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Wir betraten den großen Gastraum und blickten uns um. Als erstes fällt die grellorange Farbe ins Auge, die alles dominiert. Dann die gähnende Leere, ganz rechts saß ein Pärchen etwas verloren am Tisch, sonst war nur der Kellner an der Theke zu sehen. Er sah uns zwar auch, aber das veranlaßte ihn nicht, sich zu rühren. Zumindest nickte er.
Wohin setzen wir uns? Vor lauter Tischen fällt die Auswahl schwer :-) Wir steuerten nach links und blieben vor einem Fensterplatz stehen. Während ich mich aus dem Mantel schälte, tauchte der Kellner auf und sagte „ Hund so groß“ Ich hielt in der Bewegung inne und rekapitulierte innerlich, was ich gerade gehört hatte. „Was heißt das? Sollen wir wieder gehen?“ „Hund liegt da am Boden!?“ War das jetzt eine Frage oder eine Aufforderung? „Normalerweise sitzt er am Nebentisch und spielt Karten“ – nein, das sagte ich nicht, das dachte ich nur. Stattdessen erwiderte ich „ja klar“. Damit war das Thema durch und wir erhielten die Speisekarten.
„Du suchst für mich aus“, meinte Schatzl nach einem kurzen Blick in die umfangreiche Karte und klappte sie energisch zu. Wenn er etwas dick hat, dann sich durch knapp 100 Gerichte kämpfen. Dabei wäre das Lesen durchaus interessant gewesen, entdeckt man doch zur Überraschung als letztes ein Gericht, das man ganz sicher nicht beim Inder erwarten würde: Pizza ! zu 6.50, Belag nach Wahl kostet extra ! Auch die Getränkeauswahl ist ein Mix der Kulturen: Tegernseer Bier, Grappa und Lugana aus Italien oder Lassi.
Für uns bitte eine Mangoschorle (04 l. € 4,--), ein kleines Mineralwasser (0,25 l. € 2,50) und ein Mangolassi (€ 3,--). Und zum essen bitte die Nummer R79 Beef Bhunna (zartes Rindfleisch mit Tomaten, Zwiebeln und kräftiger Soße) (€ 14,--) sowie die 109 Saag Paneer (kräftiger indischer Spinat mit hausgemachtem Käse) (€ 11,50).
Rasch erhielten wir die Getränke und kurz darauf ein Stövchen, das zwischen uns platziert wurde. Positiv fielen mir die gut gestärkten weißen Stoffservietten auf. Zwei kleine Schalen mit unseren Speisen wurden als nächstes gebracht, zwei Teller, jedem wurde ein, zwei Löffel Reis auf selbige gehäuft, bevor die kleine Platte mit Reis abgestellt wurde und der Kellner verschwandt. Wir sollten ihn bis zum Verlassen des Lokals nicht wiedersehen.
Spinat und Rindfleisch
Mein Spinat war zwar cremig, aber ansonsten völlig belanglos. Die indische Küche bietet so eine unglaublich große Auswahl an Gewürzen, und der Koch hat sie alle verschmäht. Nicht mal frisch geriebenen Ingwer hat er verwendet, der dem Gericht so eine angenehme frische Schärfe verleiht – normalerweise. Der Käse war gut und ausreichend, der Reis mittelwarm. Ein Blick zu Schatzl. Typisch indische Küche, die Soße war von der Konsistenz her „a rechter Batz“ wie man bei uns in Bayern sagt. Hochgedeutscht in etwas gleichzusetzen mit „kleisterartig“. Sehr gut abgeschmeckt mit einer angenehmen Schärfe, das Fleisch war nicht trocken, aber von zart kann auch keine Rede sein. Ganz großartig fanden wir beide das Mangolassi. Gerne hätten wir noch einen Espresso und einen Chai bestellt, aber es war kein Kellner zu entdecken. Schließlich konnten wir nicht länger warten und Schatzl sagte auf dem Weg zur Toilette an der Theke Bescheid, daß wir gerne die Rechnung hätten.
Die uns dann von einem ebenso redesparsamen Kellnerkollegen mit einem kleinen Glas Guavesaft gebracht wurde. Allerdings wartete er weder aufs Geld, noch kam er zurück. So kam es, daß ich kein Trinkgeld gab, sondern das Geld exakt abgezählt auf den Tisch legte. Welche Leistung hätte ich auch belohnen sollen?? Willkommen haben wir uns ganz sicher nicht gefühlt.
Da spar ich mir dann auch ein Fazit…..
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