgegeben habe, in dem gerade umgebaut wird. Wir hatten uns bei der Einkehr und einem ersten Eindruck, der wie im weiteren Verlauf durch den Wirt Giuseppe bestimmt wurde, auf ein Stück aus der Erlebnisgastronomie eingestellt. Wir wurden nicht enttäuscht, wenngleich die Speisen über ordentliche Standards nicht hinausreichten. Aber wer lebendige Atmosphäre auf engem Raum schätzt, der sollte im Il Gattopardo vorbeischauen.
An drei Tischen ältere Paare mit Stammgaststatus. Die übrigen Gäste vielleicht auch Neugierige Erstbesucher wie wir, auch schon in mittleren Jahren.
Das Preis-Leistungsverhältnis geht mit knappen vier Sternen in Ordnung.
Service
Als wir eintrafen, hatten sich einige Gäste auf der kleinen Terrasse niedergelassen. Der Wirt, dem wir unsere Reservierung mitteilten, bot uns mehrere Tische zur Auswahl an. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er die Reservierungen für den Abend im Kopf hatte; er vertraute wohl darauf, dass es schon irgendwie aufgeht. Reservieren sollte man aber schon, denn das Restaurant ist sehr klein und die weibliche Stimme am Telefon hat sich vielleicht eine Notiz gemacht, auf die man sich erforderlichenfalls berufen kann.
Wirt Giuseppe dominiert das Geschehen, ja die Trattoria ist seine Bühne. Immer einen humorigen Spruch auf den Lippen und mit einem selbstverständlichen „Du“ in der Anrede trägt er zur Kurzweil bei. Mit den Stammgästen hält er einen Schwatz.
Erst einmal betet er die Tagesgerichte runter. Dann fragte ich nach der Karte, habe er doch gerade vorgetragen! Mehr gibt es nicht und noch einmal von vorne. Aber man kann sich dann Zeit nehmen und erst einmal den guten, kalten Prosecco trinken, der nicht gebont wurde. Ebenso der georderte Marsala als Aperitif. Ob Giuseppe nun so großzügig ist oder es ihm durchgegangen ist, bleibt unaufgeklärt. Ab und an darf seine Frau Elena die Küche verlassen und sie ist auch nicht auf den Mund gefallen. Geradezu schüchtern die jüngere weibliche Servicekraft, die ab halb sieben zur Unterstützung der Wirtsleute ihren Dienst antrat.
Alle Abstände zwischen den Speisen angenehm.
Also eine ordentliche Pflicht und der Wirt als Kür, da lasse ich gerne 4,5 Sterne springen!
Zu den Getränkepreisen kann ich nur beauskunften, was auf dem Bon steht, denn es gibt auch keine Getränkekarte. Man muss aber kein mulmiges Gefühl haben, wenn man eine Flasche Wein ordert. Der gute sizilianische Rosato Luna steht mit sehr moderaten 14,80 € auf dem Bon, die Flasche Wasser mit strammeren 5,90 €. Der beim Bringen gut gekühlte Wein wurde leider nur in einem Pseudokühler auf den Tisch gestellt.
Essen
In einer Vitrine kann man die Antipasti betrachten, die langweilig gemüselastig sind. Aufgesagt wurden ergänzend als Vorspeisen die Klassiker Rindercarpaccio, Vitello tonnato und Caprese. Ich hatte mir aus der alten Karte die Fischsuppe vorgemerkt und fragte nach Suppen, was Herr Scarpinata mit der Bemerkung quittierte, dass Italiener nur Suppe äßen, wenn sie krank seien!
Klassisch auch die annoncierten Hauptspeisen: Saltimbocca à la Romana, Ravioli in Buttersalbei, zur Pasta Doradenfilet oder Lachs oder Kalbsrücken oder Gambas. Diese auch auf Salat oder mit Cognacsoße. Sehr überschaubar, aber Frau Elena ist in der Küche Einzelkämpferin. Wie an den Tischen zu hören war, ist man aber flexibel, was Kombinationen zwischen den Zutaten angeht oder wie dick der Kalbsrücken geschnitten werden soll.
Erst einmal gab es eine gute Portion Kräuterbutter mit Sardellennote und vier Scheiben eines frischen, flachen Ciabattas. Ich mag Sardellenbutter, die zudem genau die richtige Temperatur hatte und streichzart war. Meine Begleiterin mag Sardelle nur, wenn man sie nicht rausschmeckt, also quasi Umamifunktion hat.
Gegenüber dann das Carpaccio (12,50 €) und vor mir das Vitello tonnato (12,50 €). Gut auf beiden Tellern die Fleischgrundlage. Das Carpaccio mit rustikalen Scheiben vom frischen Champignon, Parmesanhobel, Rucola und Olivenöl. Eine immer wieder stimmige Komposition, zumal Elena sich beim Rucola zurückhielt.
Beim VT hätte ich mir mehr von der guten Tonnosoße und ein paar mehr Kapern gewünscht. Ungewöhnlich der geriebene Parmesan, der die Tonnosoße gebunden hat. Geschmacklich beides vier Sterne wert.
Zu den Hauptspeisen Gambas (15,50 €) und Kalbsrücken (19,50 €) wurden als Pasta Bavette mit Tomatensoße serviert; kein Beilagensalat, kein Gemüse. Die Tomatensoße war mir zu dünnflüssig und keine Aromaoffenbarung. Die fünf Gambas gegenüber bissfest und mit nussigem Geschmack. Meine dicke Scheibe Kalbsrücken bekam ich wunschgemäß medium serviert. Das Fleisch bis auf wenig Sehnigkeit am Rand gut und mit schwarzem Pfeffer aus der Mühle und Salz aus dem Streuer der Mühle und der vom Amuse gueule übrig gebliebenen Kräuterbutter dann auch gut gewürzt.
Die Portionsgrößen nach den Vorspeisen ausreichend. In der Bewertung der Hauptspeisen möchte ich es bei 3,5 Sternen belassen, so dass die Speisen in toto mit knappen vier Sternen zu Buche schlagen.
Ambiente
Der Wirt Giuseppe sagte am Nachbartisch, dass man in der Trattoria maximal 60 Plätze hätte. Ich habe im Inneraum zehn Tische gezählt. Auf der Terrasse mögen sieben dazu kommen. Es müssten also an fast jedem Tisch vier Gäste Platz nehmen – eine Horrorvorstellung für mich, denn für zwei waren die Tische gut ausreichend, für vier schlicht zu klein, ganz davon zu schweigen, Corona mal weggedacht, dass die Leute dann dicht an dicht in der sehr kleinen Trattoria sitzen müssten.
Diese hat links die Vitrine, dahinter die Getränkeversorgung und die Küche. Von einem kleinen Durchgang gehen die beiden Toiletten ab und eine Garderobenstange mit Bügeln, stark bedrängt durch Getränkekisten, soll wohl die Garderobe darstellen. Gar nicht auszumalen, wenn sich die Gäste des Winters ihrer dicken Jacken entledigen wollen! Auf uns wirkt diese Enge abschreckend.
Ansonsten ist das Ambiente mit dem Stäbchenparkett, den dunklen Tischen und Stühlen, klassischen rot-weiß-karierten Tischdecken und der charmant zusammengewürfelten Wanddeko durchaus gemütlich.
Sauberkeit
Hier fiel nichts negativ auf. Überraschend die Toiletten. Zwar immer nur für eine Person, aber geräumig, modern und frisch.