Geschrieben am 08.09.2017 2017-09-08| Aktualisiert am
08.09.2017
Besucht am 19.08.2017Besuchszeit: Abendessen 4 Personen
Rechnungsbetrag: 195 EUR
Vor einigen Monaten berichtete ich an dieser Stelle von unserem Erstbesuch im neuen Verler Kochwerk. Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist und wir einen krönenden Abschluss für unseren leider zu Ende gehende 3-wöchigen Urlaub suchten, war die Wahl schnell getroffen. Ein Anruf und die Reservierung für 4 Personen war perfekt.
Nach der herzlichen Begrüßung durch die Chefin Tina Di Maria, die uns auch unsere Jacken abnahm, brachte uns eine Junge Bedienung zu unserem Platz. Da wir etwas früher als sonst dran waren, konnten wir noch zwischen verschiedenen Tischen wählen. Die Bedienung fragte, ob wir direkt etwas zu trinken oder einen Aperitif vorab wünschten und empfahl einen hausgemachten Apfel-Ingwer-Minz-Eistee (4,50 €), den meine Frau und die Kinder bestellten. Ich entschied mich für eine alkoholfreie Campari-Soda (5,- €) und eine Flasche Wasser (Viva con Aqua – laut 0,75l 6,- €).
Wie im letzten Bericht bereits erwähnt, ist die Karte in Menüs aufgebaut, die Saisonal wechseln. Mittlerweile gibt es aber auch eine kleine ergänzende Bistrokarte mit dauerhaften Gerichten.
Aktuell wurde neben dem Saisonbedingten Pfifferlings Menü (Pfifferlingcremesuppe, Jakobsmuscheln mit Pfifferlingsrisotto, rosa gebratene Kalbshüfte mit Pfifferlingen und Kartoffelpüree, Creme Brûlée mit Brombeersorbet und Champagner Espuma – 4 Gänge 48,60 €) ein Sommer Menü (Marinierte Kalbfleischscheiben, Confierter Lachs, Entenbrust mit Portweinjus, Vanillekarotten und Kartoffelpüree, Mallorquinische Mandeltarte mit Pfirsichsorbet und eingelegten Pfirsichen– 4 Gänge 57,20 €), ein Meeres Menü (Garnelen, Bouillabaise, Kabeljau unter einer Mandelkruste mit Blattspinat und Kartoffelpüree, Creme Brûlée – 4 Gänge 49,60 €) sowie eine Europareise angeboten. Alle Gerichte lassen sich auch einzeln bestellen.
Das war dann auch für uns genug Auswahl und so bestellten meine Frau das Pfifferlings Menü in 3 Gängen (ohne die Jakobsmuscheln) und mit der Mandeltarte anstelle der Creme Brûlée. Die beiden Jungs teilten sich als Vorspeise Bruscetta von der Bistrokarte und entschieden sich beim Hauptgericht beide für die Entenbrust des Sommermenüs. Das Dessert haben die beiden sich zunächst offen gelassen, sie entschieden sich dann aber später dafür eine Creme Brûlée zu teilen.
Für mich sollten es die Jakobsmuscheln mit dem Pfifferlingsrisotto als Vorspeise sein. Der Kabeljau hatte es mir als Hauptgericht angetan und zum Dessert sollte es wie für meine liebe Frau die Mandeltarte sein.
Die anschließende Beratung, welcher Wein es denn nun zum Essen sein sollte, hätte ich mir eventuell etwas Ausführlichere gewünscht oder vielleicht einen Probeschluck der in Frage kommenden Weine, aber letztlich ist das, in Bezug auf den restlichen Service des Abends Jammern auf hohem Niveau. Meine Frau entschied sich für die zunächst gemachte Empfehlung, von der ich leider nicht mehr im Gedächtnis habe als dass er weiß war und mich beim anschließenden Probieren aus dem Glas meiner Frau nicht vom Hocker gerissen hat (ihr hat er übrigens sehr gut geschmeckt). Ich entschied mich für eine „Cana“ genannte Cuvee vom Weinhaus Sauer aus 2016. Mit dieser Wahl konnte ich sehr gut leben und bereute nach wenigen Schlucken, dass ich mich heute als Fahrer zur Verfügung gestellt hatte.
Alsdann kam auch schon ein kleines Gedeck mit hausgebackenem Brot, Fleur de Sel und einem Schälchen Olivenöl. (leider keine der früher üblichen hausgemachten Buttervariationen – ich erinnere mich da gerne an eine Zitronen-Pfeffer-Variante).
Das Brot war frisch und luftig hatte aber einen kleinen Hefenachgeschmack und war etwas zu wenig gesalzen (aber dafür gab es ja das Fleur de Sel). Letztlich wollten wir uns aber nicht mit trocken Brot aufhalten, wo doch leckere Vorspeisen anstanden. Und selbige wurden auch nach einer überschaubaren Wartezeit von der Chefin und der jungen Bedienung serviert.
Die Bruscetta der Jungs kam auf zwei Teller verteilt an den Tisch. Beide Portionen waren immer noch recht ansehnlich und der Nachwuchs wurde von jetzt auf nachher still und verputzte das gebotene mit großem Genuss.
Die Pfifferlingcremesuppe meiner Frau durfte ich sogar verkosten. Sie war herrlich aromatisch heiß und cremig, mit reichlich frischen Pfifferlingen. Ich begann zu grübeln, ob ein vierter Gang nicht doch gut gewesen wäre. Aber im Nachhinein betrachtet waren meine Kapazitäten damit überfordert gewesen. Übrigens gab es vorbildlicher Weise bei diesem und bei den anderen Pfifferlingsgerichten nicht das geringste Knirschen an den Zähnen, so soll es sein (hatte ich in anderen Lokalen – unabhängig vom Preis – auch schon anders).
Meine Jabobsmuscheln waren optimal gebraten. Außen eine leichte Kruste, innen glasig. Leider war es nur eine Vorspeise und 3 der leckeren Gesellen mussten ausreichen. Dafür gab es ja noch das Risotto. Ich bin ein echter Risotto Fan. Leider muss ich es mit in der Regel selbst zubereiten, da es praktisch nirgends diese besondere Schlotzigkeit in Kombination mit genügend Biss hat. Hier wurde das perfekt getroffen. Dazu reichlich Pfifferlinge (sieht man auf dem Bild leider nicht so) und eine Soße zum Teller ausschlecken. Ich war begeistert. Die 3 Stückchen Zucchini sahen hübsch aus, das Gericht an sich hatte sie aber nicht nötig.
Mit den Hauptgerichten ging es, um es vorweg zu nehmen auf sehr hohem Niveau weiter, wobei das zunächst nur für die anderen am Tisch galt, nicht für mich. Denn anstelle meines Kabeljau kam für mich das gleiche Gericht wie für meine Frau, die Kalbshüfte. Mein etwas perplexer Gesichtsausdruck sorgte nur sehr kurz für Verwirrung bei der Bedienung, die sich vielmals entschuldigte und das falsche Essen in die Küche zurückbrachte. Wenig später kam die Chefin an den Tisch, entschuldigte sich ebenfalls für das versehen, versprach Eile in der Küche bei der Zubereitung des Kabeljaus und brachte mir zur Überbrückung ein hausgemachtes Clementinensorbet (sehr lecker).
Für Mitleid hatten die Anderen angesichts der ihnen servierten Gericht zwar nicht viel Zeit, es reichte aber zumindest das ich probieren durfte. Die Kalbshüfte meiner Frau war sehr lecker (ja, ich warte schon auf die Kommentare). Die Entenbrust der Jungs stand dem in nichts nach. Am besten sind mir dabei aber die Vanillekarotten (zur Ente) geblieben. Diese waren wirklich perfekt. Die Karotten selbst schon mit schönem Eigengeschmack, eine leichte Süße und dann die Vanille dazu, schmatz.
Letztlich dauerte es gar nicht so lange bis dann auch ich mein Hauptgericht hatte. Alleine die Optik ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Fisch war extrem saftig und zerfiel leicht in glasige Blätter. Die Mandelkruste nicht zu würzig, genau richtig zum Fisch. Der Kartoffelbrei mit ganz kleinen Stückchen drin, schien mir zuerst ein wenig zu fest, im Nachhinein denke ich, fluffiger hätte er nicht so gut gepasst. Dazu Spinat und geschmolzene Kirschtomaten und eine leichte Soße (mit, ich vermute etwas Estragon) zum reinlegen. Ich würde das ganze sofort genauso wieder bestellen.
Nach den Hauptgerichten waren wir uns nicht mehr ganz so sicher, ob wir uns bezüglich des Desserts nicht mit unseren Kapazitäten verschätzt hatten. Aber manchmal muss man eben einfach durch, das Leben ist kein Ponyhof.
Die Creme Brûlée der Kinder (auf Nachfrage der Bedienung und unter Protest des Nachwuchses ohne Champagner Espuma) war trotz bereits gut gefüllter Bäuche flugs verschwunden.
Die Mandeltarte mit den Pfirsichen und dem Pfirsichsorbet war ebenso nicht nur hübsch, sondern auch lecker. Bei mir blieb nur die Physalis (die hier ausnahmsweise aufgrund der Farbe tatsächlich als Deko geeignet ist) übrig. Der zeitlich perfekt dazu gelieferte Espresso war ebenfalls wie er sein sollte.
Als wir schließlich aufbrachen wurde uns noch von Frau Di Maria in die Jacken geholfen und wir wurden sehr freundlich verabschiedet.
Fazit:
Wir hatten einen wunderbaren Abend mit ausgezeichnetem Essen für den ich gerne 5 Sterne gebe. Trotzdem hoffe ich auf Besserung bei der Weinberatung. Und in der Preisklasse fände ich kleines Amuse Geule angebracht, nicht bloß das leider etwas enttäuschende Brot mit Olivenöl. Dafür dürfte man die Portionen auch gerne einen Tick kleiner machen.
Lobend erwähnen möchte ich nochmal den Umgang mit dem falsch gelieferten Essen. Das war aus meiner Sicht wirklich sehr gut gelöst.
Wir kommen auf jeden Fall wieder.
Aus meiner Sicht ist das Kochwerk derzeit das mit Abstand beste Restaurant in Verl.
Vor einigen Monaten berichtete ich an dieser Stelle von unserem Erstbesuch im neuen Verler Kochwerk. Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist und wir einen krönenden Abschluss für unseren leider zu Ende gehende 3-wöchigen Urlaub suchten, war die Wahl schnell getroffen. Ein Anruf und die Reservierung für 4 Personen war perfekt.
Nach der herzlichen Begrüßung durch die Chefin Tina Di Maria, die uns auch unsere Jacken abnahm, brachte uns eine Junge Bedienung zu unserem Platz. Da wir etwas früher als... mehr lesen
5.0 stars -
"Kochwerk die Zweite … und sicher nicht die Letzte" rr_blaubaerVor einigen Monaten berichtete ich an dieser Stelle von unserem Erstbesuch im neuen Verler Kochwerk. Nachdem nun einige Zeit ins Land gegangen ist und wir einen krönenden Abschluss für unseren leider zu Ende gehende 3-wöchigen Urlaub suchten, war die Wahl schnell getroffen. Ein Anruf und die Reservierung für 4 Personen war perfekt.
Nach der herzlichen Begrüßung durch die Chefin Tina Di Maria, die uns auch unsere Jacken abnahm, brachte uns eine Junge Bedienung zu unserem Platz. Da wir etwas früher als
Im vergangenen Jahr wurde im damaligen LaMirage, der Staffelstab an die jüngere Generation übergeben. Tina und Giovanni Di Maria übernahmen den elterlichen Betrieb. Nach einigen Umbauten, die dem Restaurant deutliche mehr Charme verleihen wurde unter dem neuen Namen „Kochwerk“ im Herbst wiedereröffnet.
Die moderne, regelmäßig wechselnde Karte ist in Menüs aufgebaut. Die Gerichte können aber auch jeweils einzeln bestellt werden. Leider komme ich nun erst mehrere Wochen nach unserem Besuch dazu diesen Bericht zu verfassen. Da ich leider kein Fotografisches Gedächtnis habe muss ich es daher bei diesem Kurzbericht belassen.
Wir wurden sehr freundlich von der Bedienung begrüßt und zu unserem Tisch gebracht. Auch während unseres restlichen Aufenthaltes war die junge Dame stets aufmerksam und nett. Eigentlich sollte es nur ein kleines Mittagessen werden, wir ließen uns dann aber doch von den Angeboten verführen und bestellten:
2x Wildessenz mit Wildravioli (6,50 €)
Teres Major sous vide mit Süßkartoffeln und Waldpilzen (22,50 €)
Rinderbraten mit Rotkohl und Spätzle (16,90 €)
Lammhüfte (19,- €)
Entenbrust (19,90 €)
Die Flasche Wasser wird mit fairen 5,50€ berechnet, das Glas Barbera (0,2l) mit 7,40 € und die beiden Spezi für unsere Jungs fehlen, wie ich gerade bemerke auf der Rechnung.
Die Wildessenz war kräftig und aromatisch, die separat gereichten Ravioli leider nur zu zweit auf dem Tellerchen. Einziger Wehrmutstropfen war die Darreichung im Weckglas. Das mag nett aussehen und gerade hip sein, zum Essen mit dem Löffel ist das nur bedingt geeignet und trinken ging aufgrund der Hitze des Glases und der fehlenden Henkel auch nicht.
Mein Teres Major war wunderbar gleichmäßig rosa mit einer leichten Bratkruste. Dieses Stück hatte ich bisher noch nie, war aber voll begeistert. Praktisch so zart wie Filet aber deutlich kräftiger im Geschmack. Die Süßkartoffeln waren soweit ich mich entsinne auch sehr gut, besonders zu erwähnen sind aber noch die gemischten Waldpilze, die perfekt waren von Biss und Aroma.
Frau und Junior nr.1 waren mit Lammhüfte und Entenbrust ebenfalls sehr zufrieden. Der Rinderbraten von Junior nr.2 wurde ebenso gelobt. Allerdings fanden die Spätzle nur wenig Anklang. Sie waren sehr dick und teigig (eigentlich das einzige wirkliche Manko am Essen).
Die beiden Jungs teilten sich zum Schluss noch das Trio von der Schokolade (6,90 €), von dem ich ebenso wenig probieren durfte wie von den Dessertvariationen (7,50 €) meiner Frau.
Ich begnügte mich mit einem guten Espresso für 2,10 €.
Insgesamt waren wir sehr zufrieden und werden in jedem Fall wiederkommen.
Im vergangenen Jahr wurde im damaligen LaMirage, der Staffelstab an die jüngere Generation übergeben. Tina und Giovanni Di Maria übernahmen den elterlichen Betrieb. Nach einigen Umbauten, die dem Restaurant deutliche mehr Charme verleihen wurde unter dem neuen Namen „Kochwerk“ im Herbst wiedereröffnet.
Die moderne, regelmäßig wechselnde Karte ist in Menüs aufgebaut. Die Gerichte können aber auch jeweils einzeln bestellt werden. Leider komme ich nun erst mehrere Wochen nach unserem Besuch dazu diesen Bericht zu verfassen. Da ich leider kein Fotografisches Gedächtnis... mehr lesen
4.5 stars -
"Eine echte Bereicherung für Verl" rr_blaubaerIm vergangenen Jahr wurde im damaligen LaMirage, der Staffelstab an die jüngere Generation übergeben. Tina und Giovanni Di Maria übernahmen den elterlichen Betrieb. Nach einigen Umbauten, die dem Restaurant deutliche mehr Charme verleihen wurde unter dem neuen Namen „Kochwerk“ im Herbst wiedereröffnet.
Die moderne, regelmäßig wechselnde Karte ist in Menüs aufgebaut. Die Gerichte können aber auch jeweils einzeln bestellt werden. Leider komme ich nun erst mehrere Wochen nach unserem Besuch dazu diesen Bericht zu verfassen. Da ich leider kein Fotografisches Gedächtnis
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Nach der herzlichen Begrüßung durch die Chefin Tina Di Maria, die uns auch unsere Jacken abnahm, brachte uns eine Junge Bedienung zu unserem Platz. Da wir etwas früher als sonst dran waren, konnten wir noch zwischen verschiedenen Tischen wählen. Die Bedienung fragte, ob wir direkt etwas zu trinken oder einen Aperitif vorab wünschten und empfahl einen hausgemachten Apfel-Ingwer-Minz-Eistee (4,50 €), den meine Frau und die Kinder bestellten. Ich entschied mich für eine alkoholfreie Campari-Soda (5,- €) und eine Flasche Wasser (Viva con Aqua – laut 0,75l 6,- €).
Wie im letzten Bericht bereits erwähnt, ist die Karte in Menüs aufgebaut, die Saisonal wechseln. Mittlerweile gibt es aber auch eine kleine ergänzende Bistrokarte mit dauerhaften Gerichten.
Aktuell wurde neben dem Saisonbedingten Pfifferlings Menü (Pfifferlingcremesuppe, Jakobsmuscheln mit Pfifferlingsrisotto, rosa gebratene Kalbshüfte mit Pfifferlingen und Kartoffelpüree, Creme Brûlée mit Brombeersorbet und Champagner Espuma – 4 Gänge 48,60 €) ein Sommer Menü (Marinierte Kalbfleischscheiben, Confierter Lachs, Entenbrust mit Portweinjus, Vanillekarotten und Kartoffelpüree, Mallorquinische Mandeltarte mit Pfirsichsorbet und eingelegten Pfirsichen– 4 Gänge 57,20 €), ein Meeres Menü (Garnelen, Bouillabaise, Kabeljau unter einer Mandelkruste mit Blattspinat und Kartoffelpüree, Creme Brûlée – 4 Gänge 49,60 €) sowie eine Europareise angeboten. Alle Gerichte lassen sich auch einzeln bestellen.
Das war dann auch für uns genug Auswahl und so bestellten meine Frau das Pfifferlings Menü in 3 Gängen (ohne die Jakobsmuscheln) und mit der Mandeltarte anstelle der Creme Brûlée. Die beiden Jungs teilten sich als Vorspeise Bruscetta von der Bistrokarte und entschieden sich beim Hauptgericht beide für die Entenbrust des Sommermenüs. Das Dessert haben die beiden sich zunächst offen gelassen, sie entschieden sich dann aber später dafür eine Creme Brûlée zu teilen.
Für mich sollten es die Jakobsmuscheln mit dem Pfifferlingsrisotto als Vorspeise sein. Der Kabeljau hatte es mir als Hauptgericht angetan und zum Dessert sollte es wie für meine liebe Frau die Mandeltarte sein.
Die anschließende Beratung, welcher Wein es denn nun zum Essen sein sollte, hätte ich mir eventuell etwas Ausführlichere gewünscht oder vielleicht einen Probeschluck der in Frage kommenden Weine, aber letztlich ist das, in Bezug auf den restlichen Service des Abends Jammern auf hohem Niveau. Meine Frau entschied sich für die zunächst gemachte Empfehlung, von der ich leider nicht mehr im Gedächtnis habe als dass er weiß war und mich beim anschließenden Probieren aus dem Glas meiner Frau nicht vom Hocker gerissen hat (ihr hat er übrigens sehr gut geschmeckt). Ich entschied mich für eine „Cana“ genannte Cuvee vom Weinhaus Sauer aus 2016. Mit dieser Wahl konnte ich sehr gut leben und bereute nach wenigen Schlucken, dass ich mich heute als Fahrer zur Verfügung gestellt hatte.
Alsdann kam auch schon ein kleines Gedeck mit hausgebackenem Brot, Fleur de Sel und einem Schälchen Olivenöl. (leider keine der früher üblichen hausgemachten Buttervariationen – ich erinnere mich da gerne an eine Zitronen-Pfeffer-Variante).
Das Brot war frisch und luftig hatte aber einen kleinen Hefenachgeschmack und war etwas zu wenig gesalzen (aber dafür gab es ja das Fleur de Sel). Letztlich wollten wir uns aber nicht mit trocken Brot aufhalten, wo doch leckere Vorspeisen anstanden. Und selbige wurden auch nach einer überschaubaren Wartezeit von der Chefin und der jungen Bedienung serviert.
Die Bruscetta der Jungs kam auf zwei Teller verteilt an den Tisch. Beide Portionen waren immer noch recht ansehnlich und der Nachwuchs wurde von jetzt auf nachher still und verputzte das gebotene mit großem Genuss.
Die Pfifferlingcremesuppe meiner Frau durfte ich sogar verkosten. Sie war herrlich aromatisch heiß und cremig, mit reichlich frischen Pfifferlingen. Ich begann zu grübeln, ob ein vierter Gang nicht doch gut gewesen wäre. Aber im Nachhinein betrachtet waren meine Kapazitäten damit überfordert gewesen. Übrigens gab es vorbildlicher Weise bei diesem und bei den anderen Pfifferlingsgerichten nicht das geringste Knirschen an den Zähnen, so soll es sein (hatte ich in anderen Lokalen – unabhängig vom Preis – auch schon anders).
Meine Jabobsmuscheln waren optimal gebraten. Außen eine leichte Kruste, innen glasig. Leider war es nur eine Vorspeise und 3 der leckeren Gesellen mussten ausreichen. Dafür gab es ja noch das Risotto. Ich bin ein echter Risotto Fan. Leider muss ich es mit in der Regel selbst zubereiten, da es praktisch nirgends diese besondere Schlotzigkeit in Kombination mit genügend Biss hat. Hier wurde das perfekt getroffen. Dazu reichlich Pfifferlinge (sieht man auf dem Bild leider nicht so) und eine Soße zum Teller ausschlecken. Ich war begeistert. Die 3 Stückchen Zucchini sahen hübsch aus, das Gericht an sich hatte sie aber nicht nötig.
Mit den Hauptgerichten ging es, um es vorweg zu nehmen auf sehr hohem Niveau weiter, wobei das zunächst nur für die anderen am Tisch galt, nicht für mich. Denn anstelle meines Kabeljau kam für mich das gleiche Gericht wie für meine Frau, die Kalbshüfte. Mein etwas perplexer Gesichtsausdruck sorgte nur sehr kurz für Verwirrung bei der Bedienung, die sich vielmals entschuldigte und das falsche Essen in die Küche zurückbrachte. Wenig später kam die Chefin an den Tisch, entschuldigte sich ebenfalls für das versehen, versprach Eile in der Küche bei der Zubereitung des Kabeljaus und brachte mir zur Überbrückung ein hausgemachtes Clementinensorbet (sehr lecker).
Für Mitleid hatten die Anderen angesichts der ihnen servierten Gericht zwar nicht viel Zeit, es reichte aber zumindest das ich probieren durfte. Die Kalbshüfte meiner Frau war sehr lecker (ja, ich warte schon auf die Kommentare). Die Entenbrust der Jungs stand dem in nichts nach. Am besten sind mir dabei aber die Vanillekarotten (zur Ente) geblieben. Diese waren wirklich perfekt. Die Karotten selbst schon mit schönem Eigengeschmack, eine leichte Süße und dann die Vanille dazu, schmatz.
Letztlich dauerte es gar nicht so lange bis dann auch ich mein Hauptgericht hatte. Alleine die Optik ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Der Fisch war extrem saftig und zerfiel leicht in glasige Blätter. Die Mandelkruste nicht zu würzig, genau richtig zum Fisch. Der Kartoffelbrei mit ganz kleinen Stückchen drin, schien mir zuerst ein wenig zu fest, im Nachhinein denke ich, fluffiger hätte er nicht so gut gepasst. Dazu Spinat und geschmolzene Kirschtomaten und eine leichte Soße (mit, ich vermute etwas Estragon) zum reinlegen. Ich würde das ganze sofort genauso wieder bestellen.
Nach den Hauptgerichten waren wir uns nicht mehr ganz so sicher, ob wir uns bezüglich des Desserts nicht mit unseren Kapazitäten verschätzt hatten. Aber manchmal muss man eben einfach durch, das Leben ist kein Ponyhof.
Die Creme Brûlée der Kinder (auf Nachfrage der Bedienung und unter Protest des Nachwuchses ohne Champagner Espuma) war trotz bereits gut gefüllter Bäuche flugs verschwunden.
Die Mandeltarte mit den Pfirsichen und dem Pfirsichsorbet war ebenso nicht nur hübsch, sondern auch lecker. Bei mir blieb nur die Physalis (die hier ausnahmsweise aufgrund der Farbe tatsächlich als Deko geeignet ist) übrig. Der zeitlich perfekt dazu gelieferte Espresso war ebenfalls wie er sein sollte.
Als wir schließlich aufbrachen wurde uns noch von Frau Di Maria in die Jacken geholfen und wir wurden sehr freundlich verabschiedet.
Fazit:
Wir hatten einen wunderbaren Abend mit ausgezeichnetem Essen für den ich gerne 5 Sterne gebe. Trotzdem hoffe ich auf Besserung bei der Weinberatung. Und in der Preisklasse fände ich kleines Amuse Geule angebracht, nicht bloß das leider etwas enttäuschende Brot mit Olivenöl. Dafür dürfte man die Portionen auch gerne einen Tick kleiner machen.
Lobend erwähnen möchte ich nochmal den Umgang mit dem falsch gelieferten Essen. Das war aus meiner Sicht wirklich sehr gut gelöst.
Wir kommen auf jeden Fall wieder.
Aus meiner Sicht ist das Kochwerk derzeit das mit Abstand beste Restaurant in Verl.