TESTBERICHT VON GROSSE HOTEL UND RESTAURANT GUIDE:
Seit über 125 Jahren, genauer seit 1890 ist das Restaurant "Savarin ...naturreine Gesundheitsküche" in Besitz der Familie Terzi, der Gründerfamilie der europäischen Ayurveda-Küche. Hier erfährt man aus erster Hand Interessantes zur ayurvedischen Philosophie und ihren Grundlagen. Das exklusive, geheim gehaltene Konzept der Rezepturen und Zubereitungsarten wurde seit den Anfängen stets behutsam weiterentwickelt. Alles steht im Zeichen einer ganzheitlichen Ernährung, sämtliche verwendeten Produkte (inkl. Fleisch, Fisch, Käse, Gewürze) sind naturrein, auf Geschmacksverstärker, Zusatzstoffe, importierte Ware, tierische Fette und sogar Geräte wie Dampfgarer, Mikrowelle oder Backofen wird komplett verzichtet. Die Kompromisslosigkeit mit der "naturrein" hier zum Einsatz kommt, ist beeindruckend. Die europäisch-ayurvedischen, alternativmedizinischen, aphrodisiakischen, basischen und veganen Speisen mit fettverbrennender, vitalisierender, regenerierender und aufbauender Wirkung bilden das Kernstück und Toplevel der "sattvischen" Küche. Nur die reinsten, tagesfrischen Zutaten, 150 Heilpflanzen und -kräuter sowie 180 Heilöle, kombiniert mit dem traditionellen Wissen über Ernährung und den daraus folgenden Erkenntnissen über Körper, Geist und Seele, finden den Weg in die Küche von Chefköchin Nazan Terzi. Umwelt-, Klima-, Naturschutz und Tierwohl stehen an erster Stelle. Erntefrische Produkte von regionalen Erzeugern sowie Heilpflanzen und -kräuter aus eigenem Anbau werden unter den wissenschaftlichen Grundsätzen einer ganzheitlichen Ernährung zubereitet. Der Fokus liegt auf naturreinen Gemüsen, Edelpilzen und deutschlandweit einmaligen Filet-Raritäten (von Rind, Ferse, Lamm der weltbesten Rassen aus Salzwasserwiesen der Nord- und Ostseeküsten), Edelfischen und Krustentieren (ausschließlich aus tagesfrischem Wildfang) und Weinen (davon sind 18 eigene Demeter-Abfüllungen). Jeder Gang beginnt mit einer kostenlosen Weinprobe, vieles wird am Tisch gekocht oder flambiert. Zusätzlich gibt es alkoholfreie Getränke, die erst nach Bestellung des Gastes aus exotischen, saisonalen Früchten oder Beeren frisch hergestellt werden, Tees und exklusive Lassis. Vorspeisen gibt es von 9,90-18,- €, Nachspeisen von 8,90-12,90 €). Alkoholfreie Getränke werden erst direkt nach der Bestellung aus exotisch-saisonalen Früchten, Beeren und mehr hergestellt. Eine persönlich-individuelle Beratung bei jedem Restaurantbesuch ist hier übrigens eine Selbstverständlichkeit! In den Ferien werden die Pflanzen, Weine sowie Öle analysiert und neue Tee- und Wildpflanzenmischungen zusammengestellt. Die umfangreiche Webseite des Restaurants bietet zusätzliche Informationen. Im "Savarin" kann man in kurzer Zeit eine ganz neue Dimension der Vitalisierung erfahren.
Erst dachte ich ja, "sattvisch" wäre pfälzisch und hätte was mit dem wohligen Gefühl nach vollzogener Nahrungsaufnahme zu tun. Weit gefehlt: Es sind die ayurvedisch inspirierten Regeln, nach denen im Savarin gekocht wird. Die muss man allerdings weder in ihrer Konsequenz noch in ihrer Inkonsequenz verstehen: Zwar werden keine tierischen Produkte verwendet, auch keine Milch (nicht einmal im Kaffee!), aber es wurde uns je ein sehr schönes Rinder- und Lammfilet serviert. Veganes Fleisch, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, und selbst wenn das nicht jedem Sattvika gefallen mag, uns schon.
Das Resultat kann sich nämlich sehen bzw. schmecken lassen: Trotz aller selbstauferlegten Einschränkungen (die Negativliste, auf der sogar Wasser (!!) auftaucht, nimmt kein Ende, und der freundliche Herr des Hauses klärt einen nur zu gerne auf) schmeckt es nämlich richtig gut, vor allem das Fleisch ist von höchster Qualität, aber auch das knackige Gemüse.
Da können die Saucen nicht ganz mithalten, was aber kaum zu vermeiden ist, wenn man kein Jus und kein Salz verwendet. Zum Würzen dienen hingegen allerlei ungewöhnliche Kräuter und Samen, die sich teilweise nur schwer zerkauen lassen und bei uns auf dem Tellerrand endeten, die aber nach Auskunft des Hauses außerordentlich gesund sein sollen. Ein spürbarer Effekt hatte sich nach einmaligem Besuch leider nicht eingestellt.
Gegen häufigere Besuche sprechen aus unserer Sicht zwei Faktoren: Einmal die 100 km, die zwischen den Häusern Savarin und Oparazzo liegen und die wir eigentlich nur auf uns nehmen, wenn wir zwei Ecken weiter die Schneise, die wir durch unseren Weinkeller geschlagen haben, zu schließen versuchen, und zum anderen der Preis. Wir haben am Ende etwa das Doppelte bezahlt wie für ein vergleichbar hochwertiges Pfälzer Essen ohne esoterischen Über- bzw. Unterbau. Denn da das Fleisch nackt daherkommt und man, wie man dann beim Bezahlen merkt, für jede Beilage an die 10 Euro dazulegen muss, kommt ganz schön was zusammen. Es mag ja sein, auch wenn ich das kaum glauben kann, dass der Aufwand die Preise rechtfertigt, das Resultat tut es jedenfalls nicht.
Die Bestellung leidet nämlich darunter, dass es keine Speisekarte gibt und man aus dem auswählen muss, was einem erzählt wird. Und da man alles mit allem kombinieren kann, verliert man schnell die Übersicht und bestellt am Ende das, was man sich merken konnte, und wundert sich am Ende über die Rechnung. Hat der Gast eine Karte in der Hand, kann er sich in aller Ruhe entscheiden. Auch das trägt zum ganzheitlichen Genuss bei.
Hier noch ein Zitat aus g-wie-gastro.de: „Neben der Tatsache, dass es grundsätzlich eine Speisekarte geben muss, sind Sie verpflichtet, einen Aushang Ihres Angebots an Speisen und Getränken zu machen. Dieser muss von außerhalb Ihrer Räumlichkeiten frei zugänglich einsehbar sein. Es reicht, wenn Sie hier einen Auszug Ihres Angebotes bereithalten.“ Ich frage mich, wie das Savarin hier die ganze Zeit unter dem Radar der Gewerbeaufsicht durchgesegelt ist – ich kann mir nicht vorstellen, dass für die alternative Gastronomie ähnlich laxe Anforderungen gelten wie für die Alternative Medizin.
Nachwort 1
Dieser Text steht im Original bei TA und wurde stellenweise überarbeitet. Er stellt einen Versuch dar, unseren Besuch im Savarin und vor allem das Gegessene so objektiv wie möglich zu beschreiben. Objektiv zu bleiben, fällt einem umso schwerer, je mehr man sich in die Materie einliest, das betrifft zum einen die unfreiwillig komische Website mit all ihren aberwitzigen Versprechungen, mit denen einstmals Kurpfuscher und Quacksalber über die mittelalterlichen Märkte zogen, zum anderen die Einlassungen des Betreibers, der in Internetforen mit viel Schaum vor dem Mund und persönlichen Beleidigungen über jegliche Kritik an seinem Restaurant herfällt (den „freundlichen Herrn des Hauses“ habe ich trotzdem mal so stehen lassen, denn das war er zum Zeitpunkt unseres Besuchs). Es ist bedauerlich, dass niemand ihn mal zur Seite nimmt und ihm erklärt, dass er mit diesem Gebaren seiner Sache einen Bärendienst erweist. Und unter seinen „mehr als 150 Heilpflanzen, Heilpilzen, 180 Heilölen, 200 Naturaromen“ müsste sich doch etwas finden, das ihn mal runterholt und für Ordnung im Kopf sorgt.
Zum Begriff Naturaroma, der nach Herrn Terzi nicht das Gleiche bedeutet wie natürliches Aroma, noch ein paar Sätze und dann bin ich fertig: Es gibt natürliche Aromen, die aus natürlichen Quellen gewonnen werden, und es gibt naturidentische Aromen, die die gleiche chemische Struktur besitzen, aber synthetisch hergestellt werden. Möglicherweise bezeichnet Naturaroma noch etwas Drittes, leider erklärt er das nicht, und Googeln hilft auch nicht weiter. Vielleicht meint er damit ganze Samen oder Blätter - die sind aber kein Aroma, sondern haben eins. Mir scheint es zu den schwammigen Begriffen zu gehören, mit denen Esoteriker etwas erklären, wo es nichts zu erklären gibt (s. a. „Energien“).
Nachwort 2
Leider gehören zu unserem Besuch im Savarin und seiner Bewertung inzwischen auch die ebenso unverschämten wie sinnfreien Kommentare des Betreibers. Da diese in der Vergangenheit stets wenig später wieder gelöscht wurden, möchte ich sie an dieser Stelle anfügen und auf diese Weise der Nachwelt erhalten. Sie bedürfen keines weiteren Kommentars.
13.12.2019
Die Fotos, die Sie aus Internet heruntergeladen haben sind urheberrechtlich geschütz und werden Sie hiermit gebeten diese zu löschen.HRÖSSTEN TEIL DIESER FOTOS STELLEN KEINE GERICHTE DAR FÜR SIE UNSERE GÄSTE BEZAHLEN. DIESE SIND KLEINE GERICHTE ALS GRUSS AUS DER KÜCHE. SO SIND DIESE AUCH VON GÄSTEN BESCHRIEBEN DIE DIESE HOCHGELADEN HABEN.
Liebe Grüße!
PS: Jeder vernünftig denkende Leser erkennt sofort, dass es sich hier um ein Angriffsaktion handelt. Grund dafür können Inhalte meiner Bücher über Ernährung, Gastronomie und Industrienahrung sein, die in Zeitschriften veröffentlicht werden.
Dennoch lieben Dank an euch allen. Ich bin noch lernfähig und lernsüchtig!!!
19.12.2019
Oparazzo deine Bewertung ist nicht kritisch, sondern totale Albernheit! Du warst garantiert nie bei uns. Du hast ohne ERlaubnis Fotos aus Tripadvisor heruntergeladen ohne diese richtig zu beschreiben, wie die kelnie GErichte als GRuss aus der Küche. Du versuchst hier Mesiter zu spielen und das gefällt mir! Du kannst gar nicht ahnen wie viele Anrufe wir bekommen und gefragt werden " Was will der I. von euch?"